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Rezension zu
Lennon

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

John Lennon: Mit anderen Augen gesehen

Von: Stephan Kottkamp & Christian Funke
07.05.2018

David Foenkinos legt eine fiktive Biographie vor Man muss kein Fan der Beatles und ihrer Musik sein, um sich für den Roman „Lennon“ zu interessieren und ihn zu mögen. Dem französischen Autor David Foenkinos gelingt es in dieser fiktiven Biographie, den Menschen John Lennon freizulegen, der in der Öffentlichkeit zumeist ausschließlich als einer der größten Rockstars aller Zeiten betrachtet wurde. Der Autor ergründet mit viel Empathie und stets mit einer gewissen Portion Witz die tiefsten Gefühle und die tragischen Aspekte des Lebens des Beatles-Gründers. Alle Welt glaubte, diesen John Lennon zu kennen. Aber wer war er wirklich? Foenkinos gibt Antworten auf diese Frage. Der Roman umfasst den Zeitraum 21. September 1975 bis 7. Dezember 1980 – dem Vortag des Attentats. Foenkinos lässt John Lennon einen Psychoanalytiker besuchen, dem er schonungslos offen und ohne Rücksicht auf sich und andere aus seinem Leben berichtet. Von den Anfängen der Beatles bis zu seinem Abschied von der Bühne. Er zeichnet den irrsinnigen Lebensweg und den rasanten Aufstieg zum Weltstar nach. Der frühe und kaum zu begreifende Ruhm, seine durch Alkohol und Drogen geprägten Jahre und seine exzessive Liebe zu Yoko Ono sowie der Einsatz für den Frieden werden ausführlich und tiefgründig beleuchtet. Zwischen Verletzlichkeit und Genialität David Foenkinos lässt den Menschen, Musiker und Weltstar John Lennon auf 219 Seiten monologisieren. Der ihm gegenübersitzende Psychoanalytiker bleibt ein unsichtbarer und stummer Zuhörer. Wir werden Zeuge, wie Lennon aus der Ich-Perspektive sein Leben Revue passieren lässt und begegnen dabei so mancher Überraschung, die der Welt bislang unbekannt gewesen ist. Der Leser erfährt von der Einsamkeit und Traurigkeit von Lennons Kindheit, die im Krieg begann. Lennons Vater, ein Seefahrer, der die meiste Zeit in der Welt unterwegs war, und seine Mutter, die auch aufgrund ihres Alters nicht in der Lage war, dem kleinen John ein Zuhause zu bieten, stehen im Fokus der ersten Sitzungen beim Psychoanalytiker. „Ich bin ein Kind der Einsamkeit. Meine Kreativität kommt aus dem Nichts“, lässt Lennon uns wissen und gibt einen Hinweis darauf, aus welcher schwierigen Gemengelage seine Neurosen und seine künstlerische Genialität erwuchsen. Die Kindheit hat eine tiefe und nicht zu heilende Wunde auf John Lennons Seele hinterlassen, lieferte ihm jedoch zugleich immer wieder Inspiration für seine unvergesslichen Songs. Lennon hat den Verlauf der Musikgeschichte für immer verändert. Seine Texte und Melodien sind auch knapp 40 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod allgegenwärtig. David Foenkinos kommt dem Seelenleben des begnadeten und leidenschaftlichen Musikers sehr nahe, ohne jedoch voyeuristischen Verlockungen zu erliegen. Er lässt den Leser den Menschen John Lennon verstehen und erkennen. An Fakten orientiert, interpretiert und erforscht Foenkinos das Leben und Wirken des Menschen John Lennon. Und zwar derart einfühlsam, dass der Mann aus Liverpool auch in den Situationen, in denen er von seinen mitunter drastischen Verfehlungen berichtet, nicht unsympathisch wirkt. Foenkinos legt mit „Lennon“ einen Roman vor, der durch seine ungewöhnliche Perspektive besticht und ungemein spannend und komisch daherkommt. David Foenkinos wurde 1974 geboren und lebt heute als Schriftsteller und Drehbuchautor in Paris. Seit 2002 veröffentlicht er Romane, darunter den Millionenbestseller „Nathalie küsst“, der mit Audrey Tautou verfilmt wurde. Foenkinos hat bereits mit seiner vielfach ausgezeichneten Romanbiografie „Charlotte“ bewiesen, wie er sich in eine historische Persönlichkeit hineinversetzen und diese porträtieren kann. Mit „Lennon“ gelingt ihm dies erneut.

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