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Rezensionen zu
Kriegsklingen - Die Klingen-Saga

Joe Abercrombie

Die Klingen-Romane (1)

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Das war mal wieder ein High Fantasy Auftakt genau nach meinem Geschmack! Großartig ausgearbeitete Charaktere die Ecken und Kanten haben und nicht unbedingt Sympathieträger sind - wenn ich grade so drüber nachdenke, eigentlich kein einziger von ihnen! Als Schauplatz eine Welt bzw. eine Gesellschaft (und zwar die Union) im frisch gewonnenen Frieden sich gesättigt und behaglich ausbreitet, während im Norden und Süden neue Unruhen drohen. Dazu eine Magie, die zwar langsam aus dieser Welt heraussickert, aber immer noch vorhanden ist und hier kein episches, Gänsehaut verursachendes Spektakel bewirkt, sondern eher ein dunkles, unheilvolles Gefühl mit sich bringt. Eine Macht, die ihren Preis fordert und die eher an Beklemmung und Angst erinnert, als an Freude und Feuerwerk. Die Figuren ... da hätten wir zum einen Logen "Neunfinger", der (ja, wie überaus einfallsreich) nur noch 9 Finger hat und als Berserker-Kämpfer unter den Barbaren im Nordreich bekannt ist. Der Kämpfe müde geworden begibt er sich in den Süden, ohne zu wissen, was ihn hier erwartet... Nämlich ein alter Magier - und zwar ein sehr sehr alter Hüter dieser Kunst, der lange in der Abgeschiedenheit lebte; sich jetzt aber gezwungen sieht, wieder in Erscheinung zu treten. Neben brodelnden Scharmützeln aus dem Norden und der trügerischen Ruhe aus dem Süden steigen nämlich unentwegt Gerüchte empor, die ihn zum Handeln zwingen. Dazwischen haben wir die Union: den Sieger aus der Schlacht gegen die Gurkhisen ruhen sie sich auf ihren Lorbeeren aus. Doch natürlich werden auch hier Intrigen gesponnen und in deren Netz gerät der verkrüppelte Inquisitor Glokta. Ein Held, der allerdings durch einen langwierigen Aufenthalt in Kerkern und zahlreichen Foltern ein Dasein im Schatten fristet (allerdings in hoher Position). Hier begegnen wir auch dem selbstverliebten Fechter Jezal Luthar, den unbeliebten Maro West und dessen entzückender Schwester Ardee, die jedoch ein loses Mundwerk hat. Dazu kommen noch einige andere interessante Charaktere - aber wenn das jetzt vielleicht etwas überfüllt wirkt, bietet es beim Lesen eine spannende Abwechslung und man behält beim Lesen eine gute Übersicht, dem Autor sei Dank! Mit viel Feingefühl und gutem Gespür lenkt Joe Abercrombie viel Aufmerksamkeit auf eine gleichbleibende Spannung, die mich durchwegs gefesselt hat. Man lernt Land und Leute genügend kennen,um weitere Neugier zu schüren und gewürzt wird das ganze noch mit zahlreichen Kämpfen, die es nicht an Brutalität mangeln lassen. Mich hat es jedenfalls von der ersten bis zur letzten Seite begeistert. Der Aufbau ist ähnlich wie in anderen High Fantasy Geschichten, dennoch gibt es genug neues zu entdecken und grade mit den typischen und dennoch außergewöhnlichen Figuren hat mich der Autor packen können.

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»Kriegsklingen« ist der erste Band der »Klingen«-Saga von Joe Abercrombie. Hierzulande ist das Buch bereits im Jahr 2006 erschienen. Ich wurde aber erst vor kurzem auf Abercrombie aufmerksam und die »Klingen«-Saga schien mir ein perfekter Einstieg zu sein, um den Autor kennenzulernen. Die Kapitel sind so aufgebaut, dass verschiedene Figuren abwechselnd im Vordergrund stehen und die Handlungsstränge zunächst nichts miteinander zu tun haben, bevor sie am Ende doch noch zusammenlaufen. Das wusste ich natürlich nicht, als ich mit dem Buch angefangen habe und so kam es, dass ich mir oft unsicher war, welche Richtung das Ganze noch einschlagen wird. Hinzu kommt, dass es dem Autor oft nicht gelingt, die Spannung aufrechtzuerhalten. Vielleicht hat das auch etwas damit zu tun, dass das Buch 800 Seiten umfasst. Es wurde häufig etwas zäh und ich hatte Zweifel, ob ich mit dem Lesen fortfahren sollte. Wie man sieht, habe ich mich dazu entschlossen, dranzubleiben, auch wenn mir schnell klar wurde, dass ich keine schwindelerregende Dynamik zu erwarten brauche. Irgendwann störte mich das aber auch nicht mehr, weil die Protagonisten es endlich geschafft haben, mich in ihren Bann zu ziehen. Am meisten hat mir gefallen, dass niemand perfekt ist und alle ihre Macken haben, sogar der gut aussehende Hauptmann Jezal dan Luthar. Der junge Mann ist sehr ehrgeizig, kommt aus einer wohlhabenden Familie und scheint eine vielversprechende Zukunft zu haben. Keiner ahnt jedoch, wie es in seinem Inneren aussieht und wie oft er an sich selbst zweifelt. „[...] man braucht Angst, um Mut entwickeln zu können.“ – Zitat (Seite 716, »Kriegsklingen« von Joe Abercrombie) Logen Neunfinger hat ebenfalls einen gewissen Ruf, der ihm vorauseilt und mit dem er zurechtkommen muss. Zum Teil ist das der Verdienst vieler angsteinflößender Geschichten, die über Logen kursieren. Einiges davon entspricht jedoch der Wahrheit. Die nächste Figur könnte ein Indiz dafür sein, dass Abercrombie der Meinung war, dass ein Fantasy-Buch ohne einen alten weisen Zauberer nicht auskommt. In »Kriegsklingen« heißt dieser Zauberer Bayaz und in meinen Augen ist er der Grund dafür, dass die verschiedenen Handlungsstränge am Ende ineinanderfließen. Ohne Bayaz wären sich viele Figuren höchstwahrscheinlich nicht begegnet, was ihn wohl zu der Schlüsselfigur macht. Inquisitor Sand dan Glotka darf aber auch nicht außer Acht gelassen werden. Dieser kann sehr brutal, zynisch und verbittert sein, was damit zusammenhängen könnte, dass er seit einer Weile als Krüppel leben muss. Neben den genannten Charakteren gibt es zahlreiche weitere interessante schillernde Persönlichkeiten. Als da wären Major West und seine Schwester Ardee, Ferro Maljinn, Yulwei und viele andere, deren Namen man sich schwer merken kann :-D Über das worldbuilding lässt sich nicht besonders viel sagen, da der Autor mit seinen Beschreibungen sehr sparsam umgeht. Es werden hier und da einige Städte und Völker genannt und man kann einiges aus dem Kontext schließen, aber Abercrombie macht sich keine Mühe, näher darauf einzugehen. Ich hoffe, dass die Fortsetzungen diesbezüglich mehr Informationen liefern werden. Die Magie hat bei mir ebenfalls viele Fragezeichen hinterlassen. Das fand ich schade, da ich mehr darüber erfahren wollte. Die vielen Kraftausdrücke passen zu der düsteren Stimmung und der Brutalität, die in dem Buch oft an den Tag gelegt wird. Es geht um das blanke Überleben und darum, sich durchsetzen zu können. Das Buch ist also eindeutig nicht dazu da, die Laune zu heben. Fazit Für mich stellt »Kriegsklingen« den Anfang eines großen und spannenden Abenteuers dar, das vielleicht - oder besser gesagt, hoffentlich - erst in Band 2. richtig beginnen wird. Im ersten Band geht es vielmehr darum, die Figuren kennenzulernen und sich an alles zu gewöhnen. Nichtsdestotrotz liefert der Auftakt viel Potenzial und ich hoffe inständig, dass dieses in Folgebänden entfaltet wird.

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"Die Klinge selbst verführt zu blut'ger Tat." - Homer Meinung Ihr wollt eine brutale, korrupte Welt, voller Magie, Protagonisten mit zweifelhafter Moral, einer dunklen Bedrohung und eine verstrickte Handlung? Dann ist dieses Buch genau richtig. Bereits im ersten Teil lässt sich feststellen, dass der Schwerpunkt dieser Buchreihe weniger auf der Welt, als viel mehr auf den Charakteren liegt. Wir erleben die Geschehnisse aus vier verschiedenen Perspektiven, dem Inquisitor Glokta, Logen dem Barbaren, Jezal dem Soldaten und Ferro einer entlaufenen Sklavin. Nun mag man es gewohnt sein, dass mindestens ein Protagonist eine gute Seele ist, doch wird man hier sehr schnell enttäuscht. Die meisten sind selbstsüchtig, arrogant und ergötzen sich am Leid anderer. Doch obwohl das Handeln und Denken von zweifelhaften Moralvorstellungen zeugt, so fühlt man sich den Charakteren doch irgendwann verbunden. "Man muss die Angst kennen, um Mut haben zu können." Persönlich bin ich ein großer Fan von Sarkasmus und schwarzem Humor und davon gibt es hier reichlich. Oftmals finden wir uns in einer Situation wieder, in der der Charakter das eine sagt und doch etwas ganz anderes denkt. Es gewährt tiefe Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele, wir lesen nicht nur Dialoge sondern auch Gedankenspiele, beides genial ausgearbeitet und umgesetzt - pure Unterhaltung. Denn obwohl im Großen und Ganzen nicht viel geschieht und der Leser bis zum Ende im dunkeln gelassen wird, um was es eigentlich geht, so wird es nicht langweilig. Die Charaktere tragen die Handlung voran und ich bin sehr gespannt, wie es im zweiten Teil weitergeht. Das Ende ist eher der Anfang. Der Leser bekommt das Gefühl, dass es nun richtig los geht. Das Abenteuer, wie auch immer dies aussehen wird, beginnt und ich bin sehr gespannt wo es unsere mehr als ungewöhnliche Gruppe hinführen wird. Fazit Obwohl, auf Grund der vielen Handlungsstränge, die Geschichte langsam voranschreitet, sorgen die Protagonisten dennoch für eine einzigartige und spannende Unterhaltung mit viel schwarzem Humor.

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Cover: Das Cover finde ich schon ziemlich gut und auch recht passend. 😍 Meinung: Die Schreibstil von Joe Abercrombie gefiel mir gut. Er schreibt sehr atmosphärisch und authentisch, was mich immer wieder begeistern konnte. Kriegsklingen zeigt auf den ersten Blick ein typischen Fantasy-Schlachtenroman. Es gibt Krieg im Norden und auch im Süden bahnt sich ein Krieg an, denn jeder will die Macht für sich beanspruchen. Es fließt ziemlich viel Blut und die Sprache ist sehr häufig sehr derb, was allerdings auch durchweg passend ist. Die Fantasyelemente kommen mir hier viel zu kurz. Okay, es gibt Magie, die jedoch jetzt nicht sooo präsent ist, auch gibt es hier bisher sehr, sehr wenig besondere Wesen, von welchen man eigentlich auch nicht wirklich viel mitbekommt. Gerade das die Fantasyelemente so kurz kamen, fand ich tatsächlich schade, denn auf dem bisschen was da war, hätte man einfach mehr eingehen können. Die Welt finde ich total faszinierend und spannend, denn sie scheint wirklich riesig zu sein, jedoch kam ich hier echt häufig nicht so mit. Die einzelnen Länder etc. wurden mir, viel zu wenig beschrieben, man weiß halt fast nichts über die Länder. Im Norden Leben eher Barbarische nicht so ganz zivilisierte Menschen, im Süden haben die Menschen dunklere Haut. Joa... Es wurden noch ein paar weitere Völker kurz erwähnt, über diese wurde jedoch nichts weiter erläutert. Eine Karte wäre hier echt schön gewesen und auch Glossar. Die Charaktere waren hervorragend ausgearbeitet. Sie sind durchweg authentisch und wir lernen alle nach und nach kennen. Hier konnte mich der Autor wirklich beeindrucken. Wir begleiten hier mehrere Charaktere in unterschiedlichen Handlungssträngen, die aber dennoch irgendwie miteinander zusammenhängen. Einerseits mag ich so etwas ja echt gern, doch hier kommt man leicht durcheinander, weil hier der Sprung zwischen den Handlungssträngen sehr häufig gar nicht ersichtlich ist. Die Geschichte hatte seine Höhen und Tiefen. Ich fand es grundsätzlich wirklich interessant und wollte wissen, was noch so kommt. Vor allem wollte ich wissen, wo alles hinführen soll, denn das war mir lange nicht klar. Dennoch war es manchmal wirklich sehr zäh und es hat sich gezogen wir Kaugummi. Ich musste mich immer mal wieder motivieren weiter zu lesen, weil es immer wieder langweilig wurde. Fazit: Joe Abercrombie hat mit Die Klingen Saga (1): Kriegsklingen einen interessanten Reihen Start geschrieben. Einerseits möchte ich gern Band 2 lesen, um zu wissen, wie es mit den ein oder anderen Charakter weitergeht, andererseits bin ich noch unentschlossen, ob ich wirklich weiter Lesen möchte. Die Welt ist eigentlich megainteressant, weil sie so groß ist, doch hier fehlt es mir an Details. Auch an Fantasyelementen war es mir hier viel zu mau. Besonders gut hat mir die Authentizität und Tiefe der Charaktere gefallen. Die Story an sich war interessant, doch es gab immer wieder Szenen, wo ich beim weiterlesen kämpfen musste, weil es sich so gezogen hat. Das Buch konnte mich unterhalten und zwischendurch auch begeistern. 💖 Ich danke dem Heyne Verlag von Herzen für das Rezensionsexemplar

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Das Buch war mir schon länger bekannt aber irgendwie bin ich nie dazu gekommen es zu kaufen. Erst als nun der 8. Teil veröffentlicht wurde und die Reihe eine komplett neue Aufmachung bekommen hat, habe ich danach gegriffen. So muss ich nicht ewig auf Folge Bände warten, da Bücher aus dem High Fantasy Bereich, doch gefühlt etwas länger brauchen um geschrieben und veröffentlicht zu werden. Da ich aber bei größeren Welten und mehreren Handlungssträngen gerne auch mal am Stück lese, passt es super. Auch Band 2 wird demnächst schon bei mir einziehen, damit ich erfahre wie es mit Logen Neunfinger und den anderen Charakteren weitergeht. Die Geschichte bekommen wir aus vielen verschiedenen sichten erzählt, wodurch die Charaktere gut vorgestellt werden. Selbst den Verhörspezialisten Glockta kann man am Ende von Band 1 verstehen und fast mögen. Noch weiß ich zwar nicht genau, was der Autor in 8 Bänden oder mehr erzählen will aber ich freue mich trotzdem drauf. Mir gefällt nämlich seine Schreibweise unheimlich gut, da viele seine Charaktere einen ziemlich schwarzen Humor haben. Was voll mein ding ist. Auch kann man der Handlung gut folgen und die Seiten fliegen nur so dahin. Fazit Ein klassisches High Fantasy Buch, dass mit seinem angenehmen Schreibstil und Humor Punkten kann. Klare Leseempfehlung! Hinweis Leser, die schon viel in dem Bereich gelesen haben, sollten vor dem Kauf gucken, ob nicht die alte Auflage in ihrem Regal steht.

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Tolles Erstlingswerk

Von: JK

15.11.2017

Logen Ninefingers hat alles verloren. Seine Familie und Freunde wurden von den Shanka getötet. Er selbst, der früher einmal der gefürchtetste Mann im Norden war, ist der einzige Überlebende des neuesten Angriffs und kann sich nach einem Sturz in einen Fluss gerade so in die Berge retten. Nun überlegt er, wie es für ihn weitergehen soll. Er könnte versuchen, die Shanka anzugreifen und seine Familie zu rächen, doch das wäre der sichere Tod ohne die Aussicht, auch nur einen der Bastarde zu töten. Die Geister verraten ihm, dass ein mächtiger Zauberer im Süden auf der Suche nach ihm ist. Das weckt Logens Interesse und er schlägt sich in die Richtung durch die Wälder. Statt eines Zauberers erwartet ihn hier jedoch nur dessen kränklicher Lehrling Malcus Quai, der Logen abholen soll. Inquisitor Glokta ist nur noch ein Krüppel. Früher einmal war er der schönste und mutigste Colonel in der Armee. Doch er wurde gefangen genommen und zwei Jahre gefoltert. Nun foltert er selbst die Feinde des Königs der Union. Durch die Gefangennahme eines einflussreichen Händlers erweckt er die Aufmerksamkeit des Leiters der Inquisition, Arch Lector Sult, der ihn beauftragt den Meister der Münze festzunehmen und ihm bis zum nächsten Morgen ein unterschriebenes Geständnis über begangenen Hochverrat zu liefern. Glokta ist fasziniert von der Aufgabe. Sie könnte seiner Karriere sehr förderlich sein oder ihn das Leben kosten. Captain Jezal dan Luthar residiert ebenfalls in der Hauptstadt der Union und bereitet sich auf eine Fechtmeisterschaft vor. Der Sieg ist mit viel Prestige verbunden und könnte seine Karriere, die er sich bisher über seinen Stand und das Vermögen seiner Familie erkauft hat, weiter vorantreiben. Aus den Siegern der Vorjahre wurden stets einflußreiche Männer. Das harte Training unter seinem Vorgesetzten sagt ihm jedoch gar nicht zu. Der verwöhnte junge Mann würde seine Tage lieber mit den schönen Seiten des Lebens verbringen. Die ganze Welt scheint sich unterdessen auf Kriege vorzubereiten. Im Norden greift Bethod, der selbsternannte König der barbarischen Stämme, nach Angland, dem nördlichsten Land der Union, während sich in seinem Rücken die Shanka auf einen Angriff auf die Menschen vorbereiten. Im Süden bereiten sich die Gurkish darauf vor, den Krieg im Norden als Gelegenheit auszunutzen, um die Union an einer weiteren Front zu attackieren. Joe Abercrombies Stil in Kriegsklingen ist ausführlich und teilweise ein wenig langatmig. Seine Art, die Sprache zu verwenden, die mir in den Königs-Romanen so viel Spaß bereitet hat, deutet sich in diesem hervorragenden Erstlingswerk jedoch schon an. Die Hauptcharaktere sind in diesem Buch nicht die typischen Helden oder auch nur große Sympathieträger. Sie sind aber dennoch oder gerade deswegen sehr interessant. Die Welt in der sie leben ist brutal und realistisch, was sie geprägt hat. Kriegsklingen ist ungewöhnlich und unterhaltsam. Die Geschichte ist nur der Auftakt der Trilogie und eher eine Vorbereitung auf die eigentlichen Abenteuer der Protagonisten. Worum es dabei gehen wird, wird nur sehr vage angedeutet. Die Spielfiguren sind nun auf dem Brett positioniert und ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Band weitergehen wird.

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Für Band eins dieser Fantasy-Saga eine Zusammenfassung zu schreiben, ist nicht möglich. Es gibt keine richtige Handlung. Mein Eindruck ist, die Protagonisten, ihr Umfeld und ihr Hintergrund sollen vorgestellt werden, um sie in den nächsten Bänden auf ihre gefährliche Reise zu schicken. Das hat für mich den Lesespaß nicht im Geringsten beeinträchtigt. Die Beschreibung von Glokta, dem Inquisitor, der früher mal ein wackerer Recke war und der in Gefangenschaft zum verdrehten Krüppel wurde, ist höchst amüsant. Wenn ich mir vorstelle, wie er den Gefangenen die Fingernägel und damit auch die Finger scheibchenweise kürzt, denke ich an rollende Möhrenscheiben - nicht dass ich das als Film sehen wollte, aber die Beschreibung war einfach witzig. Oder Jezal, der Hauptmann mit einer ungewissen Zukunft. Mit der unrechtmäßigen Unterstützung des ersten Magier gewinnt er einen Fechtkampf, wonach er ins Gefolge des Magiers muss. Sein Jähzorn, seine widerstreitenden Gefühle gegenüber Ardee, der Schwester seines Ausbilders. Und Ardee ist so ganz anders als alle anderen Frauen, sie flucht und trinkt. Aber in ihrem Elternhaus hat sie genug zu erleiden gehabt, so dass ich ihre Handlungen doch verstehen konnte. Und natürlich Bayaz, der erste Magier, der einfach wie ein etwas rüpelhafter älterer Mann wirkt, und dem niemand glaubt, dass er der erste Magier ist. Er muss erst sehr eindringlich beweisen, dass er mit Magie zu tun hat. Unter anderem fetzt er dem Oberinquisitor den Stuhl unter dem Hintern weg. Köstlich. Ich fand das Buch echt klasse, mal ein Fantasy-Roman, den ich innerhalb sehr kurzer Zeit durchhatte und der bei 800 Seiten kaum Längen aufwies. Ein intelligentes und witziges Buch, von dem ich hoffe, dass die Folgebände den Erwartungen, die der erste Teil geweckt hat, gerecht werden. 4,5 Sterne

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