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Rezensionen zu
Noch mal leben vor dem Tod

Beate Lakotta, Walter Schels

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€ 44,00 [D] inkl. MwSt. | € 45,30 [A] | CHF 57,50* (* empf. VK-Preis)

Die Reakteurin Beate Lakotta und der Fotograf Walter Schels haben mehrere Hospize in Hamburg und Berlin über einen längeren Zeitraum besucht, dort Kontakt zu Sterbenden gesucht. Sowohl die Gespräche, die geführt wurden als auch die ausgesprochen ästethischen Schwarz-Weiß-Fotos der Sterbenden, die bei Kontaktaufnahme und kurz nach dem Tod aufgenommen wurden, berühren und geben die Möglichkeit, ein Tabuthema von einer anderen Seite kennenzulernen. Man liest über den Gesprächspartnern wichtige Gedanken, Geschehnisse, was sie in ihrer letzten Lebenszeit bewegt und wie sie Frieden mit sich, ihrem Leben und auch ihrem Tod machen, wobei jedes Portrait stets sehr empathisch und pietätvoll beschrieben wird. Die begleitende Zeit betrug meistens einen Monat, manchmal auch fast ein Vierteljahr. Gerade in der Hospizarbeit wird sehr auf Gespräche, Begleitung und Betreuung und die Akzeptanz des Todes gelegt; mir haben die hier gegebenen Einblicke zu einem anderen Gesamtbild zu diesem Thema verholfen, dass in der Regel im Familienkreis doch eher ausgeschwiegen wird. Nicht nur um einen anderen Umgang mit Kranken und Sterbenden leben zu können, sondern auch um für sich selber finde ich die Auseinandersezung mit dem Tod und dem Leben davor sehr wichtig und dieses respektvolle und einfühlsame Buch ausgesprochen hilfreich.

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🕷 Cover 🕷 Ein besagtes Portrait, von dem auch schon im Klappentext die Rede ist und welches ebenfalls im Buch zu finden ist, ziert die Vorderseite des Buches. In Verbindung mit dem Titel des Buch erfährt man schnell was genau wir sehen. Es strahlt Ruhe aus und ist gleichzeitig aufwühlend. Selbstverständlich passt das Bild zum Inhalt des Buches und gibt diesem außerdem eine intensive Ausstrahlung. - - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - - 🕷 Aufbau & Schreibstil 🕷 ~ Wechsel zwischen Erzähler und Ich-Erzähler Perspektive (kursiv) ~ Kapitel Das Buch ist in 24 Kapitel unterteilt (+ Vorwort, Dank, ausgewählte Literatur). Dabei werden diese nicht, wie sonst üblich, mit Zahlen eröffnet, sondern mit den entsprechenden Namen der verstorbenen. Außerdem sind weitere Daten, wie Geburtsdatum, Alter, Aufnahme des ersten und letzten Portraits und Ort des Hospiz. Je nach dem, welche Menschen die Autoren begleiten durften oder wenn ein Mensch mitteilungsbedürftiger war, kann das Kapitel mal länger, mal kürzer ausfallen. Atmosphäre Die Atmosphäre, beim Lesen des Buch, ist dem Thema entsprechend angepasst. Manchmal löst es Trauer aus oder auch Bedauern und dann geben die Zeilen wieder Hoffnung und Frieden. Schreibstil Der Schreibstil ist sachlich. Oftmals werden die Worte von den Sterbenden direkt wiedergegeben und der Schreibstil ist dementsprechend individuell. - - - - - - - - - - 🕷🕸🕷 - - - - - - - - - - 🕷 Mein Fazit & Bewertung 🕷 Lange betrachtete ich die Portraits und dachte nach. Frieden? Erlösung? Vielleicht sogar ein Lächeln auf den Lippen? Wie sieht der Tod aus? Alles um mich herum wurde still. Kein Geräusch drang mehr an mein Ohr. Keine anderen Gedanken in meinem Kopf. All dies schien nicht mehr länger von Bedeutung zu sein. Im den Augen der portraitieren ist so viel zu lesen und später ist alles fort. Die Muskeln sind erschlaff, das Leben ist aus dem Körper gewichen. Ich versuche auf den Bildern den genauen Unterschied zu erkennen und bilden mir ein, dass auch dem vorigen Bild deutlich die Seele des Menschen zu erkennen ist. Dann ist sie fort. Für immer? Wir begleiten die Sterbenden und erfahren ihre Lebensgeschichten. Was haben sie bereut, was hätten sie anders gemacht? Was haben sie genossen? Viele sterbende Menschen beschäftigte eine Frage: warum ich? Eine Frage, die mich wiederum erwachen ließ. Es gibt keine genaue Ankündigung, keine genaue Zeitspanne, keine Antwort auf diese Frage. Es kann jederzeit einfach so zu Ende gehen. Bewusster, ließ mich das Buch zurück. Bewusst jeden Tag erleben, um am Sterbebett nichts zu bereuen. Bewusst für mich selbst zu leben und nicht für andere. All dies wurde bei mir mithilfe des Buches ausgelöst. Sterben gehört zum Leben dazu, wie das Atmen. Nur weil man es verdrängt, wird man nicht unsterblich. Wenn es dann soweit ist, so zeigt das Buch auf aus, ist es zu spät. Dieses Buch bricht endlich das Thema sterben und enttabuisiert es. Sterben ist, auch wenn es ein Ende benötigt, vielleicht nicht das eine Ende. Vielleicht gibt es mehr? Als ich in dem Buch las, kamen viele Gefühle in mir hoch. Es ist wundervoll, was dieses Buch in einem auslöst und vor allem, was für eine andere Änderung es mit sich bringt. Denn auch wenn die genannten Menschen nun verstorben sind, so haben sie doch noch Einfluss auf mein Leben genommen. Dieses Buch ist eines meiner Jahreshighlights. Es nimmt Ängste, gibt Hoffnung und regt zum Nachdenken, nein sogar zum Handeln an. Deshalb ganz klar 5 von 5 Spinnen.

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Der Fotograf Walter Schels und die Spiegel-Redakteurin Beate Lakotta haben sich vor einigen Jahren für ein Portaitsprojekt der besonderen Art zusammengetan. Sie haben in Berliner Hospizen Menschen besucht, auch begleitet und die Schicksale dieser Menschen in ihren letzten Tagen festgehalten. Entstanden ist ein Fotobuch der besonderen Art, mit Portraits lebende, aber auch des toter Gästeim Hospiz. Herausgekommen ist ein sehr eindringliches, leises, behutsames Werk einer vorsichtigen Annäherung an ein schwieriges Thema, den Tod. “Noch mal leben vor dem Tod” ist ein stilles Buch, das ganz tief drinnen wirkt. Es macht nachdenklich, denn die Schicksale, von denen wir dort lesen, sind zwar nicht unsere, sie könnten es aber morgen sein, so oder so ähnlich. Unsere eigene Sterblichkeit ist eine uns eigentümliche Eigenschaft wie jede andere auch, das Alter bzw. die Jugend schützt uns nicht davor, die Existenz von Kinderhospizen zeigt dies nur zu deutlich. Man muss nicht täglich darüber meditieren, aber man sollte sich dessen bewusst zu sein, ist wichtig, um bewusst leben zu können. Schels/Lakottas Buch ist dafür ein eindrucksvoller Einstieg. (zur vollständigen Buchbesprechung (Kurz-URL): http://wp.me/paXPe-366)

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