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Rezension zu
Iskari - Der Sturm naht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wundervoll spannend und fantastisch

Von: Madita
24.07.2018

Die Grundstruktur der Geschichte kommt einem durchaus bekannt vor: eine Welt, die sich im Umbruch befindet, die sich von alten Traditionen loslösen will, um etwas besseres zu erschaffen... Und dennoch unterscheidet sich Iskari auch deutlich von anderen Dystopien oder Fantasybüchern, denn die Geschichte ist einzigartig und neu. Das Setting ist düster und beängstigend, aber auch sehr verträumt und geheimnisvoll. Und die Charaktere sind nicht alle gut oder böse oder entsprechen sonstwie dem klischeehaften Bild der hübschen, aber hilfsbedürftigen Protagonistin oder dem sofort erkennbaren bösen Antagonisten. Asha - oder Iskari, wie sie von allen genannt wird - ist stark, beeindruckend, mutig und selbstsicher, zweifelt aber auch an sich selbst. Denn sie ist überzeugt davon, schlecht zu sein und glaubt, dass sei einzig und allein gut dafür ist, um gegen Drachen zu kämpfen. Die Dunkelheit in ihr macht es dem Mädchen schwer, an das Gute zu glauben und vor allem an das Gute in sich selbst. Und so lesen wir eine Geschichte über eine junge Frau, die nur im Kampf zeigen kann, wer sie ist und die sowohl bodenständig, mutig und selbstsicher ist, aber auch unsicher außerhalb des Kampfes und insbesondere auch unsicher hinsichtlich ihres Aussehens - immerhin entstellt eine Brandnarbe ihren halben Körper. Ihr Charakter ist detailliert beschrieben und hat Ecken und Kanten, wirkt dadurch auch sehr authentisch. Man schließt sie ans Herz und könnte sie im nächsten Moment schütteln aufgrund ihrer Sturheit oder Dummheit. Die Autorin betont in ihrer Danksagung, dass sie einen weiblichen Charakter erschaffen wollte, der selbst in Schlachten kämpft und Stärke zeigt und sich nicht in die vorgegebenen Rollen zwängen lässt. Das ist ihr definitiv gelungen, denn Asha ist stark, mutig und voller Kampfkraft und -geist. Doch auch die anderen Charaktere können überzeugen. Die Geschichte strotzt nur so von starken und loyalen Persönlichkeiten, die man vielleicht nicht alle leiden kann, die aber allesamt sehr authentisch dargestellt werden. Besonders Torwin und Safira konnten sich sehr schnell in mein Herz schleichen! Die eigentliche Story wird immer wieder unterbrochen durch sogenannte alte Geschichten, die einem die Vergangenheit näher bringt und erklärt und die für eine ganz besondere Atmosphäre sorgen. Die Autorin kann besonders in diesen alten Geschichten mit sprachlicher Brillanz und einem wundervollen Stil überzeugen, sodass ich mich immer gefreut habe, wenn ein Kapitel zu Ende war und eine neue alte Geschichte zum Vorschein kam. Die Autorin hat einen unglaublich angenehmen und schönen Schreibstil. Sie schafft es, sehr bildreich zu erzählen, obwohl die Beschreibung der Drachen leider recht kurz ausfällt, da hätte ich gerne etwas mehr gehabt. So hatte ich nämlich immer die Game of Thrones-Drachen vor Augen ;) Sehr gut gefallen hat mir auch der Mangel an Klischees, die Änderung von "Was ist Gut, was ist Böse?", die Bedeutung von Geschichten (löscht man Geschichten aus, löscht man kulturelles Erbe, und damit auch einen Teil der eigenen Identität aus) und die sehr starke, weibliche Protagonistin. Die Spannung bleibt von Anfang bis Ende sehr stark, sodass man das Gefühl hat, eher durch die Geschichte zu fliegen und sie viel zu schnell zu Ende ist. Man hat kaum Zeit, zum Luft holen, ehe es weiter geht - und gerade zum Ende hin wird es schlimmer und schlimmer und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Es gibt auch einige - nicht vorhersehbare - Wendungen, die die Spannung immer wieder aufs Neue anfacht. Wichtig ist auf jeden Fall zu wissen, dass die gesamte Story nicht gerade zimperlich ist. Es wird gewalttätig, erbarmungslos, hart und rau und die Kampfszenen und ähnliches werden sehr detailliert beschrieben. Allzu zart besaitet sollte man also nicht sein. Trotz - oder vielmehr wegen - dieser gewalttätigen Atmosphäre hat mir Iskari unglaublich gut gefallen, denn genau so sollte, bzw. muss diese Geschichte erzählt werden. Es geht um Helden, die keine sind, um Bösewichte, die noch nicht als solche erkannt wurden, Freunden, die zu Feinden werden und Feinden, die zu Freunden werden. Es geht um Familie und Freundschaft, um Vertrauen und Hoffnung, um verschiedene Weltanschauungen und Zukunftsvorstellungen, um Traditionen und Progression und um Leben und Tod. Fazit Eigentlich bin ich nur durch Zufall auf dieses Buch aufmerksam geworden: Meine Bibliothek hatte vor Weihnachten eine Aktion gestartet, in der man Überraschungsbücher ausleihen konnte. Es war in buntem Geschenkpapier verpackt, auf der nur ein einziges Wort stand: Jugendliche. Aber irgendwie hat mich genau dieses Buch magisch angezogen und ich habe es einfach mitgenommen, obwohl sich auf meinem Nachttisch die Bücher stapeln. Und dafür bin ich jetzt unglaublich dankbar, denn sonst wäre mir ein wirklich fantastisches, wundervolles, spannendes und emotionales Buch entgangen! Die Geschichte von Asha und den Drachen geht direkt unter die Haut, ist spannend bis zum Schluss und sorgt für viele Tränen - auf jeden Fall lesenswert! Für alle Drachenfans, Fantasyfans und diejenigen, die sich von gewaltvoller Darstellung nicht abschrecken lassen.

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