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Rezensionen zu
Ich fühle was, was du nicht fühlst

Amelie Fried

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Renzension zu "Ich fühle was was du nicht fühlst": . Inhalt: 1975: Die dreizehnjährige India lebt zusammen mit ihren Hippie-Eltern und ihrem älteren Bruder Che in einer schwäbischen Kleinstadt. Ihre Familie ist jedoch alles andere als normal. Doch auch India ist anders als alle anderen Kinder. Sie hat ein unglaublich ausgeprägtes Mathematikverständnis. Es stellt sich zudem raus, dass sie ebenfalls eine besondere Begabung für die Musik und damit das Klavierspielen hat. Ihr Nachbar gibt ihr daraufhin Klavierstunden. India fühlt sich mehr und mehr von Ihrem Lehrer verstanden und findet in ihn endlich eine Bezugsperson. Eines Tages missbraucht er jedoch dieses Vertrauen und India muss sich entscheiden. Sagt Sie die Wahrheit oder schweigt sie? . Meine Meinung: - Aufgrund des Klappentextes hab ich mir sehr viel vom Buch erhofft. Es hat sich ja bereits erahnen lassen, dass das Missbrauchsthema angeschnitten wird. Enttäuscht musste ich dann jedoch feststellen, dass dieses Thema sehr schnell abgehandelt wird und sich der Inhalt meist eher um Indias Familie dreht. Bereits der Anfang gestaltet sich sehr langatmig. Es folgen viele Ausschweifungen, die die Religionsfindung der Mutter oder die Ideologienfindung von Che abhandelt. Es kommt dadurch nur denkbar wenig Spannung auf. - Das Buch besticht dagegen besonders durch seine Themenviefalt und vielen ausgearbeiteten Charakteren. - Gut gefallen hat mir auch der sehr schöne Schreibstil, der einen Indias Empfindungen näher bringt. - Mit Sympathien hat die Autorin jedoch ein wenig gegeizt. Mir fällt es schwer ein Buch zu lesen in dem sich nicht wenigstens ein Charakter meine Sympathie verdient. Ob es nun die Eltern sind, die ihre Kinder vollkommen vernachlässigen oder Che der mal wieder von einem Extrem ins andere fällt. . Fazit: 2,5/5 Sternen Das Buch greift viele wichtig Themen auf und verfolgt gute Ansätze. In der Ausführung konnte es mich jedoch nicht überzeugen, da meiner Meinung nach nicht besonders sorgfältig mit den Themen umgegangen wurde.

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Kurzmeinung: Bei diesem Buch bin ich zwiegespalten. Einerseits gibt es sehr interessante und komplexe Charaktere und es werden viele spannende Themen behandelt. Das alles verpackt in einem wunderschönen Schreibstil. Allerdings wird das zentrale Thema viel zu schnell abgehandelt und zu unreflektiert dargestellt. Zum Buch: Die Geschichte wird aus Sicht der 13-jährigen India erzählt. Als Leser merkt man schnell, das India anders ist, als andere Kinder in ihrem Alter. Mit ihren Klassenkameraden kann sie nicht so viel anfangen und zur Beruhigung zählt sie Primzahlen. Ihr Blick auf die Welt ist herrlich klar und schonungslos ehrlich. Sie sieht Sachen, die andere übersehen würden. Auf der einen Seite besitzt sie eine große Empathie und emotionale Intelligenz. Auf der anderen Seite ist sie aber sozial so ungeschickt. "Ich nahm mein Ausgeschlossenen hin wie eine unheilbare Krankheit und versuchte nichts, um mich bei den anderen beliebter zu machen." (Aus Ich fühle was, was du nicht fühlst von A. Fried, S. 69) Dabei sehnt sie sich eigentlich danach, einfach dazuzugehören. Zur Familie gehören außerdem der Künstler Vater, der eigentlich hauptsächlich für seine Kunst lebt und kein echtes Interesse an den anderen zeigt und seine Rolle als Vater nur spielt. "Er war recht gut, als Vaterdarsteller, und andere ließen sich von ihm täuschen. Aber mir konnte er nichts vormachen, ich spürte sein Inneres Unbeteiligten, die Unsicherheit, das fehlende Interesse." (Aus Ich fühle was, was du nicht fühlst von A. Fried, S. 10) Die Mutter ist eine "Suchende" und verbringt ihre Zeit mit Meditation und der Frage nach dem Sinne es Lebens. Sie ist auch viel zu sehr mit sich beschäftigt, um auf die Bedürfnisse ihrer Kinder einzugehen. "Weil die Momente, in denen sie sich mit mir beschäftigte so selten und deshalb kostbar waren, ließ ich alles mit mir geschehen." (Aus Ich fühle was, was du nicht fühlst von A. Fried, S. 35) Indias 16-jühriger Bruder Che leidet unter diesen Umständen am meisten. Ihm fehlen Grenzen und Regeln. Er weiß nicht so richtig, wer er ist und wo er hingehört. Er sucht verzweifelt nach Orientierung und versucht, seinen Platz zu finden. Dabei gerät er auf die schiefe Bahn und rutscht vom einen ins andere Extrem. "Ich spürte schon damals, dass Che um ihre Liebe bettelte die, er -hätte er sie bekommen- wahrscheinlich gar nicht hätte annehmen können." (Aus Ich fühle was, was du nicht fühlst von A. Fried, S. 39) Alles in allem also ein eher unkonventionelles Elternhaus, wenn man es nett ausdrücken möchte. Nicht so nett, sprechen manche Nachbarn auch von emotionaler Verwahrlosung. Neben der Hippie- Familie, wird auch noch die typisch bürgerliche Familie von nebenan portraitiert. Doch die oberflächliche Idylle trügt und auch hier schlummern hinter der heilen Fassade einige Probleme und Konflikte. Meine Meinung: In diesem Buch steckt so viel drin und größtenteils hat es mir wirklich unglaublich gut gefallen. Die Sprache ist wunderschön und es gibt so viele tolle Zitate in dem Buch, dass ich beim Lesen kaum vorangekommen bin, weil ich mir gefühlt jeden zweiten Satz rausschreiben musste. "Deshalb haben wir euch immer große Freiheit gelassen. Aber Freiheit beinhaltet nicht die Freiheit, andere zu verletzen." (Aus Ich fühle was, was du nicht fühlst von A. Fried, S. 145) Die Themenvielfalt in dem Buch ist bemerkenswert. Es geht um Familie, Erziehung, Freundschaft und erste Liebe. Aber auch um Kunst, Musik, um Religion und Glauben. Um Emanzipation. Um Synästesie. Aber auch die Aufarbeitung bzw der Umgang mit der Nazi- Vergangenheit wird thematisiert. "Die Welt war so viel komplizierter, als sie erschien. Wie konnte man auf den Gedanken kommen, sie in handliche Kästchen zu füllen und Etikette mit der Aufschrift richtig und falsch daraufzulegen?" (Aus Ich fühle was, was du nicht fühlst von A. Fried, S. 88) Zwischendurch hat die Geschichte aber leider auch einige Längen. Es gibt ausführliche Schilderungen von Dingen, die für den Verlauf der Handlung nicht unbedingt nötig gewesen wären. Dennoch habe ich auch diese Stellen meist gern gelesen, weil sie eben trotzdem schön geschrieben waren. -- Achtung, die folgenden Abschnitte könnte kleine Spoiler enthalten-- Der "Spoiler" ist aber ein wichtiger Punkt, der mir an dem Buch nicht gefallen hat, deswegen war es für mich wichtig, das hier aufzugreifen und zu besprechen. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass der Klappentext schon viel zu viel von der Handlung verrät. Der Klappentext lässt vermuten, dass der Missbrauch das Hauptthema des Buches sein wird. So ist es aber nicht. Der Missbrauch geschieht erst im letzten Viertel des Buches. Und so kommt es, das man als Leser quasi die ganze Zeit darauf wartet und immer eine dunkle Vorahnung hat. Ich hatte Thema die ganze Zeit im Hinterkopf und habe das Buch nach Hinweisen abgesucht, wann dieser Teil der Handlung wohl geschehen wird. Wenig Raum für das Hauptthema Negativ aufgefallen ist mir außerdem, dass der Missbrauch so kurz abgehandelt wurde. Die buddhistischen Rituale der Mutter werden über mehrere Seiten ausführlich beschrieben, aber der Missbrauch wird in einem Absatz abgehandelt? Bitte was? Ein weiteren Absatz lang hadert India mit sich, in einem weiteren Absatz vertraut sie sich ihren Eltern an. Und das war es dann auch fast schon. Ein so sensibles Thema hätte findet ich eine ausführlichere und komplexere Darstellung verdient. Obwohl die Vorbereitung des Übergriffes schon sehr gelungen war. Man kann den typischen Verlauf erkennen: Das Auserwähltsein, dann einen Pakt schließen, ein Geheimnis haben. Das wird gut dargestellt. Eine ähnlich ausführliche Entwicklung hätte ich mir für den Verlauf nach dem Übergriff gewünscht. Ich verstehe allerdings nicht, warum man diese Handlung schon im Klappentext andeuten muss, wenn es erstens nicht so relevant für die Handlung ist und zweitens erst so spät im Buch passiert. Eine fragwürdige Message Aber am meisten gestört hat mich die Message des Buches. India wird missbraucht, vertraut sich schließlich ihren Eltern an, und die glauben ihr nicht. Niemand glaubt ihr. Schon allein das ist ungeheuerlich. Dann missbraucht der Lehrer auch noch zwei weitere Mädchen, und auch denen wird nicht geglaubt. Sie werden von der Schule geschmissen, während der Lehrer sich bejubeln lässt. Was ist das denn für eine Aussage? Ich als erwachsene Leserin kann das reflektieren und weiß, dass es in solchen Fällen leider manchmal wirklich so läuft. Aber was ist, wenn das Buch junge Mädchen lesen, die eine ähnliche Situation erlebt haben? Sollen die sich dann denken, dass es eh nichts bringt, sich jemandem anzuvertrauen, weil ihnen eh niemand glauben wird und es nur negative Konsequenzen für sie haben wird? Also lieber runterschlucken und so tun, als wäre nichts passiert? Das ist nämlich der Eindruck, der in dem Buch vermittelt wird. Und das finde ich wirklich problematisch. Deswegen kann ich dieses Buch leider nicht uneingeschränkt weiterempfehlen. Fazit: Eigentlich ein großartiges Buch, das durch seine schöne Sprache, seine Themenvielfalt und die komplexen Charaktere besticht. Leider kann ich das Buch dennoch nicht uneingeschränkt weiterempfehlen, da mit dem Thema Missbrauch in meinen Augen nicht sorgfältig genug umgegangen wurde.

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Worum geht’s? India ist 13 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrem älteren Bruder Che bei ihren Eltern, die, sagen wir es mal so, ein wenig Alternativ angehaucht sind. Indias Vater ist Künstler und lädt immer wieder zu seltsamen Performance-Art-Auftritten in seinem eigenen Garten ein. Ihre Mutter dagegen ist Yoga-Lehrerin und ganz darauf bedacht, die Kinder Anti-Autoritär zu erzählen, damit sich diese frei entfalten können. Che dagegen lehnt sich gegen alles auf, was die Eltern verkörpern und provoziert, wo er nur kann. Er geht sogar so weit, dass er sich einer Gruppe anschließt, die offensichtlich der rechten Szene angehören, und nur noch eine alte Uniform seines Großvaters trägt. India versucht dem Ganzen aus dem Weg zu gehen und flüchtet sich in die Mathematik. Zahlenreihen, Primzahlen oder das Auswendiglernen der Nachkommastellen von Pi helfen ihr dabei. Wenn sich ihre Eltern mal wieder Streiten geht sie meistens zu ihrer Nachbarin und einzigen Freundin Bettina. Eines Tages schlägt Bettinas Vater vor, India Klavierstunden zu geben, denn er ist überzeugt davon, dass in ihr eine Begabung schlummert, die er zum Vorschein bringen möchte. India versperrt sich vor der Musik. Die melodischen Klänge lösen in ihr Gefühle aus, die sie bisher erfolgreich unterdrückt hat. Die Melodien spürt sie auf ihrer Haut und je intensiver die Musik, desto mehr scheint India daran zu zerbrechen. Während in ihrer Familie die Situation immer schlimmer wird genießt India das Klavierspielen und die Nähe zu ihrem Lehrer Christian. Bis zu dem Augenblick, in dem dieser sie in einem ihrem Moment berührt, in dem Sie sich voll der Musik hingegeben hat. Sie erzählt ihren Eltern davon, bricht den Kontakt zu Christian ab. Indias Eltern, deren Streitereien sich inzwischen zu einer Ehekrise entwickelt hat, glauben ihr jedoch nicht. Die Charaktere India ist besonders, das merkt man gleich. Am Anfang des Buches hat man das Gefühl ihre Entwicklung absolut miterleben zu können. Die erste Periode, die die Mutter mit einer Opfergabe feiert, erste Kontakte mit einem Jungen, der sie nur ausnutzen will und noch dazu ihre Probleme in der Schule Anschluss zu finden. India ist, obwohl sie aussergewöhnlich und hochbegabt ist, trotzdem ein Charakter mit dem ich mich irgendwie identifizieren konnte. Die Geschichte ist aus Indias Perspektive geschrieben, weshalb man sehr viel über ihre Gefühle in ihren Gedanken lesen kann. Über wirkliche Gefühle spricht sie kaum, aber zwischen den Zeilen versteht man ihr Inneres sehr gut. Die Familie Ihre Eltern hingegen fand ich einfach eine Spur zu extrem. Sicherlich gibt es Mütter wie ihre, die dem Kind alle Freiheiten geben wollen und dabei die Zuneigung vergessen. Aber warum muss sie dann gleich auch noch so Hippie sein? Indias Vater war noch ein bisschen glaubwürdiger, zumal er sich mit seinem pubertierenden Sohn auseinander setzen muss und damit vollkommen überfordert ist. Che hingegen fand ich von Anfang an total gut getroffen. Er sieht in India eine Verbündete gegen die Eltern, eine Leidensgenossin die genau wie er ihre Zeit bis zur Volljährigkeit absitzen muss. Ganz schleichend beginnt sein Abdriften in die rechte Szene und lange ist unklar, was es mit der Gruppe auf sich hat. Auch sein plötzlicher Wandel ist sehr gut beschrieben Und wie war die Geschichte? Irgendwie kam mir die Geschichte zu oft ins stocken. Immer wieder hab ich mich dabei ertappt, wie ich Seiten nur überflogen habe. Ich wollte einfach nur noch mit der Geschichte durch sein. Es hat mich schon interessiert, was aus Che wird, wie India mit ihrem Leben klar kommt, gerade nach der Geschichte mit dem Klavierlehrer, aber irgendwie war mir das alles ein bisschen zu emotionslos. Indias Monologe waren einfach ein wenig fad für meinen Geschmack und teilweise war mir die Geschichte auch zu vorhersehbar. Ich bin mir nicht sicher, ob mir der Schreibstil gefallen hat, oder eben nicht. Da mir die Geschichte an für sich schon gefallen hat, aber diese trotzdem eher etwas langweilig zu lesen war, tendiere ich dazu, dass der Schreibstil ausbaufähig wäre. Was ist jetzt eigentlich mit dem Klavierlehrer? Einer meiner größter Kritikpunkte ist leider, dass die angeteaserte Geschichte, nicht voll genutzt wurde. Beziehen möchte ich das auf den Teil der Geschichte, in dem der Klavierlehrer, Nachbar und Vater von Indias einziger Freundin sie Missbraucht. Mir war nicht ganz klar, wie weit er gegangen ist, aber das ist auch Nebensächlich. Wichtig ist, dass dieser Teil der Geschichte im letzten Drittel des Buches geschieht. Anhand des Klappentextes erwartet man, dass diese Aktion die ganze Geschichte trägt. Doch irgendwie wurde das ganze so schnell abgefrühstückt, dass ich fast schon ein wenig enttäuscht war. Ich hätte erwartet, dass es viel darum geht, dass India danach nicht mehr vertrauen kann, nicht mehr Liebe oder Gefühle zulassen kann. Aber eigentlich ist es eher umgekehrt, denn von Beginn der Geschichte und unabhängig zu dem Teil mit dem Klavierlehrer Christian, versperrt sich India vor allem, was unter ihre Haut gehen könnte. Ich fand das besonders Schade, obwohl die Annäherung an Christian auch sehr interessant war, hätte ich doch einfach etwas ganz anderes erwartet. Mein Fazit zu „Ich fühle was, was du nicht fühlst“: Eine schöne Geschichte mit lehrreichem Hintergedanken, aber leider mit zu wenig Würze. Das Potential der Geschichte wurde leider meiner Meinung nach nicht ganz genutzt.

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Klappentext: Die 13-jährige India lebt mit ihren Hippie-Eltern und ihrem Bruder Che in der bürgerlichen Umgebung einer süddeutschen Kleinstadt. Intelligent und mit spöttischem Scharfblick betrachtet sie die Welt der Erwachsenen und durchschaut deren Lebenslügen. Ihr Nachbar, ein Musiklehrer, überredet sie zu Klavierstunden und entdeckt ihre große musikalische Begabung. Während ihre Eltern mit einer Ehekrise beschäftigt sind und Che in die Kriminalität abzudriften droht, entsteht zwischen India und ihrem Lehrer eine einzigartige Verbindung, getragen von der Liebe zur Musik. Doch in einem einzigen Moment zerstört er ihr Vertrauen, und India steht vor einer furchtbaren Entscheidung: Ihr Geheimnis öffentlich zu machen – oder für immer zu schweigen. Meine Meinung: Vielen Dank an den Heyne Verlag für die Bereitstellung des Buches als Rezensionsexemplar. Als ich das Buch das erste mal in der Buchhandlung neben mir legen sah, ist es mir sofort wegen seinem unbeschreiblich schönem Cover in die Augen gesprungen. Es strahlt mit der Vielfalt der Farben solch eine Fröhlichkeit aus, dass man sich den Klappentext einfach durchlesen muss! Auch die schlichte Schrift für den Titel und den Autorennamen finde ich perfekt, da man sich dadurch mehr auf die in sich übergehenden Farbkleckse fokussieren kann. Ich vermute, dass die Farbe auf den Job von Indias Vater hinweisen soll - Künstler. Die Verschiedenheit deren jedoch vielleicht auf die Verschiedenheit der Menschen und das jeder Einzigartig ist. Auch der Buchrücken und die Hinterseite des Buches sind noch in dem selben Stil gestaltet. Absolut Top, trotz des schlichten Designs! Dafür dass dies das erste Buch von Amelie Fried ist, ist ihr Schreibstil gut. Sie schreibt aus der Ich-Perspektive der Protagonistin India. Man kann flüssig lesen, jedoch fehlte mir etwas die Spannung, die einen dazu treibt, weiterlesen zu wollen. Aber da es ihr Debütroman ist, sehe ich es nicht ganz so streng. :D "Dass mit meiner Familie etwas nicht stimmte, hatte ich schon länger vermutet." Mit diesem Satz leitet uns die Autorin in die Story der Geschichte ein und liefert sofort eine Information an den Leser, die man weiter erforschen will - bei der man wissen möchte, was dahinter steckt. India hat eine nicht so "normale" Familie, wie sich die Gesellschaft eine Familie vorstellt: Ihre Eltern sind Hippies und künstlerisch interessiert, geben ihren Kindern keinen Regeln vor und Mutter und Vater kümmern sich nicht richtig um die Probleme ihres Nachwuchs. Also das genaue Gegenteil das man sich unter dieser "ganz normalen/idealen" Famile vorstellt: Mutter und Vater haben einen festen Job, ein festes Einkommen, sie setzten ihren Kindern klare Regeln und interessieren sich für das Leben ihrer Kinder. Bei Familie Kaufmann im Jahre 1975 - in dem Jahr, in welchem das Buch spielt - gibt es so etwas nicht, wie vorher schon beschrieben. India ist ein sehr schlaues und begabtes Mädchen, doch wegen ihren verrückten Eltern ist sie eine Außenseiterin. Ich finde, dass die Geschichte einen langen Anlauf brauchte, um zur richtigen Geschichte zu kommen. Anfangs wird nur von schon vergangenen Ereignissen erzählt. Bis sie ihre Klavierstunden bekommt, vergehen ein paar Seiten, die meiner Meinung etwas zu viel waren. Doch ab da an, finde ich, wurde das Buch erst interessant. In ihrer Familie werden Geheimnisse verschwiegen und viele andere Sachen passieren, die mit India, ihrem Umfeld und ihrer Familie zu tun haben. Persönlich, fehlte mir etwas die Spannung der ganzen Story - der Spannungsbogen; der Höhepunkt der Geschichte. Vielleicht war ich auch einfach nur so unaufmerksam, dass ich den Höhepunkt einfach nicht bemerkt habe. Die Ereignisse die geschehen sind, befanden sich größtenteils auf gleicher Ebene. Zu Ende des Buches, ging mir dann auf einmal alles etwas zu schnell. Davor noch alles so auseinander gezogen und dann auf einmal so schnell wie nur möglich alles auflisten, was noch passiert ist. Doch das Ende an sich gefällt mir, da es realistisch ist und nicht einfach irgendein komisches Ende hingeklatscht wurde. Fazit: Der Roman Ich fühle was, was du nicht fühlst von Amelie Fried ist ein Roman über ein junges Mädchen und ihre Familie. Und auch das steht im Vordergrund. Durch den Klappentext zeigte ich eigentlich nur wegen des musikalischen Aspekts Interesse an dem Buch, da ich Familiengeschichten nicht so gerne lese und es ca. 3/4 des Buches einnimmt. Doch das Buch ist meiner Meinung nach nicht nur unterhaltend, sondern auch etwas bildend. Man erfährt über eine kleine Auswahl von Themen etwas mehr, oder kann sein Wissen dadurch etwas auffrischen. Alles in allem war es nicht das beste Buch, das ich je gelesen habe, aber es war gut und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen. (Außer ihr seit wegen des musikalischen Aspekts da!:D) Von mir gibt es deswegen 3,5 Sterne.

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