Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Sprache der Knochen

Kathy Reichs

Die Tempe-Brennan-Romane (18)

(16)
(8)
(6)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Eigentlich ist es eine Schande, doch ich muss zugeben, „Die Sprache der Knochen“ war mein allererstes BuchCover Kathy Reichs von Kathy Reichs, dabei handelt es sich schon um den 18. Fall für Temperance Brennan. Allerdings war mir bewusst, dass die Bücher nur lose als Vorlage für die Fernsehserie „Bones – die Knochenjägerin“ dienen und auch teilweise andere Charaktere vorkommen, insofern gab es dahingehend keinerlei Enttäuschungen. Beim Lesen stellte sich auch heraus, dass man die Vorgängerbände nicht unbedingt kennen muss, um in die Handlung einzusteigen. Wichtige bücherübergreifende Handlungsstränge werden kurz angeschnitten, sodass man gut folgen kann. Zum Inhalt: Die forensische Anthropologin Tempe Bones erhält Besuch von Hazel Strike, einem „Websleuth“. So nennt man Leute, die im Internet Vermisstenfälle dokumentieren und versuchen, nicht identifizierte Überresten den Namen von vermissten Personen zuzuordnen. Hazel „Lucky“ Strike glaubt, dass in Tempes Institut die Überreste von Cora Teague lagern, die 2011 anonym vermisst gemeldet wurde. Ihre Familie behauptet jedoch, Cora sei lediglich mit einem Jungen davongelaufen und es gehe ihr gut. Die Knochen, auf die sich Lucky Strike bezieht, reichen jedoch für eine Identifizierung nicht aus. Tempes Interesse ist geweckt, und gemeinsam mit dem Sheriff Deputy Zeb Ramsey nimmt sie die Ermittlungen auf. Diese führen sie zur religiösen Gemeinschaft „Jesus Lord Holiness“ und auch zu neuen Spuren. Doch dann wird jemand ermordet und plötzlich geht es nicht mehr nur um die vermisste Cora. Meine Meinung: Websleuths sind im Zeitalter von Fernsehserien wie CSI und Criminal Minds sicherlich inzwischen Alltag für die Strafverfolgungsbehörden. Ich mochte sehr die feine Ironie, mit der Tempe Brennan Bezug auf die Fernsehserie „Bones“ nimmt und sie als eine der möglichen Ursachen für diesen Trend zu Laienermittlungen nennt. Der Schreibstil ist flüssig, spannend und lebhaft, nicht zuletzt dank der wunderbaren Übersetzung. Lehrbuchhaft anmutende Passagen zur forensischen Anthropologie wechseln sich mit „Action-Sequenzen“ ab, sodass der Leser niemals überfordert oder gelangweilt wird. Schmunzeln musste ich in diesem Zusammenhang auch über die Bitte Tempes an eine übereifrige Kollegin, die langatmigen wissenschaftlichen Erklärungen abzukürzen, sich auf die Ergebnisse und erst bei Nachfragen auf die Methoden zu konzentrieren. Denn genau so hat Reichs ihr Buch geschrieben. Tatsächlich hab ich auch auf wissenschaftlicher Ebene beim Lesen etwas dazugelernt. Die Figuren sind authentisch mit Ecken und Kanten. Tempes Privatleben ergänzt den Plot, ohne zu dominieren. Gleichzeitig sind die privaten Verwicklungen so interessant, dass man auch hier wissen möchte, wie es mit Ryan, Tempes Mutter, ihrer Tochter und sogar dem rauhbeinigen Slidell weitergeht. Sicherlich ist das Thema religiöser Fanatismus im Thriller nicht neu, aber Kathy Reichs Geschichte wirkt gut recherchiert und bietet am Ende noch einige Überraschungen. Mir hat die Auflösung des Falles am Schluss tatsächlich eine schlaflose Nacht beschert, denn ich fand sie ziemlich gruselig. Und auch, wenn der obligatorische Alleingang der Hauptfigur dem Leser mitunter ein Augenrollen entlockt, so dominiert auch hier der feine ironische Unterton, mit dem Tempe dem Leser erklärt, wie dumm und leichtsinnig ihre Aktion ist. So sehen wir das auch. Fazit: Alles in allem ein spannendes Buch, das mich sehr gut unterhalten hat und Lust auf viel, viel mehr macht.

Lesen Sie weiter

„Die Sprache der Knochen“ ist Kathy Reichs 18. Teil der Tempe Brennans Reihe. Dieses Mal ermittelt ihre forensische Anthropologin im Umfeld einer ominösen Religionsgemeinschaft und muss sich nicht nur mit fanatischen Christen auseinandersetzen. Tempe bekommt Besuch von Hazel Strike, einer Dame, die im Forum "Websleuths.com" aktiv ist. Ein Forum voll mit Menschen die in ihrer Freizeit damit beschäftigt sind, nach vermissten Personen zu suchen. Hazel Strike ist davon überzeugt, zu wissen zu wem die Knochen in Tempe Brennans aktuellen Fall gehören. Es soll sich um Überreste der 2011 verschwundenen Cora Teague handeln. Trotz sämtlicher Untersuchungen und Tests gelingt es Tampe jedoch nicht, die Knochen eindeutig zu zuordnen. So nimmt sie mit Deputy Zeb Ramsey die Ermittlungen auf. Doch die Familie der vermissten Cora ist alles andere als begeistert. Sie gehört der Religionsgemeinschaft der „Jesus Lord Holiness Gemeinde“ an und behaupten das Cora nicht vermisst wird, da sie mit ihrem Freund Mason Gulley durchgebrannt ist. Nachdem Tempe aber mit der Schwester von Mason gesprochen hat, die sich sicher ist, dass ihr Bruder nie einfach verschwinden würde, zweifelt Tempe an der Aussage von Coras Familie … zum Glück, denn so deckt sie nach und nach ein schreckliches Verbrechen auf. Auch das Privatleben von Tempe Brennan kommt nicht zu kurz. Wie geht es nach dem Heiratsantrag von Ryan weiter? Was wird aus ihrer kranken Mutter? Und wie soll sie das alles mit dem neuen Fall, der sie fast komplett in Anspruch nimmt, bloß schaffen? Fazit: Ich finde auch der 18. Teil ist rundum gelungen. Ein spannender Fall indem auch das Privatleben von Tempe nicht zu kurz kommt. Freue mich auf den nächsten Teil. Kann dieses Buch nur empfehlen.

Lesen Sie weiter

Meine Meinung: Fans der Tempe Brennan Reihe dürften diesen Teil sehnsüchtig erwartet haben. Mit dem 18. Teil dieser Reihe erfahren wir wieder mehr über die Anthropologin und lösen gemeinsam mit ihr einen spannenden Fall. Story: Wie eigentlich immer präsentiert Kathy Reichs in diesem Teil einen bizarren Mordfall. Diesmal gelangt Tempe jedoch nicht über den üblichen Weg an den Fall, sondern wird von einer Websleutherin (=jemand der mithilfe von Internetforen versucht Mord- und Vermisstenfälle zu lösen) auf bisher nicht identifizierte Überreste aufmerksam gemacht, die nach ihren Recherchen zu einem vor Jahren verschwundenen weiblichen Teenager passen. Das Problem ist, dass das Mädchen nie als vermisst gemeldet wurde und Brennan somit Schwierigkeiten hat in diesem Fall zu ermitteln. Gut gefallen hat mir, dass man wieder in ganz neue Welten eintauchen kann. Man erfährt was es mit dem Websleuthing auf sich hat und was in dieser Cyberwelt vor sich geht. Außerdem muss Brennan hinter das Geheimnis einer religiösen Splittergruppe mit ganz eigenen religiösen Vorstellungen gelangen. Interessant war es wieder in die forensischen Tätigkeiten der Protagonistin Einblick zu bekommen. Man kann durch diese Bücher so einiges über Spurenanalyse und den menschlichen Körper lernen. Diese fallbezogenen Fakten sind spannend und immer gut in den Gesamtkontext eingearbeitet. Insgesamt ist es ein gut aufgebauter Thriller. Der Leser versucht dauerhaft eine Lösung zu finden wird dabei aber immer wieder überrascht. Teilweise ist die Geschichte recht düster, was sie aber umso spannender macht. Charaktere: In der ersten Hälfte dreht es sich größtenteils um den Fall. Es wird noch einmal zusammengefasst, dass Tempe einen Heiratsantrag von Ryan bekommen hat und wie ihr Verhältnis zu ihrer Mutter ist. Mit Ryan hält sie Kontakt über das Telefon, wobei sie versucht zu vermeiden über ihre Beziehung zu reden und sich lieber mit ihm bezüglich des Falls beratschlagt. Auch ihre Mutter spielt wieder eine Rolle und kann ihr einige Hinweise für ihren Fall liefern. Man erfährt recht viel über Tempes Innenleben und ihre Einstellung zum Heiratsantrag. Ihre Unentschlossenheit kommt gut zum Ausdruck. Ihre Gedanken wirken authentisch und die Handlungsweise stringent. Sie lässt sich aber von ihren Gefühlen nicht beirren und stellt eine starke Ermittlung auf die Beine. Schreibstil: Reichs ist es wieder gelungen anthropologische sowie kriminalistische Fakten gekonnt mit einer spannenden und actionreichen Storyline zu verknüpfen. Die Dialoge sind aussagekräftig. Das Buch lässt sich schnell lesen. Auch die medizinischen Teile sind so gestaltet, dass sie zum einen interessant und zum anderen für Jedermann verständlich sind. Fazit: Dieses Buch hat mir ausgesprochen gut gefallen, weil es einen sehr düsteren und zugleich interessanten Fall zum Inhalt hat. Die Ermittlungen waren spannend zu verfolgen und auch die Informationen, über das mir zuvor unbekannte Websleuthing, waren aufschlussreich. Außerdem hat sich Brennan nachvollziehbar weiterentwickelt. Insgesamt war es ein wahres Lesevergnügen.

Lesen Sie weiter

Worum geht's? Das Verschwinden der jungen Cora beschäftigt Forensikerin Tempe Brennan in ihrem neuen Fall. Sie wird von einer Hobbydetektivin aufgesucht, die behauptet, dass Knochen, die sich im Labor von Tempe befinden, zu dieser vermissten jungen Frau gehören könnten. Neugierig geworden stürzt sich Brennan in die Ermittlungen, die für sie nicht ganz ungefährlich sind. Die Familie der vermissten Cora behauptet jedenfalls, dass es der Frau gut ginge und sie freiwillig untergetaucht sei, doch Tempe ist sich da nicht so sicher. Doch was ist wirklich passiert? Die bisher nicht identifizierte Leiche spricht für sich, die Person muss vor ihrem Tod Grausames erlebt haben. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen wird es immer gruseliger, denn sie führen Tempe zu einer fanatischen Religionsgemeinschaft. Welches Geheimnis versuchen die Anhänger dieser Gruppe zu verbergen? Tempe lässt nicht locker und hofft so, weitere Todesfälle verhindern zu können. Meine Meinung: Wieder ein neuer Fall für Tempe Brennan und wieder bin ich begeistert. Das Buch konnte und wollte ich einfach nicht mehr zur Seite legen. Tempe Brennan ist wie immer sympathisch und ich habe die Forensikerin bei den Ermittlungen gern begleitet. Auch in ihrem Privatleben wird es spannend. Wird sie den Heiratsantrag von Andrew annehmen? Keine Angst, ich verrate nicht zu viel! ;-) Wir erfahren natürlich auch wieder mehr über ihre krebskranke Mutter, ihre Schwester Harry und Brennans Tochter Katy. Es sind also wieder jede Menge "alte Bekannte" dabei! :-) Kathy Reichs findet meiner Meinung nach genau das richtige Verhältnis zwischen Fall und Ermittlungen auf der einen Seite und dem Privatleben auf der anderen Seite. Ich mag Tempes Art einfach sehr, auch wenn mir ihre Arbeit manchmal einen Schauer über den Rücken laufen lässt. Die Beschreibungen sind immer sehr anschaulich, für meinen Geschmack manchmal vielleicht sogar ein klein wenig zu anschaulich. ;-) Man darf also nicht empfindlich sein. ;-) Während Brennans Ermittlungen ist Deputy Zeb Ramsay fast immer an ihrer Seite. Er unterstützt sie bei den Nachforschungen und trägt viel zur Klärung des Falles bei, was unter anderem an seiner Ortskundigkeit liegt. Der pflichtbewusste Junggeselle ist Tempe schnell sympathisch und mir ging es da genauso. Die Hobbyermittlerin Hazel "Lucky" Strike, die das Ganze überhaupt erst ins Rollen bringt, begibt sich mit ihren Nachforschungen auf eigene Faust in große Gefahr. Sie hat etwas Skurriles an sich und man fragt sich, warum jemand so viel Zeit darauf verwendet, ungelösten Fällen nachzugehen. Der Fall "Cora" hat es Lucky besonders angetan. Sie scheint sich richtig verbissen zu haben. Der Fall an sich hat mich nicht losgelassen. Allein der Einstieg in das Buch fesselt. Die ersten Seiten werden aus der Sicht einer Person beschrieben, die von irgendjemandem gefangen gehalten und gequält wird. Man fragt sich sofort, wer das Opfer ist und was passiert? Man ist also gleich drin! Auch der Bezug zu der religiösen Gemeinschaft war wirklich spannend. Es hat schon etwas sehr Gruseliges an sich. Der Pfarrer, das Oberhaupt dieser Gemeinde, spielt eine große Rolle für seine Gläubigen. Bei Zeugenvernehmungen ist er dabei und man merkt schnell, dass er das Sagen und einen sehr großen Einfluss auf seine "Schäfchen" hat. Insgesamt eine undurchschaubare Person. Schnell wird klar, mit diesem Menschen stimmt irgendetwas nicht! Insgesamt also ein mitreißender Fall mit überraschenden Wendungen, der einen so schnell nicht loslässt! Fast bis zum Schluss undurchschaubar! Genau das hat mir besonders gut daran gefallen! Ich warte nun schon wieder gespannt auf einen weiteren Fall mit Tempe Brennan! Die Sprache der Knochen ist ein Muss für alle Thriller-Liebhaber und nicht nur was für Kathy Reichs-Anhänger. Von dem eher unscheinbaren Cover sollte man sich nicht abhalten lassen! Auch, wenn das hier nicht der erste Fall von Tempe Brennan ist, könnte man ohne Probleme mit diesem Buch einsteigen. An einigen Stellen wird immer wieder Bezug zur Vergangenheit genommen, sodass keine großartigen Wissenslücken bleiben.

Lesen Sie weiter

Ich kannte schon einige Bücher von Kathy Brennen, unter anderem „Knochenjagd“ und die „Virals -Reihe„. Daher war ich mir sicher, dass mich ein spannendes Hörbuch erwarten würde. Und meine Erwartungen sind mehr als erfüllt worden. Die Geschichte ist einfach unglaublich fesselnd und hat mir den Ärzte-Marathon Anfang der Woche und die damit verbundenen Wartezeiten enorm verkürzt. Immer wieder war ich von den Wendungen der Handlung überrascht – ich mag Bücher, die so gar nicht vorhersehbar sind. Und Tempe Brennan ist einfach eine beeindruckender Charakter. Die Geschichte ist teilweise sehr unheimlich aber wirklich extrem spannend – allen Thriller-Liebhabern unter euch kann ich dieses Hörbuch daher wirklich empfehlen.

Lesen Sie weiter

Ein interessantes Cover, relativ schlicht und doch spricht es Bände, die goldene Schrift und der ausdrucksstarke Tietel sind sehr interessant. Ich hatte schon länger vor etwas von ihr zu lesen, da ich schon viel Gutes gehört habe und ich bin irgendwie nicht dazu gekommen, da habe ich dieses Hörbuch entdeckt. Ich schätze es ist nicht unbedingt klug mit Band 18 einer Reihe zu beginnen das hatte ich aber etwas zu spät bemerkt. Dadurch fehlen mir natürlich einige Hintergrundinformationen zu Tempe Brennan. Das hat der Geschichte aber nicht geschadet, denn die Story war auch so sehr verständlich und ich bin gut unterhalten worden. Reichs schreibt unheimlich fesselnd und sehr detailreich, man hat wirklich das Gefühl, das sie ihre Hausaufgaben gemacht hat und man denkt gar nicht darüber nach, das dies eine fiktive Geschichte ist. Die Charaktere sind alle auf ihre eigene Weise interessant und es war wirklich spannend sie alle näher kennen zu lernen auch wenn ich dann gerade bei den Passagen, des Privatlebens gemerkt habe das einige Dinge vorausgesetzt werden, Das gibt sich allerdings schnell wieder, denn auch ohne die vorherigen Teile zu kennen, konnte mich die Story fesseln, hier hat die Autorin wirklich ganze Arbeit geleistet. Einziges Manko, war das zwischendurch einfach die Luft raus war, mir hat da ein wenig die Action gefehlt, weshalb ich nicht unbedingt sicher bin, ob ich die Reihe von Tempe Brennan mal von Anfang an lesen möchte. Naja nach einem Buch möchte ich jetzt ungerne, die ganze Reihe abhaken. Aber ich hätte mir einfach mehr Tempo gewünscht so wie zu Anfang und dann wieder gegen Ende. Fazit: Eine spannende Story, mit interessanten Charakteren, die sich auch für Leser eignen, die die Tempe Brennan Reihe noch nicht kennen und doch hat mir etwas Action gefehlt. Gerade im mittleren Teil des Buches hatte ich einfach mehr erhofft.

Lesen Sie weiter

„Die Sprache der Knochen“ ist der achtzehnte Band in Kathy Reichs‘ Reihe mit ihrem literarischen Alter Ego, der forensischen Anthropologin Temperance Brennan, hierzulande mit Sicherheit einem breiten Publikum durch die TV-Serie „Bones“ bekannt. Allerdings unterscheiden sich die Romane deutlich von der Fernsehreihe. Es fehlt hier nicht nur das aus der Verfilmung bekannte Personal, sondern auch die messerscharfen, von Wortwitz geprägten Dialoge. Aber dafür bringt die Autorin in den Büchern ihre Berufserfahrungen ein und untermauert eine fiktive Handlung mit knallharten Fakten. Von Haus aus Professorin für Soziologie, Anthropologie und außerdem für diverse gerichtsmedizinische Institute als forensische Anthropologin tätig, hat Kathy Reichs in ihrem Berufsleben mit Sicherheit allerhand erlebt. Und ich gehe davon aus, dass sie sich auch schon mit dem einen oder anderen Hobbydetektiv herumschlagen musste. So geht es auch Tempe Brennan in „Die Sprache der Knochen“, die Besuch von Hazel Strike bekommt, einer Amateurermittlerin, die ihre Freizeit damit verbringt, nach vermissten Personen zu suchen. Diese ist davon überzeugt, die Leichenteile in Brennans aktuellem Fall einer jungen Frau zuordnen zu können, die vor einigen Jahren spurlos verschwunden ist. Beweisen kann sie es nicht, aber auf Spekulationen kann sich Brennan nicht einlassen. Und startet sie, mit Hilfe des Deputys vor Ort, die Ermittlungen im Fall Cora Teague. Deren Eltern gehören einer radikalen Sekte an und lassen sich nur widerwillig auf Gespräche ein, aber Brennan lässt sich dadurch nicht ausbremsen. Glücklicherweise, denn sie fördert nach und nach ein abscheuliches Verbrechen zutage. Kathy Reichs kann spannend erzählen und auch trockene Fakten ansprechend präsentieren. Gerade wenn es um forensische Untersuchungsmethoden geht, verliert sie sich zwar gerne im Detail, peppt diese Passagen aber immer wieder mit auflockernden Einschüben auf. Die routinierte Art, mit der sie den Spagat zwischen den fast schon lehrbuchhaft anmutenden Passagen und der fiktiven Krimihandlung schafft, ist bemerkenswert. Auflockernd wirken natürlich auch die Informationen über Brennans Privatleben, wobei ich ihre IT-versierte Mutter im Pflegeheim wesentlich interessanter finde als Detective Ryan, dessen Heiratsantrag Tempe in wahre Gewissenskonflikte stürzt. Dieses ständige Hin und Her, ob oder ob nicht, war mir stellenweise dann doch zu viel. Alles in allem setzt „Die Sprache der Knochen“ die Tempe Brennan-Reihe in der gewohnten Qualität fort, wobei etwas mehr Tempo und Adrenalin das Lesevergnügen noch steigern würden.

Lesen Sie weiter

Da gibt es, später, diese Szene im Buch, in der Tempe Brennan auf eine junge, dynamische und sehr breit ausholende Forensikerin trifft, um Ergebnisse konkreter Untersuchungen zu erfahren. „Können wir uns auf die Resultate beschränken? Und erst, wenn ich noch Fragen habe, die Methoden besprechen?“, ist ihre leicht genervte Replik auf jene junge Wissenschaftlerin, die begierig darauf zu sein scheint, eine Dissertation über Elementanalyse“ vortragen zu wollen. Eine typische Szene, denn Kathy Reichs legt, wohltuenderweise, größten Wert auf ein gewisses Tempo und verzichtet, anders als andere „wissenschaftliche Eermittlerthriller“ auf die seitenweise Darstellung chemischer Formeln und Beschaffenheit von Substanzen unter Fingernägeln. So verwundert es auch nicht, dass immer wieder auch die private Seite der Pathologin einen wichtigen Teil der Geschichte einnimmt. Einen Heiratsantrag bekommen und, irgendwie, Tempe weiß selbst nicht, warum, so zögerlich. Genauso die Antwort an ihren Ryan zur Seite schiebend, wie sie die Kartons mit den Quittungen für ihre Steuererklärung ständig eher hin- und herrückt, statt diesen Bereich aufzuarbeiten (trotz der ebenfalls ständig genervten Anrufe ihres Finanzfachmanns). Für beides, den Antrag fürs Leben und den Antrag für die aktuellen Steuern ist es ihr somit ganz recht, dass sie dieses Mal tatsächlich eher mit „Knöchelchen“, denn mit handfesten Knochen zu tun haben wird. Eine „aufgeteilte“ Leiche, mehrere Jahre alt, aus der provinziellen Umgebung, von der zwar im Lauf der Ermittlungen einiges gefunden werden wird (inklusive eines betonierten Eimers), deren Identifizierung aber selbst Tempe Brennan vor eine fast unlösbare Aufgabe stellt. Wie auch der Deputy des Bezirks, Ramsey, sich zu einer echten Prüfung ganz anderer Art entfalten könnte. Und auch das Liebesleben der eigenen Mutter versäumt es nicht, noch weitere Komplikationen in den Alltag der Gerichtsmedizinerin herein zu tragen. So hat Tempe also von der ersten bis zur letzten Seite alle Hände voll zu tun, vor allem, als auch noch eine „frische“ Leiche den Fall in gefährliche Bahnen lenken wird. Alles in allem ein souveräner Thriller, menschlich nah und mit gutem Tempo erzählt, der seinen Schwerpunkt zwischen „dem Fall“ und der Privatperson Tempe Brennan geschickt aufteilt. Knisternde Spannung taucht dabei kaum bis gar nicht auf, dennoch bietet dieser neue Fall von Tempe Brennan gute Unterhaltung

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.