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Rezension zu
Was ihr nicht seht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Horror an der Küste

Von: Franziska_J
05.09.2018

Im April 2018 erschien Nuala Ellwoods erster Thriller Was ihr nicht seht auf Deutsch. Zu Recht hat es dieses Buch, das Horror vom Allerfeinsten zu bieten vermag, direkt auf die englischen Bestsellerlisten geschafft. Die Handlung ist von Anfang an vielseitig und entzieht sich den üblichen, immer wiederkehrenden Thrillerthemen, die man sonst als Gruselliebhaber gewohnt ist. Da ist die Kriegsreporterin Kate, die ihre von Gewalt geprägte Kindheit und ihre Heimat Herne Bay eigentlich längst hinter sich gelassen hatte und nach dem Tod ihrer Mutter doch an die südenglische Küste zurückkehrt, um sich um Erbschaftsangelegenheiten zu kümmern. Von Anfang an ahnt Kate, dass ihre Heimkehr unter keinem guten Stern steht. Da sind zum einen die dem Alkohol verfallene Schwester Sally und die Erinnerungen an die schwere Kindheit, die Kate zu schaffen machen und zum anderen sind da noch jene quälenden Albträume und Stimmen, die Kate nicht schlafen lassen. Niemand glaubt der Reporterin, die schon häufiger von Halluzinationen heimgesucht wurde. Doch Kate ist sich sicher, dass hier etwas Merkwürdiges vor sich geht und so beginnt sie schließlich, eigene Nachforschungen anzustellen, nicht ahnend, dass sie ihre Schwester dadurch in tödliche Gefahr bringt. Die wiederkehrenden, sehr lebhaften Albträume, verursacht durch Kates Arbeit als Kriegsreporterin, gepaart mit den akuten familiären Problemen in Herne Bay, verleihen nicht nur der Protagonistin sondern auch dem Thriller allgemein eine bemerkenswerte Mehrdimensionalität, die beim Lesen dazu führt, dass man selbst nicht mehr unterscheiden kann, welche Ereignisse real sind und welche Kate sich einbildet. Kates Horror wird auf den Leser übertragen und so hat man beinahe selbst das Gefühl, man sitze im ausgestorbenen Haus ihrer Mutter neben ihr auf dem alten Sofa und höre im Nachbarsgarten ein Kind schreien. Die zunächst anspruchslose Sprache ist in diesem Fall kein Makel, denn sie sorgt dafür, dass man in einen Lesefluss gerät, aus dem man so leicht nicht mehr hinauskommt. Ich habe selten einen Thriller gelesen, bei dem es so gut gelungen ist, vor einer scheinbar völlig idyllischen Szenerie einen solchen Horror abspielen zu lassen. An Uferpromenaden mit Musikpavillions steigen plötzlich vollkommen realistische und grausame Erinnerungen an zerbombte Häuser und Leichenteile in Aleppo auf. Bereits ab dem ersten Kapitel legt sich ein Netz aus Fragen und Geheimnissen über die Erzählung, das von Ellwood geschickt erst nach und nach aufgelöst wird. Was versucht Kate so zwanghaft zu verdrängen? Was ist in ihrer Kindheit und in Aleppo vorgefallen und welche Rolle spielt ihre Schwester? Ein Spannungsbogen, der von der ersten bis zur letzten Seite reicht! Was ihr nicht seht – facettenreich und absolut packend! Sehr empfehlenswert. ,Im April 2018 erschien Nuala Ellwoods erster Thriller Was ihr nicht seht auf Deutsch. Zu Recht hat es dieses Buch, das Horror vom Allerfeinsten zu bieten vermag, direkt auf die englischen Bestsellerlisten geschafft. Die Handlung ist von Anfang an vielseitig und entzieht sich den üblichen, immer wiederkehrenden Thrillerthemen, die man sonst als Gruselliebhaber gewohnt ist. Da ist die Kriegsreporterin Kate, die ihre von Gewalt geprägte Kindheit und ihre Heimat Herne Bay eigentlich längst hinter sich gelassen hatte und nach dem Tod ihrer Mutter doch an die südenglische Küste zurückkehrt, um sich um Erbschaftsangelegenheiten zu kümmern. Von Anfang an ahnt Kate, dass ihre Heimkehr unter keinem guten Stern steht. Da sind zum einen die dem Alkohol verfallene Schwester Sally und die Erinnerungen an die schwere Kindheit, die Kate zu schaffen machen und zum anderen sind da noch jene quälenden Albträume und Stimmen, die Kate nicht schlafen lassen. Niemand glaubt der Reporterin, die schon häufiger von Halluzinationen heimgesucht wurde. Doch Kate ist sich sicher, dass hier etwas Merkwürdiges vor sich geht und so beginnt sie schließlich, eigene Nachforschungen anzustellen, nicht ahnend, dass sie ihre Schwester dadurch in tödliche Gefahr bringt. Die wiederkehrenden, sehr lebhaften Albträume, verursacht durch Kates Arbeit als Kriegsreporterin, gepaart mit den akuten familiären Problemen in Herne Bay, verleihen nicht nur der Protagonistin sondern auch dem Thriller allgemein eine bemerkenswerte Mehrdimensionalität, die beim Lesen dazu führt, dass man selbst nicht mehr unterscheiden kann, welche Ereignisse real sind und welche Kate sich einbildet. Kates Horror wird auf den Leser übertragen und so hat man beinahe selbst das Gefühl, man sitze im ausgestorbenen Haus ihrer Mutter neben ihr auf dem alten Sofa und höre im Nachbarsgarten ein Kind schreien. Die zunächst anspruchslose Sprache ist in diesem Fall kein Makel, denn sie sorgt dafür, dass man in einen Lesefluss gerät, aus dem man so leicht nicht mehr hinauskommt. Ich habe selten einen Thriller gelesen, bei dem es so gut gelungen ist, vor einer scheinbar völlig idyllischen Szenerie einen solchen Horror abspielen zu lassen. An Uferpromenaden mit Musikpavillions steigen plötzlich vollkommen realistische und grausame Erinnerungen an zerbombte Häuser und Leichenteile in Aleppo auf. Bereits ab dem ersten Kapitel legt sich ein Netz aus Fragen und Geheimnissen über die Erzählung, das von Ellwood geschickt erst nach und nach aufgelöst wird. Was versucht Kate so zwanghaft zu verdrängen? Was ist in ihrer Kindheit und in Aleppo vorgefallen und welche Rolle spielt ihre Schwester? Ein Spannungsbogen, der von der ersten bis zur letzten Seite reicht! Was ihr nicht seht – facettenreich und absolut packend! Sehr empfehlenswert.

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