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Rezension zu
Midnight, Texas

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nicht so gut wie »True Blood«

Von: Books and Biscuit
13.05.2018

Nachem ich True Blood verschlungen habe (die Bücher sind so viel besser als die HBO Serie), habe ich lange auf eine Geschichte von Charlaine Harris gewartet. Mein Geduld hat sich ausgezahlt, denn hier halte ich nun den Auftakt zu ihrer neuen Reihe in den Händen: Midnight, Texas. Namensgebend für diese neue Urband Fantasy Reihe ist das kleine Örtchen Midnight im Bundesstaat Texas, in dem eine Menge - sagen wir mal - besonderer Leute leben. Manfred Bernardo, der neu in das verschlafene Nest zieht, bezeichnet sich selbst als Medium, das über's Internet agiert. Während er dort hauptsächlich anderen Leuten das Geld abknüpft, scheint er ab und an tatsächlich in die Zukunft gucken zu können. Eine andere Bewohnerin, Fiji Cavanaugh, behauptet von sich eine Hexe zu sein und betreibt einen Laden für Magie (sie gibt sogar Kurse). Lemuel sagt, er sei ein Vampire (ein menschenfreundlicher, der nur synthetisches Blut trinkt, Ture Blood lässt grüßen). Bobo Winthrop ist der Besitzer des Pfandleihhauses, welches es schon gegeben hat, bevor die Stadt Midnight existierte. "Heute bekannt das Haus [neben dem Pfandleihhaus] allerdings einen neuen Mieter. Alle Bewohner Midnights (außer Reverend Sheehan, aber weiß schon, was in dessen Kopf vor geht?) sind ziemlich gespann, weil er noch an diesem Tag einziehen wird." (Seite 10) Nach dem skurrilen Figuren in aller Ausführlichkeit vorgestellt werden, setzt irgendwann der eigentliche Plot ein: Bodos Freundin Aubrey wird entführt und kurz darauf findet man ihre Leiche. Haben die amerikanischen Neonazis etwas damit zu tun, die kurz nach Manfred nach Midnight gekommen sind? War es vielleicht Lemuel, der sich doch von Menschen ernährt? Oder steckt jemand - oder etwas - ganz anderer/s hinter dem Mord? Ein zweites True Blood ist Midnight, Texas auf jeden Fall nicht, obwohl ähnlich viele magische Wesen drin vorkommen. Statt einer Romanze steht ein absurder Kriminalfall im Fokus der Geschichte. Absurd ist auch genau das richtige Stichwort, denn jeder einzelne Satz klingt wie mit einem Augenzwinkern geschrieben. Eine ernst zu nehmende Urban Fantasy habe ich von Charlaine Harris aber auch nicht erwartet, dafür kenne ich ihren Schreibstil noch zu gut. Was mich auch nicht stört, ich hab nichts dagegen, wenn sich eine Geschichte nicht so richig ernst nimmt. Es besteht aber immer die Gefahr, dass das Augenzwinkern in Klamauk umschwängt, das ist ein wirklich schmaler Grad und für meinen Geschmack, ist es in diesem Roman zu stark in Richtung Klamauk gekippt. Nicht falsch verstehen, Midnight, Texas hat mich gut unterhalten und ab und an zum Lachen gebracht (oder doch zumindest zu einem kopfschüttelnden Schmunzeln) und ich möchte auch wissen, wie es weitergeht, aber ernsthafte Urban Fantasy, die sich nicht ständig selbst auf den Arm nimmt, ist mir auf Dauer dann doch lieber.

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