Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Das Vermächtnis von Granada

Ulrike Schweikert

(8)
(6)
(0)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen: Die historische Ebene beginnt im Jahr 1476, als die beiden Cousinen Teresa und Jimelda die kastilische Königin Isabel als Hofdamen auf ihren Reisen begleiten. Isabel und ihr Mann Ferdinand sind mitten in ihrer Reconquista, der Rückeroberung der von den Mauren seit Jahrhunderten besetzten Gebiete. Auch die Inquisition beginnt und richtet sich zunächst gegen die Juden. Der Inquisitor Tomás de Torquemada flößt den Cousinen Angst ein, denn beide verfügen über gewisse seherische Fähigkeiten, die sie in den Augen Torquemadas zu möglichen Hexen machen. Als der Hof gerade in Córdoba weilt, geschieht ein Unglück: Von Torquemada in die Enge getrieben, weicht Teresa immer weiter zurück, bis sie schließlich über ein morsches Balkongeländer in die Tiefe stürzt und bewusstlos liegen bleibt. Erst eineinhalb Jahre später erwacht sie aus ihrem Koma. Im Jahr 2012 besucht die deutsche Journalistin Isaura das Land ihrer Vorfahren. In Tordesilla nahe Valladolid hat sie von ihrer Großtante ein Haus geerbt. Hier hat sie auch den Arzt Marco kennengelernt, mit dem sie eine Liebesbeziehung eingeht. Gemeinsam unternehmen die beiden eine Reise nach Andalusien, auf den Spuren des Buches „La Caminata de la edad“ (die Reisende durch die Jahrhunderte), das Isaura mit wachsender Faszination liest und das die Geschichte von Isabel von Kastilien erzählt. Doch immer wieder erlebt Isaura in einer Art Vision Szenen aus dem 15. Jahrhundert in einer Deutlichkeit, als sei sie selbst dabei gewesen. Beispielsweise steht sie in Sevilla auf dem von Touristen bevölkerten Platz vor der Kathedrale und wähnt sich plötzlich zwar am selben Ort, jedoch inmitten einer Szene, die sich dort im Jahr 1481 zugetragen hat: Das erste große Autodafé, bei dem konvertierte Juden auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden. Marco ist besorgt und glaubt, dass Isaura sich zu sehr in ihre Lektüre von „La Caminata“ hineinsteigert. In Córdoba kommt es schließlich zur Katastrophe: Bei der Besichtigung des Alcazar, des königlichen Palastes, stürzt Isaura und fällt ins Koma. Sie erwacht im 15. Jahrhundert im Körper von Teresa und erlebt fortan als diese die Rückeroberung Granadas und die Schicksalsjahre von Königin Isabel bis zu deren Tod, während Marco in der Gegenwart verzweifelt versucht, Isaura wieder zu Bewusstsein zu bringen. Als die Wochen vergehen und Isaura weiterhin im Koma liegt, schmiedet er einen wahnwitzigen Plan… Zu Beginn fand ich diese Geschichte ausgesprochen verwirrend. Von Isauras Vorgeschichte wird vieles als bekannt vorausgesetzt und folglich nur in knappen Nebensätzen ohne weitere Erklärung erwähnt, so dass ich mir manches Mal dachte: Hä, hab ich was verpasst? Hab ich was überlesen? Immer stärker wurde meine Vermutung, dass es zu diesem Buch eine Vorgeschichte geben muss und tatsächlich: Das Buch „Das kastilische Erbe“ erzählt das, was diesem Roman vorausgegangen ist. Schade nur, dass das im Buch selbst nirgends erwähnt wird, weder im Klappentext noch sonst irgendwo, das hätte mir viel Verwirrung erspart und ich hätte von Vorneherein mit dem ersten Roman angefangen. Aber auch so kam ich schließlich gut in die Lektüre hinein. Hier wird die Geschichte Andalusiens während der Reconquista quasi aus der Sicht Isabels bzw. ihrer ihr treu ergebenen Hofdamen erzählt und somit aus einer gänzlich anderen Perspektive als viele andere Romane zum Thema Granada. Allerdings fehlt auch eine kritische Betrachtung nicht, dadurch, dass Isaura zu Teresa wird und fortan zwar im 15. Jahrhundert lebt, aber mit ihrem Wissen aus dem 21. Jahrhundert. Der Roman umspannt den Zeitraum von 1476 bis 1504, dabei erfährt man sehr viel über Isabels Leben und Wirken, ihre Schlachten und Kreuzzüge, wobei mir diese Schilderungen manchmal etwas zu detailliert und zu blutrünstig waren, aber diese Zeit war eben leider so grausam. Anders als der Buchtitel vermuten lässt, spielt das Buch nicht nur in Granada, sondern u.a. auch in Sevilla, Córdoba, Ronda und vielen anderen Orten Andalusiens, was für mich als Reisevorbereitung besonders erfreulich war. Alles in allem ein spannendes Buch mit einem etwas fantastischen Element dank der Zeitreise von Isaura. Einen Punktabzug gibt es für die Verwirrung am Anfang, ich kann jedem nur empfehlen, zunächst Band 1 dieser Geschichte zu lesen, das erspart sicher viele Fragezeichen. Der Roman ist 2014 als gebundene Ausgabe erschienen, zwei Jahre später dann als Taschenbuch und eBook.

Lesen Sie weiter

Isaura, eine deutsche Journalistin, hat ihr Leben lang schon Visionen und Träume, in denen sie fremden Gestalten aus vergangener Zeit begegnet. Bislang sträubt sie sich allerdings, sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Vielmehr ist sie mit der Frage beschäftigt, ob sie, nachdem sie von ihrer spanischen Großtante ein kleines Anwesen geerbt und sich von ihrem Ehemann nach dessen Untreue getrennt hat, ihren Lebensmittelpunkt ganz nach Kastilien verlegen soll. Denn da gibt es den Arzt Marco, der für sie tiefe Gefühle hegt, die sie - noch etwas unsicher - erwidert. Als sie mit ihm auf eine Reise geht, um für einen lange fälligen Artikel zu recherchieren, häufen sich die unerklärlichen Ereignisse, bis sie mit einem tragischen Unfall enden: Bei der Erkundung des jahrhundertealten Palastes in Cordoba "sieht" sich Isaura von einem Mann bedrängt, stürzt von einer Balustrade in die Tiefe und verliert das Bewusstsein. Nach ihrem Erwachen muss sie erschreckt feststellen, dass sie sich nunmehr in einer anderen Zeit befindet, nämlich im 15. Jahrhundert. Als Hofdame Teresa lebt sie am Hof der Königin Isabel von Kastilien. Gibt es für sie die Möglichkeit, in die Gegenwart und damit zu Marco zurückzukehren? Wie bereits im ersten Roman der Triologie, "Das kastilische Erbe", erzählt Ulrike Schweikert auch in "Das Vermächtnis von Granada" die Geschichte abwechselnd auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart erhält der Leser Einblick in das Leben von Isaura, die von Visionen verfolgt wird und mit Marco nach bitterer Enttäuschung eine neue Liebe gefunden hat. Während sie im Koma liegt, begibt sich ihre Seele auf eine Wanderung in die Vergangenheit. Im Mittelpunkt des historischen Teils steht das kastilische Königreich in den Jahren von 1476 bis 1504. Isabel von Kastilien ist seit zwei Jahren Königin und hat den Anspruch auf die Krone gegen ihre Nichte Juana La Beltraneja gesichert und kann sich nun der inneren Befriedung des Reiches, unter anderem durch die Einführung der Santa Hermandad, einer Polizei- und Militärorganisation, widmen. Die Jahre sind daneben geprägt von der Wiedererrichtung der Inquisition unter königlicher Kontrolle und dem entschlossenen Vorgehen gegen bekehrte Juden, die im Verdacht stehen, insgeheim noch ihrem früheren Glauben anzuhängen. Außerdem betreibt Isabel planmäßig die Rückeroberung des letzten muslimischen Reiches der Halbinsel. 1491/1492 fällt Granada, die Reconquista ("Rückeroberung") ist beendet. Tausende Muslimen verlassen das Land. Ebenso werden die Juden erfolgreich vertrieben. Beides bedeutet sowohl einen wirtschaftlichen als auch künstlerischen Aderlass. Ulrike Schweikert liefert eine Fülle an historischem Hintergrund, beschränkt sich jedoch auf wesentliche Ereignisse und weiß diese für den Leser fesselnd aufzubereiten, ohne ihn zu überfordern. Gleiches gilt für die Einführung historisch belegter Personen. Insgesamt entsteht so ein farbenprächtiges Bild einer Zeit, die mit der brutalen Verfolgung und Vertreibung von muslimischen und jüdischen Menschen im Namen des katholischen Glaubens einen grausamen Höhepunkt aufweist. Ulrike Schweikert ist eine ausgezeichnete Erzählerin. Sie schildert überzeugend, lebendig, bildreich und emotional menschliche Schicksale, schafft glaubwürdige Figuren. Allen voran beeindruckt Isaura mit ihrer Fähigkeit und ihrem Willen, sich in der Vergangenheit der neuen Situation zu stellen, gleichwohl nicht alles hinzunehmen. Zwischen Hoffen und Bangen versucht sie, ihren Weg auch im kastilischen Königreich zu finden. An ihrer Seite steht eine bemerkenswerte Person: Jimena, deren im "Kastilischen Erbe" begonnene Geschichte nunmehr hier seine Fortsetzung erfährt. Ihr lebhaftes, freimütiges und aufrichtiges Wesen nimmt den Leser von Beginn an für sie ein. Nicht zu vergessen: Isabel von Kastilien. Sie ist eine energische Frau, gebildet und intelligent, tatkräftig, hat Rückgrat und einen festen Willen. Sie kann ausgezeichnet reiten, was ihr bei den vielen Reisen durch das Land zugute kommt. Zwischen Königin und Hofdamen herrscht ein sehr persönlicher, ja freundschaftlicher Umgang. Isabel ist offen gegenüber Meinungen, die auch Bedenken enthalten und zur Mäßigung raten, nur in der Frage des christlichen Glaubens erscheint sie unnachsichtig. Trotz dieser Widersprüchlichkeit hat sie eine außerordentliche Präsenz, der man sich schwerlich zu entziehen vermag. In der Gegenwart überzeugt Marco besonders durch seinen Zwiespalt, neben wissenschaftlich Belegbarem auch Unerklärliches zuzulassen. Die Seelenwanderung wird im Großen und Ganzen plausibel und nachvollziehbar geschildert, so dass es dem Leser leicht fällt, sich diesem fantastischen Element zu öffnen. Das Erscheinungsbild des Buches ist äußerst gelungen. Nicht nur das Cover punktet mit einem passenden Blick auf die Alhambra von Granada. Auch die Karte der iberischen Halbinsel um 1480, ein umfangreiches Personenregister und ein geschichtlicher Abriss runden das Lesevergnügen ab. Erwähnt sei, dass "Das Vermächtnis von Granada" durchaus unabhängig vom Vorgängerroman "Das kastilische Erbe" gelesen werden kann und auf Grund seiner tiefgründigen Darstellung der Geschichte und ihrer Protagonisten die Vorfreude auf den Abschluss der Triologie erhöht. 4,5 Sterne

Lesen Sie weiter

Isaura, eine deutsche Journalistin, hat ihr Leben lang schon Visionen und Träume, in denen sie fremden Gestalten aus vergangener Zeit begegnet. Bislang sträubt sie sich allerdings, sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Vielmehr ist sie mit der Frage beschäftigt, ob sie, nachdem sie von ihrer spanischen Großtante ein kleines Anwesen geerbt und sich von ihrem Ehemann nach dessen Untreue getrennt hat, ihren Lebensmittelpunkt ganz nach Kastilien verlegen soll. Denn da gibt es den Arzt Marco, der für sie tiefe Gefühle hegt, die sie - noch etwas unsicher - erwidert. Als sie mit ihm auf eine Reise geht, um für einen lange fälligen Artikel zu recherchieren, häufen sich die unerklärlichen Ereignisse, bis sie mit einem tragischen Unfall enden: Bei der Erkundung des jahrhundertealten Palastes in Cordoba "sieht" sich Isaura von einem Mann bedrängt, stürzt von einer Balustrade in die Tiefe und verliert das Bewusstsein. Nach ihrem Erwachen muss sie erschreckt feststellen, dass sie sich nunmehr in einer anderen Zeit befindet, nämlich im 15. Jahrhundert. Als Hofdame Teresa lebt sie am Hof der Königin Isabel von Kastilien. Gibt es für sie die Möglichkeit, in die Gegenwart und damit zu Marco zurückzukehren? Wie bereits im ersten Roman der Triologie, "Das kastilische Erbe", erzählt Ulrike Schweikert auch in "Das Vermächtnis von Granada" die Geschichte abwechselnd auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart erhält der Leser Einblick in das Leben von Isaura, die von Visionen verfolgt wird und mit Marco nach bitterer Enttäuschung eine neue Liebe gefunden hat. Während sie im Koma liegt, begibt sich ihre Seele auf eine Wanderung in die Vergangenheit. Im Mittelpunkt des historischen Teils steht das kastilische Königreich in den Jahren von 1476 bis 1504. Isabel von Kastilien ist seit zwei Jahren Königin und hat den Anspruch auf die Krone gegen ihre Nichte Juana La Beltraneja gesichert und kann sich nun der inneren Befriedung des Reiches, unter anderem durch die Einführung der Santa Hermandad, einer Polizei- und Militärorganisation, widmen. Die Jahre sind daneben geprägt von der Wiedererrichtung der Inquisition unter königlicher Kontrolle und dem entschlossenen Vorgehen gegen bekehrte Juden, die im Verdacht stehen, insgeheim noch ihrem früheren Glauben anzuhängen. Außerdem betreibt Isabel planmäßig die Rückeroberung des letzten muslimischen Reiches der Halbinsel. 1491/1492 fällt Granada, die Reconquista ("Rückeroberung") ist beendet. Tausende Muslimen verlassen das Land. Ebenso werden die Juden erfolgreich vertrieben. Beides bedeutet sowohl einen wirtschaftlichen als auch künstlerischen Aderlass. Ulrike Schweikert liefert eine Fülle an historischem Hintergrund, beschränkt sich jedoch auf wesentliche Ereignisse und weiß diese für den Leser fesselnd aufzubereiten, ohne ihn zu überfordern. Gleiches gilt für die Einführung historisch belegter Personen. Insgesamt entsteht so ein farbenprächtiges Bild einer Zeit, die mit der brutalen Verfolgung und Vertreibung von muslimischen und jüdischen Menschen im Namen des katholischen Glaubens einen grausamen Höhepunkt aufweist. Ulrike Schweikert ist eine ausgezeichnete Erzählerin. Sie schildert überzeugend, lebendig, bildreich und emotional menschliche Schicksale, schafft glaubwürdige Figuren. Allen voran beeindruckt Isaura mit ihrer Fähigkeit und ihrem Willen, sich in der Vergangenheit der neuen Situation zu stellen, gleichwohl nicht alles hinzunehmen. Zwischen Hoffen und Bangen versucht sie, ihren Weg auch im kastilischen Königreich zu finden. An ihrer Seite steht eine bemerkenswerte Person: Jimena, deren im "Kastilischen Erbe" begonnene Geschichte nunmehr hier seine Fortsetzung erfährt. Ihr lebhaftes, freimütiges und aufrichtiges Wesen nimmt den Leser von Beginn an für sie ein. Nicht zu vergessen: Isabel von Kastilien. Sie ist eine energische Frau, gebildet und intelligent, tatkräftig, hat Rückgrat und einen festen Willen. Sie kann ausgezeichnet reiten, was ihr bei den vielen Reisen durch das Land zugute kommt. Zwischen Königin und Hofdamen herrscht ein sehr persönlicher, ja freundschaftlicher Umgang. Isabel ist offen gegenüber Meinungen, die auch Bedenken enthalten und zur Mäßigung raten, nur in der Frage des christlichen Glaubens erscheint sie unnachsichtig. Trotz dieser Widersprüchlichkeit hat sie eine außerordentliche Präsenz, der man sich schwerlich zu entziehen vermag. In der Gegenwart überzeugt Marco besonders durch seinen Zwiespalt, neben wissenschaftlich Belegbarem auch Unerklärliches zuzulassen. Die Seelenwanderung wird im Großen und Ganzen plausibel und nachvollziehbar geschildert, so dass es dem Leser leicht fällt, sich diesem fantastischen Element zu öffnen. Das Erscheinungsbild des Buches ist äußerst gelungen. Nicht nur das Cover punktet mit einem passenden Blick auf die Alhambra von Granada. Auch die Karte der iberischen Halbinsel um 1480, ein umfangreiches Personenregister und ein geschichtlicher Abriss runden das Lesevergnügen ab. Erwähnt sei, dass "Das Vermächtnis von Granada" durchaus unabhängig vom Vorgängerroman "Das kastilische Erbe" gelesen werden kann und auf Grund seiner tiefgründigen Darstellung der Geschichte und ihrer Protagonisten die Vorfreude auf den Abschluss der Triologie erhöht. 4,5 Sterne

Lesen Sie weiter

Mich hat das Buch richtig überrascht. Es war mein erster Roman in diesem Genre und ich war so gespannt. Doch gleich nach der ersten Seite wurde ich mitgerissen und das Buch hat mich richtig gefesselt. Ich mag Ulrike Schweikerts Schreibstil richtig gerne. Er war flüssig und angenehm zu lesen, spannend und packend. Ich fand auch das sie die Gefühle und Emotionen der Protagonisten sehr schön beschrieben hat. Die Geschichte war super spannend und man hat bemerkt dass die Autorin sich mit dem Thema sehr genau auseinander gesetzt hat, den man hatte nicht das Gefühl dass dort irgendetwas planloses hingeschrieben wurde. Außerdem fand ich die Kapitel in der "jetzigen" super geschrieben und die in der Vergangenheit echt toll, die Sprache war angemessen und wie schon gesagt hatte alles Struktur. Die Protagonisten mochte ich alle sehr gerne.

Lesen Sie weiter

In Das Vermächtnis von Granada von Ulrike Schweikert begleitet der Leser Isaura (bzw. Teresa), die am Hof der spanischen Königin Isabel („La Católica) weilt, durch das Ende des 15. Jahrhunderts. Isabel ist eine starke Königin, die jedoch immer wieder gegen innere Konflikte mit unwilligen Fürsten und Herzogen zu kämpfen hat, auch wenn ihr eigentliches Ziel die Reconquista des von Mauren besetzte Andalusien ist. Geprägt ist die Zeit daher von vielen Kämpfen und brenzligen Situationen, aber auch der Suche nach Kompromissen mit den politischen Gegnern und dem Umgang mit Andersgläubigen. Schließlich wird Isabel auch noch Jahrhunderte später die spanische Inquisition angelastet. Schön fand ich den kleinen Zeitreise-Einschlag, der das Ganze doch dynamischer macht. Der Fokus liegt allerdings klar auf der Vergangenheit, so sind die Kapitel, die in der heutigen Zeit spielen, sehr viel kürzer und weniger ereignisreich. Trotzdem gut gemacht, meiner Meinung nach. Es gibt dadurch auch eine kleine Prise Fantasy, die jedoch nicht überhandnimmt und wohl auch den Fantasy nicht allzu zugeneigten Leser nicht stören sollte ;) Die meisten der Städte (es sind doch recht viele, da der Hof der Königin stetig von einer Stadt zur nächsten reist) kenne ich bereits selbst von Reisen und ich habe es geliebt, beim Lesen der jeweiligen Kapitel in meiner eigenen Erinnerung zu schwelgen! Dadurch fällt es mir allerdings ein wenig schwer zu beurteilen, wie das Buch auf jemanden wirkt, der sich weder in der spanischen Geschichte auskennt noch selbst bereits vor Ort war. Auch durch kleinere Zeitsprünge bedingt, wechselte der Ort der Handlung doch recht schnell und ich könnte mir vorstellen, dass es für nicht so versierte Kenner der einzelnen Städte irgendwann ein wenig schwierig ist, die Städte auseinander zu halten. Das sollte dem Spaß am Lesen aber, aus meiner Sicht, keinen großen Abbruch tun. Mir kommt es so vor, dass man als Leser doch recht viel über die spanische Geschichte dieser Zeit erfährt. Teilweise erging es mir da auch ähnlich wie Teresa/Isaura, wenn Königin Isabel fest davon überzeugt ist, Granada in kürzester Zeit zurückerobert zu haben, man selber aber ganz genau weiß, dass dies erst 1492 der Fall sein wird… Und wie schön es war, dass auch Kolumbus einen kleinen Auftritt hatte! Manchmal hätte ich mir zwar gewünscht, dass das Buch auf einige Aspekte noch ein wenig genauer eingeht (z.B. das Leben der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften), aber wir sind hier ja nicht im Geschichtsunterricht ;) Ich denke aber insgesamt, dass die Balance zwischen geschichtlichen Aspekten und Unterhaltung wirklich gut getroffen wurde! Wer sich also für diese spanische Epoche interessiert und Spaß an historischen Romanen mit ein klein bisschen Fantasy hat, der kann mit diesem spannendem Buch nicht viel falsch machen!

Lesen Sie weiter

Als Fan historischer Romane und interessiert an Zeitreisen, musste ich einfach zu diesem Buch greifen, welches mein erstes von Ulrike Schweikert ist. Mir war nicht bewusst, dass es sich dabei um den zweiten Teil einer Trilogie handelt mit dem Vorgänger "Das kastilische Erbe", aber ich hatte beim Lesen nicht wirklich den Eindruck, dass mir extrem viel Vorwissen fehlen würde. Im Roman entführt uns die Autorin nach Spanien ins 15. Jahrhundert, eine Zeit und ein Land über das ich eher weniger Bescheid weiß. Die Geschichte wird uns aus zwei Zeiten erzählt, denn mal befinden wir uns in der Gegenwart und mal wandeln wir im 15. Jahrhundert. Unsere Hauptprotagonistin Isaura ist Journalistin und lebt eigentlich in unserer Zeit, hat aber merkwürdige Visionen. Durch einen Unfall wird sie in die Vergangenheit katapultiert. Ihr Wissen aus dem 21. Jahrhundert behält sie jedoch bei. Als Dienerin von Königin Isabel erlebt sie nun die damalige Zeit und damit verbunden jede Menge Abenteuer. Ich persönlich fand vor allem die Schilderungen aus der Vergangenheit besonders gelungen. Im Roman ist einfach alles enthalten: Liebe, Herzschmerz, Intrigen, Machtspielchen und jede Menge geschichtliche Fakten, die uns Leser das Spanien der damaligen Zeit bildlich vor Augen führen. Ich habe jede Seite dieses außergewöhnlichen Romans genossen und könnte mir nun gut vorstellen selbst eine Zeitreise anzutreten. Band eins muss natürlich auch noch nachgeholt werden. Fazit: Ein etwas anderer historischer Schmöker, den ich gern weiter empfehle.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.