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Rezension zu
Die rote Frau

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Abteilung „Leib und Leben“

Von: Literaturwerkstatt-kreativ / Blog
31.07.2018

„Literaturwerkstatt- kreativ / Blog“ rezensiert „Die rote Frau“ von Alex Beer Wien leidet immer noch unter den Folgen des verlorenen Ersten Weltkrieges. Politische Unruhen sind an der Tagesordnung. Die Stadt, ein Ort der Extreme; auf der einen Seite Reichtum und Dekadenz, auf der anderen Seite Hunger und Kälte. Donnerstag, 18. März 1920 – Montag 29.März 1920 Rayonsinspektor August Emmerichs sehnlichster Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Er ist endlich zusammen mit seinem jungen Assistenten Ferdinand Winter in die Abteilung „Leib und Leben“ versetzt worden. Allerdings werden sie dort nicht mit Mordfällen beauftragt, sondern müssen im Büro Schreibarbeiten erledigen. Auch den spektakulären Mordfall an dem sehr beliebten Stadtrat Richard Fürst dürfen sie nicht aufklären, sondern werden wieder nur mit einem Bagatellfall abgespeist. Sie sollen Kindermädchen für die berühmte – um ihr Leben fürchtende – Schauspielerin Rita Haidrich spielen. Da reicht es Emmerich. Als seine Kollegen dann auch noch ganz schnell den Mörder von Stadtrat Fürst präsentieren, wird Emmerich misstrauisch. Am gleichen Abend wird er in seinem Männerwohnheim darauf aufmerksam gemacht, dass der inhaftierte Peppi nicht der Mörder seien kann. Dieser hat nämlich vom Stadtrat Fürst sowohl Arbeit als auch seine beiden Prothesen erhalten, warum sollte er ihn also umbringen. Seinem Verstand und auch seinem Herzen folgend – und um seinen Kollegen zu beweisen wozu er fähig ist – beginnt er nun mit eigenen Ermittlungen. Unterstützt wird er natürlich dabei von seinem Assistenten Winter. Fazit: Alex Beer ist das Pseudonym der österreichischen Schriftstellerin Daniela Larcher. Sie hat eine neue Krimireihe um den Kriegsheimkehrer August Emmerich kreiert. 2017 erschien bereits der erste Band „Der zweite Reiter“, für den sie den österreichischen Leo-Perutz-Preis für Wiener Kriminalliteratur erhalten hat. Schon mit dem ersten Band hat Alex Beer mich in ihren Bann gezogen und die Sogwirkung beschleunigt sich noch mit diesem neuen Buch. Die beiden Protagonisten wurden im ersten Band eingeführt und hatten da bereits mein Herz erobert. Und auch jetzt waren sie mir wieder ganz Nahe. Besonders Emmerich liegt mir persönlich wahrlich am Herzen. Ein Mann mit Ecken und Kanten, vor allem aber mit Rückgrat und dem Herz am rechten Fleck. Kein buckeln bei Vorgesetzten und Amtsträgern, immer gerade heraus. „Die rote Frau „ ist zwar ein Kriminalroman, trotzdem bedient die Autorin auch den Lokalkolorit Wiens der damaligen Zeit. Und hier erfährt man dann auch einiges vom alten Wien und seinen dort lebenden Menschen. Die Autorin hat auch hier wieder allerfeinste Recherchearbeit geleistet. Dabei hat der Wiener Dialekt – auch Wiener Schmäh – den sie an manchen Stellen gekonnt eingeflochten hat, das Ganze noch authentischer werden lassen. Schön auch die Idee, an einigen Stellen des Buches Segmente aus Liedern der damaligen Zeit mit einzustreuen. „Weiter unten sang die Bettlerin unermüdlich.“ …„Im Prater blühn wieder die Bäume, es leuchtet ihr duftendes Grün. Drum küss, nur küss, nicht säume, denn Frühling ist wieder in Wien.“ Der Schreibstil von Alex Beer ist flüssig und lebendig. Ihre detaillierten Beschreibungen erzeugen wunderbare Bilder und eine Idee keimte in mir auf: August Emmerich gehört ins Kino. Vielleicht traut sich ja jemand. Es würde mich sehr freuen ! Die Seiten des Buches sind für mich auf jeden Fall nur so dahingeflogen und wegen mir hätte die Reise noch durchaus weiter gehen können. Wer den ersten Band nicht gelesen hat, kann durchaus auch mit dem zweiten Buch beginnen, allerdings ist der Erste auch wirklich sehr lesenswert, von daher vielleicht doch erst zum Ersten greifen. Somit kann ich – wie schon beim ersten Band – wieder nur sagen : „Chapeau“. Und worauf kann man sich nach diesem spannenden Krimi freuen ? Richtig, – auf den dritten Band !!! Besten Dank an den Limes Verlag für das Rezensionsexemplar.

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