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Rezension zu
Der entschwundene Sommer

Wer auf der Suche ist nach einem spannenden und geheimnisvollen Unterhaltungsschmöker kann hier auf jeden Fall zugreifen

Von: Happy End Bücher.de-Nicole
05.03.2015

1992: Mia ist seit ein paar Jahren wie sie eigentlich denkt glücklich verheiratet. Ihr Ehemann hat zudem eine Tochter mit in die Ehe gebracht, mit der sie sich sehr gut versteht. Dazu hat Mias Mann einen guten Job, so dass sie bislang keine Geldprobleme zu beklagen hatten. Doch seit kurzer Zeit macht sich Mias Gatte nur noch sehr rar zu Hause. Als Mia mehrere Male vergeblich versucht mit ihrer Kreditkarte zu bezahlen, ahnt sie jedoch noch nichts Böses. Sie hat halt auch noch einiges anderes im Kopf- zum Beispiel ihre Erbschaft. Mias leibliche Großmutter hat ihr ein Gasthof und eine Wohnung vererbt und das obwohl Mia eigentlich bei ihrem damaligen Besuch bei ihrer Großmutter dachte, diese würde nichts mit ihr zu tun haben wollen. Mias Mutter starb sehr früh und da Mias Großmutter schon älter war, gab sie die Kleine kurzerhand zur Adoption frei und so wuchs Mia bei Adoptiveltern auf. Da Mias Mann sich recht widersprüchlich verhält, als er von ihrer Erbschaft erfährt, kommt es zum Streit zwischen dem Paar und Mia macht sich daran, sich ihr Erbe einmal näher anzuschauen. So fährt sie in den Taunus, findet alte Kochbücher und Bilder und lernt unter anderem den Iren Sean kennen, der, so wie Mia ebenfalls mehr über vergangene Zeiten erfahren möchte. 1912: Die Familie von Thalheim macht so wie jedes Jahr Urlaub in einem Gasthaus im Taunus. Das Ehepaar hat zwei Söhne; den älteren Johannes und den ein paar Jahre jüngeren Ludwig. Die Jungen freunden sich, gegen den Willen der Mutter mit der Gastwirtstochter Beatrice und deren beste Freundin Corinna an, deren Mutter Küchenhilfe im Gasthof ist. Beide Mädchen verlieben sich in Johannes, doch der hat nur Augen für Beatrice. Beatrice und Johannes wollen heiraten, doch dann naht, der 1. Weltkrieg und die Jungen, nun Männer, müssen an die Front. Werden sich Beatrice und Johannes jemals wieder sehen? Da ich geheimnisvolle Romane im Stile Kate Mortons oder Katherine Webbs sehr mag und mir zudem auch schon Rebecca Martins ersten Roman „Die verlorene Geschichte“ sehr gefiel, wollte ich natürlich auch unbedingt „Der entschwundene Sommer“ lesen. Wieder einmal treibt die Autorin ihre Geschichte auf zwei Zeitebenen abwechselnd voran. Während mir die Geschichte um Beatrice, Corinna, Johannes und Ludwig sehr gut gefallen hat, hatte ich diesmal leider ein paar Probleme mit dem Handlungsstrang rund um Mia. So atmosphärisch dicht Rebecca Martin die historischen Geschehnisse vermitteln kann, bei den Ereignissen, die in der „Gegenwart“ spielen, besonders wenn es darum geht die zwischenmenschliche Beziehung zwischen Mia und den Männern zu beschreiben, hatte ich das Gefühl, als ob diese Romanpassagen der Autorin nicht so ganz lagen, weil sie so schnell und manchmal auch etwas emotionslos abgehandelt wurden. Auch fand ich Mias Verhalten ein wenig merkwürdig für eine Frau aus der Gegenwart. Sie vertraut ihrem Mann blind, macht sich dazu absolut keine Gedanken über die Finanzen, die dieser allein verwaltet und kommt auch überhaupt nicht auf die Idee, dass er eventuell fremdgehen könnte? Abgesehen von erwähntem Kritikpunkt hat mich der Roman aber sehr gut unterhalten können, denn auch Mias Handlungsstrang ist spannend in Szene gesetzt worden, da Rebecca Martin es gut versteht, die Neugierde des Lesers zu schüren, so dass man das Buch kaum aus den Händen legen mag. Positiv fand ich vor allem die Idee (und auch die Umsetzung) den historischen Handlungsstrang rund um den 1. Weltkrieg anzusiedeln. Sehr gut hat die Autorin hier die Ängste der Soldaten und auch die anfangs (leider völlig fehlgeleitete) Euphorie und Freude über den Kriegsbeginn bei den Menschen herausgearbeitet. Genauso fehlt auch nicht der typische Standesdünkel der gehobenen Gesellschaft damaliger Zeiten gegenüber dem einfachen Volk. Kurz gefasst: Wer auf der Suche ist nach einem spannenden und geheimnisvollen Unterhaltungsschmöker kann hier auf jeden Fall zugreifen.

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