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Rezension zu
Hello Sunshine

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unrealistische Gesellschaftskritik

Von: sinaunknown
08.07.2018

Von der ganzen Aufmachung und dem Titel her klingt "Hello Sunshine" nach einer lockerleichten Sommerlektüre für den Strand, die man zwischendurch mal lesen kann. Ich muss aber sagen, dass das Buch schlussendlich dann doch etwas ernster war als erwartet. Laura Dave spricht nämlich ein grosses Thema der heutigen Gesellschaft an: Die Selbstdarstellung im Internet. Sunshine Mackenzie ist in dieser Sache ein Profi. Sie zeigt sich stets von ihrer besten Seite, weiss, was die Fans sehen wollen und kann sich im Netz perfekt vermarkten. Doch als sie gehackt wird und die Wahrheit hinter ihren Rezepten und ihrem Leben ans Licht kommt, wird klar, dass sie eine einzige grosse Lüge verbreitete. Im Grunde genommen finde ich dieses Thema sehr spannend und ich glaube man kann viele interessante Geschichten darüber schreiben. Und im Ansatz ist das Dave auch gelungen. Man wird während des Buches definitiv unterhalten und gerade die Frage nach den Gründen für das Hacken und natürlich danach, wer Sunshine gehackt hat, lässt einen weiterlesen. Jedoch finde ich, dass Dave mit "Hello Sunshine" auch eine Chance verpasst hat. Ich möchte jetzt nicht zu viel verraten und jemanden spoilern, doch ich hätte mir eindeutig ein anderes Ende gewünscht. Ein Ende, bei dem die Botschaft, dass die Selbstdarstellung irgendwann einfach zu weit geht, stärker rüberkommt und einen etwas anderen Einfluss auf das Leben der Protagonistin hat. Denn für mich geht die Autorin mit dem vorhandenen Ende der Problematik ein Stück weit aus dem Weg und hat sich für die einfache Lösung entschieden. Was mir hingegen gut gefallen hat, waren die doch eher komplizierten Beziehungen. Nebst ihrer angeschlagenen Ehe mit Danny hat Sunshine nämlich auch mit Problemen zu kämpfen, was ihre Schwester Rain betrifft. Die beiden haben eine äusserst komplexe Verbindung zueinander und es hat mir gefallen, dass die Autorin die beiden sich nicht bei der ersten Begegnung miteinander versöhnen und sich in die Arme fallen liess. Das verlieh dem Buch mehr Glaubwürdigkeit. Ein weiterer Pluspunkt war für mich die Entwicklung von Sunshine. Oftmals geht für mich die Entwicklung eines Charakters viel zu schnell von statten - ganz nach dem Motto: "Oh, ich habe einen Fehler gemacht aber ich habe es erkannt und mich innerhalb von zwei Tagen in einen anderen Mensch verwandelt." Das war bei "Hello Sunshine" nicht der Fall. Sunny hat sich langsam entwickelt und wirkte dadurch realistischer. Das alles klingt mehr oder weniger positiv aber leider gab es auch viele Dinge, die mich bei diesem Buch störten. So zum Beispiel der Grund hinter dem Handeln des Hackers: Für mich wirkte das Ganze einfach nicht realistisch in Anbetracht der Geschichte, die die Person mit Sunshine verband und ich konnte das Handeln nicht nachvollziehen. Es schien mir überspitzt und viel zu dramatisch abzulaufen und danach konnte ich die Person nicht mehr wirklich ernst nehmen. Und als Sunshine, eine Person, die absolut nicht kochen kann, sich als echte Kennerin, was komplizierte Geschmäcker und Konsistenzen angeht, outete, verwirrte mich das auch ein wenig. Natürlich muss man kein Spitzenkoch sein, um zu erkennen, ob ein Gericht schmeckt oder nicht, doch die Ausführlichkeit von Sunshines Feedback zu manchen Menus machte es für mich ein wenig lächerlich. Wie ihr seht, konnte mich "Hello Sunshine" nicht gänzlich überzeugen. Ich fand das Buch zwar nicht direkt schlecht, doch ich kann es nicht wirklich einordnen (eine leichte Sommerlektüre ist es meiner Meinung nach nicht unbedingt) und es hatte schlicht zu viele Schwächen. Darum habe ich dem Buch auf Goodreads "nur" drei von fünf Sternen verliehen.

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