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Rezensionen zu
Der Anschlag

Stephen King

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King, ein supercooler Typ dessen Einfluss auf die Literatur riesig ist. Anderen gehen im Alter die Ideen aus, und er haut dieses Superwerk raus! Es geht um Zeitreisen. Über dieses Thema wollte er bereits vor vierzig Jahren was rausbringen, jetzt ist es endlich soweit. King behandelt eine Vergangenheit die er selber erlebt hat und das verleiht der ganzen Geschichte so unheimlich viel Würze. Das dämliche "Zeitreisen sind unlogisch. Was, wenn du zurückreist und deinen Opa tötest" Argument hebelt er dabei mit einem Satz aus. Jetzt spoilere ich die ersten 50 Seiten. Jake Epping will die Vergangenheit ändern. Er kann durch ein Zeitportal in die Vergangenheit, allerdings immer nur das gleiche Datum. Er will zuerst Schicksalsschläge von "kleinen" Leuten abwenden und sich dann an das große Ereignis heranwagen: die Ermordung Kennedys verhindern. Dafür muss er allerdings einige Jahre in den Fünfzigern und Sechzigern verbringen, denn wie gesagt, er kann das Datum nicht selber wählen. Das Buch hat 1044 Seiten und es wird fast nie langweilig, nie hatte ich das Gefühl das es lang ist. Keine Ahnung wie Stephen das macht. Vielleicht, indem er die Figuren leben lässt. Man ist hautnah dabei wie sie ihren Kram machen, aber auch wie sie nur etwas essen. Man erlebt mit Jake Epping den Alltag in den 50ern. Es ist fantastisch.

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King, ein supercooler Typ dessen Einfluss auf die Literatur riesig ist. Anderen gehen im Alter die Ideen aus, und er haut dieses Superwerk raus! Es geht um Zeitreisen. Über dieses Thema wollte er bereits vor vierzig Jahren was rausbringen, jetzt ist es endlich soweit. King behandelt eine Vergangenheit die er selber erlebt hat und das verleiht der ganzen Geschichte so unheimlich viel Würze. Das dämliche "Zeitreisen sind unlogisch. Was, wenn du zurückreist und deinen Opa tötest" Argument hebelt er dabei mit einem Satz aus. Jetzt spoilere ich die ersten 50 Seiten. Jake Epping will die Vergangenheit ändern. Er kann durch ein Zeitportal in die Vergangenheit, allerdings immer nur das gleiche Datum. Er will zuerst Schicksalsschläge von "kleinen" Leuten abwenden und sich dann an das große Ereignis heranwagen: die Ermordung Kennedys verhindern. Dafür muss er allerdings einige Jahre in den Fünfzigern und Sechzigern verbringen, denn wie gesagt, er kann das Datum nicht selber wählen. Das Buch hat 1044 Seiten und es wird fast nie langweilig, nie hatte ich das Gefühl das es lang ist. Keine Ahnung wie Stephen das macht. Vielleicht, indem er die Figuren leben lässt. Man ist hautnah dabei wie sie ihren Kram machen, aber auch wie sie nur etwas essen. Man erlebt mit Jake Epping den Alltag in den 50ern. Es ist fantastisch.

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Ein kleiner Durchgang in die Vergangenheit, immer ins gleiche Jahr. Kann man Verbrechen verhindern, weil man weiß, wann und wo sie passieren? Jake will es versuchen indem er zuerst kleine Änderungen testet und zurückreist und sich die geänderte Gegenwart ansieht. Das große Ziel ist die Verhinderung des Mordes an Kennedy. In einem Alter, in dem den meisten schon lange die Ideen ausgegangen sind, haut der dieses Superbuch raus. 1044 Seiten, und man bleibt dran bis zum Schluss, nicht nur Schuss). Besser als seine Klassiker. Ale Achtung. Aber gut, er hatte es auch schon seit vier Jahrzehnten in Planung gehabt. King erzählt von der Vergangenheit die er selbst erlebt hat. Alles was wir tun, jeder Atemzug hat Einfluss und Bedeutung. Die Bedeutung Kings für die Literatur ist riesig. Meine Hochachtung, gut, dass es ihn gibt

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Was wäre, wenn man in den Lauf der Zeit eingreifen könnte, um Verbrechen, Attentate oder Naturkatastrophen ungeschehen zu machen? Jake Epping, ein Lehrer der im Jahre 2011 auf einer amerikanischen High-School unterrichtet, möchte dies versuchen und schreitet durch ein Zeitportal, um in einem heruntergekommenen Imbiss in den 1950er Jahren zu landen. Doch das Zeitgeschehen lässt sich nicht ohne Widerstand manipulieren. Auf beiden Seiten der Geschichte begegnet Jake mehr als einmal Katastrophen und menschlichen Abgründen! Wer mit „Der Anschlag“ einen klassischen Horror-Roman im altbewährten Stil von Stephen Kings erwartet, wird hier leider enttäuscht sein. In „Der Anschlag“ zeigt er uns nochmal einen ganz anderen und vor allem noch unbekannten Blickwinkel auf die amerikanische Geschichte! Mich konnte er mit diesem Buch total fesseln. Einmalig von der ersten Seite weg … „Der Anschlag“ spiegelt die amerikanische Gesellschaft in den späten 50er und frühen 60er Jahren wieder, mit allen Vor- und Nachteilen. Die Charaktere sind wie immer hervorragend ausgearbeitet und man freut sich auf jede neue Szene mit den Protagonisten. Auf vielen Seiten konnte ich den Mief der Fabriken riechen und die Musik aus den Tanzlokalen hören. Selbst Nebencharaktere wie die Schüler aus Jakes Schule oder der alter humpelnder Hausmeister sind mir im Gedächtnis geblieben und total ans Herz gewachsen. Eine weitere Stärke dieses Buches ist die Darstellung des Kennedy-Attentäters Lee Harvey Oswald. Er wirkte auf mich menschlich und greifbar. Auch wenn er definitiv kein freundlicher Geselle ist, mit dem man abends auf ein Bier gehen möchte, bekam ich doch ein bisschen das Gefühl ihn zu verstehen. Bei manchen Charakteren greift Stephen King ganz gezielt zur Schwarz-Weiß-Malerei, das lässt er hier aber ganz bleiben. Lee Harvey Oswald bleibt wandelbar. Auch die Beschattung Oswalds durch Jake Epping, die wir über mehrere Jahre begleiten, war für mich interessant und spannend nach zu verfolgen. Es ist schon einige Jahre her, dass ich dieses Buch zum letzten Mal gelesen habe und doch ist mir die Geschichte präsent, wie kaum eine Andere. Stephen King hat hier in meinen Augen alles richtig gemacht! Er schafft es, in über 1000 Seiten sein hohes Niveau sowohl sprachlich als auch im Erzählstil zu halten und den Leser komplett in seinen Bann zu ziehen. Und ich vermisse Jake und Sadie immer wieder! Ich glaube, ich muss das Buch ganz bald wieder zur Hand nehmen …

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Ich habe mein erstes Stephen King Buch gelesen! Wuhu, ich bin schon ein kleines Bischen Stolz auf mich, da das Buch ein ziemlich dicker Wälzer ist und das Englisch auch nicht immer ganz einfach. Doch dazu jetzt mehr. Stephen King hat einen sehr speziellen und ausgewogenen Schreibstile. Er beschreibt sehr viel und ausführlich. Durch seine Wortwahl wird eine einzigartige Atmosphäre vermittelt. Ich habe mir noch nie so sehr gewünscht, in einem Buch dabei zu sein. Gerade am Anfang der Geschichte, wenn Jake Epping zum ersten Mal nach Derry kommt, ist es Stephen King unglaublich gut gelungen die Atmosphäre der 50er einzufangen. Ich habe damals noch nicht gelebt und trotzdem hat es sich angefühlt, als wäre ich selber dort gewesen. Der Schreibstile von King ist grandios und sehr wortreich. Daher war das Buch, gerade zu anfang, sehr anstrengend zu lesen. Ich bin keine Native Speakerin, hatte aber Englisch als LK und habe bereits zwei Jahre im Ausland gelebt. Trotzdem war es sehr anstrengend zu lesen und nach längeren Abschnitten musste ich öfter eine Pause einlegen um mein Gehirn eine Pause zugönnen. Ich würde das Buch wegen seines Schreibstyles fortgeschrittenen Lesern empfehlen, die mit der englischen Sprache sehr vertraut sind. Während des Lesens hatte ich Phasen, in denen ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Die Geschichte wird langsam erzählt und Spannung wird nur langsam aufgebaut, bis zum Ende der Spannungshöhepunkt kommt. Kleiner Inszenierungen sorgen auf den über 600 Seiten vor dem großen Finale auch für Spannung und Abwechslung. Während des Lesens war mir nie "langweilig", sodass ich dachte, ich könte jetzt auch aufhören zu lesen. Trotzdem hat es sich an einigen Stellen gezogen und wurde etwas langatmig. Die Handlung von 11.22.63 ist faszinierend! Ich habe schon einige Zeitreise Bücher gelesen und noch nie ist mir ein dermaßen ausgeklügelte Geschichte untergekommen. Die Art und Weise wie Stephen King mit den verschiedenen Zeitsträngen spielt ist gewieft.Es entsteht eine nicht vorraussehbare Geschichte mit einem bitter-schönen Ende. Gerade da der Leser einen sehr großen Einblick in das Leben von Jake Epping bekommt und man von Seite 1 bis zur letzten Seite immer an seiner Seite bleibt, baut man eine starke Verbindung zu dem Protagonisten auf. Er ist ein herkömmlicher Englischlehrer an einer High School mit dem Herzen am richtigen Fleck. Er hat einen Sinn für Gerechtigkeit und seine Handlungen sind authentisch und nachvollziehbar. Ein Gegenstück dazu bildet die exzentrische und temperamentvolle Sadie, obwohl sie sehr tollpatschig ist. Es ist schön zusehen, wie sie und Jake sich langsam annähren und eine einzigartige Liebesgeschichte zwischen den beiden entsteht, die keines Falls kitschig oder klischeebehaftet ist. Von Anfang an ist klar, dass die Geschichte noch einen Haken haben muss und (leider) ist das der Fall. Das Ende ist bitter schön und hat mich zu Tränen gerührt. Oft hört man in Verbindung mit Stephen King Büchern den Satz "Der Weg ist das Ziel", da seine Bücher sehr gut geschrieben sind, das Ende jedoch oft etwas enttäuschen ist oder es nicht das, vom Leser, erwünschte Finale gibt. 11.22.63 ist keins dieser Bücher, obwohl der Weg einer der bestumschriebensten und ungewöhnlichsten Wege ist. Das Ziel und der Weg sind absolute passend und stimmig. Ein neuer und einzigartiger Blickwinkel auf das Thema Zeitreise. Sehr ausgeklügelt und spannend geschrieben mit Protagonisten, die man nur mögen kann. Eine Handlung, die sich langsam entwickelt, dies aber mit viel Charm und Anmut tut, das hierrin der Charme des Buches liegt! Ich kann es jedem empfehlen!

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Inspiriert durch den Deutschland-Start der US-Serie "11.22.63 – Der Anschlag" habe ich vor kurzem die literarische Vorlage zu der Produktion gelesen. Zunächst war ich skeptisch, ob das Buch das Richtige für mich ist, da ich als Nicht-Amerikanerin nicht allzu viel mit John F. Kennedy am Hut habe und bisher auch noch keinen Roman des Autors gelesen hatte. Aber bereits während des ersten Kapitels war ich vollkommen begeistert, da die Geschichte schnell einen unwiderstehlichen Sog entwickelt hat, der mich komplett in seinen Bann gezogen und zum kontinuierlichen Weiterlesen motiviert hat. Zur Story: Der todkranke Diner-Besitzer Al Templeton weiht den frisch geschiedenen Englischlehrer Jake Epping in ein Geheimnis ein – in der Vorratskammer des Diners gibt es ein geheimes Zeitreise-Portal ins Jahr 1958. Al bittet Jake darum, ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen: der Mittdreißiger soll durch das Portal steigen und das Attentat auf John F. Kennedy am 22.11.1963 verhindern. Nach einigem Zaudern und Zögern lässt Jake sich auf die Sache ein und taucht in die Vergangenheit ab… Überrascht hat mich bei dem Roman, dass das Kennedy-Attentat gar nicht so sehr im Mittelpunkt der Handlung steht. Der Schwerpunkt liegt auf dem Protagonisten Jake Epping und dessen Charakter-Entwicklung. Besonders unterhaltsam beim Lesen fand ich Jakes Bemühungen, sich in der Vergangenheit einzuleben und nicht unangenehm aufzufallen – gar nicht so einfach, wenn man es gewohnt ist, mal eben schnell mit Handy zu telefonieren oder dabei erwischt wird, wie man einen Song der Rolling Stones, der erst Jahre später veröffentlicht werden wird, vor sich hin singt. Die bildhaften Beschreibungen der späten 50er/ frühen 60er Jahre machen den Roman zu einem richtigen Schmöker, der sich jedoch nicht in idealisierender Nostalgie verliert, sondern die scheinbare Idylle immer wieder durchbricht. Jake begegnet auf seiner Reise vielen teilweise witzig-exzentrischen, teilweise grausamen, teilweise liebenswerten Nebenfiguren – besonders hervorgehoben sei hier sein Love Interest Sadie Dunhill. Gerade die Liebesgeschichte zwischen Sadie und Jake ist – wie ich finde – gut gelungen, ohne ins Kitschige abzudriften (wie es bei Zeitreise-Love Stories ja leider oft der Fall ist). Zudem werden sich Stephen King-Fans sicherlich darüber freuen, dass Figuren aus "Es" einen kleinen Cameo-Auftritt haben. Ich empfehle den Roman allen Lesern, die Interesse an einer mentalen Zeitreise ins Amerika der 60er Jahre haben sowie allen Psychothriller-Fans, die offen für übernatürliche Elemente und ein historisches Setting sind und desweiteren natürlich allen Stephen King-Aficionados.

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Meine Meinung: Stephen King hat hier ein wirklich geniales Was-wären-wenn Szenario geschaffen, was wäre wenn man ein Ereignis das Amerika für lange Zeit geprägt hat ungeschehen machen könnte und die Zukunft dadurch verändert? Mit über 1000 Seiten ist dieses Buch natürlich ein ganz schöner Brecher, aber die Thematik und vor allem der eigene Drang am Anfang des Buches, endlich alle Zusammenhänge verstehen zu wollen, treibt einen ganz sicher durch die Seiten. Die Hauptperson Jake Epping ist, finde ich, ein typischer Amerikaner wie er in jedem King Roman vorkommen könnte. Ein geschiedener Abendschullehrer mit Hauskatze. Von Freunden ist an dieser Stelle erst mal keine Rede, es sei denn man zieht Al Tempelton dazu, Besitzer des alten Diners den Jake gerne aufsucht. Eines Tages bittet ein total veränderter Al ihn seine Geschichte erzählen zu dürfen und diese bringt mit ein paar wenigen Erklärungen auch jede Menge Fragen mit sich. Ein Zeitportal mitten im Lebensmittellager! Ich finde es sehr sympathisch, das Jake nicht direkt alles glaub und auch als er es selbst ins Jahr 1958 "geschubst" wird, noch nicht alles sieht was um ihn herum passiert. Mit der Zeit erkennt Jake aber die Möglichkeiten die sich ihm plötzlich auftuen. Um zu testen ob Al's Theorie stimmt und er wirklich dazu in der Lage wäre ein großes geschichtliches Ereignis zu verhindern, versucht er zunächst das Leben einer seiner 2011 Schüler zu verändern um zu sehen, was dieser Eingriff in die Zeit nach sich zieht. Die Geschichte selbst ist sehr spannend inszeniert, dadurch das die Zeit nicht verändert werden möchte bekommt der Leser ein ständiges auf und ab, ein Hoffen und Bangen. Ob er es am Ende schaffen wird und auf welche Weise sein Versuch endet werde ich natürlich nicht verraten, aber eins ist sicher, auch kleine Taten haben eine Auswirkung auf die Zukunft. Was mich außerdem an diesem Buch so sehr begeistert sind die vielen kleinen Anspielungen auf andere Stephen Kind Werke. Wer die anderen Bücher nicht gelesen hat wird sie nicht bemerken und das ist auch gar nicht so schlimm. Wer allerdings schon den ein oder anderen King Roman gelesen hat, kann sich an Details erfreuen wie zum Beispiel das "Der Anschlag" teilweise in der Kleinstadt Derry spielt die man unter anderem au ES kennt. Hier trifft die Hauptfigur auch auf Personen die später in ES eine größere Rolle spielen werden, zeitlich gesehen spielt " Der Anschlag" nämlich vor "ES". Der Anschlag auf John F. Kennedy nimmt übrigens keine Hauptrolle in diesem Buch ein. Es dreht sich eher um Al, Jake und das Zeitloch. Fazit: Spannende Lektüre vor geschichtlichem Hintergrund, sympathische wiederkehrende Charaktere mit ihrem ganz eigenen Charme. Von mir gibt es 5 Sterne, ich wünschte es gäbe mehr Bücher dessen Thema einen so sehr fesselt.

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1056 Seiten Heyne Verlag Erschienen am 23. Januar 2012 ISBN 978-3453267541 Klappentext: Wenn die Vergangenheit grausam zuschlägt – Stephen King schreibt die amerikanische Geschichte neu Am 22. November 1963 fielen in Dallas, Texas, drei Schüsse. John F. Kennedy starb, und die Welt veränderte sich für immer. Wenn man das Geschehene ungeschehen machen könnte – wären die Folgen es wert? Jake Epping kann in die Vergangenheit zurückkehren und will den Anschlag verhindern. Aber je näher er seinem Ziel kommt, umso vehementer wehrt sich die Vergangenheit gegen jede Änderung. Stephen Kings neuer großer Roman ist eine Tour de Force, die ihresgleichen sucht – voller spannender Action, tiefer Einsichten und großer Gefühle. Jake Epping lebt ein normales Leben, bis sein Freund Al ihm ein großes Geheimnis enthüllt: Er kennt ein Portal, das ins Jahr 1958 führt. Und Al gewinnt ihn für eine wahnsinnige Mission. Jake soll in die Vergangenheit zurückkehren und das Attentat auf John F. Kennedy vereiteln, um den Gang der Geschichte positiv zu korrigieren. Und so beginnt für Jake ein neues Leben in einer für ihn neuen Welt. Es ist die Welt von Elvis und JFK, von großen amerikanischen Autos und beschwingten Highschool-Tanzveranstaltungen. Es ist die Welt des gequälten Einzelgängers Lee Harvey Oswald, aber auch die der Bibliothekarin Sadie Dunhill, die Jakes große Liebe seines Lebens wird – eines Lebens, das gegen alle normalen Regeln der Zeit verstößt. Und je näher Jake seinem Ziel kommt, den Mord an Kennedy rückgängig zu machen, desto bizarrer wehrt sich die Vergangenheit dagegen – mit aller gnadenlosen Gewalt, die sich auch gegen Jakes neue Liebe richtet ... Mein Umriss: Jake Epping ist Lehrer und unterrichtet unter anderem Erwachsene. Der Aufsatz von Harry Dunning dem Schulhausmeister über seine Jugend rührt ihn zu Tränen und lässt ihn nicht mehr los. Als er in Al Templetons Diner geht um einen Hamburger zu essen, stellt er fest, das Al über Nacht schrecklich abgenommen hat und nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Kurz darauf bekommt Jake einen Anruf von ihm, in dem er ihn um ein Treffen bittet. Diese Bitte schlägt ihm Jake nicht aus. Er besucht ihn in seinem Diner, wo dieser ihm eine Geschichte erzählt, die er erstmal nicht glauben kann. Al tritt jedoch den Beweis an und Jake ist fasziniert. Jake tritt mit Als Hilfe seine erste Zeitreise in die Vergangenheit an. Als Al kurze Zeit später merkt, dass er nicht mehr lange zu leben hat, bittet er Jake zu sich nach hause und überreicht ihm diverse Gegenstände und Geld. Damit soll er in die Vergangenheit reisen und das Attentat auf John F. Kennedy am 22.11.1963 verhindern. Nach Als Information kann er sich jahrelang in der Vergangenheit aufhalten, aber keine Reise dorthin würde in der Gegenwart länger als zwei Minuten dauern. Als Al stirbt will ihm Jake seinen Wunsch erfüllen und zugleich noch seinen eigenen. Er will die Familiengeschichte Dunnings auch beeinflussen und damit den Inhalt des Aufsatzes und Dunnings Leben als Gehbehindertem in andere Bahnen lenken. Da er jedes Mal wenn er die unsichtbare Treppe im Lagerraum des Diners nach unten geht im Jahr 1958 landet, trifft er finanzielle Vorkehrungen indem er Als Geld auf ein Konto einzahlt und als Joker hat er Sportergebnisse von damals dabei, um notfalls Wetten abschließen zu können. Er wartet in der Vergangenheit auf die Einreise Lee Harvey Oswalds, dem verblendeten Einzelgänger, beschatten ihn und seine Frau mit einfachsten Mitteln, lernt seine große Liebe Sadie kennen, findet viele Freunde und genießt das Leben der unbeschwerten Sechziger. Doch alles wird schwieriger, als Jake sich das gedacht hat. Die Vergangenheit will sich nicht ändern lassen und wehrt sich gegen jede Aktion, die ein Veränderung herbeiführen soll. Mein Eindruck: Das bisher beste Werk Kings mit dem er unter Beweis stellt, dass er in seiner Arbeit als Autor sehr wandlungsfähig ist. Er zeigt den american way of life der beschwingten Sechziger, in denen es mit dem Land und dessen Bürgern immerzu nur aufwärts zu gehen schien. Das Leben machte einfach Spaß. Aber King wäre nicht King, wenn er das Buch alleine darauf beruhen hätte lassen. Nein, er lässt die Vergangenheit um ihre Geschichte kämpfen. Sie will nicht geändert werden, und somit bekommt Jake so manchen schmerzhaften Schlag einzustecken. Zum Attentat auf Kennedy und die Biografie von Lee Harvey Oswald hat er eine irrsinnige Recherchearbeit auf sich genommen, die sich jedoch im Ergebnis des Buches mehr als positiv niederschlägt. Wie auch in seinen anderen Büchern verheddert sich King nicht in Nebensächlichkeiten. Er bleibt am Ball und verliert nie den roten Faden, dem der Leser leicht und stolperfrei folgen kann. Er hat dieses Buch so realistisch geschrieben, dass man als Leser das Gefühl hat, selber in die Zeit zu Anfang der Sechziger zurückversetzt geworden zu sein. Dass er sich entschied, das Buch nicht wie ursprünglich geplant in den Siebzigern zu schreiben, sondern erst jetzt, lässt seinen Patriotismus seinem Land gegenüber erkennen. Er begründet das auch damit, dass er warten wollte, bis die Zeit reif war. King tat mit diesem Buch einen Riesenschritt vom Horrorautor zum ernsten, nachdenklichen Schriftsteller. Mein Fazit: Kein Thriller und trotzdem ein spannendes, rundum gelungenes Werk, das auch zu mehrmaligem Lesen einlädt.

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