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Rezension zu
Über uns die Nacht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Fundament des Herzens. Eine Liebe über Zeiten und Grenzen hinweg.

Von: Floh
10.03.2015

Vorweg möchte ich zunächst sagen, dass ich im Eigentlichen gar keine Leserin von Romanen oder Liebesromanen bin. Doch hier bei dem Titel "Über uns die Nacht" hat mich das Thema und die Schauplätze direkt neugierig gemacht, sodass ich auf die Autorin aus Jerusalem Anat Talshir sehr sehr gespannt war. In "Über uns die Nacht" zeigt sich die passionierte Autorin und Journalistin Anat Talshir sehr routiniert und beherscht den Umgang mit dem geschriebenen Wort perfekt. Sie verzaubert die Leser in ihrem Unterhaltungsroman mit sensationellen Kopfkino, sagenhaften Kulissen und einer sehr emotionalen Geschichte, die aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart erzählt. Anat Talshir verarbeitet ihre eigenen Eindrücke, ihre Leidenschaft, die Recherheergebnisse und ihre Erfahrungen durch Aufenthalte im Nahen Osten mit einer Mischung aus Hoffnung, Fernweh, Leid, Stärke, Mut und Schicksal zu einem bezaubernden Roman, der die Leser auf eine Reise eines ganzen Lebens entführt... Einfach nur sensationell, wenn auch mit ordentlich Kitsch und Herzschmerz. Erschienen im Diana Verlag Verlag (http://www.randomhouse.de/diana/) Zum Inhalt: "Ihre Hoffnung überwindet alle Grenzen... Die Jüdin Lila begegnet dem arabischen Teehändler Elias zum ersten Mal am Vorabend der israelischen Staatsgründung in Jerusalem. Es ist der Beginn einer tiefen Liebe, die geheim bleiben muss. Als Krieg ausbricht, wird die Stadt durch eine Mauer geteilt, die die beiden fortan unüberwindbar voneinander trennt. Neunzehn Jahre wird es dauern, bis es wieder Hoffnung für Lila und Elias gibt. Doch kann ihre Liebe den Hass der beiden verfeindeten Kulturen, die Jahre der Trennung und der Sehnsucht überstehen?" Schreibstil: Ich kenne bisher noch keine Bücher oder Lektüre einer Autorin oder eines Autors aus Jerusalem. Irgendwie hat mich diese Herkunft dieser Autorin sehr neugierig gemacht. Ich sollte vielleicht nochmals erwähnen, dass ich in der Regel gar keine Romanleserin bin und eher zu Krimi und Thriller tendiere. Doch nachdem ich zu diesem Buch die Lobeshymnen und auch die schöne Leseprobe genossen habe, wollte ich einmal was neues wagen und habe mich voller Neugier für diesen Roman entschieden. Es hat sich definitiv gelohnt, denn ohne diesen besonderen Schreibstil der Autorin, wäre dieser Roman keine so bewegende Geschichte geworden. Die Autorin schreibt sehr nah und dennoch routiniert. Sie findet wunderbare Worte, beschwört Emotionen herauf, klärt über die Lage in den Kriegsländern auf, verweist auf die Schwierigkeit einer solchen Liebe, glänzt mit Schicksal, Hoffnung und Mut. Anat Talshier teilt ihren Roman in zwei Hauptstränge, zum einen der Grundstein der Liebe zwischen Elias, dem arabischen Teehändler und Lila, eine junge Jüdin. Eine Liebe, die mit Hürden und Konflikten beschattet ist, bishin zur Gegenwart, wo sich beide Seelen erneut begegnen. Durch einen gekonnten Schachzug und schriftstellerisches Talent finden Gegenwart und Vergangenheit zusammen. Die Autorin Anat Talshir erzeugt Bilder, bietet großartiges Kopfkino, teilt viele Hintergrundinformationen und fundiertes Wissen, erzeugt starke Gefühle, Entsetzen, Ungläubigkeit und Hoffnung. Der Leser befindet sich durch das schriftstellerische Geschick und dem enormen Herzblut der Autorin in einem Sog der Gefühle und wird mitten in die kargen und dennoch einzigartigen Landschaften Israels und Umland katapultiert. Trotz der emotionalen Dramaturgie wirkt dieser Liebesroman dennoch nicht übermäßig schmalzig, kitschig oder gar aufgesetzt. Trotz aller Schicksale ist es dieser sympathischen Autorin gelungen, einen Wiedererkennungswert zu besitzen und diesen auch überzeugend und authentisch in ihrem Buch vorzustellen. Sie hat eine wundervolle Gratwanderung aus bitterer Realität und hoffnungsvollen Gedanken erschaffen, die die Leser ganz nahe an das Buch bindet und sie mitnimmt. Charaktere: Die Charaktere sind hier von ganz besonderer und gegensätzlicher Natur, genau wie die packenden Hürden und Schicksale, die sie erleben und durchlaufen. Das Kernstück eines jeden Romans. Wenn man sich mit den Charakteren anfreunden kann, sie intensiv erleben und begleiten kann, dann ist ein Roman gelungen und sorgt für wunderbare Leseerlebnisse. Wir begegnen hier sehr toll formulierten Protagonisten, die unterschiedlicher und dennoch gleicher nicht sein könnten. Lila, eine junge Jüdin, die sich kurz vor der Staatsgründung Israels in den arabischen Teehändler Elias verliebt. Diese Liebe ist so zart und erweist sich im Verlauf der Geschichte mit einer ganz enorm besonderen Stärke. Hier erleben wir Gesellschaftsmodelle der Vergangenheit, das moderne Heute und Charaktere, die den orientalischen Charme besitzen und die Landschaften lebendig werden lassen. Die Autorin rundet das ganze mit tollen Nebenrollen ab, die die Darsteller real und sehr authentisch wirken lassen. Wir erleben zwei Welten parallel. Lila und Elias. Beide Schicksale sind jedes für sich so besonders und die Protagonisten so bewegend, einfach wunderbar gelungen. Meinung: "Über uns die Nacht" ist nicht nur einfach ein schöner Roman, nein, dieses Buch ist eine große Reise, sagenhaftes Schauspiel, ein Ritt zwischen den Zeiten und ein Lesevergnügen für jeden Romanliebhaber, Israelinteressierte und Reisehungrige! In "Über uns die Nacht" begegnen wir nicht nur besonderen Charakteren, nein wir begegnen einem ganzen Land und einer ganzen Kultur. Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes, viele Gefühle, Emotionen, bewegende Momente, Entsetzen, Leid und Mut. Dennoch keinesfalls zu hochgestochen oder schmalzig, auch nicht für einen Thrillerfan wie mich. Ich war so sehr fasziniert und verfolgte mit großer Begeisterung dieses wunderbare Werk der Debütautorin und war besonders interessiert an den politischen Hintergründen und Randinformationen zu Land, Leute und Kultur. Ein Roman zum Verlieben. Alle Emotionen wurden bedient und es wirkt auf keinster Weise zu flach. Die erzeugten Bilder hallen lange nach und ich bin sehr bewegt und zufrieden. Man bekommt Fernweh und den Wunsch all die sagenhaften Naturschauspiele und Welten selbst kennenzulernen! Man liest in diesem Buch das gesamte Herzblut der Autorin, eine ganz besondere Verbundenheit! Hier findet man den Wiedererkennungswert einer Autorin ganz schnell wieder. Persönlich, nah und verbunden! Schauplätze: Ein weiterer Glanzpunkt sind natürlich die Schauplätze, Israel, der Nahe Osten, Arabien, weite Welten, in seiner ganzen Natürlichkeit und Schönheit. Israel einst und heute. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, ihre Erlebnisse in Wort und Schrift in lebendigen Bildern zu Papier zu bringen. Atemberaubend und unübertrefflich! Hier erlebt man einen Streifzug durch unterschiedliche Welten und Zeiten. Ganz gelungen umgesetzt und vereint! Die Autorin: "Anat Talshir wurde in Jerusalem geboren und wuchs dort auf. Sie ist eine angesehene Investigativ-Journalistin in Israel und wurde für ihre Arbeit u.a. mit dem renommierten Sokolov-Preis ausgezeichnet. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit ist sie als Moderatorin tätig und unterrichtet Creative Writing. Heute lebt die Autorin in Tel Aviv." Pressestimme: "(..) in leisen Tönen wird die Liebesgeschichte zwischen Elias und Lila erzählt. (…) Obwohl von Anfang an absehbar ist, was aus der Liebe zwischen Elias und Lila wird, kann es niemanden kalt lassen, ihren gemeinsamen und getrennten Weg mitzuverfolgen." Quelle: Magazin LoveLetter (01.01.2015) Cover: Das Cover passt zum Buch. Es trifft zwar nicht meinen Geschmack, aber dieses Buch hatte mich durch Werbung und Leseprobe angesprochen. Das Cover hatte es mir gar nicht angetan. Fazit: Einfach nur bezaubernd und wundervoll. Auch eine Thrillerleserin konnte sich mitnehmen lassen in einem fremden Land zu sympathischen Charakteren. 4 Sterne Lob!

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