Rezension zu
„Briefe ohne Unterschrift“
Interessanter Blick in die Vergangenheit
Von: Susanne UllrichAufgewachsen im sogenannten Tal der Ahnungslosen (da wo man in der DDR kein Westfernsehen oder – radio empfing) kannte ich diese Sendung nicht. Umso mehr hat mich das Buch interessiert. Der Großteil besteht aus den Hörerbriefen und unzähligen Zitaten aus Stasi-Akten. Und der Schreibstil ist auch eher Stakkatomäßig, was das Lesen für mich recht holprig machte. Das lässt das Buch auch etwas unpersönlich, regelrecht distanziert wirken. Aber in meinen Augen sind der Inhalt und das Thema wichtiger als ein schöner Ausdruck. Susanne Schädlich hat sich mit Zeitzeugen unterhalten und Akten gewälzt. Herausgekommen ist ein sehr beeindruckendes Bild der Zeit während des Kalten Krieges und hinter dem Eisernen Vorhang. Immer wieder schmunzelte ich über die Formulierungen in den Stasi-Akten, weil sie so hanebüchen sind, so geprägt von Fanatismus, blindem Eifer und Angst vor Anders-Denkenden. Aber mit blieb auch immer wieder das Lachen im Halse stecken, weil das alles bitterer Ernst war und Menschenleben gefordert hat. So war es eine sehr aufwühlende Lektüre für mich. Ich kann das Buch nur empfehlen.
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