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Rezension zu
Sarantium - Die Zwillinge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unrealistisch mit nervigen Charakteren

Von: Lydia von SometimesWonderland
22.05.2018

Meine Meinung Allgemein „Crucio“, rief das Buch und ich lag am Boden. Widerstand zwecklos. Schon lange habe ich kein Buch mehr gelesen, welches mich dermaßen in eine Leseflaute versetzte. Noch immer blicke ich ungläubig auf die vergangenen sechs Wochen zurück und wundere mich, wo sie nur hin sind und blicke wehleidig auf all die liegen gebliebenen Bücher. Die ersten paar Kapitel war ich nur skeptisch, aber noch lange nicht hoffnungslos. Gut, dass die Zwillinge schicksalhaft getrennt und miteinander verbunden sind, das war auf einer klischeehaften Ebene voraussehbar. Genervt hat mich am Anfang nur, wie die Protagonistin nie ihren Pflichte nachkommt, immer beton, welchen Ärger sie erwartet, aber nie welchen bekommt. Der erste Tiefschlag kam dann wohl mit der ersten Begegnung der Zwillinge. Noch nie zuvor haben sich beide gesehen, ein Zwilling weiß nicht einmal, dass der andere existiert und dennoch erkennen sie sich durch ein Gefühl. Ein Gefühl? Geht es noch langweiliger, einfallsloser und unglaubwürdiger? Oh, mein Körper kribbelt, da muss wohl mein unbekannter Zwilling neben mir stehen. Bitte, was ? Faszinierend finde ich es auch immer wieder, wenn Autoren ihre Charakteren aus den höchsten Höhen fallen lassen und diese dann noch genau einen halben, mysteriösen und kryptischen Satz raus bringen. Besonders schön in diesem Buch: Erst hoher Sturz aus dem Himmel aufs Dach und infolgedessen nochmal vom Dach auf die Steine. Wenn ich dann nicht schon tot bin, sind meine letzten Gedanken bestimmt nicht ans Reden vergeudet. Von körperlichen Einschränkungen scheint die Autorin sowieso keine große Meinung zu haben. Schließlich fliegt ihre Protagonistin fünf Tage lang, fast komplett ohne Essen und Trinken, durch heiße Gefilde und denkt sich nur, warum ihr Entführer sie nicht umbringt. Keine Entzugserscheinungen, ganz entspannt chillt sie den Rest der Strecke auf ihrem Drachen. Ich dachte, ich lese nicht richtig. Das arme Mädchen muss richtig ausgedörrt gewesen sein. Aber die Protagonistin ist sowieso eine wahre Superheldin, denn selbst als ein einziges Blutpaket, aufgespießt auf Krallen, kann sie noch immer stundenlang über einer Schulter baumeln, kraftvoll ihre Fäuste gegen Rücken schlagen und das alles noch auf ihrem aufgeschlitzten Bauch. Vom großen Finale möchte ich erst gar nicht anfangen. Keine Spannung, die Charaktere begehen praktisch Suizid und die große, aufschlussreiche Lösung von allem ist, dass der Bösewicht die Zwillinge einfach links liegen lässt und gemütlich nach Hause geht, weil er ja so super mächtig ist, dass er zu jeder Zeit mit einem Fingerschnipsen den Körper der beiden für sich einnehmen kann. Während die Zwillinge nichts entgegen zu setzen haben. Wenn ich das Wort Liebesgeschichte nur denke, wird mir ganz wirr im Kopf. Wie in jedem Buch, soll es auch hier Liebe geben, doch auch die ist fragwürdig. Innerhalb von drei Zeilen knutscht Shaan, steckt ihre Zunge in die Person, die sie abgrundtief hasst und presst ihren Körper alles andere als leidenschaftlich gegen den anderen. Sind Gentlemen überbewertet? Langsames Antasten? Entwickeln von Gefühlen? Ist wohl alles nicht mehr so interessant, denn danach empfand Shaan wieder minimale Sympathie für ihre Bekanntschaft. Charaktere Wie man unschwer erkennen kann, bin ich kein großer Fan der Charaktere. Sie haben keine Ahnung, was sie in ihrem Leben machen und sind einfach nur durchschnittlich. Klar, ich befürworte es nicht, wenn Charaktere plötzlich Superkräfte haben, aber ein Minimum an einer Stärke würde ich nicht abweisen. Die Protagonistin Shaan macht nie, was sie eigentlich soll und erntet nie ärger, obwohl sie es erwartet. Sie hat keine Fähigkeiten, die sie irgendwie auszeichnen und ist ziemlich kratzbürstig. Sie handelt bevor sie denkt. Wenn dieses verhalten in kindischen Aktionen endet, so mag ich diese nicht. Ihr Bruder Tallis kann schon eher bei mir punkten. Er scheint mehr der Denker zu sein und lebt streng nach seinen Clanregeln. Er weiß, was ihm wichtig ist im Leben. Auch der Bösewicht der Geschichte war mehr als fragwürdig. Wie so üblich muss er erst seine alte, ursprüngliche Kraft wieder finden. Und obwohl er diese nicht zurück hat, kann er Menschen nach seinem Willen beeinflussen, ohne das diese irgendetwas entgegenzusetzen haben. Was kann er wohl, wenn seine Macht zurück ist ? Schreibstil & Sichtweise Auch der Schreibstil hat alles etwas verdreht. Obwohl ich Tallis lieber mochte, gefielen mir seine Szenen bei Weitem nicht so gut wie Shaans. Was wohl in erster Linie an dem Schreibstil lag. Andersrum habe ich dann lieber Shaans Szenen gelesen, die ich jedoch nicht mag. Zwickmühle. Oftmals musste ich über Sätze stolpern, die sich in meinem Kopf schon geformt haben und dann eine komplett andere Satzstruktur hatten, als angenommen. Das stört den Lesefluss erheblich. Geschrieben ist das Buch in der dritten Person aus der Sicht von Tallis und Shaan. Cover & Titel Hier geht es wohl wieder rund um das Motto „Don’t judge a book by it’s cover“. Denn: Ja! Ich liebe dieses Cover. Dieses Buch hatte ja bereits ein Cover, welches nicht schlecht, aber dennoch kein Eyecatcher war. Hier – durch die hellen Töne, den vielen Geheimnissen und leicht schiefen Anordnung – sieht das ganz anders aus. Ich fühlte mich sofort angezogen und wollte ebenfalls über der Stadt und der Storie fliegen. Tatsächlich finde ich, dass der Titel ein wenig spoilert. Man hat Sicht 1, kurz darauf Sicht 2 und zack, weiß mann: Es muss sich um die besagten Zwillinge handeln. Suboptimal! Zitat „Das Zwielicht, musst du wissen, ist vieles zugleich. Es ist eine Dimension, die unseren Augen verborgen ist, die unsere Herzen und Seelen jedoch wahrnehmen können. Sie ist die Grenze zwischen unserer Welt und dem namenlosen Ort, dem alles Kommen und Vergehen entspringt. Es ist der Ort der Träume, die Quelle der Visionen einer Seherin und der Beginn ihrer Macht sowie eine Verbindung zu den Göttern.“ – Seite 162 Fazit Einen eisernen Willen habe ich definitiv gezeigt. Irgendwo muss doch etwas rauszuholen sein, dachte ich. Doch nicht jede Geschichte hat ein Happy End und somit ist dieses Buch wohl eines meiner schlechtesten im Bereich Fantasie. Schade!

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