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Rezensionen zu
How to be good

Nick Hornby

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€ 10,95 [D]* inkl. MwSt. | € 10,95 [A]* (* empf. VK-Preis)

Meine Meinung: Nick Hornby kann schreiben. Die Geschichte ist gewitzt und charmant, obwohl er als Mann aus Sicht der weiblichen Protagonistin schreibt. Er wirft moralische Fragen auf, auf die er frustrierenderweise selbst keine Antwort zu haben scheint. So wird der Leser zwar gezwungen, sich mit vielen Fragen auseinanderzusetzen, die ihn im eigenen Leben selbst beschäftigen, kommt der Antwort aber keinen Schritt näher. Die Geschichte handelt von Katie Carr, Doktor, Ehefrau und Mutter, die von sich immer dachte, sie sei ein guter Mensch. Bis sie eine Affäre eingeht. Zunächst versucht sie sich damit zu trösten, dass es gar nicht nur ihre Schuld ist. Schließlich ist ihr Mann im Laufe der Jahre zu einem grummeligen, stets schlecht gelaunten und negative Vibes absorbierenden Muffel transformiert. Doch er sucht einen Heilpraktiker auf und legt eine 360°-Wende hin. Plötzlich ist er gut. So wahnsinnig gut, dass niemand es auszuhalten scheint. Am allerwenigsten Katie. Er verschenkt die Spielsachen seiner Kinder, weil sie eh zu viel besitzen. Die Kinder im Heim finden das toll – seine eigenen Kinder nicht so sehr. Hornby animiert den Leser über das eigene Verständnis von „gut“ nachzugrübeln und inwieweit man bereit ist, den eigenen Komfort aufzugeben, um andere glücklich zu machen/die Umwelt zu schützen/usw. Ist es wichtiger ein guter Mensch zu sein, der zum Wohle der Allgemeinheit handelt, oder ein guter Ehemann und Vater, dem das Wohl seiner Familie am wichtigsten ist. Wie das Buch zeigt, kann das beides sehr gegensätzlich sein. Die Problematiken von Langzeitbeziehungen und Elternschaft werden thematisiert. Doch während Hornby den einkehrenden Alltag als furchtbar darstellt und vorgibt, die Ehe sei der Tod der eigenen Persönlichkeit, empfinde ich es als schön, eine Konstante im Leben zu haben. Jemanden, auf den man sich verlassen kann. Jemanden, der mich in- und auswendig kennt, dem ich nichts vormachen kann und nichts vormachen muss. Diese „schöne“ Seite einer langen Beziehung oder Ehe geht mir in dem Buch leider komplett unter. Ich hatte nonstop auf ein Happy End gehofft, in dem die Protagonisten einsehen, was sie doch aneinander haben, und dass sie sich gar nicht verändern müssen, um dem anderen das zu geben, was er braucht. Nunja, das Ende war nicht zufriedenstellend. Einige Male hätte meine Meinung sich nicht deutlicher von der Katies unterscheiden können (sie allein war verantwortlich für ihren Seitensprung, nicht David; sie droht ihren Kindern gegen Ende des Buches, sich scheiden zu lassen, wenn sie nicht lieb sind – ernsthaft?! Die armen Kinder!!) Trotzdem habe ich mich häufig in dem Buch wiedergefunden und einiges daraus gelernt. Man kann es nicht allen Menschen recht machen. Und das ist okay. Wichtig ist, dass die Menschen einen mögen, die einem selbst am Herzen liegen. Und dass man den Blick in den Spiegel erträgt. Es ist außerdem wichtig, seinen Partner als Individuum zu unterstützen – wenn er also auf verrückte Ideen kommt, neue Hobbies ausprobieren oder sich selbst neu erfinden möchte, sollte man ihm den Freiraum und die Möglichkeit dazu geben. Andernfalls verliert er sich nur selbst und fühlt sich eingeengt. Das Buch lässt mich zwiegespalten zurück. Es war nicht direkt spannend, aber trotzdem fesselnd. Es lieferte viele Fragen, aber keine Antworten. Es brachte einen zum Schmunzeln und Reflektieren, das Ende aber frustrierte mich. Daher bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sternen und trotz durchschnittlicher Bewertung eine Leseempfehlung!

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