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Rezensionen zu
Um Leben und Tod

Henry Marsh

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Bewertung Dieses Buch war überraschend bewegend und informativ zugleich. So ist jedes Kapitel einem anderen Krankheitsbild (das in Kurzform erklärt wird) zugeteilt, und geht mit passenden Fällen von Patienten einher. Trotzdem wird vor medizinischen Fachausdrücken und detailreichen OP-Vorgängen kein Halt gemacht. So kann man dieses Buch wohl keinem Hypochonder empfehlen, denn die würden ganz schön an ihre Grenzen kommen. Henry Marsh schenkt dem Leser in seinem Buch schöne und auch schreckliche Momente seines Arbeitsalltags. So erfährt man auch etwas über seinen Werdegang, und wie er schließlichz sein Herz an die Neurochirurgie verlor. Dieser Mensch operiert wirklich mit Leidenschaft. Genauso bemerkt man im Verlauf des Buches, dass Ärzte auch nur Menschen sind, und sich mit ähnlichen Ängsten wie denen der Patienten herumschlagen müssen. Über all dem liegt ein angebrachter Humor, der das Lesen auflockert. Interessant fand ich auch, dass es zur Covergestaltung eine eigene Anmerkung zum Ende des Buches gab. So erfährt man, dass diese Zeichnung (von Susan Aldworth) vor Ort am Royal London Hospital entstand, wärend einer zerebralen Angiografie eines Patienten, zum lokalisieren eines Aneurysmas. Fazit Wer nach einem Sachbuch, dass sich wie ein Roman liest und autobiographisch angehaucht wurde, sucht, ist mit "Um Leben und Tod" sehr gut beraten.

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Ich mag ja Bücher, in denen jemand aus seinem Leben erzählt – sei es der Beruf oder ein Hobby. Und Hirnchirurgie ist ein extrem faszinierendes Thema. Ich war also freudig erregt, als ich „Um Leben und Tod“ von Henry Marsh in den Händen hielt. Es ist ein gutes Buch. Es ist informativ und äußerst interessant. Henry Marsh ist offen und ehrlich, wenn ich auch nicht den Eindruck von schonungsloser Ehrlichkeit habe. Aber er beweihräuchert sich definitiv nicht. Er prahlt nicht mit Erfolgen, sondern berichtet eben auch über die Patienten bei deren Operation etwas schief gelaufen ist. Gibt auch zu, dass es mitunter seine Selbstüberschätzung war, die dazu führte. Natürlich ist es dem Thema geschuldet, dass mit vielen Fachbegriffen hantiert wird. Und auch wenn das ziemlich blöde ist, war ich froh, um die Folgen „Grey´s Anatomie“ die ich gesehen habe, da mir dadurch einige Begriffe tatsächlich geläufig waren. Nichtsdestotrotz wäre es wünschenswert gewesen im Buch die Abbildung eines Gehirns mit den Bezeichnungen der einzelnen Areale unterzubringen. Oder noch besser: Bei jedem Kapitel eine Gehirnabbildung in der markiert ist, worum es in diesem Abschnitt geht. Dann wäre es für einen Laien noch verständlicher. Mein zweiter Verbesserungsvorschlag wäre eine kurze Information zur Struktur des Gesundheitssystems in Großbritannien. Ich habe leider nicht immer verstanden, ob Marsh jetzt in einem Krankenhaus oder in der eigenen Praxis arbeitet bzw. wie die Patienten zu ihm gelangen, da die Kapitel nicht chronologisch einzuordnen sind. Das fand ich etwas undurchsichtig. Von diesen beiden Dingen abgesehen, fand ich die Lektüre klasse und wie bereits erwähnt, auch äußerst interessant. Das ist ein spannendes Thema und es war schön, nachzulesen wie ein Neurochirurg mit dem immensen Druck umgeht, der auf ihm lastet. Ich empfehle das Buch gern weiter. Unbedarfte Laien besorgen sich vielleicht vorher ein Schaubild eines Gehirns mit Bezeichnung der einzelnen Regionen, um bei der Lektüre nachzuschauen, wo gerade operiert wird. ;)

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Normalerweise lese ich nicht die Bücher von der Spiegel Bestseller Liste. Diesmal habe ich es ausversehen getan. Ich wusste überhaupt nicht, dass „Um Leben und Tod“ auf der Rot-Schwarzen Liste thront. Aber es ist schon logisch, dass gerade dieses Buch dort gelandet ist und auch auf meinem Lesetisch. Nichts fasziniert den Menschen mehr als der Beruf des Chirurgen. Mit all dem Blut, Elend und Drama. Möglicherweise sind wir alle auch zu sehr geprägt durchs Fernsehen, Emergency Room, Grey´s Anatomy und wie sie alle heißen. Henry Marsh ist ein sehr berühmter Neurochirurg in Großbritannien mit vielen Auszeichnungen, jeder Menge Erfahrung und sogar einem Lehrstuhl in den USA. Zu mehr Ruhm kann man es als Arzt wohl nicht bringen. In „Um Leben und Tod“ schreibt er sehr anekdotisch über sein bisheriges Berufsleben. Er schildet Fälle, in denen er helfen konnte und auch in denen sein Handwerk nichts mehr ausrichten konnte. Natürlich lässt er auch sein Privatleben nicht unter den Tisch fallen und als Leser kann man sehr viel über die Arbeitsweise von Chirurgen lernen. 1.Wie schafft es Henry Marsh bitte, trotz dieser ganzen Fachbegriffe und Erklärungen so spannend zu schreiben? Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages komplett durchgelesen und konnte mich dabei kaum vom Buch lösen. Sozusagen hat der Leseratten-Flow voll zu geschlagen. Es war ein tolles Leseerlebnis für mich. Wenn man sich so ganz in Worten verlieren kann, ist das unheimlich schön. Die ganze Welt spielt keine Rolle mehr, nur noch Mr. Marsh und seine Patienten. 2.Manchmal war ich beim Lesen etwas im Wechselbad der Gefühle. Henry Marsh scheint ein wirklich überragender Neurochirurg zu sein, aber andererseits kommen manche seiner Worte arrogant rüber. Wenn er beispielsweise an der Supermarktkasse warten muss, wie alle anderen Menschen vor ihm und ihm das etwas zu viel ist, weil er ein so bedeutender Mensch ist. Sowas finde ich doof. Aber Höhenflüge lassen sich wohl kaum vermeiden ab einem gewissen Bekanntheitsgrad und bei dem Berufsbild. Der Autor relativiert diese Arroganz dann doch ganz schnell wieder im weiteren Buchverlauf. 3.Henry Marsh neigt in seinem Buch auch zu sehr philosophischen Ansätzen. Mehrmals kommt das „Leib-Seele-Problem“ beziehungsweise „Körper-Geist-Problem“ zur Sprache. Sehr faszinierend! Wie kann es sein, dass wir als Menschen all diese Gedanken und Gefühle haben können und eigentlich nur aus einem Haufen Zellen bestehen, die durch elektromagnetische Impulse in Verbindung stehen? Die Kluft zwischen Mentalem und Physischen scheint unendlich groß zu sein für uns Menschen. Interessanterweise quälen nur wir Europäer uns so ab mit diesem Problem. Asiaten haben eine ganz andere Sichtweise, für sie ist die Trennung zwischen Körper und Geist illusorisch. 4.Im Studium beschäftige ich mich für sein Seminar gerade mit dem Umgang mit Fehlern in Operationsteams. Da war es für mich persönlich sehr interessant, genauer hinzuschauen, wenn Henry Marsh über seine Fehler erzählt oder auch nicht erzählt. Eigentlich schreibt er die ganze Zeit von möglichen Risiken, die dann öfter auch mal in Fehler münden. Aber er wird sehr selten dann wirklich konkret, was und warum genau etwas schiefgegangen ist. Manchmal erklärt er sich selbst aber auch maßgeblich als schuldig und nennt Ursachen. Es wird klar, dass der Autor über unheimlich viel Erfahrung verfügt. Henry Marsh muss niemanden mehr etwas beweisen, er kann eigentlich sehr entspannt mit seinen gemachten Fehlern umgehen. 5.Um etwas weiter zu philosophieren: Ich stelle mir die Neurochirurgie als ziemlich deprimierend vor. Die Risiken sind wahnsinnig hoch, Millimeter sind von größter Wichtigkeit und entscheiden über alles. Als Neurochirurg hat man tagtäglich mit Tumoren, Blutungen und ähnlich schweren Problemen zu tun. Selbst wenn ein Tumor erfolgreich entfernt wurde, heißt das nicht, dass der Patient gerettet ist. 5 Jahre später kann er wieder wachsen und dann ist das Todesurteil so gut wie sicher. Da braucht man schon ein dickes Fell, um nicht am Elend der Patienten kaputt zu gehen. 6.Henry Marsh stellt sich im Buch häufig die Frage über Leben oder Tod. Es ist wohl nicht sehr selten, dass Herr Marsh sehrwohl noch das Leben eines Menschen nach einem Unfall retten könnte. Nichtsdestotrotz würde der Verunfallte dann wohl kein Leben mehr haben, weil er zwar lebendig ist, aber schwerstbehindert. Sollte man Leben retten zu jedem Preis? Henry Marsh sagt ganz klar Nein: Es ist besser, in Frieden zu Sterben als 10 Jahre regungslos im Bett auf den Tod zu warten. Und das sehe ich ganz klar genauso. „Um Leben und Tod“ ist ein sehr interessantes und spannendes Buch. Es ist nicht überragend, das letzte kleine Bisschen fehlt. Insgesamt war das Buch für mich sehr lesenswert.

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