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Rezension zu
Du bist das Universum

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ganzheitliche Sicht auf das Leben

Von: Michael Lehmann-Pape
31.08.2018

Auf der einen Seite der „Pragmatismus“ der Welt- und Menschenbetrachtung, der sich nicht selten in intellektuellen und auf Funktion bedachten Erkenntnissen erschöpft. Auf der anderen Seite die spirituelle Welt (nicht im esoterischen Sinne), die in religiösen Traditionen, Meditation, Weisheit, aber auch mythischen Betrachtungen des Lebens und des Universums einen anderen Zugang zum Wesen der Dinge und zum Sein des Menschen sucht. Zwei Entwicklungstendenzen, die Chopra gemeinsam mit dem Physiker Kafatos in diesem Werk zusammenführt und sich damit auf die Suche nach der „Seele“ im Leben und Handeln macht. Was eine Lektüre ergibt, die sich durchaus auch für eher nüchtern denkende und ausgerichtete Leser lohnt. Denn nicht im Abstrakten und aus blanker Theorie schöpfen die Autoren, sondern, vielfach im Buch durchklingend, aus eigenen Erfahrungen und eigener Lebenspraxis. Wobei vorweg gesagt sein sollte, dass ob des physikalischen Ausgangspunktes jedes Kapitels und des Werkes an sich eine konzentrierte Lesehaltung und ein gewisses Abstraktionsvermögen nötig sein werden, um die Inhalte in Gänze zu verstehen. Ausgehend dabei von der Erkenntnis, dass das subjektive Verhältnis zur Realität (das Bewusstsein) am Ende den Menschen ausmacht. „Ich möchte, dass sie wissen, dass es keine Farbe in der Welt gibt, keinen Klang – nichts dergleichen. Keine Textur, kein Muster, keine Schönheit, keinen Duft“ (Sir John Eccles, Neurologe und Nobelpreisträger). Außer, und das ist die wesentliche Erkenntnis, auf der das Buch beruht, dass dies alles an Sinneseindrücken, Erlebnissen, Erfahrungen und physikalischen Grundlagen (wie das Sehen und das Bewerten von allem, was die Person sieht) allein vom Menschen herkommt. Von seiner inneren Disposition und seiner Betrachtung und Interpretation all dessen, was er durch Sinneswahrnehmungen und neurologische Prozesse aufnimmt und deutet. „Das ganze Treiben der Welt in all seiner Fülle hängt davon ab, wie sie sich zur Welt verhalten“. Ein Wissen, das Folgen nach sich zieht. Zum einen bedeutet dies ein Ende objektiver „stofflicher“ Bewertungen, denn „richtig und falsch“ sind mithin rein subjektive Begriffe, die für ein anderes Leben überhaupt nicht gelten mögen. Mit ebenso der Folge, dass Bewertungen von Ereignissen durch Perspektivwechsel vor allem geändert werden können. Je freier und flüssiger Perspektiven gewechselt und aufgenommen werden können, desto ganzheitlicher wird das gesamte Leben. Eine Offenheit dem Leben, dem Universum, den Mitmenschen, vor allem natürlich sich selbst gegenüber, die zu einem Bewusstsein der „Teilhabe“ führt. In der tatsächlich alles mit allem verbunden ist, alles seinen Platz findet. Was eben, immer wieder kehren die Autoren hierzu zurück, in elementarer Weise vom Menschen und dessen Bewusstsein abhängt. Was nun vor dem Urknall war, warum das Universum ein perfektes Ganzes ergibt, in dem alles zusammenpasst, woher die Zeit kam, woraus das Universum besteht, ob es einen kosmischen Bauplan gibt, wie die „Quanten“ mit dem alltäglichen verbunden sind (und ob überhaupt), ob das Universum selbst sich seiner bewusst ist, wie das Leben entstand und ob am Ende alles bewusste nur im Gehirn entsteht, das sind die Kernfragen (nicht nur dieses Buches, sondern der Menschheit selbst), dem die beiden Autoren auf ihre ganzheitliche Art und Weise nachgehen. Wobei am Ende in sich stimmig vorliegt, dass das (allgemein menschliche) Denken im „Dualismus“ („Ich und das andere“) eher eine Illusion ist und die Indizien für eine allgemeine Verbundenheit (über Zeit, Raum und persönliche biologische Existenz) fundiert und detailliert von den Autoren vor Augen geführt werden. Ein Ansatz und ein Denken, dass sich über weite Teile der Lektüre zunächst fremd anfühlt, mehr und mehr aber das Innere in Bewegung setzt und dazu motiviert, diese andere Form der Bewusstheit zu erproben. Eine Erprobung, für welche die Autoren Schritt für Schritt, vor allem am Ende des Werkes, einen klaren praktischen „Fahrplan“ an die Hand geben mit ihren „Qualia-Prinzipien“ im Rahmen der im Buch vorgestellten „Qualia-Wissenschaft“, die auf Bewusstsein beruht und nicht auf „Stofflichkeit“. „In Wirklichkeit sind Geist und Materie verschieden Zustände ein und derselben Sache: des Felds des Bewusstseins“.

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