Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Sieben Minuten nach Mitternacht

Patrick Ness, Siobhan Dowd

(43)
(11)
(1)
(0)
(0)
€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Geschichte und Erzählstil: Im Dezember durfte ich an der Pressevorführung zum Film "Sieben Minuten nach Mitternacht" teilnehmen, der seit Anfang Mai auch in den deutschen Kinos läuft (Review folgt noch, sobald meine Hand wieder voll einsatzfähig ist). Als Buchnerd war ich natürlich auch auf die Romanvorlage gespannt und habe sie als Hörbuch nachgeschoben. Der Film hatte bei mir einen unglaublichen Eindruck hinterlassen - so echt, lebensnah, traurig und ergreifend. Und ganz ähnlich ging es mir von der ersten Minute an mit dem Hörbuch. Patrick Ness und Siobhan Dowd erzählen auf eindringliche und sehr behutsame Weise die Geschichte eines Jungen, dessen Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Mit bewundernswerter Sturheit sorgt Conor seit der Diagnose für sich selbst, entlastet seine Mutter, wo er nur kann, und weigert sich schlicht und ergreifend, auch nur eine Sekunde lang zu glauben, sie könnte den Kampf verlieren. Als Leser / Zuhörer spürt man jedoch ganz deutlich, wie er nach und nach den Boden unter den Füßen verliert. Sich zurückzieht, unsichtbar wird. Auch seine Mitschüler merken das und finden in Conor ein leichtes Opfer für Mobbingattacken. Auch das erträgt er mit vorgerecktem Kinn. Er will nicht bemitleidet oder bemuttert werden, denn das hieße, dass er sich mit dem Schicksal seiner Mutter abgefunden hat. Dabei will er nur ein ganz normaler Junge sein, mit einem ganz normalen Leben. Diese Ausgangssituation nimmt einen ziemlich mit - man bewundert Conor für seine Stärke, gleichzeitig will man ihm aber sagen, dass es okay ist, zu weinen und verzweifelt zu sein. Zu schreien und zu kämpfen und am Ende vielleicht sogar aufzugeben - wenn es nötig ist. Und genau hier kommt das Monster ins Spiel. Das Monster, das Conor um sieben Minuten nach Mitternacht besucht, um ihm Geschichten zu erzählen. Geschichten, in denen die Dinge nicht nur schwarz und weiß sind, in denen es nicht immer ein Happy End gibt. Das Monster will Conor dazu bringen, der Wahrheit ins Auge zu sehen und durchläuft gemeinsam mit ihm verschiedene Phasen - beispielsweise Wut und Kontrollverlust. Das sind Phasen, die Conor durchmachen muss, um am Ende akzeptieren zu können, dass es vielleicht keine Therapie gibt, die seine Mutter heilen kann. Ein schwermütiges, unendlich trauriges und bedrückendes Thema, das Ness eindrucksvoll und vor allem mit Feingefühl umsetzt. Ob das Monster tatsächlich da oder ein Ausdruck von Conors kindlicher Fantasie ist, bleibt offen. Das spielt aber auch keine Rolle, denn es ist seine Art und Weise, mit der Situation umzugehen. Wie auch der Film wartet die Buchfassung dabei mit unglaublichen, fesselnden Bildern auf, die den Leser mitreißen und bis zum Ende nicht los lassen. Von der Gestalt des Monsters über die anderen Figuren (Conors liebevolle Mutter, seine resolute, eher pragmatische Großmutter und sein abwesender Vater), die melancholische, aber am Ende doch hoffnungsvolle Atmosphäre bis hin zur Botschaft der Geschichte stimmt für mich einfach alles. Mit einer winzig kleinen Ausnahme: Das Ende des Filmes hat mir ein bisschen besser gefallen. Das Ende des Buches war mir einen Ticken zu abrupt. Übrigens berührt die Geschichte auch vor dem Hintergrund ihrer Entstehung. Entworfen wurde die Romanidee nämlich von Siobhan Dowd, die jedoch vor Fertigstellung des Buches an den Folgen einer Krebserkrankung starb. Patrick Ness wurde dann gebeten, den Roman zu Ende zu schreiben und ich finde, mit diesem Buch hat er doch eine unglaubliche Hommage an Siobhan Dowd geschaffen. Sprecher: Gelesen wird Sieben Minuten nach Mitternacht von der Schauspielerin Maria Furtwängler, die auf jeden Fall eine sehr angenehme Erzählstimme hat. Wenn man ihr zuhört, fühlt man sich irgendwie an das Vorlesen in der Kindheit erinnert. Es gelingt ihr, die Stimmung der Geschichte zu transportieren und einen mitzunehmen auf Conors ebenso fantastische wie schmerzvolle Reise. Trotzdem hat ihre Stimme für mich nicht immer zu einhundert Prozent gepasst, vor allem in Bezug auf den jungen Protagonisten Conor. Mein Fazit: Wie schon der Film hat mich auch die Hörbuchfassung von Sieben Minuten nach Mitternacht gefesselt und tief berührt. Conors Schicksal, seine Art, mit der Krankheit seiner Mutter umzugehen, und die feinfühlige Umsetzung dieses schwierigen Themas können absolut niemanden kalt lassen und haben mich vollends überzeugt. Für mich ist Sieben Minuten nach Mitternacht eigentlich jetzt schon ein moderner Klassiker und nicht nur für Jugendliche ein Must-Read.

Lesen Sie weiter

Hoffnung, Angst und ein drohender Verlust. Sieben Minuten nach Mitternacht ist ein sehr emotionales Buch. In dieser Geschichte folgen wir Conor, dem droht ein wichtiger Bestandteil seines Lebens entrissen zu werden. Er muss aber nicht alleine mit dieser Situation zurecht kommen. Eine sehr einzigartige Unterstützung besucht ihn immer sieben Minuten nach Mitternacht. Dieses Buch ist ein Must-Read. Allerdings ist es nichts für zartbesaitete Leser. Diese Geschichte besteht nicht nur aus dem Geschriebenen, sondern lebt von der Story, die zwischen den Zeilen geschrieben wurde. Anders als erwartet, handelt es sich bei dem Werk nicht nur um ein Kinderbuch. Das Cover: Da es sehr viele Cover für dieses Buch gibt, beziehe ich mich auf die Filmausgabe und muss sagen … ich liebe dieses Cover! Es fängt die Geschichte perfekt ein und ist sehr ansprechend. Definitiv ein Eye-Catcher im Bücherregal. Das Hörbuch: Danke Maria Furtwängler, für diese Lesung! Gerade in einer Story wie dieser, ist es sehr wichtig, dass Gefühle richtig „gesprochen“ werden. Natürlich ist es für eine erfahrene Schauspielerin (Tatort) ein Leichtes gute Hörbücher aufzunehmen. Jedoch ist es nicht selbstverständlich SO EINE GESCHICHTE richtig rüber zu bringen. Eine Konversation zwischen Conor und seine Mum, geht mir zum Beispiel nicht mehr aus dem Kopf und ich denke, damit hat das Hörbuch sein Ziel erreicht. Buchempfehlung? Für wen? Jeden. Auch wenn ich mich jetzt schon in letzter Zeit damit öfter wiederholt habe, aber die Story unterhält jeden und besonders könnte sie Menschen helfen, die sich in ähnlichen Situationen befinden. Ebenso bietet sie viel zum Analysieren, sollten sich Deutschlehrer endlich einmal dazu entscheiden, Kinder-/Jugendbücher im Unterricht zu behandeln.

Lesen Sie weiter

Inhalt: Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor den Albtraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diesmal begegnet er einem Wesen, das seine geheimsten Ängste zu kennen scheint, ein Wesen, das uralt ist und wild und weise. Und schon bald begreift Conor, dass es der einzige Freund ist, der ihm in den Stunden der Not zur Seite steht. Denn er wird zerrissen von der einen Frage, die er nicht einmal zu denken wagt. Darf er seine Mutter, die er über alles liebt, loslassen? Oder muss er es sogar, um nicht selbst verloren zu sein? Meinung: Ich war sehr glücklich darüber, das Buch, als Rezensionexemplar zu erhalten und hatte auch große Erwartungen daran, da ich nur positive Meinungen darüber gelesen habe. Ich wurde auch nicht enttäuscht. Dieses Buch hat mich sehr berührt und Nachdenken lassen. Über Ängste, das Leben und vielen weiteren Sachen. Es ist kein einfaches Buch, dass man mal an einem Nachmittag so dahin liest und sich danach direkt das nächste schnappt. Ich habe öfters das Buch weggelegt und habe darüber nachgedacht. Ich weiß, dass klingt bestimmt komisch, aber ich finde man muss das machen, damit man das Buch wirklich richtig versteht. Mir haben besonders, die Illustrationen gezeichnet, die manchmal über zwei Seiten gingen. Sie waren alle düster, doch faszinierend. Außerdem finde ich noch gut, dass man erst zum Schluss erzählt bekommt, was für einen Albtraum Conor überhaupt hat. Während des ganzen Buch wird nur etwas von einer Finsternis gesagt, aber weiter erläutert wird gar nichts, bis halt zum Ende. An sich ist das Buch super aufgebaut. Dieses Monster das ihn immer besucht und ihm Geschichten erzählt, bis er endlich die Wahrheit einsieht. Grandios. Mehr kann man dazu nicht sagen. Ich muss zugeben, bevor ich das Buch angefangen hatte, dachte ich das Conor erwachsen wäre. Doch da er noch dieser kleine 13-jährige ist, war er mir sehr sympathisch, da er, trotz seines Alters, erwachsener war, als die meisten richtigen Erwachsenen. Wegen seiner Mutter musste er schnell erwachsen werden. Er kümmerte sich alleine um den Haushalt und machte alles selbstständig. Er tat mir während des Buches Leid, da niemand so früh erwachsen werden sollte. Ansich so etwas erleben sollte. Doch Mitleid war das letzte, was er wollte. Er wollte ganz normal behandelt werden, wie jeder andere, auf seiner Schule. Und das machte ihn wütend. Das Monster hatte ich mir auch anders vorgestellt. Doch wie es dort im Buch dargestellt wird, ist einfach nur der Hammer. Dieses bedrohliche Wesen, das trotzdem freundlich und mitfühlend ist, war ein Freund den jeder gern hätte. Also ihr seht, das Buch hat mir wirklich geflasht. Es hatte zwar keinen wirklichen Spannungsfaden, doch das braucht dieses Buch gar nicht. Ich wollte nicht weiter lesen, weil es spannend ist. Ich wollte weiterlesen, weil es ein sehr toller und interessanter Ratgeber ist, für jeden. Egal, ob jemand in der Familie krebskrank ist oder man in andere Schwierigkeiten im Leben bewältigen muss. Man kann es auf verschiedene Situationen beziehen, dass es vom unfassbaren Wert ist. Ich bin Patrick Ness, und auch Siobhan Dowd, die leider bevor sie ihre Idee umsetzten konnte, an Krebs gestorben ist, unglaublich dankbar, für diese Geschichte und sie wird mir bestimmt noch sehr sehr lange in Erinnerung bleiben und ich werde sie auch immer wieder lesen. Das heißt es gibt volle 5 von 5 Sterne und das zurecht.

Lesen Sie weiter

Ein wirklich besonderes Buch. Die Gestaltung, die einen beim Lesen immer wieder unterstützt ist wirklich ganz besonders. Immer genau im richtigen Moment eingesetzt und sehr kreativ. Die Geschichte und Handlung hat von Anfang an einen sehr ernsten Touch. Man spürt, wie sehr die Situation Conor belastet und wie sehr er sich vor dem schlimmen Ende fürchtet. Der Baum, der zu ihm spricht macht Conor jedoch keine Angst. Aber das was der Baum sagt bzw. die Angst vor seinem schlimmsten Albtraum, die macht ihm Angst. Das Buch ist somit kein 0815 Fantasy Buch sondern behandelt das ernste Thema Angst. Nicht die Angst vor dem Dunkeln in der Nacht, sondern die echte Angst. Conor ist ein sympathischer kleiner Kerl und die Geschichte tut einem in der Seele weh. Das Buch ist so emotional und traurig und einfach nur empfehlenswert.

Lesen Sie weiter

Heute, möchte ich dir einen Kinofilm ans Herz legen. Ein Film der nach einem Buch verfilmt wurde, das es schon seit 2011 gibt. Selten habe ich erlebt, dass ein Film mindestens so gut war wie das Buch! Aber in dem Fall, kann ich nur sagen, egal, was du zuerst in den Händen hältst, nimm es! Und vergesse die Taschentücher nicht! In Sieben Minuten nach Mitternacht geht es um einen dreizehn Jahre alten Jungen. Connor, hat einen Albtraum. Er steht an einem Abgrund und kann die Hand nicht halten, die sich ihm entgegen streckt. Jedes Mal wird er wach, bevor der Traum zu Ende ist. Normal ist das Leben von Connor nicht. Seine Mutter ist schwer krank und ist oft für den Jungen nicht ansprechbar. Der Dreizehnjährige hat in der Schule Ärger, einige Jungen ärgern ihn wegen seiner glatzköpfigen Mutter, sie hänseln ihn und machen Connor zum Opfer ihrer Schikanen. Zu allem Übel soll dann auch noch die akkurate Großmutter den Jungen zu sich nehmen, solange die Mutter wieder einmal ins Krankenhaus muss. Der Vater lebt mit einer neuen Frau in Amerika, auf den kann sich Connor auch nicht verlassen. Und dann taucht sieben Minuten nach Mitternacht ein Monster vor Connors Fenster auf. Der Junge hofft schon auf Hilfe, auf jemanden, der ihn vor den Schikanen in der Schule schützt, oder die Großmutter zum Teufel jagd. Stattdessen will die alte Eibe (das Monster) Connor Geschichten erzählen. Und am Ende, will sie die Geschichte des Jungen hören… Geschichten sind das Gefährlichste von der Welt, knurrt das Monster. Geschichten jagen, beißen und verfolgen dich. Alle nehmen ständig Rücksicht auf die prekäre Situation des Jungen, nur, um ihn nicht zusätzlich zu stressen. Und merken gar nicht, wie Connor, nur um ein wenig Normalität bettelt. Egal was er tut, er kommt mit allem “durch” und fühlt sich immer elender. Das Monster ist weise und uralt, hat Erfahrung und schon so viel gesehen. Es ist der Einzige, der Connor ernst nimmt. Genau das, was er braucht, um damit klar zu kommen, weil seine Mutter sterben wird. In dem Buch finden sich Zeichnungen, die man auch in dem Film wiederfindet. Außerdem Bilder vom Film. Patrick Ness hat die Idee von Siobhan Dowd, die leider viel zu früh verstorben ist, aufgenommen und hat daraus einen Jugendroman über den Verlust und die Hoffnung geschrieben. Die Figuren sind ganz einfach beschrieben und der Text passt, so dass auch ein junger Mensch sehr wohl versteht, um was es hier geht. In dem Film wird Connor, von Lewis MacDougall gespielt, ein zwölfjähriger Junge aus Schottland, der noch keine große Hollywood Erfahrungen hat. Sigourney Weaver, die die Großmutter spielt, war von ihrem jungen Kollegen sehr angetan und brachte ihm großen Respekt entgegen, “Die Rolle von Connor ist eine sehr anspruchsvolle, physisch und emotional. Lewis war dabei so tapfer, so präsent und so authentisch. Ich habe tatsächlich noch etwas von ihm lernen können, weil er immer so sehr im jeweiligen Augenblick ist “ Juan Antonio Bayona, der Regisseur, enthielt dem jungen Schauspieler das Ende des Drehbuchs vor, damit Lewis den Connor so natürlich und authentisch wie möglich spielen sollte “Und genau das war es, womit Lewis uns schließlich auch beschenkte “ Mich hat der Film Tage danach noch beschäftigt. Immer wieder musste ich an den Jungen denken und an den kleinen Schauspieler. Beides, Buch sowohl der Film, haben mich zu Tränen gerührt. Absolut daran denken, egal ob Film oder Buch, nimm Taschentücher mit.

Lesen Sie weiter

Ein Knacken durchfährt die Nacht und ganz plötzlich steht vor Conor ein gewaltiges Monster. Halb Baum, halb Mensch reckt es sich empor und greift nach dem dreizehnjährigen Jungen. „Ich werde dir drei Wahrheiten erzählen.“, droht es mit seiner gewaltigen Stimme, die die Nacht durchschneitet. „Und dann erzählst du mir eine Wahrheit.“, fährt es fort, bevor es zu erzählen beginnt. Sieben Minuten nach Mitternacht ist ein Jugendbuch, welches von Siobhan Dowd begonnen wurde zu schreiben und nach ihrem Tod von Patrick Ness fertiggestellt wurde. Der 2011 unter dem Titel A Monsters Call veröffentlichte Roman verarbeitet zu weiten Teilen Dowds eigene Erfahrungen mit Brustkrebs und die Auswirkungen auf ihre Kinder. Drei Geschichten und eine verdrängte Wahrheit Ebenso wie Dowds Familie mit ihrer Erkrankung umgehen musste, geht es in Sieben Minuten nach Mitternacht um Conor, der gemeinsam mit seiner krebskranken Mutter in einem abgelegenen Haus lebt. Und obwohl Conor merkt, dass es seiner Mutter immer schlechter geht, versucht er dennoch daran zu glauben, dass sie wieder gesund wird. is plötzlich ein Monster vor ihm auftaucht und ihm märchenartige Geschichten über das Leben und den Tod erzählt und Conors Mutter so krank wird, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden und er zu seiner Großmutter ziehen muss. Gleichsam versucht Conor eine Art von Normalität in seinem Schulalltag aufrecht zu erhalten, der plötzlich durchbrochen wird, als seine beste Freundin erzählt, dass seine Mutter schwer erkrankt ist, seine Mitschüler beginnen sich von ihm zu distanzieren – als wäre er der erkrankte – und das Monster ihn plötzlich auch dorthin verfolgt. Im Grunde wird die ganze Handlung aus Conors Sicht erzählt. Dabei geht es vor allem um alles, was um ihn herum geschieht und weniger um seine wirklichen Gefühle, die er gleichermaßen vor dem Monster und dem Leser zu verstecken sucht. Unterbrochen wird diese recht realistische Erzählung immer wieder durch das Auftauchen des Monsters, welches Conor drei Geschichten darüber erzählt, dass es nicht immer ein Gut gegen Böse gibt, sondern viele Graustufen dazwischen oder unterschiedliche Motivationen. Immer wenn das Monster wieder verschwindet, lässt es dabei etwas zurück, welches auf seine wirkliche Existenz zurückschließen lässt. Fantastische Metapher für unterdrückte Gefühle macht den Roman auch für Erwachsene lesenswert Obwohl es sich bei Sieben Minuten nach Mitternacht um einen recht klassisch erzählten Kinder- oder Jugendroman handelt – der immer wieder durch wundervolle Illustrationen unterbrochen wird –, enthält die Geschichte so viel Tiefe, dass sie auch für Erwachsene sehr spannend ist. Das Monster als Metapher für unterdrückte Gefühle, welches immer wieder in Momenten auftaucht, in denen Conor es eigentlich nicht gebrauchen kann, ist ein solch starkes Bild für Trauer und Hilflosigkeit, dass es fast schon wieder zu naheliegend ist und gleichzeitig auf sehr geniale Weise beschreibt wie sich solche Gefühle anfühlen. Es ist ein sensibler und für Kinder angemessener Umgang mit dem sehr schwierigen Thema eines erkrankten Elternteils, der die Gefühlsebene auf eine Art beschreibt, die alle Menschen gleichermaßen erreichen kann. Genau dies ist es, was das Buch zu einem solch besondern macht, denn jeder Mensch, der eine geliebte Person an eine Krankheit verloren hat, kann sich direkt in Conor hineinversetzen, mit ihm fühlen und verstehen was in ihm vorgehen muss. Gleichzeitig geben Dowd und Ness so wenig wie möglich über Conors Gefühlsleben preis, so dass der Leser nie genau weiß, was in ihm vorgeht und seinen eigenen Erfahrungen auf Conor projektieren kann. Nur eine Warnung vor dem lesen dieses Romans, der seine fünf von fünf Sternen redlich verdient hat: Dieses Buch wird euch mit einem gebrochenen Herzen zurücklassen.

Lesen Sie weiter

Tell me the truth!

Von: M.

24.04.2017

SIEBEN MINUTEN NACH MITTERNACHT Tell me the truth! Diese Trauer, immer diese verfluchte Trauer. Wer schon einmal in seinem Leben einen Menschen, mit dem er jahrelang in Liebe zusammenlebte, gehen lassen musste, der weiß, wie vernichtend Trauer sein kann. Und ganz genau darum geht es in „Sieben Minuten nach Mitternacht“. Und das Buch ist heftig, sehr, sehr heftig, nix für schwache Nerven und nix für zart Besaitete, nix für Leute, die lieber in einer heilen Welt leben. Aber die Welt ist eben sehr oft für viele Menschen nicht heil. Für Conor war sie das. Auch, wenn er in der Schule noch nie der Beliebteste war. Wenn er nachhause kam, dann war die Welt in Ordnung. Denn dort war seine Mutter, mit der er sich beneidenswert gut verstand. Die beiden gucken abends zusammen alte Filme, die Mutter malte mit ihm. Als Freigeist erklärt die Mutter ihrem kleinen Sohn die Welt nicht, sondern lässt sie ihn selbst entdecken. Als sie schwer erkrankt, sagt sie ihm auch nicht wirklich die Wahrheit, sondern schenkt ihm täglich Hoffnung. „Das wird schon wieder!“, „Die Ärzte probieren nun ein neues Medikament mit mir aus!“, „Diese Behandlung hat zwar nicht den gewünschten Erfolg gebracht, aber die nächste wird ihn bringen!“, „Alles wird gut, Conor!“, so tröstet die junge Mutter ihren Sohn. Aber über dessen Gemüt haben sich bereits dunkle Wolken gelegt. Er ahnt Schlimmstes, will das aber nicht wahrhaben. Schließlich redet die Mutter doch positiv. Und auch die Oma meint, dass nun endlich ein offenes Gespräch fällig wäre. Aber die Mutter weigert sich. „Es wird schon alles gut werden…!“ Wird es nicht! Das wird in dem Buch ziemlich schnell klar. Und Conor quält sich zwischen Hoffnung und Verzweiflung durch Tag und Nacht. Und dann, plötzlich, sieben Minuten nach Mitternacht, erscheint ein Monster in seinem Zimmer. Es ist groß und kräftig und zerstörerisch und zeigt Conor, was er alles mit seiner Gedankenkraft schaffen kann. Das Monster will Conor nix tun und es ist auch nicht wirklich böse. Es will Conor jeden Tag eine Geschichte erzählen. Aber Conor hat überhaupt keine Lust auf doofe Geschichten, wo doch seine Mutter dem tödlichen Abgrund immer näher kommt. Er will glauben, dass die Mutter wieder gesund wird. „Was glaubst du wirklich, Conor?“, fragt das Monster ihn. „Was empfindest du wirklich in den Tiefen deines Unterbewusstseins, Conor?“, will das Monster wissen. „Dass alles gut wird natürlich!“, antwortet der Junge. „Und das ist das, was du wirklich fühlst? Tell me the truth!, erzähl‘ mir die Wahrheit, Conor!“ Und immer, wenn das Leben ganz besonders schwer ist und zwar wirklich, wirklich schwer, wenn das Leben einer Hölle gleicht und wir nicht verstehen, warum es so hässlich zu uns ist, warum es sich so fad anfühlt, warum es so weh tut, dann drücken wir uns vor der Wahrheit. Und zwar vor der wirklichen Wahrheit. Das Monster erzählt Conor Geschichten. Geschichten von Gut und Böse, Geschichten von Wahrheit und Lüge, Geschichten von Entstehung und Zerstörung, von Leben und Tod. Ist immer alles klar? Ist immer offensichtlich, wer der Gute und wer der Böse ist? Können wir uns der Wahrheit stellen? Ertragen wir die Wahrheit? Was ist Wahrheit? Trauen wir uns, genau hinzusehen? Oder wollen wir nur, dass alles gut wird? Und auch die Mutter ermutigt ihren Sohn auf ihre bewundernswert freidenkende Art: „Wenn du wütend bist, Conor, dann sei wütend. Und wenn du später einmal wütend darüber bist, dass du mal wütend warst, dann, Conor, Sohn, dann sollst du wissen, dass ich dich verstehe, immer verstehe, denn dein Herz schlägt wie meins.“ Irgendwann erkennt Conor, dass er seine Mutter verlieren wird. Bei den täglichen Gängen ins Krankenhaus ist es offensichtlich. Die junge Mutter wird immer schwächer und kränker. Die Oma nimmt Conor zu sich. Er muss sich darauf einstellen, dass er bei der Oma leben wird. Beide mögen sich nicht besonders. „Aber wir müssen lernen, miteinander auszukommen, Conor!“, sagt sie. Sie trauert um ihr Kind, das Kind um die Mutter. Mutterliebe in ihrer reinsten Form, Mutterliebe in ihrer traurigsten Form. Mutterliebe, die alles schaffen will. Tragik pur. Leben eben. „Dies, Conor!“, sagt eines Nachts das Monster, „ist dein Alptraum! Aber du wirst ihn überleben. Glaub‘ mir! Das ist schlimm, Conor, aber es wird noch viel schlimmer. Aber du wirst es schaffen, Conor. Sicher! Und jetzt sag‘ mir die Wahrheit! Was fühlst du?“ Und Conor spricht es aus, spricht es endlich aus, sagt es, sagt das Unfassbare, sagt das tief Traurige, sagt das, was er nie sagen wollte, aber das, was die erschütternde Wahrheit ist. „Aber du musst dich der Wahrheit stellen, Conor …!“ Und der Junge macht das. Und vor ihm tut sich ein Abgrund auf, ein fürchterlicher Abgrund. Aber das „Monster“ weiß es besser: „Nun kennst du die Wahrheit, Conor, aber, glaub‘ mir, du schaffst das. Es wird noch schlimmer, aber du schaffst das…!“ Und welche Wahrheit Coner umtreibt, welche Wahrheit das wunderbare, helfende Monster meint, das beschreibt „Sieben Minuten nach Mitternacht“. Selten so eine berührende Geschichte gelesen. Und das „Monster“, das gönnen wir Conor so sehr. Denn wenn es jemand brauchen kann, dann dieser kleine Junge … Das, was Conor durchmacht, eine „Geschichte“, wie sie vermutlich täglich passiert, diese hin- und herwandernde Story zwischen traurigster Realität und rettender Fantasy, ist kaum zu ertragen … Die Worte sind gewaltig, die Situationen kaum auszuhalten, die Fantasy entpuppt sich als Retter, ein Monster, das die furchtbare Realität erträglicher macht, Geschichten, die zum Nachdenken anregen, eine Philosophie, die das Leben schreibt und die Trauer ausspuckt … Und wir ertragen sie doch, die Realität … Sicher, ganz, ganz sicher … Wir müssen uns ihr nur stellen, der Wahrheit, nicht dem, was wir hoffen, was wir glauben, sondern dem, was wirklich geschieht. Und dann werden wir ihn überleben, den Alptraum … c) M. / 24.4.2017 _______________

Lesen Sie weiter

Klappentext Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor den Albtraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diesmal begegnet er einem Wesen, das seine geheimsten Ängste zu kennen scheint, ein Wesen, das uralt ist und wild und weise. Und schon bald begreift Conor, dass es der einzige Freund ist, der ihm in den Stunden der Not zur Seite steht. Denn er wird zerrissen von der einen Frage, die er nicht einmal zu denken wagt. Darf er seine Mutter, die er über alles liebt, loslassen? Oder muss er es sogar, um nicht selbst verloren zu sein? Meine Meinung Dieses Buch darf man nicht so bewerten wie alle anderen. Normalerweise bewerte ich ein Buch nach Personenbeschreibung, Schreibstil der Autorin, etc. Doch bei diesem Buch muss ich nach meinem Herzen bewerten. Was jetzt für euch kitschig klingt, wird es das nicht mehr tun, wenn ihr dieses Buch gelesen habt. Denn dieses Buch hat etwas in mir berührt, was bis jetzt noch kein anderes Buch geschafft hat. Ich hatte beim Lesen immerzu das Gefühl: Der Autor will dem Leser etwas sehr wichtiges mitteilen. Die ganze Geschichte ist absolut traurig und regt einen definitiv zum Nachdenken an. Noch lange, nachdem ich das Buch beendet habe, bin ich einfach nur da gelegen und habe über das Gelesene nachgedacht. Diese Geschichte hat eine Platz in meinem Herzen gefunden, und so hat es wirklich noch keine andere Geschichte geschafft. Die liebevoll künstlerisch gestalteten Seiten haben das Buch noch einmal abgerundet. Mein Fazit Ich habe noch nie so ein berührendes und gleichzeitig wunderschönes Buch gelesen und es hat seine Chance bei jedem Leser verdient.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.