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Rezension zu
Die Gabe des Himmels

Rezension Die Gabe des Himmels

Von: Ninespo
29.06.2018

Nachdem ich die ersten drei Bände der Fleury-Saga geliebt und verschlungen habe, war klar, dass ich Daniel Wolfs neustes Werk Die Gabe des Himmels auch unbedingt lesen muss. Dabei konnte Band vier meine Erwartungen vollkommen erfüllen. Daniel Wolfs Die Gabe des Himmels ist ein authentischer historischer Roman Was mir bei historischen Romanen ja immer besonders wichtig ist, ist die Authentizität. Das bedeutet für mich vor allem, dass das Setting passend zur dargestellten Zeit kreiert wird, Sprache und Beschreibungen dazu passen und auch historische Ereignisse eingebunden werden. Dass Daniel Wolf diese Kunst sehr gut beherrscht, konnten schon die drei Vorgängerbücher beweisen. In Band vier steht der junge Medicus Adrien de Fleury im Mittelpunkt der Handlung, der in Varennes gegen die Pest ankämpft. Das Gesamtbild nicht nur der Pestepidemie, sondern auch des Berufs des Heilers im Mittelalter ist sehr treffend dargestellt. Daniel Wolf hat – wie wir es von ihm gewohnt sind – sehr gewissenhaft nach Quellen zu Heilmethoden der Pest recherchiert. Das Figurenpersonal ist gewohnt groß, aber sehr liebevoll gestaltet, wobei die Hauptfiguren natürlich ein wenig detaillierter dargestellt sind, als Nebenfiguren. Vor allem die Spannungen zwischen Christen und Juden zur Zeiten der Pest wurden sehr akkurat dargestellt, ohne moralische Bewertung und ohne dabei diskriminierend zu sein. Denn während Léa als Jüdin von den meisten Christin geschnitten wird, bricht Adrien mehr als nur einmal eine Lanze für sie. Wie schon bei den vorangegangenen Büchern auch, liegt der Fokus des Romans auf einem Mitglied der Familie Fleury. Was mir an diesem Band so gut gefallen hat, war, dass wir als Leser einen Fleury auf Abwegen begleiten. Denn anders als seine Vorfahren hat Adrien es nicht so mit dem Handel. Das kennen wir zwar schon von Michels Sohn Remy, allerdings nicht so ausgeprägt. Vor allem die Beziehung zu Léa und das sehr vielversprechende wie offene Ende lässt mich noch einiges erwarten. Schön fand ich, dass der Großteil der Handlung – abgesehen von einigen Kapiteln – in Varennes spielte. Denn ich muss schon zugeben, dass mir die kleine fiktive Stadt mit all ihren Figuren, Ereignissen und Eigenheiten ans Herz gewachsen ist. Sprachlich war Die Gabe des Himmels wieder großes Kino. Daniel Wolf schafft es, Ortsbeschreibungen anschaulich, detailliert und spannend zu gestalten, ohne zu ausschweifend zu werden. Die Wortwahl ist weder modern noch antiquiert und passt für mich perfekt zur dargestellten Zeit. Auch die Darstellung von mittelalterlichen Verhältnissen ist für mich gut getroffen, da hier keine Stereotypen des Mittelalters vorgestellt werden. Auch medizinische Aspekte der Zeit wurden gut getroffen, große Schriftgelehrte namentlich eingearbeitet – was mich sehr gefreut hat. Ihr merkt es, ich bin wieder einmal rundherum glücklich mit Die Gabe des Himmels. Ich bin sehr gespannt darauf, auf welche Abenteuer uns Daniel Wolf in seiner Fleury-Saga noch entführt.

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