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Rezension zu
Zeckenbiss

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Fesselnder Thriller, der auch nachdenklich macht

Von: Conny G.
16.05.2018

Wie aus früheren Büchern der Autorin gewohnt, spielt auch dieser Thriller zum Teil in der Toskana und zum Teil in Deutschland, diesmal in Berlin. Das Buch ist in mehrere Teile gegliedert, die mit den jeweiligen Namen der Hauptprotagonisten bezeichnet sind. Zu Beginn erleben wir den Mord an der Anwältin Lara Sennen, die sich mit ihrem Mann in der Toskana aufhält und dort ein Ferienhaus kaufen möchte. Hier begegnen wir auch dem schon aus früheren Büchern bekannten Commissario Donato Neri, dessen persönliche Geschichte sich hier weiter entwickelt. In Berlin lernen wir den Taxifahrer Wolfgang Bergmann kennen, der ziemlich einsam zu sein scheint und für mich anfangs sehr undurchsichtig wirkte. Weiterhin erleben wir den schon im Klappentext erwähnten Faruk, der sich in der JVA befindet, und mit seinem Gefängnisalltag nicht gut klar kommt. Er setzt alles daran, vorzeitig entlassen zu werden, was er der Gefängnispsychologin Diana Klee häufig erklärt und sie immer wieder um Hilfe bittet. Die Einblicke in die Zustände in der JVA, haben mich geschockt. Eigentlich soll die Haft ja besonders bei jungen Menschen dazu dienen, ihnen das Unrecht vor Augen zu führen und sie zu resozialisieren. Ich kann nur hoffen, dass bei den Schilderungen hier etwas schriftstellerische Freiheit im Spiel war. Wenn das Realität in Haftanstalten ist, wäre ich wirklich entsetzt. Und dann gibt es noch einen Handlungsstrang in dem wir erleben, wie der verwitwete ehemalige Richter Bernd Gernersheim eine erheblich jüngere Frau heiraten möchte und ausgerechnet an seinem Hochzeitstag ermordet wird. Da habe ich mich dann schon gefragt, was haben alle diese Figuren miteinander zu tun. Nach ein paar Kapiteln hatte ich einen Verdacht über die Zusammenhänge, der sich dann auch bestätigt hat. Das war schon ein bisschen vorhersehbar. Allerdings nimmt das Ganze im weiteren Verlauf Ausmaße an, die ich so nicht erwartet hatte. Rückblicke schildern Ereignisse, die länger zurück liegen, erschreckend waren und vieles erklären. Sabine Thiesler beschreibt alle beteiligten Personen sehr detailliert und gibt tiefe Einblicke in deren Leben, Gedanken- und Gefühlswelt und lässt den Leser tief in deren Seele blicken. Die Charakterisierung der Figuren ist wirklich sehr gelungen. Auch ist es ihr gut gelungen, die einzelnen Handlungsstränge nur ganz langsam miteinander zu verknüpfen, so dass dadurch eine gewisse Spannung entsteht. Gegen Ende verbindet sich dann alles und es steuert auf ein Ende zu, was so auch nicht zu erwarten war. Und das bezieht sich auf alle beteiligten Figuren. Insofern gibt es dann doch noch einige Überraschungen bzw. Wendungen in der Entwicklung des Plot. Es ist aber ein schlüssiges Ende, das keine Fragen offen lässt. Insgesamt ist es ein fesselnder Thriller, der bezüglich der Jugendkriminalität und auch des Motivs insgesamt nachdenklich macht. Mir hat „Zeckenbiss“ spannende Lesestunden bereitet! Fazit: 4 von 5 Sternen

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