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Rezension zu
Herdwärme

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

WARM UMS HERZ UND WARM IM MAGEN

Von: Lotta
22.08.2018

Genau darum geht es bei den Rezepten von „Herdwärme. Eine kleine Kochschule für das große Glück zu Hause.“ (kailash), die Okka Rohd in dem Bestreben zusammengetragen hat. Das Glück in der Küche soll mit traditionellen Klassikern erkocht werden und so lernen wir hier Gerichte, die bei vielen sicherlich Erinnerungen an die Kindheit wecken und irgendwie schon immer auf den Tisch kamen und immer noch kommen, von Grund auf zu kochen. Okka, die ich selbst unter anderem aus der Glamour und anderen Zeitschriften als Redakteurin kenne, bezeichnet sich selbst als begeisterte aber nicht überragende Köchin. Um die Rezepte möglichst ideal umzusetzen, hat sie sich daher für jedes einzelne einen Experten zur Hilfe geholt. Dann sollte ja nichts mehr schief gehen… Okka, die selbst erst sehr spät durch die Liebe zum Kochen kam, erzählt aus ihrer Zeit bis dahin, in der sie zwar stets gutes Essen genoss, aber nie für dessen Zubereitung zuständig war und sich im Prinzip auch nicht dafür interessierte. Als sie Ende 20 den Zauber entdeckte, den gutes Essen auszulösen vermag und die Erinnerungen, die es herstellen kann, begann sie, sich intensiv einzuarbeiten und machte sich auf die Suche nach den besten Rezepten. Als erstes steht bei ihr das „Wiener Schnitzel“ auf dem Programm, das sie mit Unterstützung des Österreichers Ernst Schleich zubereitet und der hierfür neben dem Rezept auch 15 Profitipps bereithält. Serviert wird das Ganze mit einer schönen Geschichte zur Zubereitung von Okkras erstem österreichischem Schnitzel sowie „Erdäpfelsalat“ und „Gurkensalat“. Danach lüftet die Autorin das Geheimnis um die echte authentische napoletanische Pizza und lehrt und zusammen mit Pizzabäcker Florian Schramm „Focaccia“ und natürlich Pizzateig zubereiten. Dass das eine wahre Kunst ist, zeigt sich schon eindrucksvoll im rund zehn Seiten langen Text zur Herstellung und den daran anknüpfenden weiteren drei Seiten mit Profitipps von Schramm. Schnell lernen wir, wer hier Meister seines Faches werden will, muss vorab richtig viel lesen. Die Rezepte stellen nämlich nur immer einen kleinen Teil des Kapitels dar. Vielmehr geht es um die Gerichte an sich, die Herkunft, die Zubereitung, die Hintergründe und natürlich die Menschen, welche sie hier zubereiten. Da ich den Schreibstil sehr angenehm finde und die Erlebnisse der Autorin einen perfekt einfangen und in die jeweilige Küche mitnehmen, liest es sich sehr kurzweilig und unterhaltsam. Wer ein reines Kochbuch mit Rezepten sucht, wird hier sicher nicht glücklich. Wer das Gesamtpaket zu schätzen weiß dafür umso mehr. Bei Florian Mickan, der ein Kartoffel-Restaurant in Berlin betreibt, dreht es sich um selbige und serviert werden uns neben „Ofenkartoffel mit Pesto-Quark“ auch „Kartoffelsuppe“ und „Kartoffelsalat“. Bei Eschi Fiege, selbst Kochbuchautorin, gibt es „Gurke mit kühler Ingwersoße“, „Kräftiger Gemüsefond“, „Salatdressing für einen grünen Beilagen-Salat“, „Spargelrisotto“ und „Erdbeermousse mit Rhabarbersoße“. Aber auch die Themen „Kochen mit Kindern“, „Das perfekte Steak“, „Innereien“ und „Kochen für große Runden“ werden hier mit Bloggern, Restaurantbesitzern, Köchen, Sommeliers und Konditoren aufgegriffen. Was dabei für uns neben unterhaltsamen Geschichten an Rezepten rumkommt? „Hasen-Pancakes“, „Karthäuserklöße“, „Gelbe Linsentaler“, „Ingwer-Limetten-Spinat“, „Kartoffel-Endivien-Stampf“, „Café-de-Paris-Burger“, „Warmer Wintergemüse-Salat“, „Radicchio-Salat mit Birne, Zucchini und Walnüssen“, „Pak Choi-, Chinakohl- und Sprossen-Salat mit würziger Miso und Riesengarnele“, „Blumenkohl-Parmesan-Kuchen“, „Gerösteter Kürbis, Karotte und Rote Bete mit Bohnen und Erdnüssen“, „Boeuf Bourguignon“, „Knusprige Kartoffel-Gnocchi“, „Schokoladen-Orangen-Törtchen“, „Waldorfbrot mit Sellerie und Zwiebeln“, „Gemüsebrühe mit Leberknödeln“, „Grießklößchen“, „Windbeutel“, „Königlicher Käsekuchen“, „Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern“, „Reispudding mit Karamellsoße“, „Rote-Bete-Fond“, „Rote-Bete-Macadamia-Textur“, „Rote Bete gedörrt“, „Rote-Bete-Haselnuss-Burrata-Salat“ und „Rote-Bete-Apfel-Mohn-Marmelade“. Natürlich darf auch hier ein abschließendes Kapitel zur zentralen Frage der „Küchen-Grundausstattung“ nicht fehlen und dann sind wir durch. Gut unterhalten habe ich mich, gelernt habe ich auch was. Die Bilder, die im Verhältnis zur Textmenge recht gering sind, gefallen mir ganz gut, wobei ich die zu den Rezepten super finde, die zu den Geschichten teilweise ein bisschen überflüssig beziehungsweise beliebig. Alles in allem aber ein richtig schönes Buch, das Wärme am Herd, im Herz und im Magen erzeugt.

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