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Rezensionen zu
Briefe aus dem Krieg

Ernst Jandl

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„Der Tod und das Wort…“ Ernst Jandl, Briefe aus dem Krieg 1943-46. Luchterhand Verlag. Das einfache Garn hält das schon vergilbte Blechschild, auf den die Ziffern nur noch schwer zu erkennen sind, fest umschlossen. Der Knoten ist fest und stark. Es ist die „Hundemarke“ des Krieges, die Erkennungsdaten und die Blutgruppe, die von Soldaten um den Hals getragen werden, die der Dichter zeitlebens aufbewahrte. Sie ist ein Teil seines Lebens, seines frühen Lebens gerade auch als Dichter geworden. Und es ist ein „Knoten“ der Lebenserfahrung nackter Existenz zwischen Tragik und Absurdität. Nicht zuletzt auch der Sprache, die Menschen bis zum Äußersten führen und treiben kann – Warum? Die „Hundemarke“ wird in der Schublade bleiben, aber die Arbeit an der Form der Sprache als vielstimmiger herausfordernder Dialog mit dem Karussell von Welt wird zur Mitte eines Dichterlebens… In der vorliegenden bibliophilen Buchausgabe der erhaltenen Kriegsbriefe des österreichischen Dichters Ernst Jandl (1925-2000) sind nun erstmals die erhaltenen Zeugnisse aus dem Soldatenleben wie der Gefangenschaft nach dem II.Weltkrieg erhalten. Es handelt sich dabei um Briefe an seinen engsten Familienkreis, besonders an den Vater, der nach dem frühen Tod der Mutter wesentliche Bezugsperson in dieser Zeit ist. Zahlreiche rare Familien-Fotografien dokumentieren bildlich die Textbezüge. Eine Chronik der Kriegszeit Jandls schließt sich an den Briefteil an. Die Briefe beginnen im Mai 1943 (Rekrutenzeit) und enden im Februar 1946, kurz vor der Heimkehr (Kriegsgefangenschaft) aus England. In der reduzierten wie pointierten Sprache der Briefe lassen sich schon erste Entwicklungslinien der späteren Poesie erkennen, die wesentlich auf Metaphern verzichten und stattdessen das einfache „nackte“ Wort in aller Formmöglichkeit befragen wird. Was kann Sprache in der Welt leisten? Ja, sehr viel! Der Antrieb des dichterischen Werkes Jandls in Weltinteresse, Hoffnung und Experimentierfreudigkeit ist hier in ersten Ansätzen schon zu erkennen – „…geht mit mir den Weg in eine bessere Zukunft…“. Ernst Jandl, Briefe aus dem Krieg 1943-46, Luchterhand Verlag Walter Pobaschnig, Wien 1_2017 https://literaturoutdoors.wordpress.com https://literaturoutdoors.wordpress.com/Rezensionen

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