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Rezension zu
Der Wille zum Bösen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ungwöhnlich

Von: Lavender
14.06.2018

„Der Wille zum Bösen“ ist ein höchst ungewöhnliches Leseerlebnis. Der Klappentext beschreibt einen relativ normalen Thriller. Dustins Eltern wurden ermordet als er ein Kind war. Sein Adoptivbruder Rusty sitzt für diese Tat seit fast 30 Jahren in Haft. Er und seine Cousine Kate, deren Eltern ebenfalls getötet wurden, waren die Hauptzeugen. Nun kommt Rusty frei, da ein neues Urteil ihn für unschuldig erklärte. Dustin ist inzwischen Therapeut. Einer seiner Patienten ist ein ehemaliger Cop. Er ist besessen von der Idee, dass ein Serienmörder schon seit Jahren sein Unwesen treibt und junge Männer in Flüssen ertrinken lässt. Vielleicht ist es aber auch eine satanische Sekte. Dustin lässt sich in dessen Verschwörungstheorien hineinziehen. Währenddessen zerfällt seine Familie nach dem Krebstod seiner Frau. Was auch in meinen eigenen Worten wie ein relativ normaler Thriller klingt, ist tatsächlich eine ziemlich bizarre Geschichte. Die Story wird aus der Sicht von mehreren Personen und auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Gemein ist allen Figuren, das sie unglaubwürdig sind und an ihrer eigenen Sichtweise der Geschehnisse beharren. Aber auch im Stil ist dieses Buch ungewöhnlich. Dustin hat die Eigenart, seine Sätze nicht zu beenden. Deswegen enden seine Sätze in Buch tatsächlich einfach so. Ohne Punkt hört plötzlich sein Satz auf. Auch meint man manchmal Schreibfehler oder formale Fehler zu finden, wie z.B. zu große Wortzwischenräume. Das Buch verwirrt nicht nur durch seine seltsame Story sondern auch durch seine Umsetzung. Die Kapitel sind oft sehr kurz, nur 1-2 Seiten lang. Manche Kapitel lesen sich, als ob jemand im Drogenrausch sie erzählt. Andere sind wiederum sehr normal. Manche Kapitel sind in einer Art Tabellenform erzählt. Man muss erst die erste Spalte lesen, über mehrere Seiten, dann die zweite und dann die dritte. Das ist alles höchst ungewöhnlich. Trotz seines seltsamen Stils hat das Buch mich die ganze Zeit gefesselt. Alle Figuren haben ihre eigene Art, mit der Wahrheit umzugehen. Besonders Dustin ist sehr geübt darin, Dinge, die er nicht wahrhaben will, auszublenden. Er traut seinen Erinnerungen nicht, denn Erinnerungen können beeinflusst werden. Das weiß er als Therapeut sehr genau. Er ist zudem ein sehr leicht zu beeinflussender Mensch. Er ist zu vertrauensselig und der Ex-Cop, der sein Patient ist, weiß das für seine „Ermittlungen“ auszunutzen. Leider bleiben zum Teil einige Fragen am Ende offen. Wer hier wen manipuliert hat, das muss der Leser dann für sich selber entscheiden. Wer sich auf dieses Buch einlässt, muss auf jeden Fall bereit sein, sich von den üblichen Stilmitteln zu verabschieden. Belohnt wird man mit einem sehr ungewöhnlichen Buch, das sich von der normalen Thrillerkost extremst abhebt

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