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Rezension zu
Schatten der schwarzen Sonne

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein gelungener Serienauftakt

Von: Kaisu
13.09.2018

“Am Fuß des Leuchtturms herrscht Finsternis.” (Jap. Sprichwort) Da trifft Frankreich auf Spanien, herauskommt Nicolas Obregon, der in Amerika lebt. Er erschafft wiederum eine Welt in Japan, über einen Mann, der viel Leid in seiner Kindheit ertragen musste und es dennoch geschafft hat nach vorne zu blicken. Jetzt arbeitet er ganz frisch in Tokio als Kommissar und hat direkt einen fiesen Killer an der Backe. Kann das gut gehen? Schafft es der Autor eine japanische Welt zu erschaffen, die glaubhaft wirkt? So viel kann ich vorweg nehmen: Seine Recherche-Reise nach Japan hat sich bezahlt gemacht. 1996 – ein tragischer Vorfall in der Seilbahn (Suizid) 2011 – Kommissar Kosuke Iwata ist in Tokio angekommen, besucht eine Frau namens Cleo in einer Anstalt (starke emotionale Bindung) der erste Arbeitstag folgt (nüchterne Beobachtungen in der Polizeistation) Kaum hat Iwata sich vorgestellt, wird ihm klar gemacht, dass er eigentlich nicht erwünscht ist. Quereinsteiger, in Amerika studiert, wo gibt es denn so was in einem traditionellen Land, was sich gerne an Strukturen entlanghangelt? Aber irgendetwas müssen die obersten Chefs in ihm gesehen haben und so wird ihm direkt ein brisanter Mordfall zugeteilt. An seiner Seite die junge Sakai. Sie weist ihn in den Fall ein: Familie Kaneshiro Einwanderer aus Korea (also für die Presse uninteressant) Vater, Mutter, Sohn und Tochter – grausam ermordet der Mörder nimmt sich Zeit, verweilt am Tatort, surft im Internet, isst etwas Details: ihm fehlt das Herz, an die Zimmerdecke wurde eine gezackte schwarze Sonne geschmiert Der Startschuss für das Katz-Maus-Spiel ist damit gefallen. Vor allem diese schwarze Sonne lässt Iwata nicht los. Er fängt an nachzuforschen, alte Kontakte aufleben zu lassen und geht auf eigene Faust durch die Straßen der Stadt. Dass das nicht lange gut geht, kann man sich denken. Hinzu kommt das interne Problem. Man arbeitet gegen ihn und will ihn loswerden. Da der gute Iwata auch nicht gerade der fröhlichste Sonnenschein ist, gießt er eher Feuer ins Öl mit seinem Verhalten anstatt es zu löschen. Nebenbei ist da noch dieser Killer. Der sich nicht in einen kuscheligen Sessel setzt und teeschlürfend auf die Ankunft der Beamten wartet. Nein, er hat eine Mission. Die muss beendet werden und dafür fehlen noch ein paar Opfer. So geht das muntere morden weiter und die Beamten geraden immer mehr unter Zeitdruck. Ganz ahnungslos sind sie jedoch nicht. Man ist ihm dicht auf den Fersen. Korruption, Hass, Missgunst Machtspiele, alte Traditionen Liebe zu Details Liedzeilen, Erinnerungsfetzen aus der Vergangenheit Das sind alles Punkte, die immer wieder auftauchen. Es wird nicht nur nach einem Mörder gesucht. Man lernt die Polizeigewalt kennen, spürt die Macht der Worte und ahnt, dass der gute Kommissar mit seinen Schatten aus der Vergangenheit noch nicht komplett abgeschlossen hat. Alles miteinander vernetzt ergibt eine spannende Geschichte. Nicht jeder Aspekt ist neu, aber dennoch interessant und unterhaltsam verpackt. Ein gelungener Serienauftakt, wo japanische Sturköpfigkeit auf die französische Liebe zu Details trifft und einen gemeinsamen Nenner in Kommissar Iwata findet.

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