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Rezension zu
Die Madonna der Berge

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ärmliche Bergwelt in Italien

Von: Angela Busch
26.09.2018

Inhalt/Klappentext: Venezien 1923: Maria Vittoria muss dieses Jahr heiraten, sonst wird es nie geschehen. Sie ist schon fünfundzwanzig, trotzdem findet ihre kleine Schwester sie schön. Ihr Vater findet einen Ehemann für sie, und Maria hat Glück: Gut sieht der Fremde aus, er ist kein alter Mann, er ist nicht kriegsversehrt. Sie ist dem neuen Inhaber des Dorfladens eine gute Frau, gebärt ihm über die Jahre fünf Kinder, und an Arbeit mangelt es nicht. Doch die Zeiten sind beschwerlich in den italienischen Bergen. Und man muss sich in Acht nehmen. Denn im Faschismus ändern die Regeln sich fast täglich. Maria ist fest entschlossen, ihre Familie zu beschützen. Koste es, was es wolle. DIE AUTORIN: Elise Valmorbida ist Schriftstellerin, Drehbuchautorin und preisgekrönte Filmproduzentin. Als Kind italienischer Eltern wuchs sie in Australien auf. Sie studierte Englisch und Graphikdesign und unterrichtet heute Kreatives Schreiben an der University of the Arts in London. Die Madonna der Berge ist ihr erster Roman im Diana Verlag. Der Link führt zur Verlagsseite. Elise Valmorbida. Meine Meinung: In dieser facettenreichen Familiengeschichte reise ich in das Jahr 1923, in die Lebenszeit meiner Mutter, allerdings nicht nach Deutschland, sondern in die wilden Berge Italiens, in ein kleines, ärmliches Dorf in Venezien. Das beeindruckende Cover des gebundenen Buches zeigt eine Frau in den Bergen , die bewusst ein Ziel vor Augen hat. Dieses Bild ist bestimmend für die Charakterstärke dieser besonderen Frau, die für damalige Zeiten spät in den Bund der Ehe eintritt, aber umso gezielter für den Schutz ihrer fünf Kinder und des geliebten Ehemannes Achille kämpft. Der Vater hat ihr den Ehemann sorgfältig ausgesucht und er ist für Maria ein guter und starker Gefährte. Die beiden Eheleute eröffnen einen Dorfladen und ihre Ehe verläuft harmonisch. Wäre da nicht der Faschismus und Mussolini. Diese Katastrophe erreicht auch die abgelegenen Orte Italiens und seine Menschen. Der faszinierende Schreibstil von Elise Valmorbida hat mich gefesselt und begeistert. Schlicht, einfach, in kurzen und prägnanten Sätzen schildert sie das Leben im Dorf und den täglichen Kampf um das Überleben. Den Hunger. Die Denunziationen und Veränderungen des Dorflebens. Menschen werden beschrieben, die ihr Mäntelchen nach dem Wind ausrichten. Immer wieder lebt, liebt und arbeitet Maria Vittoria für ihre Familie. Gibt all ihre Kraft und Leidenschaft einem Leben für Gerechtigkeit und Frieden und dem Schutz der Ihrigen hin. Fast schon poetisch wirken die Sätze von Elise Valmorbida auf mich. Das Leben und Umfeld von Maria Vittoria zeigt sich bildhaft und eindrucksvoll in meinem Kopf. Ich bin erschüttert und bewundere diese starke und gläubige Lebenseinstellung. Denn Maria Vittoria hat einen Halt in ihrem ärmlichen Dasein. Zusätzlich zu ihrer handgefertigten Aussteuer hat sie eine Madonnenstatue mit in die Ehe gebracht. Sie hält Zwiesprache mit der Statue und holt sich Kraft, Rat und Hilfe. Der zweite Welt-Krieg greift immer mehr in das Leben der Italiener ein. Die deutsche Besatzung ist allgegenwärtig. Die Gliederung des Buches in acht Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin beschreibt in Zeitangaben die Entwicklung und das Aufkeimen des Faschismus in den Jahren 1923, 1928 - Faschistische Ära Jahr VI, 1936-Faschistische Ära XIV, 1942-Faschistische Ära XX, 1944-Faschistische Ära XXII, 1948, 1950. Der Anhang des Buches über ESSEN mit REZEPTEN, FAMILIE und GESCHICHTE lockert diesen ernsten Roman etwas auf und verführt geschickt zum Nachkochen der einfachen Gerichte. Meine Bewertung: FÜNF ***** Sterne für dieses grossartige und faszinierende Buch. Mein Dank für das überragende Leseerlebnis geht an die Autorin und den Diana-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplar !

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