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Rezension zu
Split Second - Zurück in der Zeit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Douglas E. Richards: “Split Second – Zurück in der Zeit” (Heyne)

Von: Christian Funke
30.05.2018

Der junge Physiker Nate Wexler ist ein brillanter, nein eher ein super-brillanter Wissenschaftler, der an einem geheimen Projekt arbeitet, als seine brillante, aber nicht ganz so brillante Freundin Jenna von einer Dienstreise zurückkehrt. Bei ihrem gemeinsamen Abend werden sie von geheimnisvollen Schurken entführt, da diese die Ergebnisse des brillanten Physikers wollen. Diese Daten und Unterlagen wollen allerdings auch eine andere Gruppe Schurken, ebenfalls geheim und hervorragend ausgebildet. Um den Physiker, der übrigens auf seinem Fachgebiet brillant ist, nicht den Gegnern zu überlassen, erschießt man ihn kurzerhand. Jedoch kann Jenna flüchten und heuert einen Privatdetektiv an, um die Hintergründe des Anschlags aufzuklären… Wer diese etwas holprig formulierte Inhaltsangabe gelesen hat, wird sich verwundert die Augen reiben, wenn ich nun sage, dass dies ungefähr der Schreibstil des Molekularbiologen und Autors Douglas E. Richards ist. Auf den ersten zehn Seiten wurde ich gefühlte fünfzig Mal darauf hingewiesen, dass die Hauptfigur nicht einfach nur schlau, sondern nahezu gottgleich brillant ist und bestimmt jeden denkenden Menschen intellektuell übertrumpft. Als man ihn dann umbringt, ist er nicht tot, sondern sein brillantes Gehirn verunziert die Wand. Dieser etwas holprige und wenig charismatische Stil, ich gebe es gerne zu, hat mein Lesevergnügen stellenweise deutlich getrübt, denn – ich bin vielleicht nicht brillant, aber auch nicht doof – hatte es schon bei der zweiten Erwähnung kapiert, dass Nate Wexler ein helles Köpfchen war. Douglas E. Richards hält sich in seinem Roman zudem weniger mit Grauschattierungen auf. Es gibt Gut und es gibt Böse. In dieses erzählerisch doch relativ simple Schema kann man dann auch relativ einfach die Figuren sortieren. Einige sind gut, dann aber auch richtig gut, andere sind so abgrundtief böse, dass es beinahe körperlich weh tut. Andere wiederum sind auf den ersten Blick gut, tun dann aber letztendlich nur so und sind entsprechend anschließend richtig böse Schurken (auch dies ist eine der häufig gebrauchten Formulierungen, bei denen ich dachte, dass sie bereits in den 80er Jahren ausgestorben sei). Zugute halten jedoch muss man ihm ein hohes erzählerisches Tempo und ein hohes Spannungslevel, welches einen trotz der erzählerischen Schwächen weiterlesen lässt. Somit eignet sich das Buch hervorragend als Lektüre, wenn man persönlich mal ein bisschen abschalten möchte. Split Second – Zurück in der Zeit ist ein actionlastiger Unterhaltungsroman – nicht mehr, aber auch nicht weniger! Split Second – Zurück in der Zeit (Originaltitel: Split Second, USA 2015) erscheint in einer Übersetzung aus dem Amerikanischen von Maike Hallmann als Paperback bei Heyne (448 Seiten, € 14,99). Eher Action-Thriller als Science Fiction, eher Belletristik als wissenschaftlich fundiert, sprachlich eher Mittelmaß, dafür jedoch temporeich und ohne große Verschnaufpause. Wer es schnell und spannend mag, eine mangelnde Figurenzeichnung und deutliche Logiklöcher verkraften kann, der kann hier bedenkenlos zugreifen. Als Urlaubslektüre gut geeignet, wer jedoch einen wissenschaftlich fundierten, komplexen Science Fiction-Thriller zum Thema Zeitreisen und ihre Auswirkungen erwartet, dürfte das Buch nach einigen Seiten enttäuscht zur Seite legen.

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