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Rezension zu
Forderung

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

*+* John Grisham: "Forderung" *+*

Von: Irve
19.07.2018

Sie wollten die Welt verändern, als sie ihr Jurastudium aufnahmen. Doch jetzt stehen Zola, Todd und Mark kurz vor dem Examen und müssen sich eingestehen, dass sie einem Betrug aufgesessen sind. Die private Hochschule, an der sie studieren, bietet eine derart mittelmäßige Ausbildung, dass die drei das Examen nicht schaffen werden. Doch ohne Abschluss wird es schwierig sein, einen gut bezahlten Job zu finden. Und ohne Job werden sie die Schulden, die sich für die Zahlung der horrenden Studiengebühren angehäuft haben, nicht begleichen können. Aber vielleicht gibt es einen Ausweg. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, nicht nur dem Schuldenberg zu entkommen, sondern auch die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Ein geniales Katz- und Mausspiel nimmt seinen Lauf.“ (Quelle: Randomhouse) Zu Beginn des Romans hielt ich die Studenten lediglich für lernunwillig und war ein wenig schadenfroh, dass die Prüfung vermutlich alles andere als ein Zuckerschlecken für sie werden würde. Als jedoch der Freund von Zola, Todd und Marc kurz vor seinem Tod einem riesigen Betrug auf die Spur gekommen war, änderte sich meine Meinung. Ich empfand Mitleid mit den Studenten, Mitleid gepaart mit eine großen Wut. Ich wünschte dem Trio Gerechtigkeit. Dass diese fast unmöglich zu erreichen wäre, war mir klar. Und so war ich sehr gespannt, welche Geschichte der Autor aus seinen Grundzutaten gesponnen hatte. Einmal mehr ist John Grisham eine kompakte, umfassende Story gelungen, die er rund um die drei Hauptpersonen gestrickt hat. Zola, Todd und Marc sind nicht nur auf der Jagd nach Gerechtigkeit und auf der Suche nach dem Weg, um sich trotz des verpatzten Studiums ein großes Stück des Anwalts- und Kanzlei- Kuchens abschneiden zu können. Sie haben auch Hintergrundgeschichten, die stellenweise interessante Einblicke in die Gesellschaft Amerikas geben. Ob es Zolas Familie ist, die nach mehr als zwanzig Jahren in den Senegal abgeschoben wird, oder Todds Bruder, der selbst mit dem Gesetz im Konflikt steht. Der Autor entwirft ein großes, facettenreiches Bild, das durch das Unrecht, das aus den Seiten hervorquillt, aus einer reichen Palette an Grautönen gemalt ist. Ganz ehrlich, ich konnte die große, überschäumende Wut der an der Nase herumgeführten Studenten verstehen, sehr gut sogar. Ich wünschte ihnen eine glückliche Wende. Die trat auch ein, denn nach und nach entspann sich ein Plan, den ich beileibe nicht gut heißen konnte, denn er war genährt von einer großen Portion krimineller Energie. Dennoch verfolgte ich mit zunehmend angehaltenem Atem das bizarre, forsche, unglaubliche Treiben, mit denen sich Zola, Todd und Marc auf mehr als dünnem Eis befanden. Dort schlitterten sie auf Kufen aus Naivität und Raffinesse umher – und stürzten mehrfach. Aber wenn Plan A versagt, ist es hilfreich, einen Plan B in der Tasche zu haben, und am besten auch noch einen Plan C. Die Drei waren sagenhaft kreativ, was das Aushecken neuer Ziele – natürlich jenseits aller legaler Grenzen – betraf. Und trotzdem… Was sich an einigen Schauplätzen abspielte, ließ mich immer mehr für das Tun der verhinderten Anwälte erwärmen und ich war so gespannt, wie sich dieses Katz- und Mausspiel entwickeln würde. Eines muss man ihnen lassen, so viel Chuzpe haben nicht viele und kaum jemand könnte mit diesem großen Haufen Dreck am Stecken ruhig schlafen…das Trio konnte es! Ebenso wie die sich gemächlich entwickelnde Geschichte mit ihren fast schon bewundernswerten Protagonisten gefiel mir einmal mehr der einladende, gefällige Erzählstil, dem ich mich von Beginn an nicht entziehen konnte. Die perfekte Wahl für den Sprecher wurde mit Charles Brauer getroffen. Toll, wie er in die Geschichte eintaucht, die Charaktere Zola, Todd und Marc verkörpert und die Spannungskurve erzählerisch unterstreicht! Einmal mehr wirft John Grisham sein Wissen aus dem Justizbereich in den Ring und zaubert eine mehrdimensionale Geschichte, die mich gleichermaßen faszinierte und erschreckte. Denn das Treiben unserer drei Freunde mutet fast schon harmlos an im Vergleich zu dem, was in vielen stillen Kämmerlein fabriziert wurde. Autor John Grisham hat 31 Romane, ein Sachbuch, einen Erzählband und sechs Jugendbücher veröffentlicht. Seine Bücher wurden in mehr als 40 Sprachen übersetzt. Er lebt in Virginia. Sprecher Charles Brauer, bekannt aus Film, Fernsehen und von der Bühne, wurde u. a. in seiner Rolle als Tatort-Kommissar Brockmöller populär. Er ist die Stimme der John-Grisham-Romane und hat alle Thriller des Autors für Random House Audio eingelesen. Quelle: Randomhouse

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