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Rezension zu
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?

Ein tückisches Spiel

Von: Renate
14.09.2018

Anna Fox ist Kinderpsychologin und leidet unter Agoraphobie. Sie hat seit einem schweren Unfall das Haus nicht mehr verlassen. Aufmerksam beobachtet sie Ihre Umgebung und Nachbarn, ins besonders die Familie die im Haus gegenüber einzieht. Sie verfolgt sie und hält ihre Leben fest mit ihrer Kamera. A. J. Finns Schreibstil ist flüssig, einfach aber trotzdem sehr bildhaft. Genau aus diesem Grund ist es einfach in Annas Welt zu finden und in ihre Gedanken zu tauchen. Der bildhafte Schreibstil lässt Bilder im Kopf entstehen und macht Situationen greifbarer. Das Haus der Protagonistin wird im Laufe des Buches zu einem so vertrauten Spielplatz für den Leser, dass wenn die Geschichte außerhalb der vier Wände spielt dem Leser dies unangenehm wird. Der Leser kann Annas Angst und Panik vor der Außenwelt aus eigener Haut miterleben. Anna Fox, unsere Protagonistin, wurde sehr gut und detaillier beschrieben. Ihr Charakter und ihre Art zu leben weckte schnell eine bestimmte Antipathie in mir. Sie vernachlässigt ihr Haus und sich selbst, darüber hinaus ihr ständiges Selbstmitleid ohne das irgendwelche Erkenntnis oder Veränderungen daraus resultiert, ist auf Dauer nervig, aber auf der anderen Seite lebt das Buch davon, denn ohne die Protagonistin die im Haus zusammen mit ihren Süchten und Ängsten eingeschlossen ist, würde das Buch seinen Charme verlieren. Ich finde es allerdings sehr widersprüchlich, dass Anna, die als Psychologin sich mit Nebenwirkungen von Medikamenten auskennt, ihre Tabletten unregelmäßig und mit großen Mengen an Alkohol nimmt. Aber irgendwie trotzdem in der Lage ist ausgesprochen gut Schach zu spielen und besser und klarer zu denken. Weiterhin fand ich es ungewöhnlich, dass sie – teilweise unter der Wirkung von zahlreichen Flaschen an Wein und verschieden Medikamenten – andere Erkrankte beraten hat als wäre sie noch in Dienst. Die übrigen Charaktere bleiben eher oberflächlich, was sehr gut zum Buch passt. Der Autor spielt in The Woman in the Window, mit dem Leser. Als man gerade glaubt, etwas entdeckt zu haben kommt eine neue Überraschung. Deshalb hat mich das Buch bereits mit den ersten Seiten geschafft völlig zu fesseln. A. J. Finn hat mit The Woman in the Window ein großartiges Buch geschaffen. Einen Stern ziehe ich aber trotzdem ab, da es zwischenzeitlich doch langatmig geworden war – denn hier zeigt sich die deutliche Schwäche des Romans: Er hätte definitiv kürzer ausfallen können. Viele Beschreibungen sind zu detailliert, haben keinen bemerkenswerten Mehrwert für das Buch und lassen Langeweile aufkommen, sie stehlen aber glücklicherweise letztendlich nicht die Spannung. Trotz dieses Schwachpunktes ein echter Pageturner.

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