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Rezension zu
Liebe zukünftige Lieblingsfrau

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Toll geschriebene, angenehm vorgelesene Kolumnensammlung

Von: Katharina P.
18.06.2018

Zum Inhalt "Liebe zukünftige LIeblingsfrau" ist kein klassischer Roman, sondern eine Kolumnensammlung in Form von Briefen an eine zukünftige (und damit hypothetische) Lieblingsfrau, die ursprünglich in der Süddeutschen Zeitung erschienen sind. Die einzelnen Kolumnen sind aber nicht einfach lose aneinandergereiht, sondern gehen mehr oder weniger nahtlos ineinander über - zumidest habe ich die Übergänge beim Hören so empfunden. Man verliert nie den roten Faden, was zum Großteil auch damit zu tun hat, dass die Rahmenhandlung nicht sonderlich komplex ist. Der Fokus liegt eindeutig auf seinem eigenen Gefühlsleben statt auf einem ereignisreichen Plot - und ganz ehrlich: Ich habe ihn auch nicht vermisst. Man verfolgt mit, wie Michalis Pantelouris versucht, nach seiner gescheiterten Ehe wieder auf die Beine zu kommen, und wie er sich dabei fühlt. Im Prinzip sind die einzelnen Kapitel wie ein langer einseitiger Dialog, der sich an eine anonyme Leserschaft richtet. Das Bild, das man dabei vom Autor bekommt, ist das eines smarten, einfühlsamen, manchmal resignierten, manchmal optimistischen, leicht träumerischen Romantikers, ein Mensch wie du und ich, mit Fehlern und Schwächen, die er sich selbst auch eingestehen kann. Genau das macht den Charme des Buches (bzw. der Kolumnen) aus: Man erkennt sich zu größeren und kleineren Teilen in ihm wieder, fühlt sich verstanden und auf merkwürdige Weise auch weniger allein auf der Welt. Vieles, was er schreibt, kann ich absolut nachvollziehen, dazu muss ich nicht mal geschieden sein. Jeder Single kennt wahrscheinlich das Gefühl, manchmal nicht allein sein zu wollen, aber auch absolut nicht das Bedürfnis nach dem ganzen Dating-Aufwand oder überhaupt nach einer Beziehung zu haben. Seine Kolumnen machen ihn so greifbar und sympathisch, dass man sich beim Lesen bzw. in meinem Fall Hören selbst ein wenig wünscht, seine zukünftige Lieblingsfrau zu sein. Manche Menschen werden eben allein schon durch das, was sie denken und sagen, attraktiv. Mit dieser Meinug stehe ich übrigens nicht alleine da, wie die zahlreichen Leserbriefe beweisen, die er aufgrund seiner Kolumne erhalten hat. Er spricht eben viele Menschen an, ob nun zukünftige Lieblingsfrau oder nicht. Die fiktive Adressatin könnte quasi jeder sein, denn in seinen Texten konzentriert er sich nicht auf Äußerlichkeiten, ja noch nicht einmal auf spezifische Charaktereigenschaften. Vielmehr geht es ihm bei seiner Wunschpartnerin einzig allein darum, dass die Chemie stimmt. Er hat keine konkrete Person im Kopf, er sucht Verbundenheit, das freudige Kribbeln, wenn man mit jemandem zusammen ist, und das Gefühl, angekommen zu sein. Und genau deshalb hat er bei mir (und bei so vielen anderen) ins Schwarze getroffen. Zum Sprecher Den Autor Michalis Pantelouris seine Kolumnen selbst lesen zu lassen, war genau die richtige Entscheidung. Nicht nur baut man dadurch eine größere Nähe zum erzählerischen Ich auf, sondern empfindet die Ereignisse und Gedanken auch als authentischer. Es wäre wohl kaum einem anderen so gut gelungen, seine Empfindungen mit der Stimme zu transportieren, wie er selbst. Für mich war es einfach sehr angenehm, ihm zuzuhören. Mein Fazit Für mich persönlich war "Liebe zukünftige Lieblingsfrau" genau die richtige Lektüre. Die Kolumnen sind wunderschön geschrieben, romantisch, ohne kitschig zu sein, und berührend. Das Besondere ist die Nähe, die man zum Schriftsteller aufbaut, wodurch man mit ihm mit- und sich gleichzeitig von ihm verstanden fühlt. Da vermisst man auch eine ereignisreiche Handlung, wie ein klassischer Roman sie bieten würde, nicht.

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