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Rezension zu
Ich bin nicht tot

Ein gelungener Thriller, der an mancher Stelle etwas mehr Spannung vertragen hätte

Von: Readingfaraway
04.07.2018

Inhalt Vor drei Jahren, als Detective Jude Fontaine grade versuchte das Verschwinden eines jungen Teenagers aufzuklären, wurde sie entführt und in einem Keller festgehalten. Doch nun ist ihr endlich die Flucht gelungen und sie fängt wieder bei der Mordkommission an. Gemeinsam mit ihrem neuen Partner Detective Uriah Ashby versucht sie den Fall um ein Mädchen zu lösen, dessen Ermordung versucht wurde als Selbstmord zu tarnen. Schnell vermutet Jude, dass mehr hinter dem Mord stecken könnte und dass es möglicherweise sogar eine Verbindung zu dem drei Jahre zurückliegenden Vermisstenfall gibt. Meine Meinung Auf den ersten Blick scheint Ich bin noch nicht tot ein Thriller zu sein, der nach Schema xy abläuft: ein Detective mit einer schwierigen Vergangenheit ist als einziger in der Lage Verbindungen zu sehen, die alle anderen übersehen und scheint dabei auch noch unnahbar und fehlerlos zu sein. Zum Glück trügt der Schein, denn Jude Fontaine ist alles andere als fehlerlos und perfekt. Die jahrelang andauernde Entführung hat tiefe Spuren in ihr hinterlassen, die in diesem Thriller wunderbar ausgarbeitet werden. "Es war, als hätte das, was sie durchgemacht hatte, ihr auf irgendeine Weise ihre Menschlichkeit geraubt." S. 33 Sie hat sich nicht nur äußerlich verändert, sondern auch charakterlich. Während sie früher für ihre offene und humorvolle Art bei ihren Kollegen sehr beliebt war, ist sie nun sehr zurückgezogen und distanziert. "Sie schaute nun auf die Welt wie durch ein Fenster. Sie fühlte sich mehr wie eine Beobachterin als wie eine Teilnehmerin, und in dieser Situation war das durchaus von Vorteil". S.148 Dadurch, dass ihr Entführer für drei Jahre lang ihr einziger Kontakt zur Außenwelt war, hat Jude ihre Fähigkeit, die Gestik, Mimik und Körperhaltung eines Menschens zu deuten, immer weiter ausgearbeitet, so dass ihr jetzt Dinge auffallen, die andere übersehen. Und das ist in ihrem aktuellen Fall sehr hilfreich und das wurde sehr angenehm dargestellt: nämlich nicht als eine übersinnliche Fähigkeit, sondern als Ergebnis ihrer reizlosen Umgebung während ihrer Gefangenschaft. Was ich auch als äußerst gelungen empfunden habe ist die Entwicklung der Partnerschaft zu ihrem Kollegen Detective Uriah Ashby. Während er ihr gegenüber zu anfangs noch große Skepsis zeigt, entwickelt sich langsam aber sicher eine vertrauensvolle, freundschaftliche Beziehung zwischen den beiden ohne, dass es in irgendeiner Form künstlich erscheint. "Ich frage mich, warum wir immer so hart zu unserem alten Ich sind", überlegte Uriah. "Wir sollten dankbar sein und den Menschen wertschätzen, der wir einmal gewesen sind." S.53 Der einzige negative Aspekt, der mir an dem Buch aufgefallen ist, ist dass der Fall wenig überraschendes zu bieten hatte. Vermutungen, die ich schon sehr früh hatte, haben sich bewahrheitet und der Fall hätte ein bisschen mehr Spannung, ein bisschen mehr Oha-Momente vertragen können. Alles in Allem ist "Ich bin noch nicht tot" ein wirklich guter Thriller, der von mir 4 von 5 Sterne bekommt.

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