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Rezensionen zu
Akt der Liebe

Joe R. Lansdale

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Der Fifth Ward ist die schlimmste Ecke, die Houston zu bieten hat. Marvin Hanson, von engen Freunden meist nur „Gorilla“ genannt, wuchs in diesem Viertel auf und kennt daher das Grauen, das dort vorherrscht, und die Gesetze, die dort befolgt werden, sehr genau. Aus diesem Grund werden er und sein Partner Joe Clark zu sämtlichen Fällen gerufen, die in dieser Gegend passieren – scheinen sie auch noch so harmlos. Als Smokey, ein der Polizei bereits bekannter, dem Alkohol nicht gerade abgeneigter Obdachloser aus dem Fifth Ward, eine tote Prostituierte meldet, ist dem Ermittlerduo schnell klar, dass es sich hierbei nicht um einen simplen Straßenmord handelt, sondern mehr dahinter stecken muss, so grausam, wie die Leiche zugerichtet wurde. Ein anschließender Besuch im Leichenschauhaus, der selbst den hartgesottenen Polizeibeamten auf den Magen schlägt und alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt, macht ziemlich schnell klar, dass es sich beim Mörder um einen Serientäter handeln muss. Für Hanson steht sofort außer Frage, den Killer ausfindig zu machen und zu stellen, doch mit jeder Stunde, die erfolglos vergeht, und mit jedem Tag, an dem der Täter von den Boulevardzeitungen als „Houston Hacker“ bezeichnet und auf die Titelseite gebracht wird, steigt der Druck auf Hanson. Nicht nur der von außen, sondern auch und vor allem der, den er sich selbst macht. Und immer lauter wird die Gewissheit, dass der Täter sich im näheren Umfeld befindet, denn interne Informationen gelangen nach außen und in die Presse. Und als schließlich auch noch anonyme Drohungen gegen Hansons Familie auf dem Plan treten, zählt für den Gorilla nur noch eines: der Tod des Killers durch seine Hand. Im zarten Alter von nicht einmal dreißig Jahren befasste sich Joe R. Lansdale, der vor allem durch seine Reihe um das Ermittlerduo Hap Collins und Leonard Pine international bekannt wurde, mit dem damals absoluten Tabuthema der Nekrophilie. Die Morde in "Akt der Liebe" dienen nämlich nicht nur dem Tötungsakt selbst, die Opfer werden vielmehr erstochen und zerfetzt, aufgeschlitzt und eines Organs beraubt, anschließend während des eintretenden Todes oder direkt danach vergewaltigt. Doch der Autor begnügt sich nicht nur mit der harmlosen Umschreibung dieser für den gesunden Menschenverstand unfassbaren Vorgehensweise, sondern liefert dem ohnehin bereits angewiderten und schockierten Leser eine detailreiche Beschreibung des jeweiligen Zustandes der Leichen. Sehr anschaulich und gerade dadurch „nachvollziehbar“ werden dem Leser nicht gerade leicht verdauliche Happen zugeworfen, die allerdings genau das ausmachen, was Lansdale den Titel des Pioniers der Szene beschert hat. Dabei ist vor allem erstaunlich, wie der Autor es schafft, mit nur wenigen wichtigen Charakteren eine derart dichte und umfangreiche Geschichte aufzubauen und eine solche Menge an möglichen Verdächtigen zu liefern. Anders als bei den heute bekannten Serienkiller-Romanen hat man bis zuletzt keinen konkreten Tipp, wer der Täter sein könnte, sieht man einmal von den Vermutungen der Ermittler selbst ab. Doch auch diese überzeugen den Leser nie hundertprozentig von ihrer Richtigkeit, sodass nicht nur Protagonist Hanson, sondern auch der Leser selbst tatsächlich bis kurz vor Ende des Buches im Dunkeln tappt. Auch sprachlich erstaunt Lansdale seine Leser, denn trotz der Härte und der Abartigkeit der beschriebenen Verbrechen finden sich immer wieder literarische Perlen, die auch Wortliebhaber in ihrer Schönheit begeistern können. Eben dieser Mix aus Schönheit und Abschaum macht "Akt der Liebe" zu einem Buch, von dem man angetan und abgestoßen zugleich sein kann. Am Ende begreift man zwar noch immer nicht vollständig, was in einem Menschen vorgehen muss, um zu solchen Taten getrieben zu werden, doch beim Umblättern der letzten Seite weiß man bereits, diesen Roman nicht das letzte Mal in der Hand gehalten zu haben. Die 2010 zum 30. „Geburtstag“ neu erschienene Auflage bei HeyneHardcore liefert, im Gegensatz zum recht harmlosen Original der Erstausgabe von 1999, ein immerhin in Ansätzen vorbereitendes Cover. Eine weitere Besonderheit sind das in vielen Punkten überzeugende Vorwort von Andrew Vachss, ein guter Freund des Autors, und das sympathische Nachwort von Joe R. Lansdale himself, in dem er den Werdegang des vorliegenden Romans seinen Lesern zugängig macht. Fazit: Blutig, detailreich, schockierend und ohne Rücksicht auf schwache Gemüter – schon auf den ersten Seiten nimmt "Akt der Liebe" den Leser vollends gefangen. Einzigartig in seiner Schreibe trägt Joe R. Lansdale völlig zu Recht den Titel des Vorreiters im Genre des Psychothrillers – damals wie heute setzt er ein Zeichen und lässt verstörte Leser zurück. Eine absolute Leseempfehlung für alle, die Grenzen überschreiten möchten. Wertung: 5 von 5 Schwertpaaren Handlung: 4 / 5 Charaktere: 5 / 5 Lesespaß: 5 / 5 Preis/Leistung: 5 / 5

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An einem Montag kurz nach Mitternacht findet der schwarze Säufer Smokey in einer Gasse des Houstoner Ghettos Pearl Harbor die schrecklich zerstückelte Leiche von Bella Louise, die ihm vor einer Stunde noch für fünf Dollar Erleichterung verschafft hat. Wenig später trifft auch Philip Barlowe am Tatort ein. Der Reporter unterhält im Houston Bugle mit „Houston: Crime Scene“ eine eigene erfolgreiche Kolumne und verweist in seiner Aufsehen erregenden Berichterstattung auf Insiderinformationen aus Polizeikreisen. Barlowe nennt den Killer Houston Hacker und sieht diesen in der Nachfolge Jack the Rippers. Der Hacker wendet sich mit Briefen sowohl an Barlowe als auch an die Cops und kündigt weitere Gräueltaten an. Dem ermittelnden Detective Marvin „Gorilla“ Hanson kommt diese sensationslüsterne Zeitungsmache überhaupt nicht entgegen. Zusammen mit seinem Partner Joe Clark macht er sich auf die Jagd nach dem Hacker, der eine seltsame Erregung verspürt, wenn er sich an öffentlichen Orten an Frauen vergeht. Fast scheint es, als wolle er geschnappt werden. Hanson nimmt der Fall immer stärker mit. Er entfremdet sich von seiner Frau und Tochter, schläft kaum noch, treibt sich nachts auf den Straßen herum. Schließlich deutet alles darauf hin, dass der Killer es auch auf Hansons Familie abgesehen hat … „Und langsam näherte sich sein Element, die Nacht, sie kroch heran, schwarzer Samt voller Geräusche der Stadt und ihrer Gerüche … und wie einzelne Diamanten, die auf der samtenen Dunkelheit lagen, waren da die Frauen. Huren, jede Einzelne von ihnen. Und wenn er könnte, wenn er genug Zeit hätte in einer Nacht, würde er sie alle vom Samt klauben und den Stoff ohne das Glitzern zurücklassen, voller Dunkelheit … und rotem, rotem Blut.“ (S. 103) Als Joe R. Lansdale 1981 „Akt der Liebe“ erstmals veröffentlicht sah, hat er die seiner Meinung nach eher mittelmäßigen Detektiv-, Western- und Science-fiction-Abenteuer hinter sich gelassen, an denen er sich zuvor versucht hatte, und eine Tür aufgestoßen, die den Weg beispielsweise zu Thomas Harris‘ „Hannibal“-Reihe und dem Slasher-Genre ebnen sollte. „Akt der Liebe“ präsentiert sich dabei als echter Rohdiamant. Mit ungeschliffener Sprache begleitet Lansdale in seinem stakkatoartigen Plot nicht nur einen soziopathischen Killer mit nekromantischen Neigungen bei seinem Blutrausch-Treiben, sondern beobachtet auch, wie diese abscheuliche Mordserie einen Cop an den Rand der Verzweiflung treibt. Und schließlich bekommt auch die Sensationsgier der Medien ihr Fett weg, die sich damit rechtfertigen, nur die Nachfrage ihres Publikums zu befriedigen. Die Vernetzung von Verbrechen und ihrer Aufklärung, der Zersetzung von moralischen und familiären Werten sowie die Rolle der Medien bei diesem Zusammenspiel würden durchaus einen weitaus umfangreicheren, psychologisch fundierteren und atmosphärisch dichteren Roman nahelegen. So wirkt „Akt der Liebe“ wie die erste Fingerübung eines Autors, der mittlerweile zu den ganz Großen seines Genres zählt, aber eine, die in ihrer Radikalität und Schärfe dem Leser den Geruch von Blut direkt in die Nase treibt. Ein Vorwort von Andrew Vachss und ein Nachwort von Lansdale selbst beschreiben den Stellenwert von „Akt der Liebe“ für das Horror-Genre und für die Entwicklung des Autors, der durch Heyne Hardcore endlich einer breiteren Leserschaft bekannt gemacht wird.

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Äußerst blutig und brutal. Nekrophilie, Sadismus und rohe Gewalt sind in diesem Buch keine Fremdworte. Ins Detail gehend, aber doch kein Drumherumgerede oder künstlich in die Länge gezogen. Durch nur einen Handlungsstrang und mit wenig Personen auskommend, wird eine Spannung erzeugt, wo man glaubt, kaum zu Atem zu kommen. Drastisches Ausschmücken, ein soziopathischer Killer, glaubhafte Charaktere und völlig nachvollziehbare Handlungen führten mich in die Irre. Dafür vielen Dank Herr Lansdale Das Buch ist ein eigenständiges Werk über nur 287 Seiten, aufgeteilt in 3 Teile mit Unterkapiteln. Im zarten Alter von 30 Jahren schrieb Lansdale diesen Klassiker, welcher nun auch schon über dreißig Jahre alt ist. Für damals sicher ein großer Meilenstein in der Horror-Thriller-Szene. Absolute Leseempfehlung für die, die es blutig mögen.

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Pearl Harbor, so heißt ein Teil des Ghettos in Houston. Hier leben alle die, die sonst nirgends hinkönnen, die Dealer, die Prostituierten, die zwielichtigen Gestalten und hier geht er auf die Jagd, der Houston Hacker beginnt ganz unten. Sein erstes Opfer ist die Prostituierte Bella Louise, die er bestialisch abschlachtet und vergewaltigt. Teile von ihr nimmt er mit, um sie später zu verspeisen. Der Houston Hacker ist ein wahrer Künstler mit seinem Bajonett. Schon lange hatte er Tötungsfantasien, hielt sich mit Hunden und Katzen bei der Stange, doch jetzt ist die Zeit reif, seinen Vorstellungen endlich Taten folgen zu lassen. Der farbige Lieutenant Marvin Hanson wird mit den Ermittlungen beauftragt, doch nicht, weil er so erfolgreich ist in seinem Job, das ist er zwar, sondern weil er selbst aus Parl Harbor in Houston stammt. Im Laufe der Jahre hat er es geschafft, diesem Ghetto zu entkommen und lebt mit seiner Frau Rachel und ihrer gemeinsamen Tochter JoAnna in einem ruhigen Vorort. Marvin selbst ist sehr gebildet, hat sich jedoch alles autodidaktisch angeeignet. Sein Partner ist Detective Joe Clark, mit dem ihn auch eine Freundschaft verbindet. Die Ermittlungen gestalten sich alles andere als einfach. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Philip Barlowe, Reporter beim Houston Bugle, einen Informanten bei der Polizei haben muss, denn in besagtem Blatt tauchen immer wieder ermittlungsrelevante Fakten auf, die eigentlich unter Verschluss bleiben sollten. Zum Houston Hacker scheint keine Spur zu führen, doch eines wissen Hanson und Clark: Das war erst der Anfang, er wird weiter morden, bis er zur Strecke gebracht wurde ... Jack the Ripper von Houston! Der Plot wurde durchaus spannend erarbeitet, jedoch empfand ich es als wenig überraschend, wie dieser sich entwickelt hat und wer sich am Ende als Houston Hacker rausgestellt hat. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet, doch leider wurde nur beim Protagonisten Marvin Hanson in die Tiefe gegangen. Die übrigen Figuren wirken in meinen Augen recht oberflächlich. Den Schreibstil empfand ich als ausgesprochen krass zu lesen, sodass dieses Buch durchaus eine Abwechslung in meinem Bücherregal darstellt, doch leider konnte mich nur der Schreibstil überzeugen.

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