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Rezension zu
Portugiesische Tränen

Beitragsnavigation ← Ältere Beiträge Luis Sellanos „Portugiesische Tränen“ – Zwischen Japan und Portugal

Von: ZeichenTonBild
26.07.2018

Nun mehr zum dritten Mal lässt Luis Sellano seinen Protagonisten Henrik Falkner im malerischen Lissabon ermitteln. In „Portugiesische Tränen“ muss sich der Ex-Polizist und nun antiquarischer Buchhändler erneut kryptischen Hinweisen seines Onkels nachgehen. Dabei begibt er sich zwischen die Fronten fanatischer Fischsammler und bringt sich – mal wieder – selbst in Gefahr. Kois, Aberglaube und asiatische Mythen Als Henrik Faber Ordnung in das geerbte Antiquariat seinen verstorbenen Onkels Martin bringen will, findet er unter alten Büchern eine Truhe mit einem wertwollen japanischen Whiskey. Dies wäre nicht weiter verwunderlich, doch auf der Rückseite des Sicherungssiegels entdeckt Henrik eine handschriftliche Notiz des Onkels: eine unzordbare Ziffernfolge. Doch nicht nur das fällt ihm in die Hände, auch eine seltsame Fahne mit einem Koi kommt ihm unter. Nach all den Erfahrungen, die der Ex-Polizist mit dem Erbe machte, schwant ihm nichts Gutes. Seine Vermutung, dass ihn auch diese Notiz auf die Spur eines Verbrechens führen könnte, bewahrheitet sich schon bald. Hinter der Ziffernfolge verbirgt sich eine Telefonnummer, die ihn mit einer Frau aus Japan verbindet. Doch auch der Frachtschein der Whiskeykiste bringt neue Erkenntnisse und führt den Neu-Antiquar in eine heruntergekommene und zu einem Koreaner, der jedoch noch mehr Verwirrung als Aufklärung stiftet. Kurz nach dem Telefonat taucht dann die Japanerin bei ihm auf und stellt sich als Versicherungsmitarbeiterin vor. Bei diesem Treffen erfährt Henrik von einem geraubten Koi, der aufgrund seiner farblichen Reinheit und japanischer Mythen ewiges Leben verspricht und nun von der Japanerin bzw. dem Versicherungsunternehmen gesucht wird Kurz nach diesem Treffen ist die Japanerin tot und Henrik steht ohne Quellen da. Doch nicht nur das: Je tiefer er gräbt, desto mehr begibt er sich selbst in Gefahr. Doch all das nicht ohne Grund, denn bei der Spurensuche entsteht in ihm der Verdacht, dass sein Onkel bei den Recherchen an die falschen Leute geriet und deswegen sterben musste. Schnell stößt er auf alte und neue Feinde und gefährdet die sich anbahnende Beziehung zu Polizistin Helena. Ein Antiquar auf Abwegen Urlaubskrimis sind seit Jahren in Mode und mit dem Ex-Polizisten Henrik Falkner hat Luis Sellano auch Portugals Metropole Lissabon eine literarische Krimi-Hauptfigur gegeben. Im nunmehr dritten Fall lässt Sellano seinen Protagonisten wieder zwischen die Fronten unterschiedlicher Verbrecher geraten. Längst ist man als Leser/Leserin mit Henrik warm geworden und kennt seine Marotte, nicht loszulassen und das Verbrechen aufklären zu wollen – so wie es sein Onkel jahrzehntelang tat. Dabei entwickelt sich Henrik immer weiter und auch seine Liebe zur Polizistin Helena scheint in geregeltere Bahnen zu kommen. Wie bereits in den Bänden zuvor ist Lissabon einmal mehr der heimliche Protagonist der Handlung: Umfassend beschreibt Sellano das Leben in der Stadt an der Atlantikküste, die Menschen sowie das Flair und die Atmosphäre. Ohne jemanls zuvor dort gewesen zu sein, ergibt sich beim Lesen ein Bild der Stadt. Mit insgesamt doch eher ruhigem Sprachstil gelingt es dem Autor trotzdem, dass die Handlung Fahrt aufnimmt. Gelungen ist auch der Rahmen, bzw. der Prolog, der mitten im Geschehen einsetzt und man dann kurz vor Ende wieder in die Gegenwart anschließt. Ein kleiner erzählerischer Clou, der aber durchaus gelungen ist. Die Spannung wird dadurch unterstützt, dass immer wieder Rückgriffe auf Henriks Onkel und dessen Tod auftauchen. Denn diesen will Henrik weiterhin aufklären. Allerdings bedeuten die Rückgriffe auf die beiden ersten Bände, dass man dieser vorab lesen sollte – insofern dies nicht geschehen ist. Denn viele Zusammenhänge würden ansonsten unverständlich bleiben. Mit einem Cliffhanger endet „Portugiesische Tränen“ und lässt bereits Vorfreude auf den nächsten Teil der Krimireihe aufkommen.

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