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Rezension zu
Ich komme mit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein besonderes Buch, das man gelesen haben sollte

Von: Kikis Bücherkiste
18.09.2018

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, das aber in keiner Weise meine Meinung beeinflusst. Mein Eindruck: Zitat (Seite 64, Seneca): „Nur ein kleiner Teil des Lebens ist es, den wir leben. Die gesamte übrige Spanne ist nicht Leben, sondern Zeit.“ Gleich mal vorweg: Wenn ihr denkt, ihr bekommt hier einen üblichen 0815-Roman, dann muss ich euch leider enttäuschen. Denn das Buch ist anders… Aber anders ist manchmal sogar gut, findet ihr nicht auch? Ich auf jeden Fall. Was bedeutet Leben? Jeden morgen aufstehen, zur Arbeit gehen, essen und schlafen, ohne eine Möglichkeit mal auszubrechen? Sich krank im Bett quälen und auf neue medizinische Wunderwaffen hoffen? Oder bedeutet Leben sich über die kleinen Dinge zu freuen, andere Länder bereisen, neue Kulturen kennenlernen, neue Freunde finden und sich mit neuen und alten Freunden über die schönen kleinen Dinge des Leben austauschen? Über diese Fragen philosophieren Vida und Lazy, wenn sie gemeinsam essen, im Wohnzimmer sitzen oder weit weg in der Türkei ihre Zeit verbringen…. Das Buch wird aus zwei Perspektiven geschildert: aus Vitas und Lazys Sicht. Damit bekommt man einen guten Einblick in die beiden Protagonisten und es schafft automatisch mehr Nähe zu ihnen. Vita lebt nach dem Tod ihres Mannes allein. Sie dachte immer, sie würde ihren Mann kennen, aber nachdem sie in seinen gelesenen Büchern von ihm markierte Stellen entdeckt, beginnt sie daran zu zweifeln. Vita scheint auf den ersten Blick und mit ihrem Alter etwas verbittert zu sein, aber im Laufe der Zeit spürt man, dass sie einfach nur einsam und müde vom Leben ist. Der Mann verstorben und der Sohn weit weg. Lazy ist Student und lebt im gleichen Haus wie Vida Meier. Nachdem Lazy erkrankt, lassen sich die wenigen Freunde, die er hat, kaum noch blicken, die Freundin wird zur Ex-Freundin und seine Tage sind voller Schmerzen, Übelkeit und Krankenhausbesuche. Dann wird Frau Meier seine „Vertraute“, mit der er reden, über das Leben philosophieren und träumen kann. Mit der er anfängt Reisepläne zu machen… Wie ich oben schon erwähnte, ist das Buch anders. Schon allein der Schreibstil der Autorin ist völlig anders, als man eigentlich erwartet. Und ich mag dieses Buch, mochte es von der ersten Seite an. Der Schreibstil lässt sich auf den ersten Blick nicht wirklich leicht lesen, aber wenn man sich auf dieses Buch und die Geschichte einlässt, auf die Botschaft, die dahintersteckt, dann versteht man, warum das Buch in diesem besonderen Stil geschrieben ist. Wer hier Spannung sucht, der sucht leider vergebens. Ok, vielleicht kommt es darauf an, was für eine Art von Spannung gesucht wird. Die übliche Spannung, die man bei Krimis, Thriller etc. findet, ist hier leider nicht vorhanden. Es ist spannend, aber auf eine ganz besondere Art und Weise, ich würde sogar sagen, eine Spannung nach Lazy-Art. „Ich komme mit“ ist kein Buch, dass man schnell und zwischendurch lesen sollte, zu was die knapp 220 Seiten eigentlich verleiten. Es ist ein Buch, das man Häppchenweise lesen und auf sich wirken lassen sollte. Nach jedem gelesenen Kapitel arbeitete dieses weiter in meinem Kopf, wirkte nach und hinterließ seine Spur. Eine Spur von Traurigkeit, Heiterkeit oder aber auch Glück. Fazit: Ein wundervolles Buch voller Emotionen und Tiefe, das mich nach Beenden aufgewühlt zurückgelassen hat. Klare Leseempfehlung für alle, die gerne Bücher lesen, die anders und auf einer eigenen Art und Weise besonders sind.

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