Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Serafina – Das Königreich der Drachen

Rachel Hartman

Hartmann, Rachel: Serafina (1)

(1)
(2)
(2)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Klappentext: Kann EIN Mädchen ZWEI Welten vereinen? Die Drachen könnten die Menschen vernichten. Doch sie sind zu fasziniert von ihnen. Dies ist die Basis des fragilen Friedens zwischen beiden Völkern, die jäh brüchig wird, als der Thronanwärter ihres gemeinsamen Königreichs brutal ermordet wird – auf Drachenart. Die junge Serafina hat guten Grund, beide Parteien zu fürchten. Hütet doch das erst seit kurzem am Hofe lebende Mädchen selbst ein Geheimnis. Als sie in die Mordermittlungen verwickelt wird, kommt der scharfsinnige junge Hauptmann der Garde, Lucian Kiggs, ihm gefährlich nahe und droht, ihre Verstrickung mit der Welt der Drachen zu enthüllen und ihr ganzes Leben auf immer zu zerstören. Meine Meinung: Seit gut 40 Jahren herrscht Frieden zwischen Drachen und Menschen. Serafina lebt am Hofe der Königsfamilie der Menschen und muss hautnah miterleben, wie durch einen Mord am Thronanwärter der Frieden zwischen den beiden Völkern zu bröckeln beginnt. Sowohl aus den Reihen der Drachen wie auch der Menschen, werden die Stimmen immer lauter nach einem neuen Krieg. Serafina indessen hat ganz andere Sorgen, denn sie verbirgt ein Geheimnis, dass ihr großen Schaden zufügen kann. Die Grundidee rund um einen Friedensvertrag zwischen Drachen und Menschen hat mir sehr gut gefallen. Ich mochte es, dass eine Geschichte an dem Punkt anfängt an dem sonst viele Geschichte enden, nämlich einige Zeit nach dem Friedensvertrag. Auch die Idee, dass Drachen sich in menschliche Gestalt verwandeln und somit mit den Menschen kommunizieren können hat mir gut gefallen. In diesem Buch steckt sehr viel Potenzial, dass meiner Meinung nach leider nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. In manchen Augenblicken vertieft sich die Autorin zu sehr in die Geschichte und es entstehen unnötige Längen. Man merkt Frau Hartman zudem mehr als deutlich an, dass sie Musik liebt. Im gesamten Buch spielt die Musik eine wichtige Nebenrolle. Für mich war dies manchmal ein wenig zu viel des Guten, da die Autorin auch hier den roten Faden aus den Augen verliert. Innerhalb der Geschichte erfahren wir, dass Serafina sich scheinbar eine kleine Fantasiewelt in ihrem Kopf erdacht hat. Die Idee fand ich persönlich erfrischend neu und unverbraucht. In dieser Welt, die sie den Garten der Grotesken nennt, trifft sie auf mehrere Personen die ebenfalls ein wenig anders sind. Schnell wird dem Leser klar, welches Geheimnis Serafina zu verbergen versucht. Es ist durchaus spannend mit zu verfolgen, wie knapp sie oftmals um die Enthüllung ihres Geheimnisses drum herum kommt. Die Geschichte spielt sich hauptsächlich am Hof oder in der Stadt ab. Ich hätte mir manchmal gewünscht, dass wir ein wenig mehr von der Welt erfahren. Jedoch habe ich die Hoffnung, dass sich dies im zweiten Band ändern wird. Im gesamten Buch gibt es mehr als einen Begriff den die Autorin sich neu ausgedacht hat. Daher ist das Glossar am Ende des Buches eine große Hilfe. Was ich mir dennoch gewünscht hätte, ist eine Landkarte von Serafinas Welt. Es wird zwar immer von den verschiedenen Ländern gesprochen, dennoch konnte ich mir diese geographisch nicht immer ganz so gut vorstellen. Serafina musste ihr Leben lang versuchen unscheinbar zu sein. Als sich ihr jedoch die Chance bietet, für den Komponisten der Königsfamilie zu arbeiten, ergreift sie diese. Dadurch wird es für sie ungemein schwierig sich unauffällig zu verhalten, da Serafina durch ihren Gesang den Menschen im Gedächtnis bleibt. Neben der Hauptprotagonistin lernen wir viele andere Personen kennen. Besonders hervorzuheben ist der Drache Orma, der ihr zu jeder Zeit zur Seite steht. Auch die Königsfamilie lernen wir näher kennen. Gerade die junge Prinzessin Glisselda hat einen liebenswürdigen Kern und schließt daher Serafina schnell in ihr Herz. In manchen Augenblicken war sie mir jedoch ein wenig zu naiv. Als Nebenhandlung kommen wir zudem in den Genuss einer Liebesgeschichte, die man so nicht in jedem Buch liest und mich daher ganz von sich überzeugen konnte. Mehr möchte ich jedoch an dieser Stelle nicht verraten. Fazit: Ein bröckelnder Frieden zwischen Drachen und Menschen sowie die dahinterliegende Grundidee konnten mich überzeugen. Allerdings hat das Buch auch einige Längen. Daher wurde in meinen Augen wahnsinnig viel Potenzial verschenkt. Ich hoffe jedoch, dass die Autorin in Band zwei ohne großartige Längen auskommen wird und mich restlos überzeugen kann. Von mir gibt es knappe 4 Hörnchen.

Lesen Sie weiter

Es beginnt mit Serafinas Geburt. Sie ist ein ungewöhnliches Kind und bekommt alles um sich herum mit, ja, auch bei der Geburt. Kurz danach wird klar, dass sie das Kind eines Drachen und eines Menschen ist. Sie muss aufpassen, dass sie nicht zu sehr und dass niemand ihre Schuppen sieht, die sich über ihren Arm und um ihre Hüfte ziehen. Also sie die neue Musikamsell am Königshof wird, muss sie noch mehr auf sich aufpassen, was gar nicht so leicht ist, wenn die Drachen in die Stadt kommen, sie Visionen hat und ständig beobachtet wird. Die Charaktere sind ganz okay, aber auf jeden Fall nachvollziehbar und verständlich. Serafina ist recht ängstlich, aber dennoch stark. Sie muss sich ziemlich zusammen reißen, geht ihren Aufgaben aber pflichtbewusst nach und strengt sich an, ihrem Job gerecht zu werden, auch wenn das viel von ihr verlangt. Zumal sie mit ihren Visionen und Grotesken zu kämpfen hat. Ihre Mutter (ein Drache) hat ihr Erinnerungen hinterlassen, die sich plötzlich und mit Gewalt in ihren Kopf drängen. Die Grotesken sind eine Ansammlung seltsamer Gestalten, die sie in einen Garten in ihrem Kopf verbannt hat. Erst später wird klar, was es mit ihnen auf sich hat. Serafina ist clever und versucht bei der Mordaufklärung zu helfen. Kiggs durchschaut andere recht leicht und hat viel über Serafina in Erfahrung gebracht. Er war mit auf Anhieb sympathisch. Wenn ich Serafina gewesen wäre, hätte ich ihn aber auch unheimlich gefunden. Kiggs ist ein Bastard und hat es somit nicht leicht bei Hofe. Er ist lieb und kümmert sich auch um Serafina, obwohl er nicht immer weiß, was er von ihr halten soll. Die Beziehung zwischen den beiden gefiel mir gut. Sie entwickelt sich langsam und ist nicht zu kitschig oder anstrengend, wie bei anderen Büchern. Dennoch gibt es ein Problem, Kiggs ist mit der Prinzessin verlobt, deren Musiklehrerin Serafina ist. Wer jetzt aber denkt 'Dreiecksbeziehung' den kann ich beruhigen. So ist es auch wieder nicht. Mir gefiel die Darstellung der Drachen ganz gut. Sie sind Gestaltwandler, die unter den Menschen leben und sich anzupassen versuchen. Ihre Gefühllosigkeit wurde auch konsequent durchgezogen. Sie können mit den ganzen Höflichkeiten nicht allzu viel anfangen und sind auch sonst sehr distanziert. Selbst ihr Onkel tut sich schwer damit, ihr gegenüber Gefühle zu zeigen, bzw. sie zuzulassen. So kann man die Drachen aber allgemein ganz gut, von den Menschen unterscheiden. Serafina selbst ist ein Mischwesen. Sie versteht die Drachen, sowie deren Sprache und hat eine ungeheure Begabung für Musik. Jeder Mischling hat so seine Eigenheiten und etwas von seinem Drachenelternteil geerbt, bei Serafina ist es das Schuppenband, bei jemand anderes ein kleiner Drachenschwanz. Insgesamt eine tolle Idee. Der Stil ist in Ordnung und lässt sich schnell lesen. Auch wenn nicht so viel passiert, bleibt man doch am Ball. Man findet sich ganz gut ein und vor allem am Anfang wurde ich mitgerissen. In der Mitte hat es dann etwas an Tempo verloren und zog sich etwas in die Länge. Gegen Ende passiert dann noch ziemlich viel, sodass man wieder gespannt dabei ist. Das Tempo hätte ausgeglichener sein können, auch habe ich etwas mehr Action erwartet, das Buch wirkt daher wie eine Einführung. Was an sich ja nicht schlecht ist, es soll ja auch erst mal um die Drachen und die Mischwesen gehen. Das Ende war dann richtig top. Die Story nimmt an Fahrt auf und die Frage, wer der Verräte ist, wird auch endlich beantwortet. Das Ende verbindet alles: Drachen, Menschen, Mischwesen. Für mich wirkte es eigentlich soweit abgeschlossen, auch wenn einige Regierungsfragen offen bleiben. Ob ich den zweiten Band deshalb kaufen werde – mal sehen. Fazit: Ich muss gestehen, dass ich mit dem Buch nicht wirklich warm geworden bin. Ich fand es ganz interessant und auch süß, wenn sie mit Kiggs zusammen war, aber irgendwie fehlte mir das gewisse Etwas, der Funke. Vielleicht habe ich auch mehr erwartet, vielleicht liegt es daran, dass Serafina selbst kein richtiger Drache ist. Auch dauerte es mir stellenweise einfach zu lange, bis wieder etwas passiert ist, dass neben den ganzen Informationen interessant ist. Dennoch lesenswert, allein von der Idee der Gestaltwandler-Drachen. Mich hat es nicht so packen können, aber Fans von Drachen werden sicherlich auf ihre Kosten kommen. Deshalb von mir 'nur' 3,5 von 5 Herzen!

Lesen Sie weiter

Inhalt Menschen und Drachen leben in Frieden miteinander, seit Königin Lavonda mit dem Ardmagar Comonot einen Vertrag ausgehandelt hat. Doch das vermeintlich friedliche Nebeneinander ist empfindlich. Als Prinz Rufus auf Drachenart ermordet wird, gerät Serafina mitten in die Ermittlungen und ein Gefühlswirrwarr hinein, in dem es immer schwerer wird, ihr eigenes Geheimnis zu schützen... Meine Meinung Nach einem eher holprigen Einstieg habe ich mich schließlich gut in das Buch hineingefunden. Die Geschichte ist weitgehend logisch aufgebaut und hält viele unerwartete Überraschungen bereit. Fragen, die im Laufe des Lesens entstehen, werden im Normalfall später aufgegriffen und geklärt. Einige der Fantasy-Elemente sind sehr abstrakt gestaltet - insbesondere Finas "Garten der Grotesken" - und daher anfangs gewöhnungsbedürftig. Hinzu kommt, dass durch die vielen "Erfindungen" der Autorin ein häufiges Nachschlagen im Glossar notwendig ist. Die Figuren haben durchaus Tiefe, sind zu mir jedoch bis zum Ende auf einer gewissen Distanz geblieben, was es erschwert hat, mit ihnen mitzufiebern. Im Hinblick auf den recht beachtlichen Umfang des Buches, muss man ganz klar festhalten, dass es besonders zu Beginn mehrere unnötige Längen hat. Ein Spannungsaufbau findet kaum statt und die Handlung beschränkt sich auf langwierige Erklärungen und Ermittlungen. Dennoch muss ich insgesamt sagen, dass das Buch auch seine Stärken hat. Besonders die Umsetzung der Hintergrundthematiken des Anders- und Ausgeschlossenseins, der Fremdenfeindlichkeit und damit verbundener Vorurteile sowie von dem Gegensatz zwischen Verstand und Gefühl konnte mich überzeugen. Fazit "Serafina - das Königreich der Drachen" ist eine fantasievolle Geschichte mit originellen Elementen, die jedoch weitaus spannender hätte gestaltet werden können, und an einigen Stellen stark gekürzt werden könnte. Der Schreibstil ist Geschmacksache; mir selbst hat er gut gefallen. Eine schöne Botschaft, die meiner Meinung nach deutlich fesselnder hätte verpackt werden können. Obwohl es der Auftakt einer Reihe ist, steht das Buch in vielen Hinsichten für sich, da es ein stimmiges und rundes Ende hat. Allerdings gibt es definitv trotzdem genug Stoff für die Fortsetzung. Ich vergebe drei Sterne mit Potenzial für mehr...

Lesen Sie weiter

Inhalt: Die junge, musikbegabte Serafina ist seit kurzem am Hof von Goredd angestellt als Gehilfin des Hofkomponisten Viridius und als Musiklehrerin für die Prinzessin Glisselda. Als der Thronfolger Rufus ermordet wird, bekommt Serafina ungewollte Aufmerksamkeit, die sie eigentlich gar nicht gebrauchen kann. Sie trägt nämlich ein Geheimnis mit sich rum, von dem keiner wissen darf: Ihre Mutter war ein Drache, ihr Vater ein Mensch, was Serafina zum Kind beider Völker macht. Zwar herrscht schon seit einigen Jahren Frieden zwischen Drachen und Menschen, doch gibt es Anzeichen, dass Rufus von einem Drachen ermordet wurde. Serafina kann ihre Neugier nicht zügeln und hilft bei der Aufklärung des Mordes, wobei sie Lucian Kiggs, dem Hauptmann der Garde, immer näher kommt. Als auch noch der Anführer Drachen nach Goredd kommt, wird es immer schwerer, ihr Geheimnis zu bewahren. Meine Meinung: Von Rachel Hartmans High Fantasy Roman "Serafina - Das Königreich der Drachen" hatte ich zwar etwas anderes erwartet, wurde aber positiv überrascht. Bei dem Wort Drachen hatte ich natürlich sofort an riesige, Feuer spuckende Wesen mit Flügeln im Kopf, doch davon war hier anfangs gar nichts zu lesen. Denn die Drachen in diesem Buch können Menschenform annehmen und bleiben, während sie in der Stadt sind, auch in dieser. Erst ungefähr ab der Mitte bekommt man als Leser auch mal einen "richtigen" Drachen zu sehen. Was mich zuerst ein wenig verwirrt hat, war die Art, wie die Drachen behandelt werden. Es herrscht zwar Frieden zwischen ihnen und den Menschen, doch trotzdem werden sie von den meisten verachtet und müssen in der Öffentlichkeit Glöckchen um den Hals tragen, damit sie erkannt werden. Dies wirkte ziemlich demütigend auf mich und hat nicht so recht zu den intelligenten Wesen, mit der Vorliebe für höhere Mathematik, gepasst. Im Laufe des Buches wurde mir aber immer klarer, warum sie dies mit sich machen lassen und sich nicht dagegen wehren. Auch die gefühllose Art der Drachen fand ich am Anfang ein wenig seltsam. Doch beim Weiterlesen habe ich mich immer öfter gefragt, ob sie dies nicht einfach nur nach Außen hin zeigen. Der Drache Orma scheint auf jedenfall einige Gefühle zu haben. Er ist Serafinas Onkel, der sie schon öfters gerettet und ihr früher Musikunterricht erteilt hat, obwohl ihr Vater das verboten hatte. Ihn habe ich während des Lesens sehr schnell lieb gewonnen. Auch Serafina war mir sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Sie muss schon lange das Geheimnis ihrer Herkunft, dass ihre Mutter ein Drache und kein Mensch war, verbergen. Noch dazu plagen sie ungewollte Visionen, die sie mit einem "Garten" in ihrem Kopf versucht unter Kontrolle zu bringen. Dieser war sehr schön beschrieben und hat mich (im positiven Sinne) ein wenig an die Magie-Stunden aus Trudi Canavans Bücher erinnert. Serafina bringt sich zwar immer wieder in Schwierigkeiten, doch wahrscheinlich hätte ich in ihrer Situation auch nicht anders handeln können. Dem Hauptmann der Garde, Lucian Kiggs, und der Prinzessin Glisselda war ich anfangs ein wenig skeptisch gegenüber. Sie hat auf mich zunächst einen etwas naiven und kindischen Eindruck gemacht. Bei Kiggs hatte ich ein wenig Angst, dass er gegen die Drachen ist. Doch es zeigt sich schnell, dass dieser Eindruck der beiden täuscht und sie Serafina ihr Vertrauen schenken und ihr beistehen, wenn es drauf ankommt. Die Geschichte ist schön bildlich beschrieben, war anfangs jedoch ein wenig verwirrend, da sehr viele neue Begriffe und Namen genannt werden. Hinten im Buch gibt es ein sehr nützliches Personenverzeichnis und ein Glossar zum Nachschlagen. Was ich allerdings noch schön gefunden hätte, wäre eine Karte gewesen. So konnte ich mir immer nicht so ganz vorstellen, wo die einzelnen Orte jetzt liegen und wie die Entfernungen zwischen ihnen sind. Je weiter man liest, desto mehr gewöhnt man sich aber daran und kann voll und ganz in der Geschichte versinken. Fazit: "Serafina - Das Königreich der Drachen" von Rachel Hartmann ist ein Buch, über eine etwas andere Art von Drachen, das ich nach kurzer Zeit kaum noch aus der Hand legen konnte. Die Handlung hat mich ganz in ihren Bann gezogen und konnte mich immer wieder überraschen, da ich manche Sachen einfach gar nicht in Betracht gezogen hatte bei meinen Spekulationen. Von mir gibt es alle 5 Muscheln. Wer allerdings lieber ein Buch voll mit Feuer spuckenden Drachen lesen möchte, könnte von diesem Buch enttäuscht werden.

Lesen Sie weiter

Drachenfantasy mit Potential!

Von: Sandra @Buechernische

27.02.2015

Wenn der Autor eines meiner liebsten Drachenromane, der Schöpfer der Eragonreihe, solch ein Lob für das Buch einer Kollegin ausspricht, werde ich natürlich hellhörig. Ich habe die Geschichte Christopher Paolinis rund um Eragon und seine Beziehung zu Drache Saphira geliebt, somit war klar, dass ich Rachel Hartmans Debüt »Serafina – Das Königreich der Drachen« auch unbedingt lesen wollte. Das Buch ist gut, keine Frage, aber ein Highlight seines Genres war es nun für mich nicht unbedingt. Wie immer beginne ich meinen Überblick über dieses Buch mit seinem äußeren Eindruck. Das Cover verdient volle Punktzahl, denn Farbgebung, die goldschimmernden Buchstaben und feine Details der Illustration sind eine Augenweide. Der Blick des Mädchens, dunkles Haar, im Hintergrund die imposante Gestalt eines Drachen und das in kühlen petrol-blauen Farbtönen gestaltete Bild passt hervorragend zum Inhalt des Romans. Ich finde diese Version der Umschlaggestaltung auch gelungener als die der englischen Originalausgabe, welche in Brauntönen und Kupferstichoptik gehalten wurde. Der Roman wurde in insgesamt 37 Kapitel aufgeteilt, beginnend mit einem Prolog, welcher die ersten Lebensstunden der Protagonistin beleuchtet und mir als Leser sogleich ein Bild Serafinas vermittelt, das für den Verlauf der Handlung prägend ist. Auf den letzten zwölf Seiten befindet sich ein Glossar sowie ein Personenverzeichnis, welches sich zu durchblättern lohnt, da einem viele Begriffe erklärt werden, die für das Verständnis der Geschichte essentiell sind. Der erste Band der »Serafina«-Trilogie ist kein Buch, das mich vollends überzeugen konnte, es ist jedoch ein Buch, das mich durchaus packen konnte – leider aber erst relativ spät. Auf den ersten etwa 300 Seiten, also über die Hälfte des Plots, wurde ich intensivst in die Gedankenwelt der Protagonistin eingeführt, was aber dennoch nicht wirklich Zugang zu ihr gewährte, jedenfalls nicht von Anfang an. Serafina ist ein vielschichtiger, und auch sehr interessanter Charakter. Die Autorin hat ihre eigene Liebe zur Musik – sie spielt selbst Cello – sehr ausführlich in den Charakter Serafinas eingebunden, inklusive der dazugehörigen musikalischen Fachbegriffe und einer sehr farbigen, bildlichen Beschreibung, wie Musik auf die junge Frau wirkt. Diesen Aspekt Serafinas empfand ich als sehr gelungen, da ich ebenfalls einen engen Bezug zur Musik respektive zur Klassik habe und daher auch nicht nachschlagen musste, wenn Rachel Hartman Begriffe der Musikwelt in Dialoge einflocht. In diesem Fall gelang die Identifikation mit der Protagonistin. Serafinas Weg, mit ihrem Schicksal und ihrer Gedankenwelt umzugehen, die Idee dahinter – welche die Autorin sehr farbig und eindrucksvoll anregend für mein Kopfkino ausarbeitete -, gefiel mir ausgesprochen gut: ein Wandeln durch einen Garten, verbunden mit der Fähigkeit, gedanklich zu kommunizieren eröffnete viele Möglichkeiten für den Verlauf der Story. Der Schreibstil der Autorin wirkt ein wenig altertümlich, liest sich jedoch nicht schleppend da man sich recht schnell daran gewöhnt hat. Die eloquente Wortwahl und stilistisch leicht barock-klingende Sprache passte einfach gut zur Thematik und da dies nicht mein erstes Buch ist, das in diesem Stil geschrieben wurde, hatte ich damit absolut keine Probleme. Der Fakt, dass die Geschichte wirklich sehr langsam voran kam, die Autorin sich sehr lange mit Beschreibungen von Musikstilen, Umgebung und Hintergründen aufhielt, ohne zwischendurch wenigstens ein paar handlungsreiche Highlights einzubauen, störte mich allerdings ein wenig. Das erschwerte auch ein wenig die schlussendliche Bewertung des Buches, da die Grundidee – ein Konflikt zwischen Drachenvolk und Mensch und einem Mädchen, das zwischen den Fronten stand – hervorragend ist. Die Entwicklung der Charaktere, insbesondere Serafinas und so manches Drachen ist der Autorin sehr glaubwürdig gelungen. Serafina ist ein liebevolles Wesen, ein herzensguter, sensibler junger Mensch und war mir von Anfang an sehr sympatisch. Auch die Gegenspieler der jungen Musikerin werden wortgewandt ausgearbeitet und konnten so manches Mal während des Lesens überraschen. Der emotionale Aspekt spielt eine äußerst wichtige Rolle, das Potential dieses vielschichtigen Themas nutzt die Autorin sehr eindrucksvoll. Das Rad wird hier nicht neu erfunden, aber der Aufbau sowie die Idee der Geschichte gefiel mir. Es ist immer ein wenig schwierig, bei einer Trilogie das erste Buch zu schreiben. Die einen Leser bemängeln fehlende Informationen, den anderen fehlt Spannung. Einen gelungenen Mittelweg zu finden, ist nicht einfach. Rachel Hartman hat ihr Bestes gegeben, doch leider hat sie die Waagschale ein wenig zu weit auf Seiten der Grundinformationen belastet und erst gegen Ende des Buches die Spannungskurve Fahrt aufnehmen lassen. Der Schlussakt welcher genug Raum für Spekulation darüber, was im zweiten Buch geschehen wird, lässt, konnte mich dann doch noch zufriedenstellen und ließ mich nach dem Zuklappen des Romans mit einem Gefühl zurück, dass ich unbedingt wissen möchte, wie dieser Konflikt weitergeht. Daraus resultiert dann auch die 4-Herzen-Bewertung. Mein Fazit: Ein durchaus gelungener Auftakt einer interessanten Drachenfantasygeschichte, mit anfänglicher Schwäche und fortschreitendem Spannungsaufbau, empfehlenswert für alle Leser, die gerne Fantasy und im besonderen Drachenfantasy mögen! Ich bin gespannt auf Band 2!

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.