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Rezensionen zu
Die Jury

John Grisham

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Zwei weiße Männer vergewaltigen ein 10jähriges farbiges Mädchen. Kurz darauf tötet der Vater des Kindes die beiden Vergewaltiger und ein Gerichtsprozess um ihn beginnt. Anfangs habe ich Schwierigkeiten gehabt mit dem Wort "Nigger", das schonungslos auf fast jeder Seite verwendet wird. Aber genau das macht das Buch so authentisch, denn genauso wurde eben damals geredet. John Grisham zeigt uns den Rassenkonflikt zwischen schwarz und weiß auf und was es bedeutet farbig zu sein. Themen wie Selbstjustiz und Todesstrafe werden behandelt und selbst der Leser ist sicherlich hin -und hergerissen zwischen Gut und Böse. Nicht zuletzt spielen auch die persönlichen Interessen der Richter, Anwälte und Staatsanwaltschaft eine große Rolle und beeinflussen maßgeblich den Strafprozess. Ein lesenswertes Buch und eins meiner Highlights im Jahr 2018.

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Für John Grisham haben sich sein fiktiver Handlungsort Clanton und das damit verbundene Universum von diversen Haupt- und Nebenfiguren gelohnt. Clanton bietet ihm einen Schauplatz für Thriller, bei denen es um den Kampf zwischen Weißen und Schwarzen geht. Den Auftakt machte Grishams erster Roman "Die Jury". Doch „Die Jury“ hat sich anfangs „nicht gut verkauft“, wie Grisham in einem Interview anlässlich der Veröffentlichung von „Die Erbin“ berichtet. „Das Buch kam anfangs nicht einmal als Taschenbuchausgabe heraus. Der Verlag hat 5.000 Hardcover-Exemplare gedruckt, aber er konnte sie nicht an den Mann bringen“, berichtet Grisham. Ein Jahr darauf habe der kleine und unbekannte Verlag dann Insolvenz angemeldet. Eine frustrierende Erfahrung für Grisham: „Damals habe ich noch als Anwalt in einer kleinen Stadt gearbeitet und es nicht einfach gehabt.“ Drei Jahre arbeitete Grisham an seinem ersten Roman. Es lohnte sich – auch wenn der Roman erst später Anerkennung bekam. Ein zehnjähriges Mädchen wird brutal misshandelt und vergewaltigt. Knapp entgeht sie dem Tod. Das Mädchen wird nie wieder Kinder bekommen können. Ihr Vater, Carl Lee Hailey, übt Selbstjustiz und tötet die Vergewaltiger im Gerichtsgebäude. Kurz zuvor hatte einer von ihnen die Vergewaltigung gestanden. Nun muss sich eine neue Jury mit der Frage beschäftigen: War es Rache oder Gerechtigkeit? Wird Carl Lee Hailey hingerichtet oder freigesprochen? Das Verfahren gegen Hailey wird zum Sensationsprozess, der von den Medien ausgeschlachtet wird. Staatsanwalt, Richter und Verteidiger sind Weiße, Hailey ist ein Schwarzer. Der Kampf für ein gerechtes Urteil ruft die Kämpfer für die Rechte der Schwarzen in den USA auf den Plan – aber auch den rassistischen Geheimbund Ku-Klux-Klan mit seinen in weiße Gewänder gehüllten Kämpfern. Grisham gelingt es bereits in seinem Erstlingswerk, seine Leser packend in den Kampf Schwarz gegen Weiß hineinzuziehen. Grisham führt die Diskriminierung der Schwarzen – auch im Justizsystem – den Lesern vor Augen. Ebenso zeichnet er seine Protagonisten glaubhaft, ja überzeugend ehrlich. Wie Spannung und Atemlosigkeit als Stilmittel positiv eingesetzt werden, damit kennt sich John Grisham gut aus. Er legt mit „Die Jury“ die Finger in die klaffende Wunde der Gleichberechtigung in den USA. John Grisham zeigt, dass ein Gesetz noch nicht die private und persönliche Einstellung der Menschen ändert. Dass Grisham dabei jedoch Selbstjustiz in weiten Teilen des Romans nicht verurteilt, macht eine differenzierte Betrachtung der Kernaussagen unerlässlich. Zu wenig distanziert sich Grisham hier von der Selbstjustiz. Zu wenig wird betont, dass er von einem Einzelfall erzählt. Zu gering sind die Grauzonen in der juristischen Auseinandersetzung. Es gibt eben auch in dieser Frage in „Die Jury“ nur schwarz oder weiß – Freiheit oder Todesstrafe. Von diesem Problem einmal abgesehen: Mit dem packenden Thriller hat Grisham früh bewiesen, was er kann. Zurecht gelang ihm mit seinem Nachfolgeroman „Die Firma“ schließlich der Durchbruch.

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[ Inhalt ] Tonya Hailey, eine 10-jährige Schwarze, wird eines Abends von zwei weißen Männern auf das Übelste vergewaltigt, geschlagen und gedemütigt. Der Tötungsversuch der Männer geht fehl und das Mädchen überlebt mit zahlreichen Knochenbrüchen und sonstigen Verletzungen. Schon nach kurzer Zeit kann die Polizei aufgrund der Wagenbeschreibung des Mädchens zwei Verdächtige festnehmen. Billy Ray Cobb und Pete Williards werden festgenommen und Williards legt nach einer Absprache ein Geständnis ab. Nach deren Kautionsverhandlung, auf dem Weg zurück zum Gefangenentransport werden beide im Gerichtsgebäude mit einer M16 und mehreren Schüssen erschossen - vom Vater des vergewaltigten Mädchens. Jack Brigance übernimmt die Vertretung des Mannes, da er bereits bei Haileys Bruder einen Freispruch in einem Mordprozess erwirken konnte. Im Falle seines Scheiterns droht Hailey der Tod in der Gaskammer. Als wäre das nicht schlimm genug, mischt sich nicht nur die schwarze Gemeinde immer wieder ins Geschehen ein. Plötzlich versucht der Ku-Klux-Clan auf Biegen und Brechen eine Verurteilung des Schwarzen herbeizuführen. [ Cover ] Das Cover ist recht schlicht halten. Der Namen von John Grisham und der Titel sin groß angebildet. Ansonsten ist der Hintergrund in einem silbernen Ton gehalten. Es sieht aus, als hätte der Hintergrund eine richtige Struktur. Außerdem sieht man zwei Bauern aus einem Schachspiel, einen schwarzen und einen weißen, was wirklich ein gelungener Hinweis auf den Inhalt des Buches ist. Ich finde das Cover wirklich genial und gefällt mir sehr gut. [ Das hat mir gefallen ] Das Buch beginnt direkt mit einem Schock, nämlich mit der detaillierten Beschreibung der Vergewaltigung der kleinen Tonya. Mit dieser Stelle und mit vielen weiteren Passagen im Buch gelingt es Grisham, immer wieder gegensätzliche Gefühle beim Leser hervorzurufen. Man wird während des Lesens immer wieder aufgefordert, sich selbst Gedanken zu machen. Immer wieder wird man dazu verführt, die Selbstjustiz des Vaters nicht nur zu billigen, sondern auch gut zu finden. Die Personen wurden von Grisham genau so geschaffen, dass man zu diesen Gedanken kommt. Ich kenne den Autor bereits schon aus anderen Büchern und kannte daher auch seinen Schreibstil. Das Buch weist keine Hochs und Tiefs im Spannungsbogen auf und trotzdem ist man davon gefesselt. Einen solchen Stil kenne ich nur von John Grisham. Durch "Die Jury" setzt man sich nicht mit den Problem auseinander, ob Selbstjustiz nur Blutrache oder Gerechtigkeit ist. Der Roman stellt auch die Schlucht zwischen Schwarz und Weiß dar und zwingt den Leser auch dazu, sich zum Thema Todesstrafe auseinander zu setzen. Man liest dieses Buch nicht nur und stellt dabei eine beobachtende Randfigur dar, man ist mittendrin, statt nur dabei. [ Das hat mir nicht gefallen ] An diesem Buch hatte ich das erste Mal seit langem nichts mehr auszusetzen. Charaktere, Schreibstil, Spannung, alles so, wie man sich das wünscht. [ Fazit ] "Die Jury" kann ich ausnahmslos weiterempfehlen und ich vergebe 5 Sterne, mit denen ich grundsätzlich sehr geizig bin. Grisham ist ein Buch gelungen, das den Leser immer wieder miteinbezieht und das sich, trotz über 600 Seiten, in einem Rutsch lesen lässt, da man es nicht mehr aus der Hand legen kann. Fragt euch: Wie würdet ihr als Geschworener entscheiden?

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