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Rezension zu
Ein notwendiges Übel

Wahrheitssuchender in Britisch-Indien

Von: Pia
04.09.2018

Der zweite Band um Sam mit seinem Kollegen Surrender-Not in Britisch-Indien während der goldenen 20er. Das Buch hat mir persönlich gut gefallen und ich habe es innerhalb von 4 Tagen 'weg-gelesen'. Besonders schön fand ich die detaillierten und liebevollen Beschreibungen des Autors. Wenn eine neue Person auftaucht, wird nicht sachlich das Äußere sondern dessen Ausstrahlung beschrieben. Auch Orte werden durch ihre Atmosphäre charakterisiert. Durch diesen sehr charmanten Schreibstil musste ich immer wieder schmunzeln. Auch die Worte sind sehr genau gewählt und angeordnet worden, wodurch die Sätze ineinander fließen. Man hat das Gefühl, dabei zu sein. Kein sachlicher Krimi, sondern eine farbenfrohe Geschichte! Wunderschön zu lesen! Der Ich-Erzähler hat mir auch sehr gut gefallen. Er ist kein Stereotyp, sondern hat viele Facetten, sowohl Stärken als auch Schwächen. Dabei lässt er viele Einblicke in das gesellschaftliche Leben zu, sodass man einen Eindruck davon bekommt, wie es in der damaligen gespaltenen Welt zuging. Der Autor hat sich bemüht die Voreingenommenheit und Intoleranz der damaligen Zeit zu erklären, weswegen man die Einstellung der indischen Bevölkerung und der weißen Sahibs vielleicht nicht verstehen, aber doch irgendwie nachvollziehen kann. Trotz der ganzen geschichtlichen Hintergrundinformationen verliert man nicht den Überblick über die Handlung, was bei einigen historischen Romanen ja schnell mal passiert. Historie und Handlung gehen Hand in Hand. Allerdings hätte ich mir für einen 'Wahrheitssuchenden' gewünscht, mehr Informationen zu erhalten. Einige Aspekte werden nicht aufgeklärt. Ich möchte nicht zu viel von der Handlung verraten, aber z.B. das Schicksal einiger Personen bleibt zum Ende offen. Es gibt viele Wendungen, welche manchmal vorhersehbar sind, manchmal aber auch überraschen. Dadurch werden nicht alle Ansätze, die im Buch vorkommen, genauer verfolgt und teilweise bleibt eine kleine Lücke offen. Auch hätte ich gerne mehr zu dem vergangenen Jahr zwischen dem ersten und zweiten Band erfahren. Ist dort überhaupt etwas passiert? Die ein, zwei Stellen, in denen etwas erwähnt wurde, hätte auch in zwei Wochen geschehen können. Auch einen Unterschied in dem Umgang miteinander von den beiden Mitbewohnern oder anderen Personen habe ich nicht bemerken können. So hätte Band zwei auch direkt an den ersten anknüpfen können. Fazit: Ein wunderbarer Schreibstil, exotische Orte, ein sympathischer Ich-Erzähler, aber ein paar Mängel in der Handlung. Wer gerne historische Romane liest und wem der Schreibstil am Herzen liegt, der sollte das Buch lesen. Wer allerdings Lücken in einem Krimi nicht ausstehen kann und immer alles ganz genau wissen will, der wird am Ende unzufrieden sein.

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