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Rezension zu
The Hate U Give

Ein Buch, das wachrüttelt und sensibilisiert

Von: youBibians
21.06.2018

Eine einsame Landstraße. Zwei schwarze Jugendliche in einem Auto auf dem Weg nach Hause. Ein weißer Cop und dann ein Schuss, der das Fass zum Überlaufen bringt. Starr Carter lebt in zwei völlig unterschiedlichen Welten. Zum einen in Garden Heights, das schwarzen Viertel, in dem sie aufgewachsen ist und zum anderen in der hauptsächlich weißen Privatschule. Bisher hält sie diese zwei Welten strikt voneinander getrennt. Doch diese eine Nacht ändert alles. Diese Nacht, in der sie mit ansehen muss, wie ihr bester Freund von einem Polizisten erschossen wird. Ohne ersichtlichen Grund, denn Khalil war unbewaffnet. Bald berichtet das ganze Land über seinen Tod und spaltet die Bevölkerung. Die einen stempeln ihn als Drogendealer und Gangmitglied ab, die anderen gehen für ihn auf die Straße und kämpfen gegen Polizeigewalt. Starrs Eltern versuchen verzweifelt, ihren Namen aus der Presse zu halten. Doch Starr hat andere Pläne. Sie will Gerechtigkeit für Khalil, sie will, dass er nicht umsonst gestorben ist. Deshalb erhebt sie ihre Stimme und erzählt der Öffentlichkeit, was in der Nacht passiert ist. Und schon bald kommt es zu Rassenunruhen in der Stadt, die nach und nach völlig außer Kontrolle geraten. Mit The Hate U Give adressiert Angie Thomas ein Thema, das in den USA leider immer noch stark präsent ist: Rassismus. Immer wieder hört man von Polizeigewalt gegenüber Schwarzen. Trayvon Martin, Eric Garner oder Michael Brown sind wahrscheinlich die bekanntesten Fälle. Eine sehr aktuelle Thematik also, die geradezu nach Aufmerksamkeit schreit. Angie Thomas hat diesen Schrei erhört und dabei kein Blatt vor den Mund genommen. Sie schildert die Ermordung Khalils und die kleinen Schikanen gegen die schwarzen Bürger so realistisch und schonungslos, dass ich mit offenem Mund und purem Entsetzen da saß und mich gefragt habe: Ist das jetzt wirklich so passiert? Das kann doch nicht sein! Mit Starr hat Thomas eine wahre Heldin erschaffen. Sie hat mich sofort in ihren Bann gezogen, sodass ich ihre Angst, ihre Wut und ihre Verzweiflung auf jeder Seite spüren konnte. Und das hat mich dann auch wütend und verzweifelt gemacht. Wütend wegen der Ungerechtigkeit und verzweifelt wegen der Hilflosigkeit. Die Geschichte wird noch ehrlicher und glaubwürdiger durch die Einblicke in den Alltag der afro-amerikanischen Bevölkerung. Der typische Slang oder die Bezüge zu Black Jesus und zur Kirche, zur Musik und zum Fernsehen verdeutlichen die Kultur des Ghettos. Was ich als echt genial empfinde, ist das mehrmalige Erwähnen einiger Schlüsselfiguren der Civil Rights Movement, also der Bürgerrechtsbewegung in den 1950er/60er Jahren. Dadurch erlangt man nämlich einen kleinen geschichtlichen Hintergrund, der das Interesse weckt und einen veranlasst sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, um mehr über diese Menschen und ihre Geschichte zu erfahren. Und genau das ist es, was Thomas mit Starrs Geschichte erreichen will. Meiner Meinung nach sollte jeder, und zwar wirklich JEDER, dieses Buch lesen. Es ist nicht einfach nur ein Buch über Rassismus, es ist ein Buch über Rassismus mit aussagekräftigem Appell, das der afro-amerikanischen Bevölkerung eine laute Stimme verleiht. Einfach grandios! Kendra

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