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Rezension zu
Ede und Unku - die wahre Geschichte

Extrem erhellend und emotional

Von: HEIDIZ
19.06.2018

"Ede und Unku" - wer kennt nicht die DDR-Schulbuchlektüre ??? Seinerzeit geschrieben von Alex Wedding - alias Grete Weiskopf - war dieses Buch aus den Schulen der DDR nicht wegzudenken. Was steckt aber hinter dieser Geschichte, die es - kommunistisch angehaucht - in die Schulen der DDR geschafft hat? Wer sind die Charaktere Ede und Unku, wer waren sie? Gab es sie wirklich? Wer war Alex Wedding ??? Fragen über Fragen, die das Buch beantwortet, welches ich vorgestern und gestern gelesen habe. Ich konnte mich nicht davon trennen, mir kamen auch die Tränen, warum, werde ich berichten ... Ede und Unku erschien erstmals im Malik-Verlag, Berlin im Jahr 1931. Das Buch war ihr Erstlingswerk. Ede - ein ganz normaler Berliner Junge und das Zigeunermädchen Unku freunden sich an, drumherum eine Geschichte, wie sie damals sicher vielfach passierte, Edes Vater wurde arbeitslos, es gab wenig zu essen, die Zeiten waren hart ... Wundervoll war dieses Buch geschrieben und stellte die Zeit sehr gut dar, war sozusagen Zeitdokument - dennoch lies es Fragen offen, die das aktuelle Buch "Ede und Unku - die wahre Geschichte" nun beantwortet, geschrieben von einem Nachfahren Unkus, dem Jazzmusiker Janko Lauenberger und der Journalistin Juliane von Wedemeyer. In 17 Kapiteln stellen die Autoren zum einen noch einmal die Geschichte um Ede und Unku dar, mehr aber geht es darum, zu erklären, wer Unku war, wer ihre Familie war, was sie in ihrem nur allzu kurzen erlebte, erleben musste, bis sie - gerade mal 24 Jahre alt - sterben musste - im Konzentrationslager ... Aber dieses Buch geht noch weiter bis ins Heute und beschäftigt sich mit der Thematik Rassismus in der DDR und auch noch heute, mit dem Gegenübertreten der Menschen anderen Schichten - so auch der Sinti oder Roma, wie es Unku war und ihre Familie - und wie es auch noch heute der Autor ist. Aufrüttelnd und detailliert geschrieben, stellt dieses aufklärende Buch dar, wie es wirklich war. Die Autorin von Ede und Unku damals lernte Unku in Berlin kennen, sie war oft bei Grete Weiskopf zuhause zu Gast - das war mir bisher auch unbekannt. Aber zu viel möchte ich nicht verraten, ich rate dazu, unbedingt dieses Buch zu lesen, hier wird man endlich "aufgeklärt" - wie alles wirklich war. Das Leben der Sinti und Roma wird deutlich, Menschen, die voreingenommen diesem Volk gegenüber sind, rate ich unbedingt, dieses Buch zu lesen, das darstellt, wie man sich fühlt, wenn man ausgegrenzt wird, als Erwachsener damals und heute, als Kind damals und heute ... Welchen Hintergrund Alex Weddings Geschichte hatte, die - da die Autorin Kommunistin war, in der DDR gelesen werden "musste" - ist extrem interessant und aufrüttelnd, die Zeit Unkus und ihrer Familie im KZ, die Ängste, der Hunger und doch der Zusammenhalt zwischen den Menschen der Familie in schweren Zeiten, als man keine Freiheit mehr hatte. Extrem lesenswert !!!

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