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Rezension zu
Das Labyrinth von London

Klein, aber oho!

Von: Aus dem Leben einer Büchersüchtigen.
20.08.2018

Meinung: Was wäre wenn...? Eine Frage, der wir uns fast jeden Tag im Leben stellen müssen. Eine Frage, die uns auf ewig begleitet, weil wir nicht in die Zukunft schauen können. Wir können nicht Dutzende mögliche Varianten einer Zukunft sehen und danach entscheiden, wie wir vorgehen. Das ist uns nicht vergönnt. Alexander Verus aber schon. Und das macht diese Geschichte so unheimlich faszinierend. Man braucht ein bisschen Zeit, um sich an den Schreibstil des Autors zu gewöhnen, aber wenn man einmal drin ist, dann gibt es kein Halten mehr. Zumindest nicht für mich. Der Stil, in der Ich-Perspektive verfasst, ist leicht chaotisch - ungewöhnlich - aber es hat mir wirklich großen Spaß gemacht Alexs Gedankengängen zu folgen. Der Autor formuliert manchmal so, dass der Leser direkt angesprochen wird - à la „Aber das erzähl ich euch ein anderes Mal“ - und auch wenn ich diese Vermischung der Stilarten oft nicht mag, hier hat es wunderbar funktioniert. Man begibt sich mit Alex Verus, einem Wahrsager, auf eine Reise, stürzt sich in ein Abenteuer, das selbst für ihn manches Mal unvorhersehbar ist. Alex betreibt einen Zauberladen in London, hat aufgrund seiner Vergangenheit kaum Freunde in den Magierkreisen und ist auch sonst eher der strategisch denkende Einzelgänger. Und ich mochte ihn fast auf Anhieb. Natürlich gab es in der Geschichte, durch den Gewöhnungszeitraum, auch ein paar Längen bei denen ich dachte, das wird nix mehr. Aber falsch gedacht. Allein die Tatsache, dass Alex in die Zukunft sehen kann macht diese Geschichte unheimlich spannend und vielfältig. Seine Denkweise, sein Humor und oftmals seine nüchterne Art Dinge zu betrachten waren unheimlich fesselnd. Da hinzu kommt noch das Londoner Setting. Jeder, der schon mal in London war und diese Stadt liebt, kann eigentlich nicht anders, als hin und wieder in Erinnerungen zu schwelgen. Der Camden Market, die Tower Bridge, das British Museum of Arts... All diese tollen Orte finden hier Erwähnung und sei es auch nur am Rande. Als Leser begleitet man den Wahrsager auf der Suche nach einem Relikt aus alter Zeit. Dabei gerät er zwischen die Fronten von Gut und Böse und muss sich entscheiden, welchen der Millionen unterschiedlichen Zukunftsstränge er beschreiten will. Wählt er Macht oder Freundschaft? Ansehen oder Missgunst? Das zu verfolgen war unheimlich faszinierend, wenn auch teilweise vorhersehbar. Und wisst ihr, was ich noch klasse fand? Die anderen Protagonisten. Die Bandbreite reicht von verflucht, beschwingt, vergesslich, kindisch, zauberhaft, magisch, bösartig, unsichtbar, grausam bis hin zu zurückhaltend und einfach liebenswürdig. Ich kann euch hier nicht viel verraten, aber Starbreeze hat es mir sehr angetan, genauso wie Luna und auch Rachel fand ich interessant. Morden und Sonder haben nicht nur merkwürdige Namen, sie sind auch sonderbare Individuen. Ob Magierlehrling oder Meister, ob Elementargeist oder mythisches Wesen, das im Verborgenen leben muss - im Labyrinth von London tummelt sich so einiges. Mir brachte es vor allem eins - riesig großen Lesespaß. Fazit: Neuer Autor, neues Glück. Wer hätte gedacht, dass sich hinter dem Labyrinth von London eine so großartige Geschichte verbirgt? Wem der Schreibstil gefällt, der wird dieses Buch lieben, denn es strotzt nur so vor Magie, Spannung und Abenteuer. Man wird hineingesogen in Spiel um das Schicksal, um Zeit, Macht und um die Bestimmung und den Platz der Zauberer von London. Begleitet Alex Versus und seine Gefährten auf der Suche nach Antworten, nach dem Richtig und Falsch und lasst euch einfach von der „Zukunft“ mitreißen. Empfehlenswert für alle, die gern ein bisschen um die Ecke denken. Die gern in größeren Dimensionen denken und mit ein paar kleinen Längen umgehen können. Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️💫 (4,5/5)

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