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Rezensionen zu
Der Distelfink

Donna Tartt

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Von: Marcel aus Oberdorf

13.09.2022

Für mich war das Buch endlos langatmig, ich wollte es bereits zu Beginn schon wieder weglegen, las dennoch weiter, aufgrund der Verpflichtung dazu in meiner Lesegruppe. Es gibt meines Erachtens zu viele und unnötige Details, manchmal sehr schwammig und diffus ausgedrückt, die der Handlung Spannung wegnehmen. Man hätte diese Geschichte um die Hälfte verkürzen können.

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Theodore Decker verliert im Alter von dreizehn Jahren seine Mutter bei einem Terroranschlag, als sie gemeinsam ein Museum in New York besuchen. Unter Schock nimmt Theo ein Gemälde mit, von dem seine Mutter sehr beeindruckt war: "Der Distelfink" von Carel Fabritius aus dem 17. Jahrhundert. Der Vater, ein notorischer Trinker, hatte die Familie wenig zuvor verlassen, so dass Theo in New York alleine ist. Um eine Unterbringung durch die staatliche Fürsorge zu vermeiden, quartiert er sich bei einem Schulfreund und seiner wohlhabenden Familie ein, bis sein Vater plötzlich wieder aufschlägt und den Jungen mit nach Vegas nimmt. Dort gelangt der bisher vernünftige Schüler in falsche Kreise und kommt in Kontakt mit Drogen. Zwei Jahre später ist er zurück in New York und kann die Kleinkriminalität zunächst hinter sich lassen. Er lernt alte Möbel zu restaurieren und wird als Erwachsener Antiquitätenhändler. Aber auch in New York kann er die Finger nicht von den Opiaten lassen, veräußert nicht nur Antiquitäten, sondern auch Fälschungen und stößt immer wieder die Menschen vor den Kopf, die ihm wohlgesonnen sind. Begleitet wird Theo auf all seinen Stationen vom "Distelfink", auch wenn er - gerade als Jugendlicher - panische Angst hat, dass er wegen Kunstraubes belangt wird. Dennoch kann er das Gemälde einfach nicht zurückgeben, hatte jedoch nie die Absicht, sich damit zu bereichern. Der Roman erstreckt sich über mehrere Jahre und handelt überwiegend in New York. Er beschreibt die Entwicklung eines Jungen, der seine Mutter verliert, zu der er eine enge Verbindung hatte und in Erinnerung an sie, unerlaubt eine echte Kunstwerk an sich nimmt und aus Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen nicht den Mut aufbringt, es rechtmäßig abzugeben. Dies wird allerdings nicht die einzige Fehlentscheidung in seinem Leben bleiben. Das Trauma seiner Kindheit hat Theo nie verarbeitet, betäubt sich mit Drogen, wird aber immer wieder von Angstzuständen eingeholt und hat eine niedrige Hemmschwelle in Bezug auf Betrügereien. Donna Tartt schreibt sehr detailliert, einzelne Ereignisse werden so ausufernd beschrieben, dass sie sich über unzählige Seiten erstrecken, auch wenn sie zeitlich nur einen winzigen Bruchteils des Romans ausmachen. Andererseits gibt es Zeitsprünge von mehreren Monaten oder Jahren, die dann nur rückblickend zusammengefasst werden. Trotz der Detailverliebtheit der Autorin ist das Buch nie ermüdend zu lesen. Die Schauplätze, an denen sich Theo aufhält oder die Wege, die er geht sind so anschaulich beschrieben, dass man sich selbst dorthin versetzt fühlt. Theos Entwicklung wirkt aufgrund seiner Erlebnisse und Erfahrungen sehr authentisch und auch seine Gefühlswelt, die oft traurig oder verwirrt ist, ist jederzeit verständlich. Man begleitet Theo als einsamen Teenager, der durch die äußeren Umstände fast unter die Räder gerät, in New York mit Unterstützung wieder auf den richtigen Weg gerät, dabei aber immer das verbotenerweise in seinem Besitz befindliche Gemälde mit sich herumschleppt, das mehr und mehr zur psychischen Belastung für ihn wird. Auch die Vergangenheit kann er nie ganz ausblenden, ist schreckhaft und geräuschempfindlich und entwickelt eine wahre Obsession in Bezug auf ein rothaariges Mädchen, das wie er den Terroranschlag überlebt hat. Auch wenn das Buch phasenweise etwas pointierter sein könnte, verfolgt man Theos Lebensweg, auf dem realistischerweise nicht immer viel passiert, gebannt, um zu erfahren, ob er sich am Ende von dem Gemälde befreien kann und glücklich werden wird. Durch Wendungen und Protagonisten, die Theo wiederholt begegnen, erhält der Roman immer wieder neuen Schwung und wird für eine nicht vorhersehbare Weiterentwicklung der Handlung gesorgt.

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„Der Distelfink“ von Donna Tartt ist eine tolle Charakterstudie über das Leben eines 13-jährigen Jungen, dessen Entwicklung wir in den folgenden 15 Jahren begleiten. Hier wird die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle und sozialer Begierden ausgelotet. Theo Decker ist 13 Jahre alt, als er seine Mutter auf tragische Weise verliert. Die Beiden waren gerade im Metropolitan Museum of Arts als eine gewaltige Explosion hunderte Menschen in den Tod reißt. Theo gehört zu den wenigen Überlebenden! Auf der Suche nach einem Ausweg aus dem zerstörten Museum nimmt er geistesabwesend das Gemälde „Der Distelfink“ von Carel Fabritius an sich, von dem seine Mutter, die jetzt irgendwo unter Schutt und Asche liegt, zuletzt so geschwärmt hat. Dieses kleine aber sehr wertvolle Gemälde ist von da an Theos heiligster Besitz und seine einzige Erinnerung an ein schönes Leben. Theo gerät zunehmend auf die schiefe Bahn: Nach dem Umzug nach Las Vegas zu seinem alkohol- und spielsüchtigen Vater findet er Halt in einer fragwürdigen Freundschaft zu einem wilden russischen Jugendlichen, der Theo in die Abgründe von Drogen und Kriminalität zieht. Ursprünglich hatte Donna Tartt gar nicht beabsichtigt, ihren Roman in der Kunstwelt anzusiedeln, erst die Zerstörung der Buddhastatuen in Bamiyan im Jahre 2001 gaben ihr den Anstoß dazu. Wenn auch außergewöhnlich, finde ich das Umfeld dennoch perfekt gewählt um den Spannungsbogen aufzuzeigen, in dem Theo sich bewegt. Der Umgang mit den Kunstwerken und auch das Restaurieren und Handeln von alten Möbeln machen eine sehr spezielle und schöne Stimmung. Zudem hat die Autorin einen sehr ausschweifenden und blumigen Schreibstil, der vor Details nur so trotzt. Dadurch kommt es zwar an manchen Stellen zu Längen, die für den Leser aber sehr gut zu überstehen sind. In dieser Geschichte gibt es sehr viele sympathische Protagonisten, die mir lange Zeit im Kopf geblieben sind, aber ehrlich gesagt gehört unsere Hauptfigur Theo Decker nicht dazu. Vermutlich mag das zum Einen an dem sehr verharmlosten Umgang mit dem Thema Drogen liegen, den ich so gar nicht nachvollziehen konnte. Zum Anderen aber auch am dargestelltem Charakter des jungen Mannes. Würde dieser persönlich vor mir stehen, ich würde ihn eher als aufgesetzt bzw. unecht und fahrig empfinden. Für mich war das jedoch kein Grund, das Buch deswegen schlechter zu beurteilen. Wer mir sehr zu Herzen gegangen ist, ist die Figur des James Hobart, der den 18-jährigen Theo nach seiner Rückkehr von Las Vegas nach New York bei sich aufnimmt und zu seinem Lehrherren und Ziehvater wird. Ein Gentleman wie er im Buche steht mit vielen liebevollen Zügen und Eigenheiten. So stell ich mir einen Großvater vor! Ein wahnsinnig toller Mann! Auch mit diesem Buch konnte mich Donna Tartt wieder von ihrem Können überzeugen. „Der Distelfink“ ist ein würdiger Vertreter der modernen Literatur und wurde nicht umsonst 2014 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

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Ich liebe Boris.

Von: Dr. Dilewsky aus Köln

17.08.2018

Die Covergestaltung: Zeigt einen Teil der Geschichte, ein in ein Betttuch geschlagenes Gemälde. Nun zu meiner Meinung / Mein Fazit: Ein grandioser Roman, der daran erinnert, wie schön es ist, sich voll und ganz in ein Buch zu vertiefen und dafür nächtelang durchzulesen.« (New York Times) Ich sage: Ein sehr guter Roman wie dieser nähert sich dem Kopf und Herz von verschiedenen Seiten. Dadurch machen wir ihn zu unserem eigenen Erleben und Roman. Das Geheimnis, von dem wir glauben, dass es unser Ureigenes ist, liegt vor unseren wahren Freunden offen. Denn dieser Roman ist auch ein Beispiel für Freundschaft, die besondere, einzigartige Freundschaft zu Boris.

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Donna Tartt kann wirklich mit Sprache und Worten umgehen, durch die episch langen und detaillierten Detailbeschreiben verliert das Buch aber jede Spannung und der Handlungsstrang wird extrem in die Länge gezogen, das langweilt und ein Spannungsbogen ergibt sich bis zur Hälfte des Buches nicht. Habe also nur die Hälfte gelesen, weil ich irgendwann die "Faxen dicke" hatte. Keine Empfehlung!

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Donna Tartt ist eine hervorragende Beobachterin der kleinen Gesten und winzigen Details, ihre Geschichte lebt und atmet mittels fein gezeichneter Figuren und den mit allen Sinnen erfassten Schauplätzen und Milieus. Der Roman fesselt mit einem verschachtelten Plot, in dem jede Nebenhandlung und jede Randfigur zum großen Ganzen beiträgt. Nichts bleibt beliebig und am Ende schließen sich in Amsterdam gleich mehrere Kreise. Ein großartiges Buch. Theo und Boris bleiben als tragische Freunde unvergessen.

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Donna Tartt kann schreiben!

Von: Susanne Kummer

23.10.2017

Ich habe Donna Tartts „Der Distelfink“ nicht gelesen, sondern verschlungen. Das Buch, ein dicker Wälzer mit über 1000 Seiten und hat mich bereits am Nachmittag beschäftigt, ich habe die Minuten gezählt, bis ich endlich mich endlich am Abend darin wieder verlieren kann. Die Handlung wirkt seltsam, der 13jährige Theo Decker geht mit seiner Mutter ins Museum. Ein Terroranschlag zerstört das Gebäude, ein schwer verletzter, alter Mann weist den nur leicht verletzten Jungen an, das Gemälde „Der Distelfink“ mitzunehmen. Er trägt es also traumatisiert nach Hause, wo er auf seine Mutter wartet. Sie kommt nicht wieder. Als Halbwaise wird er zwischen verschiedenen Menschen herumgereicht, das Bild bleibt immer versteckt bei ihm, bringt im aber keine Glück, er gerät in immer fragwürdiger Kreise. Donna Tartt kann schreiben! Das Buch ist so spannend, es lässt einen nicht los, und das gar nicht, weil die Protagonisten so sympathisch sind, oder weil das Thema so ergreifend ist. Nein, die Autorin versteht ihr Handwerk außergewöhnlich gut, sie setzt die Plotpoints gezielt, hat viele überraschende Ideen, aber auch eine Message dahinter. Gutes zu tun muss nicht zu Gutem führen, und Schlechtes nicht zwingend zu Schlechtem. Diese Botschaft wird am Schluss noch einmal dick ausgewalzt, das hätte mir etwas subtiler gereicht. Aber das Buch ein echter Pageturner!

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Inhalt: Es passiert, als Theo Decker dreizehn Jahre alt ist. An dem Tag, an dem er mit seiner Mutter ein New Yorker Museum besucht, verändert ein schreckliches Unglück sein Leben für immer. Er verliert sie unter tragischen Umständen und bleibt allein und auf sich gestellt zurück, sein Vater hat ihn schon lange im Stich gelassen. Theo versinkt in tiefer Trauer, die ihn lange nicht mehr loslässt. Auch das Gemälde, das seit dem fatalen Ereignis verbotenerweise in seinem Besitz ist und ihn an seine Mutter erinnert, kann ihm keinen Trost spenden. Ganz im Gegenteil: Mit jedem Jahr, das vergeht, kommt er immer weiter von seinem Weg ab und droht, in kriminelle Kreise abzurutschen. Und das Gemälde, das ihn auf merkwürdige Weise fasziniert, scheint ihn geradezu in eine Welt der Lügen und falschen Entscheidungen zu ziehen, in einen Sog, der ihn unaufhaltsam mit sich reißt. Meinung: Ich möchte mich an dieser Stelle zunächst bei der Redaktion von wasliestdu.de für die Teilnahme an der Leserunde bedanken. Es hat mir wirklich sehr viel Freude bereitet, Teil dieser Diskussionsrunde gewesen zu sein. Donna Tartt hat diesen Monat für ihr Werk den Pulizer Preis erhalten – wie ich finde zurecht. Sprachlich sowohl als auch inhaltlich hat sie mit dem Distelfink ein Meisterwerk geschaffen. Für mich ist dies Literatur auf höchstem Niveau. Auch wenn sein Vater die beiden verlassen hatte, scheint Theo zusammen mit seiner Mutter ein schönes Leben zu führen. Die Beziehung der beiden ist sehr eng und Theo scheint auf einem guten Weg zu sein, auch wenn es die beiden nicht immer einfach haben. Bis zu dem Tag des Anschlages, der alles verändert. Theo wird aus seinem beschaulichem Leben herausgerissen und wandert durch mehrere Händen. Er begegnet wieder seinem Vater, doch dieser scheint nicht der richtige Umgang für ihn zu sein. Und dann ist dann doch das Lieblingsgemälde seiner Mutter, welches er aus dem zerstören Museeum hat mitgehen lassen. Wir wird Theos Geschichte weitergehen? Tartt hat sich für ihren neuen Roman viel Zeit genommen und dies merkt man auch. Die Charaktere haben Tiefe und man kann sich gut in sie – besonders Theo – hineinversetzten. Man darf sich auch nicht von der Dicke des Romans (1.024 Seiten) abgeschrecken lassen. Langgezogene Passagen oder ähnliches weißt dieser Roman nicht auf. Wer eine flippige Geschichte mit schillerndem Ende möchte, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Wer sich allerdings eine Geschichte mit starken Charakteren, höhen und Tiefen sowie einer wunderschönen Sprache wünscht liegt bei „Der Distelfink“ genau richtig. Fazit: 5 Sterne

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