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Rezensionen zu
Ohne jeden Zweifel

Tom Rob Smith

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: Daniel war sicher, dass seine Eltern glücklich sind und ihren Ruhestand in vollen Zügen genießen, seit sie zu ihrem letzten großen Abenteuer aufgebrochen waren und das Großstadtleben gegen ein beschaulicheres Leben auf dem Land tauschten. Sie haben ihre Gärtnerei und ihr Haus in London verkauft und einen abgelegenen Hof in Schweden erworben, dem Heimatland seiner Mutter, das sie im Alter von sechzehn Jahren verlassen hatte. Daniel hat seine Eltern in Schweden zwar nie besucht, zweifelte allerdings bislang nie daran, dass sie im ländlichen Schweden ihr Glück und auch neue Freunde gefunden haben. Umso schockierter ist er nun, als sein Vater ihn mit der Nachricht konfrontiert, dass seine Mutter unter einer Psychose leide und er sie in ein Krankenhaus einweisen lassen musste. Daniel beschließt, gleich am nächsten Tag nach Schweden zu reisen, doch noch bevor er sich auf den Weg machen kann, erreicht ihn ein Anruf seiner verzweifelten Mutter. Sie bittet Daniel, seinem Vater kein Wort zu glauben, denn sie sei nicht verrückt, brauche keinen Arzt, sondern die Polizei und sei schon auf dem Weg zu ihm nach London. Daniel weiß nicht mehr, wem er glauben soll, als seine Mutter kurz darauf am Flughafen ankommt und ihm immer wieder versichert, dass sie keine Wahnvorstellungen habe, sondern man sie nur zum Schweigen bringen wolle und in großer Gefahr schwebe. Erst als sie in Daniels Wohnung ist und sich sicher und unbeobachtet fühlt, erzählt sie ihm, dass sie in Schweden einem furchtbaren Verbrechen an einem jungen Mädchen auf die Spur gekommen sei, das von der verschworenen Dorfgemeinschaft vertuscht werde. Sein Vater habe sich sehr verändert und sei ebenfalls an diesem Komplott gegen sie beteiligt. Sie beschwört ihren Sohn, ihr zu vertrauen, denn er ist ihre letzte Hoffnung. Daniel ist hin- und hergerissen zwischen seinen Eltern, weiß nicht, welcher Version er Glauben schenken kann und beschließt deshalb, die Wahrheit selbst herauszufinden. Meine persönliche Meinung: Ich bin ganz zufällig über "Ohne jeden Zweifel" von Tom Rob Smith gestolpert, fand den Klappentext sehr ansprechend und war gespannt auf den Psychothriller eines britischen Autors, der den Schauplatz seines Buches in Schweden angesiedelt hat. Ich habe allerdings noch nie etwas von "Ohne jeden Zweifel" gehört, habe, um ehrlich zu sein, nicht allzu viel erwartet und mich nun umso mehr gefreut, durch Zufall auf einen ebenso spannenden wie tiefgründigen Psychothriller gestoßen zu sein, der mich von der ersten Seite an begeistert hat. Wenn es zwischen den Eltern zu Streitigkeiten kommt, geraten Kinder, egal welchen Alters, in einen schmerzhaften Loyalitätskonflikt, bei dem sie nicht mehr wissen, auf wessen Seite sie sich schlagen sollen. Man will nicht vor die Wahl gestellt werden, sich für ein Elternteil entscheiden zu müssen, sondern sich die Liebe und das Vertrauen beider bewahren. In einen solchen Konflikt gerät Daniel, als sein Vater ihm mitteilt, dass seine Mutter Wahnvorstellungen habe und sich Verbrechen und Verschwörungen einbilde, wo keine sind. Seine Mutter Tilda hingegen versucht alles, um Daniel davon zu überzeugen, dass sie die Wahrheit sagt, ihr Verstand vollkommen klar ist und sein Vater sogar in den Komplott verwickelt ist, den die eingeschworene Dorfgemeinschaft in Schweden gegen sie führt. Daniel weiß nicht mehr, wem er nun glauben soll. Die Worte seiner Mutter klingen logisch und einleuchtend, zumal sie auch Beweise in ihrer Handtasche hat, die ihre Behauptungen stützen, aber sein Vater hat die Saat des Zweifels bereits gesät, sodass Daniel die Glaubwürdigkeit seiner Mutter trotzdem immer wieder in Frage stellt. Er nimmt sich sehr viel Zeit, um ihr die Möglichkeit zu geben, ihm ihre Sicht der Dinge in Ruhe darzulegen. Das Buch besteht überwiegend aus einem Dialog zwischen Mutter und Sohn, bei dem jedoch die Erzählungen der Mutter überwiegen und Daniel sie nur unterbricht, wenn er etwas nicht versteht oder sie ihn auffordert, ihre Vermutungen zu bestätigen. Schon zu Beginn dieses Gesprächs mit seiner Mutter, bricht Daniels harmonisches Bild von der Ehe seiner Eltern vollkommen in sich zusammen. Er erfährt, dass es zwischen seinen Eltern schon früher häufig zu Streitigkeiten und Konflikten kam, die jedoch immer vor ihm verborgen wurden, um ihn zu schützen. Besonders irritiert ist er aber, weil er dachte, dass seine Eltern ihren Ruhestand bequem finanzieren können, sich ganz bewusst für ein einfaches Leben auf dem Land entschieden haben und nicht ahnte, dass sie die Entscheidung, sich einen heruntergekommenen Hof in Schweden zu kaufen und dort ihr Gemüse selbst anzubauen, aus reiner Not getroffen hatten, weil ihre finanziellen Mittel gar nicht reichten, um weiterhin in London leben zu können. Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellt er sich immer wieder die Frage, ob er seine Eltern überhaupt kennt und macht sich auch große Vorwürfe, sich im Grunde nie für ihr Leben interessiert zu haben. Er ging einfach immer stillschweigend davon aus, dass sie glücklich sind, hat auch nie mitbekommen, dass sie Probleme haben und sie auch nie mit seinen eigenen konfrontiert. Auch er war nie ehrlich zu seinen Eltern, hat nicht nur seine Homosexualität, sondern auch seine berufliche Erfolglosigkeit vor ihnen verheimlicht und sich von ihnen distanziert, weil er das Bild, das sie von ihm hatten, nicht zerstören und sie nicht enttäuschen wollte. Trotz aller Heimlichkeiten merkt man jedoch, dass Daniel seine Eltern liebt, sie auch ihn lieben und stellt sich unwillkürlich die Frage, wie gut man die Menschen, die man liebt, eigentlich kennt. Gerade weil er seine Eltern liebt, fällt es ihm nun so schwer, sich entscheiden zu müssen, auf wessen Seite er nun steht. Ist sein Vater tatsächlich in kriminelle Machenschaften verstrickt und somit selbst ein Verbrecher? Schwebt seine Mutter tatsächlich in Gefahr oder ist sie eine geistesgestörte, paranoide Frau mit Wahnvorstellungen? Weder das eine noch das andere will Daniel akzeptieren, muss allerdings eine Entscheidung treffen. Ich konnte mich sehr gut in die Gefühle und Gedanken, die Daniel während dieses Dilemmas hat, hineinversetzen, denn Tom Rob Smith hat seinen Hauptprotagonisten psychologisch sehr präzise und glaubwürdig ausgearbeitet. Im Nachwort seines Thrillers, das sehr berührend war, schildert der Autor die realen und autobiografischen Hintergründe seines Psychothrillers. Da er schon selbst in der Situation war, in der sich Daniel befindet, ist es nicht erstaunlich, dass er zwiespältigen Emotionen seines Hauptprotagonisten so eindrucksvoll, authentisch und nachvollziehbar schildert. Während Daniels Mutter streng chronologisch und bis ins kleinste Detail erzählt, was nun in Schweden genau vorgefallen ist, und genau erklärt, warum sie so sicher ist, dass sich die Leute im Dorf gegen sie verschworen haben, stellt sich nicht nur Daniel, sondern auch der Leser die Frage, ob man ihren Worten Glauben schenken kann. Häufig hört sich das, was sie sagt, durchaus glaubwürdig an, die Schlüsse, die sie zieht, scheinen mitunter auch logisch zu sein, aber dennoch gerät man hin und wieder ins Straucheln, weil gerade die Anschuldigungen gegen ihren Mann sehr absurd klingen. Sie macht es Daniel und damit auch dem Leser nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Als Daniel seine Entscheidung schließlich doch getroffen hat, fühlt er sich jedoch nicht so recht wohl dabei, beschließt deshalb, selbst nach Schweden zu fahren und der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Dabei kommt er einem schrecklichen Familiengeheimnis auf die Spur, das weit in die Vergangenheit seiner Mutter reicht und sehr erschütternd war. Wer einen rasanten Thriller erwartet, wird von "Ohne jeden Zweifel" sicher enttäuscht sein. Die sehr ausführlichen Erzählungen von Tilda und der innere Konflikt des Hauptprotagonisten stehen zunächst vollkommen im Fokus dieses Psychothrillers, während das Verbrechen an dem jungen Mädchen, eher zweitrangig ist. Erst auf den letzten hundert Seiten, als sich Daniel in Schweden auf die Spurensuche begibt und selbst versucht, herauszufinden, was dem Mädchen, von dem ihm seine Mutter erzählt hat, zugestoßen ist und die Tragödie, die sich hinter der Geschichte seiner Mutter verbirgt, allmählich aufdeckt, nimmt das Tempo etwas zu. Trotz seiner ruhigeren Gangart hat mich dieser Psychothriller von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und vollkommen in seinen Bann gezogen, mich häufig tief bewegt und sehr nachdenklich, aber mit einem versöhnlichen Ende zurückgelassen. Ich bin froh, dieses Buch entdeckt zu haben und kann "Ohne jeden Zweifel" nur jedem empfehlen, der etwas gemächlichere, aber dafür umso tiefgründigere Thriller mag.

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"Ich brauche keinen Arzt. Ich brauche die Polizei." (Zitat von der Umschlaginnenseite) Inhalt: Daniels Mutter kommt völlig überstürzt zu ihm, um ihm zu überzeugen, dass sie einem Verbrechen auf der Spur ist und ihr Mann (Daniels Vater) versuche sie zum Schweigen zu bringen. Daniels Vater erklärt ihm, dass seine Mutter Hilfe braucht und am besten in die Psychiatrie eingeliefert werden sollte. Daniel fühlt sich zwischen seinen Eltern hin- und hergerissen. Wem soll er glauben? Wem gilt seine Loyalität? Und er stellt sich die Frage, ob er seine Eltern wirklich kennt. Hint: Die "einzige" Handlung des Romans sind quasi die Schilderungen der Mutter, was sie erlebt und welche Befürchtungen sie hat. Meine Meinung: Der Roman ist sehr, sehr spannend geschrieben. Natürlich habe ich beim Lesen mitgerätselt: Worauf läuft es hinaus? Was ist wahr? Was kann wahr sein? Der Autor hat ein wunderbares Talent nachvollziehbar zu beschreiben, was jemanden antreiben kann, wenn es um Lebenslügen geht, um den Schönen Schein zu wahren - auch innerhalb der Familie. "Ich hatte Gewohnheit für Verstehen gehalten und geglaubt, die gemeinsam verbrachten Stunden wären ein Maßstab dafür, wie gut ich sie kannte." (S 150) Und meiner Meinung nach, hat der Autor eine wunderbare Beobachtungsgabe und Talent Situationen zu beschreiben. Beispielsweise über einen Besuch im Seniorenheim: "Das Zimmer selbst war unpersönlich. In zwei Stunden hätte man es für jemand anderen herrichten können. Das war kein Heim. Es war ein Ort für die Durchreise - ein Wartezimmer zwischen Leben und Tod." (S. 178) Das Ende hat mich sehr berührt und zum Weinen gebracht. Fazit: Großes Kompliment an den Autor für diesen sehr gut aufgebauten Roman.

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Daniel ist in einer heilen Welt aufgewachsen. Seine Eltern haben alles Schlechte und Böse von ihm ferngehalten. Es gab keinen Streit und keine Probleme. Umso mehr fällt er aus allen Wolken, als er von seinem Vater erfährt, dass seine Mutter in die Psychiatrie eingeliefert wurde. Als ihn dann noch seine Mutter versucht zu überzeugen, dass sie nicht verrückt, sondern Opfer einer Verschwörung ist, wird die Situation für Daniel fast unerträglich. Die Handlung des Buches ist absolut genial und perfekt verpackt. Die meisten Begebenheiten werden nicht direkt, sondern über Erzählungen der Eltern (vor allem der Mutter), beschrieben. Der Leser sitzt so quasi im selben Boot mit dem verunsicherten Sohn und schwankt ständig in seiner Meinung, wie das alles, was er da erfährt, wirklich zusammenpasst und sich auflösen lässt. „Ohne jeden Zweifel“ entwickelt dabei einen absoluten Sog. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Die ständigen Zweifel, die irreführenden Berichte und seltsamen Begebenheiten ergeben erst Stück für Stück überhaupt einen Sinn. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so verzweifelt wollte ich die Wahrheit wissen. Da die Eltern ihren Altersruhesitz in einem winzigen Dorf in Schweden gesucht haben, bekommen manche Berichte fast etwas Mystisches. Zusätzlich tragen die Isolation des kleinen Ortes und die zum Teil doch sehr seltsamen Bewohner zur Spannung des Buches bei. Ich habe von Tom Rob Smith bisher schon „Kind 44“ gelesen und war damals begeistert von der gebotenen Spannung, den Charakteren und der besonderen Situation dieses Thrillers. Jetzt hat mich auch „Ohne jeden Zweifel“ total mitgerissen. Von der ersten bis zur letzten Seite wird die Spannung aufrecht erhalten und die schlussendliche Auflösung der Geschichte war wunderbar glaubwürdig aber nicht zu simpel. Ich habe mich die ganze Zeit über gefragt, wie ich in dieser Situation wohl reagieren würde. Woher weiß man, ob das Gehörte die Wahrheit oder nur Ausgeburt einer kranken Psyche ist? Kann man das bei der eigenen Mutter objektiv beurteilen? Ich kann dieses Buch allen ans Herz legen, die wie ich derartige spannende Gedankenexperimente in Büchern mögen. Ich gebe 5 von 5 Leseratten für einen Thriller, der ohne viel Brutalität und Blutvergießen, ohne Serienkiller und Klischeepolizisten eine unwahrscheinliche Spannung erzeugt und mich absolut unterhalten hat.

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Spannend

Von: G. Lorenz

15.07.2014

Hallo, ich habe das Buch innerhalb kürzester Frist gelesen. Es sehr spannend und der Leser wird gefordert. Danke. Die anderen Romanen über Leo Demidow sind packend geschildert man kann sich in die jeweiligen Situationen gut hinein versetzen. Für mich erstklassige Krimi-Literatur. Danke!

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