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Rezension zu
artgerecht - Das andere Kleinkinderbuch

Greift nicht in die Erziehung ein, sondern begleitet und gibt Tipps

Von: monerl
06.07.2018

Meine Meinung Nachdem ich nun dieses Buch in Händen halte, tut es mir leid, nicht vorher (als meine Kinder noch Babys waren) auch das Vorgängerbuch “artgerecht – Das andere Baby-Buch” gelesen zu haben. Denn die Autorin hat einen ganz schönen, verständlichen und sinnvollen Überblick zu den wichtigsten Themen (artgerecht: essen, schlafen, sauber, spielen Familie sein, eigenständig werden, betreuen, leben), die Eltern mit Kindern im Alter 2 – 6 Jahren berühren und umtreiben, gemacht. “artgerecht”, das klingt im ersten Moment etwas seltsam. Denkt man bei dem Begriff “Art” zuerst an Tiere, an verschiedene Tierarten. Auf den zweiten Blick finde ich ihn aber richtig passend! Oftmals wird im Alltag und dem ganzen Stress, Familie, Beruf, Freunde, Verwandte, Wünsche und Ziele unter einen Hut zu bekommen, das außer Augen verloren, welche Rolle Kinder dabei spielen, was für sie am wichtigsten ist und wie man mit ihnen am besten umgehen sollte, damit sie zwar vollständig als kleine Menschlein wahrgenommen werden, dabei aber auch Kinder bleiben dürfen. Auch aus diesem Buch nehem ich wieder viele Denkanstöße mit, die ich mir mit vielen Post-Its markiert habe. Schnell vergisst man und muss sich erinnern, dass kleine Kinder mitmachen wollen, nur nicht alles so ausführen können, wie wir Erwachsene das wollen und es uns vorstellen. Als Eltern möchte man so wenige Fehler machen, wie es nur geht. Oftmals sind uns die Konsequenzen unserer “Fehler” nicht bewusst. Dabei erhält man durch die Autorin viel Hilfestellung und Aufklärung. Manchmal ist es sogar viel einfacher wieder eine gute Stimmung herbeizuführen, als man denkt. “Wenn das Kind keinen Blumenkohl im Auflauf mag, wies nicht eine Ecke mit Brokkoli machen?” (S. 46) “Immer wenn wir versuchen, es als Kleinfamilie perfekt hinzukriegen, versuchen wir etwas Utopisches.” (S. 156) “Gleichzeitig müssen wir uns bewusst sein, dass das Gehirn unserer Kinder sich noch stark entwickelt – richtig ausgewachsen ist es überhaupt erst, wenn der Mensch Mitte zwanzig ist” (S. 160) Unsere Umwelt hat sich verändert, die Wissenschaft und Forschung ist weiter fortgeschritten und deshalb wissen wir heute mehr als früher und sind in der Lage darauf einzugehen, wenn wir wollen. Vieles, was damals absurd war, ist heute versändlich. Wir müssen als Eltern deutlich mehr Selbstvertrauen entwickeln und uns weniger schämen, wenn unsere Kinder sich öffentlich anders behehmen, als die Mitmenschen von ihnen erwarten. Wir alle schleppen unsere (oft konservative uns stringente) Erziehung mit uns herum. Es ist schwer, sich davon freizumachen. Doch Nicola Schmidt macht es einem leichter. Sie macht uns Eltern nochmals bewusst, dass wir uns unserer Verantwortung bewusst sein müssen. Kinder sollen und dürfen Entscheidungen treffen. In manchen Situationen aber müssen Eltern wieder die Entscheidungsgewalt an sich reißen, auch wenn es Stress und Streit bedeutet. Denn auch diese Erfahrungen müssen Kinder lernen und sie durchleben. Heute leben wir glücklicherweise in recht schönen Zeiten für Kinder. Viele Wünsche werden und können erfüllt werden. Doch auch hier müssen Grenzen gesetzt werden. Die Autorin hilft dabei aufzuzeigen, wie man etwas ablehnen und das Kind mit seinem Frust begleiten kann, damit es das nicht mit sich selber ausmachen muss. Hervorheben möchte ich auch unbedingt das tolle Format des Buches. Es ist schön groß und als Hardcover liegt es stabil in der Hand und man kann oft vor und zurückblättern, ohne dass das Buch nach kurzer Zeit abgegriffen wirkt. Gerade bei Ratgebern, in die man öfters rein- und etwas nachschauen möchte, ist diese Bindung von großem Vorteil. Fazit Ein Buch, das nicht in die eigene Erziehung eingreifen, sondern einen dabei begleiten möchte. Mit vielen Erklärungen, Erörterungen von möglichen Problemen, Hilfestellungen und Gastbeiträgen, fühlt man sich gut aufgehoben ohne verurteilt zu werden, wenn man merkt, dass der bisherige Weg bestimmte nachteilige Konsequenzen mit sich bringen würde. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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