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Rezensionen zu
Erlöse mich

Michael Robotham

Joe O'Loughlin und Vincent Ruiz (9)

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€ 11,00 [D] inkl. MwSt. | € 11,40 [A] | CHF 15,90* (* empf. VK-Preis)

Marnie Logan , stolze Mutter von zwei Kindern, musste schon mit vielen Hindernissen ihren Lebensweg beschreiten und immer einen Weg nach oben finden. Doch seit ihr Mann vor einem Jahr Spurlos verschwunden ist , fällt sie in ein tiefes Loch. Diese Ungewissheit über das Verschwinden ihres Mannes und die finanzielle Situation machen ihr zu schaffen und sie fängt an, sich Joe, ihrem Psychologen, anzuvertrauen. Sie findet ein Geschenk ihres verschwundenen Gatten an sie und hiermit versucht Marnie das Rätsel zu lösen und Daniel wiederzufinden. Einige Recherchen decken jedoch nicht nur die Vergangenheit, sondern etwas viel erschütternderes auf. Toller und vor allem ein spannender Einstieg in die Geschichte. Marnies Leben und ihre Probleme, sei es finanziell oder psychisch werden sehr ausführlich beschrieben. Ich hatte schon sehr viel Mitgefühl mit ihr und stellte schnell eine Sympathie zu der Person her. Daher wird das Buch nicht nur spannend, sondern auch emotional und persönlich. Ich hatte einen sehr guten Draht zu der Geschichte, was mir besonders gefiel. Man erhält einige verschiedene Blickwinkel der Geschichte und man fragt sich ständig, was an allem dran sein könnte. Immer wieder überraschend mit viel Lesespaß. Das Buch nimmt einen unerwartete Wendung und das Ende löst einfach nur Gänsehautalarm aus.

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Bei solchen Büchern ärgere ich mich ja immer ein bisschen - dass es zu Ende geht, ich die letzte Seite umblättere und es nun ins Regal stellen muss. Nach Stunden des hin und her überlegen, mitfühlen, verunsichert werden, Spuren folgen um dann irgendwann zu erkennen - der Autor und die Geschichte hat mich voll erwischt! Erstmal kurz zur Story: Marnie geht es richtig übel, der Fernseher ist verpfändet, ihr Sohn untergewichtig wegen einer Erkrankung und kein Geld im Haus um Spezialnahrung zu kaufen. Ihr Mann ist spurlos verschwunden und sein Kredithai verlangt die Zahlung der Schulden, also 'verkauft' Marnie auch ihren Körper. Zu viel, alles zuviel für Marnie. Die Angst um ihren Mann lässt sie zu dem Psychologen Joe O'Loughlin gehen, ein einfühlsamer und intelligenter Mann, der selbst sein Päckchen zu tragen hat. Begleitet ihn doch auf Schritt und Tritt Mr. Parkinson. Er nennt die Dinge halt beim Namen. Joe hat Bedenken was Marnies Zustand angeht. Ist sie ehrlich zu ihm? Gemeinsam mit seinen Freund, dem pensionierten Detectiv Ruiz kommt er einigen sehr seltsamen Geschichten aus Marnies Vergangenheit auf die Spur. Wer oder was ist Marnie? Ein Opfer oder ein Täter? "Erlöse mich" von Autor Michael Robotham hat zu Recht die Bezeichnung eines Psychothrillers. Immer wieder frage ich mich, wie man nur solche geniale Konstrukte kreieren kann. Die Aura um Marnie ist sehr seltsam. Diese Frau scheint so harmlos und doch geschehen oder geschahen Dinge in ihrem Umfeld, die ein sehr fragwürdiges Licht auf Marnie werfen. Was ist da los? Wer denkt da mit in diesem Buch, denn es scheint eine Person anwesend zu sein, deren Gedanken und Handlungen man gut folgen kann und durch die kursive Schrift besonders hervorgehoben ist. Joe selbst zweifelt, wie auch Ruiz und beide tauschen sich aus, untereinander und mit anderen, was schon mal zu sehr unterhaltsamen sarkastisch/ironisch geprägten Kommentaren führt. Beide sind ernsthaft bei der Sache und doch ist genug Zeit für Humor, der typisch englische würde ich sagen. Die Abwechslung durch die einzelnen Kapitel, wichtigen Protas und solche die sich für wichtig halten bringen zwangsläufig so manchen Cliffhänger mit sich, was nur dazu führt immer mehr lesen zu müssen um endlich mehr zu erfahren. Die psychologische Spannung ist hervorragend, die Wendungen so 'verrückt' wie die eigenen Gedanken beim lesen und die Überraschungen so überraschend, dass es mich immer mehr begeisterte. Ich war definitiv auf der falschen Spur und selbst als ich endlich erkannte um was es eigentlich geht, gab es doch noch eine Steigerung. Ein Psycholthriller den ich jetzt doch ins Regal stellen muss, leider. Denn da kratzt noch etwas, ganz tief im Unterbewusstsein. Tja, bei wem nur? Gerne vergebe ich 5 von 5 Sternen. c)K.B. 11/2015

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Er ist dein Beschützer. Er ist dein Erlöser. Und er will dich vernichten. Ich habe mich verliebt, und ich bin ihr gefolgt. Sie sah mich nicht. Sie wusste nicht einmal von meiner Existenz. Jetzt bin ich die wichtigste Figur in Marnies Leben, doch sie weiß es noch nicht. Ich bin der, der aufpasst. Seit ihr Mann Daniel vor einem Jahr spurlos verschwand, liegt ein schwarzer Schatten über dem Leben von Marnie Logan. Aber sie leidet nicht nur unter der quälenden Ungewissheit über sein Schicksal - immer wieder übermannen sie plötzlich Ängste, immer wieder beschleicht sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Deshalb sucht sie auch Hilfe bei dem Psychologen Joe O’Loughlin, der aber schnell den Verdacht hat, dass Marnie ihm etwas verschweigt. Als eines Tages überraschend ein Album mit Fotos alter Freunde und Bekannter entdeckt wird, das Daniel seiner Frau zum Geburtstag schenken wollte, ist Marnie zunächst gerührt. Doch dann kommt die grausame Geschichte dahinter ans Tageslicht, die auch Joe zutiefst erschüttert. Meine Meinung: "Erlöse mich" von Michael Robotham ist ein fesselnder Psychothriller, den man nicht so leicht aus der Hand legen kann und der mich auch Tage nach dem Lesen noch zum Nachdenken gebracht hat. Dieses Buch geht unter die Haut, sät Zweifel und überrascht mit so einigen Wendungen, mit denen man überhaupt nicht gerechnet hätte. Die wenigen Charaktere sind interessant und es ist spannend durch den Perspektivenwechsel im Laufe des Buches immer mehr von ihnen zu erfahren. Die Handlung bleibt durchgehend spannend. Michael Robotham versteht es sehr gut, Zweifel beim Leser zu säen und diesen dadurch zu verwirren und ahnungslos dastehen zu lassen. Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen und lässt den Leser durch das Buch fliegen. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich das Buch ausgelesen. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht. Sehr gut gelungen! Fazit: Ein toller Psychothriller mit interessanten Charakteren, überraschenden Wendungen und einer spannenden Handlung!

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Grob in zwei Abschnitte unterteilt, gliedert sich der Roman in 64 Kapitel, in denen die Handlung in wechselnder Perspektive, jeweils aus Sicht einzelner Figuren entwickelt wird. Als Erzähltempus funigiert dabei das ungewohnte und zunächst sperrig wirkende Präsens, für Rückblenden wird das Präteritum genutzt. Diese Wahl relativiert dabei das fiktionale Wesens des Romans und rückt ihn ein Stück in Richtung des Faktischen, läßt ihn schärfer, realistischer erscheinen. Der perspektivische Schwerpunkt liegt auf dem Opfer des gegenwärtigen Falles, Marnie Logan, sowie natürlich Robothams Serienhelden, dem Psychiater Joseph O'Loughlin und dem ehemaligen Polizisten Vincent Ruiz. Diese Technik wird gleichzeitig auch dazu genutzt, inhaltliche Akzente zu setzen. So wird zunächst relativ viel Erzählzeit dafür aufgewendet, Marnies Lebenssituation zu schildern, in der zugleich auch ein Hauch Sozialkritik verpackt ist, bevor erst O'Loughlin und Ruiz in die Handlung eingebunden werden. Die Gleichstellung dieser beiden Konstanten des Robotham'schen Kosmos mit dem Opfer in der Erzählhierarchie unterstützt als Stilmittel auch ihre aktiven Rollen auf inhaltlicher Ebene. Hier erweist sich außerdem einmal mehr eine Besonderheit der Reihe von Michael Robotham: Durch die Berufe seiner beiden Serienhelden - Psychiater und Ex-Polizist - sind sie von der unmittelbaren Pflicht zur Aufklärung des Falles entbunden. Es ist nicht ihre vordringliche Aufgabe, Marnies Problem zu lösen, vielmehr erweisen sie ihr einen Freundschaftsdienst. Anklänge an TV-Serien der 80er Jahre wie "A-Team" oder "McGyver" sind wohl erwünscht. Damit verlassen die beiden zugleich auch die neutrale Stellung des Berufsermittlers, können damit auch leichter im gesetzlichen Graubereich agieren, erhalten Parteistellung im Roman. Wie eine literarische Umsetzung der Heisenberg'schen Unschärferelation beobachten sie nicht defensiv, sondern werden zum integralen Teil der Handlung, ohne den dieser einen anderen Verlauf nehmen würde. Beispielsweise übt Joe als Marnies Psychiater einen wesentlichen Einfluß auf ihre Persönlichkeit aus, womit er unfreiwillig zum Rivalen des Antagonisten wird. Hinzu kommt, daß Joe an der Parkinson'schen Krankheit leidet, die ihm eine Fragilität verleiht, die spannungsgeladene Situationen oft noch verschärft. Ein unverkennbarer Schwerpunkt des Romans liegt auf dem Suchen, Finden, Verlieren und Wiederfinden der eigenen Identität. Wer sich einen hauptberuflichen Psychiater als Protagonisten wählt, kommt wohl nur schwer an diesem Themenkomplex vorbei, in der Tat zieht es sich wie ein roter Faden durch die O'Loughlin/Ruiz-Serie. Wodurch wird die eigene Identität bestimmt? Inwieweit prägen die Erinnerungen die Persönlichkeit? Mit dieser Frage regt der Autor seine Leser besonders zum Grübeln an. Marnie entdeckt, daß ihr verschwundener Ehemann Daniel ihr ein Geburtstagsgeschenk durch die Ergründung der verschiedenen Aspekte ihreres Wesens bereiten wollte, indem er mit prägenden Menschen auf ihrem Lebensweg Gespräche führte. Das Postulat, das hinter diesem Vorhaben steckt, ist somit, daß die Persönlichkeit immer nur als Momentaufnahme existiert, einer ständigen Entwicklung unterworfen ist. Jede Begegnung, jedes Erlebnis beeinflußt uns, gräbt sich ins Gedächtnis, initiiert einen Lernprozeß. Existiert außerdem analog zu jenem nach Nahrung ein menschliches Urbedürfnis nach dem Wissen um das Ich? Zwischen den Zeilen leuchten die genannten Fragen immer wieder aus dem Roman hervor und manifestieren sich insbesondere in einer Figur, die als Chamäleon durch die Welt streift. Süchtig nach Geschichten, findet er in Kino und Theater seine Glücksmomente, bevor er das Leben anderer Menschen als die ultimative Form eines interaktiven Films für sich entdeckt. Dem Shakespeare-Zitat "Die ganze Welt ist Bühne" folgend, empfindet er sich als unsichtbarer Regisseur, degradiert sein Opfer somit zum Objekt, das er meint, bewußt lenken zu können. Wie ein Vampir seinen Blutdurst, so kann er sein Bedürfnis nach Identität an der passiven Teilnahme am Leben anderer Menschen stillen. Der Originaltitel des Romans "Watching You" vermag seinen Inhalt hier wesentlich präziser auf einen Punkt zu verdichten als die deutsche Version. Eine andere Facette der Fragestellung um die Konstitution des eigenen Bewußtseins wird anhand des Krankheitsbildes einer Persönlichkeitsstörung aufgegriffen. Analog zu bewährten Geschichten wie etwa dem Film "Zwielicht" mit Edward Norton oder Christophe Granges Roman "Der Ursprung des Bösen" wird das Faust-Zitat "Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust" konsequent weitergedacht: Gibt es so etwas wie eine dominante, eine eigentliche Persönlichkeit? Wenn ja, welche ist sie? Und wollen wir die andere(n) auch kennenlernen? Indem der Autor anhand dieser Pathologie die Identität einer Figur infrage stellt, läßt er den Leser damit gleichzeitig an der Erzählung als ganzes zweifeln. Schließlich ist es genau diese Situation der Unsicherheit, des Zweifels, die sem Roman seine unvergleichliche Spannung verleiht. Michael Robotham inszeniert ein verwirrend-packendes Stück, das seine große Spannung ganz dem Genre Psychothriller entsprechend, aus dem lustvollen Spiel mit Identität und Bewußtsein bezieht.

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