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Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine authentische Darstellung von Phobien

Von: Kaisu
28.05.2018

“Gleich kommt ihr Mann nach Hause. Diesmal erwischt er sie. Es gibt nicht einen Streifen Vorhang, nicht eine einzige Jalousie in Nummer 212 – dem rostroten Stadthaus, in dem früher die frisch verheirateten Motts wohnen, bis sie sich vor kurzem wieder entheirateten.” (Buchbeginn) Anna Fox – “the woman in the window” – ist alleinstehend. Zumindest derzeit. Was nicht daran liegt, dass sie keine Menschen mag. Es liegt eher daran, dass sie sich nicht aus dem Haus traut. Sie leidet an diversen Ängste und Phobien. Somit ist ein Spaziergang in der Stadt, für sie ein Ding der Unmöglichkeit. Allein der Gedanke daran, lässt sie förmlich in Schweiß ausbrechen. Dabei ist sie Psychologin und hilft anderen mit ihren Ängsten. Langweilig wird ihr dennoch nicht. Neben der Online-Beratung, schaut sie gerne Filme und beobachtet ihre Nachbarn leidenschaftlich gerne. So fallen ihr sofort Veränderungen auf, wie an jenem schicksalhaften Tag, der alles auf den Kopf stellt. Anna ist der festen Überzeugung, dass ihre Nachbarin ermordet wurde. Eine Frau, die sie noch die Tage zuvor besucht und mit der sie sich sofort verstanden hatte. Entsprechend tief sitzt der Schock und sie kontaktiert die Polizei. “Es ist nicht so, dass du dir eine Handvoll Pillen einwirfst und dir so etwas einbildest. Ich weiß, was ich gesehen habe.” (CD 2) Dummerweise glaubt ihr niemand. Die Nachbarn streiten alles ab und eine Leiche gibt es auch nicht. Wie bei einem kleinen Kind, klopft man ihr sanft auf die Schulter und schiebt es auf ihre Krankheit mitsamt den Umständen. Dazu zählen die Medikamente, die sie regelmäßig nimmt und der Alkohol. Aber Anna bleibt stur, sie weiß, was sie gesehen hat! Sie ist noch Herr ihrer Sinne und fantasiert sich nicht ein Hirngespinst zusammen. Auf der Suche nach beweisen, gerät sie dann doch ins Grübeln. War es echt oder eingebildet? Wer sagt die Wahrheit und wer lügt ihr ins Gesicht? Als Leser steht man natürlich neben Anna. Schließlich kennt man alle Details. Hat ihr Leben kennen gelernt und hofft, dass sie die wahren Umstände herausbekommt. Doch bei ihrem Kampf mit sich selbst und dem Versuch alles zu rekonstruieren, gerät man ins Straucheln. Was wenn sich Anna etwas vorlügt? Sie nur glaubt etwas gesehen zu haben? Wenn sogar die Polizei keine Hinweise findet. Auf der anderen Seite erfährt man irgendwann den Grund für Annas private Probleme. Den Auslöser und will ihr nur noch unter die Arme greifen und sagen: “Du packst das! Bleib am Ball!” “Ich bin nicht verrückt.” (CD 2) Dieses ewige Hin und Her sorgt für einige Spannung und man will eigentlich nur noch wissen, was am Ende passiert. Die Auflösung selbst fand ich gelungen. Nicht perfekt, aber gelungen und stimmig. Gestört hat mich das letzte Drittel der Geschichte. Es wirkte gezogen und langweilig. Bis auf die Abschnitte, wo es um Annas Vergangenheit geht. Ob das an der ruhigen Stimme der Sprecherin Nina Kunzendorf lag oder meinem Desinteresse an den Ausschweifungen, kann ich schlecht beurteilen. Es fließt wohl beides zusammen. Letztendlich ließ meine anfängliche Begeisterung immer mehr nach. Es dauert recht lange, bis DAS Ereignis stattfindet. Man folgt dem Verlauf der Geschichte, erlebt das stetige Pro und Contra, bekommt mögliche Szenarien präsentiert und mittendrin gibt es wieder einen Sprung in die Vergangenheit von Anna. Was theoretisch nicht schlimm ist, nur zog es sich. Selbst nachdem die Lösung sichtbar wird, folgt noch ein kleiner Rattenschwanz. Was ich aber noch positiv vermerken möchte, ist die authentische Darstellung von Anna. Die hat mir wirklich gut gefallen. Ein Hörbuch, was sicher seine Freunde findet, mich hat es im Laufe der Hörzeit verloren. Leider.

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