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Rezensionen zu
London Killing

Oliver Harris

London-Thrillerreihe mit Detective Nick Belsey (1)

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Es gibt Geschichten, die ab dem ersten Absatz dafür sorgen, dass mein Kopfkino auf schwarzweiß umstellt. London Killing von Oliver Harris ist eine solche Geschichte. Detective Constable Nicholas Belsey von der Metropolitan Police wacht nach einer Nacht, an deren Verlauf er sich erst allmählich dunkel erinnern kann, mit aufgeschlagener Lippe und Dreck im Mund im Hampstead Heath Park in einer der teuersten Gegenden Londons auf. Sein Handy und seine Uhr sind weg, ebenso seine Kreditkarten, aber die waren ohnehin schon seit ein paar Tagen gesperrt. Seine Dienstmarke findet er nach der Rückkehr aufs Revier in seinem Schreibtisch. Das Disziplinarverfahren wegen des zu Schrott gefahrenen Streifenwagens ist unvermeidlich, er ist hochverschuldet und ohne Bleibe. Es ist also nichts mehr zu retten, aber um klar im Kopf zu werden, macht er erst einmal ganz normal Dienst. Die Bishops Avenue ist die teuerste Straße im Viertel ‚und deshalb eine der teuersten der Welt‚. Dort hat Alexis Devereux, ein russischer Oligarch, in seiner Luxusvilla einen Abschiedsbrief hinterlassen und ist verschwunden. Nick Belsey nimmt nicht nur die Ermittlungen auf und findet bald die Leiche, er quartiert sich auch in der Villa ein und entwickelt einen Plan: Mit Devereux‘ letzter Million, geparkt auf einem anonymen Sparbuch bei einer österreichischen Bank, möchte er sich absetzen und ein neues Leben beginnen. Dafür muss er nur schnell 1.500 Pfund zur Gründung einer eigenen Briefkastenfirma auftreiben und einen Flug nach irgendwo buchen. Bevor er das Ticket endlich in der Tasche hat wird er Zeuge der Morde an einem als Escort Girl jobbenden Schulmädchen und einem nicht mehr ganz so smarten Finanzjongleur, verliebt sich in eine investigative Journalistin und stößt immer wieder auf das Projekt Boudicca, an dem der Oligarch zuletzt beteiligt war. Meine Meinung: Wer wie ich die Dublin Murder Squad von Tana French und Ken Bruens Jack Taylor mag, der wird dieses Buch und vor allem die Hauptfigur lieben. Nick Belsey ist bei weitem kein britischer Gentleman, aber ein Sohn seiner Stadt und seiner Zeit. Er ist ein kaputter Zocker ohne moralische Skrupel, aber er kann auch vollkommen verkatert kühl kalkulieren und blitzschnell richtig reagieren, und auch wenn er vor allem an sich denkt, hilft er nebenbei doch der Wahrheit und der Gerechtigkeit auf die Sprünge. Mit anderen Worten: Nick Belsey ist ein cooler, draufgängerischer und auch sympathischer Typ, und das macht die temporeiche Story sehr unterhaltsam. Ihre Glaubwürdigkeit verdankt die spannende Geschichte mit unerwartetem Ausgang der Tatsache, dass sie ein realistisches Bild der Gesellschaft zeichnet und dass Belsey sowohl als Ermittler als auch als Gauner auf sein Knowhow über Verbrechen und Ermittlungsmethoden zurückgreift. Bemerkenswert fand ich die Namensauswahl, die der Autor getroffen hat. Der russische Oligarch hat einen französischen Namen, der Finanzjongleur heißt Piers Buckingham, und die Namensgeberin des geheimnisvollen Projekts ist die legendäre keltische Königin Boudicca.

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Boudicca Project

Von: wal.li

07.05.2015

Detective Nick Belsey ist ziemlich am Ende, eines morgens wacht er irgendwo draußen auf und fragt sich, was er gestern getan hat. Wie es sich herausstellt, hat er Schulden, kein Haus mehr und trinkt mehr Alkohol als gut für ihn ist. Da ist eine Selbstmord-Ermittlung in einem der besseren Viertel Londons fast wie ein Geschenk des Himmels. Zwar ermittelt Belsey etwas vor sich hin. Doch hauptsächlich nutzt er die Gelegenheit, sich im Haus des Opfers einzunisten. Und als er auch noch ein geheimes Konto entdeckt, scheinen alle seine Träume in Erfüllung zu gehen. Bevor ich zur eigentlichen Besprechung komme, will ich eine Kleinigkeit erzählen. Ich habe das Buch gebraucht erworben und so wie der Buchrücken aussah, hat mein Vor-Leser gerade in dem Moment aufgehört zu lesen als das Buch spannend wurde. Wie schade. Allerdings musste ich zu Beginn auch etwas kämpfen, denn ein Bulle, der das tote Opfer ausnimmt, um abhauen zu können, entspricht nicht so ganz meiner Vorstellung von einem Polizisten. Aber je mehr ich in die Geschichte eintauchen konnte, desto mehr hat mich speziell dieser Teil des Szenarios belustigt. Der gute Nick schlittert nämlich immer wieder in Situation, in denen er seine Ausbildung einfach nicht verleugnen kann und dann doch beginnt ordentlich zu ermitteln. Mitunter bringt er seine Hinweise dann bei den Kollegen an oder auch bei der Presse, ohne natürlich seinen geheimen Plan aus den Augen zu verlieren. Fast unfreiwillig entschlüsselt er einen ausgesprochen interessanten Plan, den einer hat, um an das Geld anderer Leute zu kommen. Für mich war dieses eines der Bücher, mit denen es anfangs etwas langsam vorangeht, die aber dann immer besser werden, so dass man schließlich nicht mehr von ihnen lassen kann, weil man wissen will, was dahintersteckt. Dieser etwas andere Held wurde mir doch sehr sympathisch und ich denke, wir werden noch mehr von ihm lesen können.

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