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Rezension zu
Sturm

Da braut sich etwas zusammen

Von: Kerstin von KeJas-BlogBuch
06.05.2018

Das Wetter – es gibt kaum ein anderes Thema über das alle schimpfen und sich doch keiner einig wird. Zu kalt, zu warm, zu schwül, zu trocken, zu windig…zum Glück kann es keiner ändern. Kann keiner? Irrtum! Dank des Autors Uwe Laub bin ich eines besseren belehrt worden und das durch einen Thriller. Soll ja keiner sagen Lesen bildet nicht. Jetzt aber mal im Ernst. Das Buch startet rasant mit unheilvollen Wetterkapriolen, die in einer Katastrophe enden und dermaßen gut beschrieben sind, dass es mich unwillkürlich fröstelte. Alle starrten nach oben. (S. 11) Daniel Bender, einst erfolgreich in der Showbranche, schlägt sich mit seinem Jet-Stream-Weather-Channel durchs Leben und ist in Sachen Wetter immer up to date. So erlebt er einen Mördertornado im Berliner Fußballstadion live und in Farbe mit. Zusammen mit seinem Freund Leif landet er eher zufällig im Gebäude der Andra AG. Dort trifft er auf die dort arbeitende Laura. Allen drei ist klar, dass diese Wetterphänomene nicht normal sind und spätestens als ihnen ein Killer auf den Fersen ist, wird ihnen bewusst dass hier sehr mächtige und einflussreiche Menschen am Werk sind. Was stürmisch beginnt, entwickelt sich mit jedem weiteren Kapitel zu einem ausgemachten Tornado. Der Autor hat da richtig was zusammen gebraut und bringt mit Hintergrundwissen viele Informationen und Erklärungen zu den Wettermachern. Dabei fühlt man sich dennoch nicht wie in einem erklärenden Sachbuch. Alles ist in die Story, die Dialoge und die Verhaltensweisen der Charaktere eingebunden. Was für eine Menge an Recherchen müssen dafür nötig gewesen sein? Die Genre-Zuordnung Thriller passt sehr gut, wobei ich selbst die Bezeichnung Öko-Thriller noch mehr in den Vordergrund rücken würde. Das Wetter geht uns schließlich alle an und spielt auf der ganzen Welt eine tragende Rolle. Da läuft etwas im Hintergrund ab, von dem wir nichts wissen. (S. 193) So schnell wie sich das Wetter ändern kann, bleibt die Qualität im Buch gleichbleibend auf hohem Niveau. Sehr viel Spannung, was auch an den verschiedenen Orten und Charakteren liegt. Man will es einfach wissen, die Sache mit den Chinesen und was sich da für ein Drama in Amerika abspielt. Daniel und Lauras Rolle in der Story ist von Anfang an festgelegt. Sie sollen die Welt retten oder zumindest die aufhalten die dabei sind sie zu zerstören. Insgesamt 57 Kapitel beherbergt das Buch. Darinnen ein paar gute, ein paar böse und solche die richtig übel sind. Es gibt Regen und Sonnenschein, Hagel und Sturm. Es wird rasant und stellenweise wieder ganz ruhig, quasi die Ruhe vor dem Sturm (haha, ich liebe diese Wortspiele). Auf jeden Fall wurde ich bestens unterhalten und durch den angenehmen, flüssigen Stil bin ich in einem wahnsinnigen Tempo durch das Buch geflogen. Denn wer ins Feuer bläst, dem fliegen leicht Funken in die Augen. (S. 312) Im Buch gibt es dennoch eine Sache die mich störte. Die Vita von Laura war mir zu unglaubwürdig. Dabei spiele ich direkt auf ihren Sohn an. Der kleine Kerl hat zwar besonders zum Ende hin eine wichtige Rolle und bringt Lauras Reaktionen erst zum Vorschein, aber besonders in den anfänglichen Sequenzen konnte ich ihr Verhalten ihm gegenüber nicht nachvollziehen. Vielleicht sehen oder empfinden andere Leser*innen das anders, mir kam diese vernachlässigte Mutterrolle aber zu unglaubwürdig rüber. Das Buch bietet neben der bereits erwähnten Spannung auch einiges an Action. Die Charaktere haben genug Tiefe die sie lebendig werden lässt – ich fand diesen Bishop ja klasse dargestellt. Auch so mancher Blick in Richtung Politik und die Vorherrschaft diverser Staaten und Länder bei der Manipulation des Wetters lassen einen doch tatsächlich nachdenklich zurück und spätestens nach dem Buch, schaut man sich die Wolken am Himmel aus einem anderen Blickwinkel an. „Wer Wind sät, wird Sturm ernten“ – also lasst die Finger von unserem Wetter! Rezension verfasst von © Kerstin

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