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Rezension zu
Der Bote

Der Bote (Ingar Johnsrud)

Von: Poldi
01.06.2018

Die herrschaftliche Villa einer verwitweten Dame erregt de Aufmerksamkeit der Polizei, da dort anscheinend seit einiger Zeit niemand mehr ein- und ausgeht. Im Inneren findet sich dann tatsächlich eine Leiche, die sich allerdings als Sohn der verschwundenen Dame entpuppt. Doch dieser soll schon vor vielen Jahren im Krieg gefallen sein. Kaum haben Fredrik Beier und Kafa Iqbal mit den Ermittlungen begonnen, wird in der Kanalisation eine weitere Leiche gefunden, die deutliche Spuren einer Folterung aufweist... „Der Bote“ ist der zweite Teil des Autors Ingar Johnsrud um seinen Ermittler Fredrik Beier. Kenntnisse aus dem ersten Band sind allerdings nicht zwingend erforderlich, auch hier werden die Charaktere ausreichend vorgestellt, um der Handlung gut folgen zu können. Sicherlich verpasst man dann kleine Feinheiten, aber das lässt sich verschmerzen. Wie bereits beim ersten Teil wählt Johnsrud einen recht düsteren Ansatz für seinen Roman, spart nicht mit brutalen Details oder einer bedrohlichen Szenerie. Die Ermittlungen sind dann auch recht flott erzählt, sodass alle paar Seiten neue Details auftauchen, die das bisher Gelesene um eine neue Facette ergänzen oder in ein neues Licht tauchen. So kann sich der Spannungsbogen der Handlung auch immer weiter steigern und zu einem packenden Finale führen, welches man zwar bereits einige Seiten im Voraus erahnen kann, welches aber mit unterhaltsamen Informationen gespickt ist und so noch die eine oder andere Überraschung aufweisen kann. Manchmal neigt der Autor aber auch dazu, deutlich zu übertreiben und die Szenen überdramatisiert darzustellen, was den Lesefluss leider etwas hemmt. Hinzu kommt auch, dass die Charaktere ebenfalls sehr düster gehalten sind und in diesem Band so einige düstere Geheimnisse offenbaren. Besonders bei Fredrik wird dabei mit seinen Panikattacken und dem ungehemmten Drogen- und Alkoholkonsum in dunklen Farben ausgemalt, wobei Kafa ihn in nichts nachzustehen scheint – selten habe ich von einem Charakter gelesen, der so von Selbsthass zerfressen ist. Auch hier ist einfach zu viel des Guten vorhanden, sodass eher von der Handlung abgelenkt wird als diese auszuschmücken. Das passt zwar alles zur dunklen Grundstimmung des Romans und bietet gelungene Ansätze, der hier gezeigte Stoff hätte aber für die Entwicklung in gleich mehreren Romanen als Nebenhandlung gereicht und wäre dann wohl auch authentischer gewesen. „Der Bote“ macht einen soliden Eindruck und bietet viele gelungene Momente, ist aber an einigen Stellen leider zu übertrieben dargestellt. Besonders in der privaten Beschreibung der Charaktere tritt dies zutage. Dabei ist die Handlung an sich sehr spannend geraten und bietet eine komplexe und spannende Entwicklung, die sich immer weiter zu steigern weiß und mit packenden Szenen gespickt ist.

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