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Rezensionen zu
Die Tochter des Uhrmachers

Kate Morton

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Mit jeder einzelnen Geschichte gelingt es Kate Morton, mich ausf Neue zu fesseln und zu verzaubern. Sie ist eine der Autorinnen, die mich nicht schnell genug mit Nachschub versorgen könnten, denn ich liebe ihre wundervollen Ideen, ihren poetischen Schreibstil und die Nostalgie, die jede ihrer Geschichten durchdringt. "Die Tochter des Uhrmachers" war deshalb bereits vor seinem Erscheinen im Oktober ein absolutes Highlight für mich - und ist es nach der Lektüre erst recht. Was mir an diesem Buch von Anfang an ganz besonders gefallen hat: Kate Morton geht mit der Jahrhunderte umspannenden Geschichte um den tragischen Maler Edward Radcliffe, seine geheimnisvolle Muse und die junge Elodie völlig neue Wege und begeistert auf einer Ebene, die ich so absolut nicht erwartet hatte. Gemeinsam mit Elodie, die als Archivarin in einem renommierten Londoner Archiv arbeitet und kurz vor ihrer Hochzeit steht, öffnet der Leser auf den ersten Seiten die angestaubte Aktentasche und so beginnt die faszinierende Reise durch mehr als 150 Jahre Geschichte. Genauso ist Kate Mortons neuester Roman aufgebaut. Der Ausgangspunkt ist das anmutige Haus Birchwood Manor, um das sich, wie Elodie bald herausfindet, einige Mythen ranken und in dem sich zu Lebzeiten des Malers Edward Radcliffe eine beispiellose Tragödie ereignete, die all jene, die mit dem Haus in Berührung kommen, auch Jahrzehnte später nicht loslässt. Hat man anfangs noch erwartet, die Handlung würde sich kontinuierlich an Elodies Entdeckung und ihren Nachforschungen entlang hangeln und nur durch kurze Ausflüge in die Vergangenheit unterbrochen werden, so bewegt sie sich schon bald weg von Elodie, hin zu Edward Radcliffe und all den Menschen, die über die Jahre in Birchwood Manor lebten, von der Magie des Hauses angezogen wurden und herauszufinden versuchten, was an diesem verhängnisvollen Tag im Sommer 1862 wirklich geschah. Mich hat dieses Konzept vollkommen vereinnahmt, besonders weil anfangs noch gar nicht klar ist, in welche Richtung sich diese Geschichte bewegen wird. Einen großen Stellenwert nehmen in "Die Tochter des Uhrmachers" vor allem die Bedeutung von Zeit, von Verlust und Versöhnung, von Liebe und Sterblichkeit ein. Das mag alles recht rätselhaft klingen, aber ich kann gar nicht vielmehr ins Detail gehen, ohne euch maßlos zu spoilern. Was ich aber sagen kann, ist, dass es mich unheimlich fasziniert hat, dass die Handlung mit jedem Kapitel komplexer, verwobener und rätselhafter wird. Dass ich es großartig finde, auf welche sensationelle Art und Weise Kate Morton die Schicksale so vieler verschiedener Figuren miteinander verbindet und wie sich am Ende ein Puzzleteil ins nächste fügt und man mit großen Augen vor dem Buch sitzt und einfach nicht fassen kann, welche verschlungenen Pfade die Geschichte immer wieder eingeschlagen hat, bis sie am Ende alle in Birchwood Manor zusammentrafen. Anfangs hatte ich noch die Befürchtung, die vielen verschiedenen Charaktere würden es mir erschweren, einen Zugang zu den einzelnen Figuren zu finden und die Geschichte in mein Herz zu lassen. Das war allerdings gar nicht der Fall, vielmehr bin ich mit jeder neuen Person tiefer in die Geschehnisse eingetaucht und habe mich schnell mitreißen lassen von Mortons einzigartiger Erzählweise. Neben den vielen Verwicklungen, die sich in alle möglichen Richtungen ausgedehnt und dafür gesorgt haben, dass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte, waren es vor allem die detailreichen Beschreibungen der Handlungsorte, die mich komplett vereinnahmt haben. Ganz besonders Birchwood Manor übt eine magische Anziehungskraft auf die handelnden Charaktere, aber auch auf den Leser aus. Es lässt einen nur schwer los und bietet mit seiner ausgklügelten Architektur, der einzigartigen Umgebung und all den Menschen, die über die Jahrhunderte hinweg dort ein und aus gehen, unheimlich viel Stoff für fesselnde Legenden. "Die Tochter des Uhrmachers" liest sich beinahe wie im Rausch. Die Geschichte ist so spannend wie ein Krimi, so komplex und vielschichtig wie eine Familiensaga oder ein Historienroman, so dramatisch und voller Leidenschaft wie ein Liebesroman und genau deswegen so besonders und faszinierend. Auch wenn ich vielleicht nichts anderes von Kate Morton erwartet habe, hat mich ihr neuester Roman dennoch wirklich überrascht. Mit all den mystischen, geschickt miteinander verwobenen Elementen, den versteckten Botschaften und den vielen Figuren, die am Ende alle irgendwie miteinander verbunden sind. Mein Fazit Spannend, faszinierend und einfach wunderschön: "Die Tochter des Uhrmachers" ist ein fesselnder Pageturner, der einen alles andere vergessen lässt und mich tief hineingezogen hat in diese einzigartige, magische Geschichte über Geheimnisse, Verlust und Liebe. Kate Mortons neuester Roman hat mich wirklich, wirklich tief berührt, mich dabei großartig unterhalten und mich mit all seiner Poesie über die Lektüre hinaus verzaubert. Eine ganz große Leseempfehlung, vor allem für die dunkle Jahreszeit.

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Zum Inhalt: Birchwood Manor 1862: Der talentierte Edward Radcliffe lädt Künstlerfreunde in sein Landhaus am Ufer der Themse ein. Doch der verheißungsvolle Sommer endet in einer Tragödie – eine Frau verschwindet, eine andere stirbt … Über hundertfünfzig Jahre später entdeckt Elodie Winslow, eine junge Archivarin aus London, die Sepiafotografie einer atemberaubend schönen Frau und die Zeichnung eines Hauses an einer Flussbiegung. Warum kommt Elodie das Haus so bekannt vor? Und wird die faszinierende Frau auf dem Foto ihr Geheimnis jemals preisgeben? (Kurzbeschreibung gem. Diana Verlag) Leseprobe Die Autorin: Kate Morton, geboren 1976, wuchs im australischen Queensland auf und studierte Theaterwissenschaften in London und Englische Literatur in Brisbane. Ihre Romane erschienen weltweit in 34 Sprachen und 42 Ländern und eroberten ein Millionenpublikum. Alle Romane sind SPIEGEL-Bestseller. Kate Morton lebt mit ihrer Familie in Australien und England. (Quelle: Diana Verlag) Meine Meinung: Die junge Archivarin Elodie Winslow findet in einem zufällig entdeckten alten Karton eine Aktentasche, ein altes Foto einer wunderschönen Frau und ein Skizzenbuch. In diesem Buch entdeckt sie die Zeichnung eines Hauses, das sie an eine Geschichte erinnert, die ihre verstorbene Mutter ihr früher immer erzählte. Wem mögen diese Dinge gehört haben und wer ist die schöne junge Frau auf dem alten Foto? Elodies Neugier und Ehrgeiz sind geweckt und sie möchte herausfinden, was es mit diesen Dingen auf sich hat. Im Jahr 1862 begegnet Birdie, die Tochter des Uhrmachers, in London dem Künstler Edward Radcliffe, der fasziniert von ihr zu sein scheint. Birdies Vater ging vor einigen Jahren nach Amerika und ließ Birdie in London bei einer Dame zurück, die das Kind zu einer Taschendiebin ausbildete und fortan ausnutzte. Doch diese Zeit ist für Birdie vorbei, als sie Edward begegnet. Sie stellt sich ihm als Lily vor und wird seine Muse. Obwohl Edward mit einer anderen Frau verlobt ist, verlieben sich beide ineinander. Edward bringt Birdie/Lily nach Birchwood Manor, seinem Landhaus an der Themse, wo an einem Abend eine Tragödie geschieht. Das Landhaus Birchwood Manor ist Dreh- und Angelpunkt dieser Geschichte. Im Verlauf gibt es weitere Geschichten rund um dieses Haus, das am Ende des 19. Jahrhundert ein Mädcheninternat wurde, das von Edward Radcliffes Schwester Lucy geführt wurde. Die kleine Ada, die in Indien aufwuchs, wird von ihren Eltern dorthin gebracht und zurückgelassen. Und auch aus der Zeit des 2. Weltkriegs erfährt der Leser einiges über die Bewohner dieses Hauses und über die Dinge, die in diesem Haus vor sich gehen. Das hört sich jetzt etwas verwirrend an und das war es für mich auch. Das Buch gliedert sich insgesamt in 4 große Teile, die in etliche Kapitel unterteilt sind. Dabei sind einige Kapitel mit römischen Ziffern und die anderen mit arabischen Ziffern gekennzeichnet. Das bietet zwar eine gewisse Abtrennung zwischen den Handlungssträngen, aber durch sehr häufige Wechsel zwischen den Handlungssträngen und zusätzlich Sprüngen in den Zeitebenen entsteht doch eine Menge Verwirrung. Kaum hatte mich ein Erzählstrang gefesselt, wurde dieser unterbrochen und es erfolgte ein Wechsel. Das hat dazu geführt, dass mich keiner der Handlungsstränge so richtig packen konnte und ging zu Lasten der Spannung. Auch das Kennenlernen der einzelnen Charaktere wird dadurch erschwert, so dass ich zu keinem eine richtige Nähe entwickeln konnte. Besonders Elodie blieb sehr blass, denn der Handlungsstrang in der Gegenwart im Jahr 2017 ist sehr klein gehalten. Man erfährt nicht viel über Elodies Recherchen und erst am Ende wird der Handlungsstrang dazu genutzt, alle Fäden zusammen zu führen. Das wirkte auf mich ein bisschen lieblos und irgendwie hat mir da noch ein Abschluss gefehlt. Nicht so ganz meinen Geschmack getroffen hat auch ein etwas mystischer Teil des Romans. Es gibt eine „Off-Stimme“ die einige Teile der Geschichte erzählt. Schnell ist klar, dass es sich um eine verstorbene Person handeln muss und nach einer Weile wird auch erkennbar, um wen es sich handelt. Begeistert hat mich, wie schon in vorherigen Romanen der Autorin, ihr schöner Schreibstil und die verwendete Sprache. Es gibt viel poetisches, bildhafte und detailreiche Schilderungen und eine wunderschöne einfühlsame Ausdrucksweise. Das macht es leicht und angenehm, die Geschichte zu lesen. Der Plot dieses Romans ist sehr komplex und erstreckt sich über einen langen Zeitraum, so dass ich es manchmal etwas schwierig fand, den roten Faden nicht zu verlieren. Die Autorin hat meinen Respekt, dass sie den Faden beim Schreiben nicht verloren hat. Insgesamt ist es eine interessante, vielschichtige Geschichte in der damaligen Welt der Künstler mit einem landschaftlich schönen Setting. Sie erzählt nicht nur die Geschichte des alten Landhauses Birchwood Manor sondern behandelt auch Familiengeheimnisse, die ihre Auswirkungen weit bis in die Gegenwart haben. Trotz meiner Kritikpunkte hatte ich unterhaltsame Lesestunden mit diesem geheimnisvollen und teilweise mystischen Roman! Fazit: 3 von 5 Sternen

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Meine Meinung: Kate Morton enttäuscht einfach nie. Mit “Die Tochter des Uhrmachers” hat sie einen so verstrickten und geheimnisvollen Roman geschrieben, der mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Nachdem ich schon einige Romane von ihr gelesen habe, war mir klar, dass ich diesen Roman lesen muss. Egal worum es geht. (Tatsächlich hatte ich gar nicht den Klappentext vorher gelesen – blindes Vertrauen!) Begeistert las ich den Roman und schwups, innerhalb von drei Tagen hatte ich die 600 Seiten gelesen. Es ging einfach viel zu schnell vorbei und ich hätte gern noch 600 weitere Seiten aus der Geschichte gelesen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich eine Weile brauchte, um in die Geschichte zu kommen. Es gibt viele Charaktere, viele Handlungsorte und viele Zeitebenen. Nicht wirklich konnte ich alles zu Beginn zueinander zuordnen. Wir haben eine Ich-Erzählerin, die über allem steht und ihre Geschichte erzählt. Und dann gibt es die Geschichten derer, die mit der Ich-Erzählerin mehr oder weniger verbunden sind. So kommt es vor, dass wir Leser über 50 Seiten lang nur über eine Person und ihre Erlebnisse lesen, und dann die nächsten. Dadurch vergaß ich schnell mal das eine oder andere Detail einer vorherigen Situation. Ich befürchte, dass ich dadurch einige Zusammenhänge nicht gesehen habe. Denn ab und zu beschlich mich das Gefühl, dass ich Verknüpfungen nicht erkannte. Würde ich das Buch noch einmal lesen, würde ich mir auf jeden Fall Notizen machen um jede auch noch so kleine Verbindung zu erkennen. Doch das tut das keinen Abbruch an meiner Begeisterung für diesen Roman! Hach! Stellt euch vor, wie Herzchen in meinen Augen sind. GROßE HERZCHEN! Wir haben hier einfach wieder alles, was so typisch für einen Roman von Kate Morton ist. Geheimnisse stehen über allem! Das zentrale Thema ist ein mysteriöses Vorkommnis, geschehen vor vielen Jahren an einem … ja … verwunschenen Ort. Dieser Ort verbindet alles und wird so detailliert beschrieben, dass ich mich ihm auch schon verbunden fühlte. Generell schafft Kate Morton eine spezielle Atmosphäre und beschreibt die Gegenden so detailverliebt. Ich wünsche ich mir, dass es dieser Roman auf die große Leinwand schafft. Die Bilder wären der Wahnsinn und hach, die Geschichte eignet sich so perfekt! Wir haben das 19. Jahrhundert, das 20. und 21 Jahrhundert. Bis in die heutige Zeit erzählt Kate Morton ihre Geschichte. (Die Kostüme, die wir alle in einem Film sehen würden!) Zurück zur Story: Ich kann mich gar nicht entscheiden, bei welcher Person ich am meisten mitfieberte. So durchlief Lily eine Entwicklung, die sie mir ans Herz wachsen ließ. Ihre Geschichte ist so tragisch und romantisch. Ach, mir zerreißt es das Herz und gleichzeitig bin ich so zufrieden. Was hat Kate Morton nur angerichtet? Aber auch Ada, die aus Indien stammt und nach England ins Internat gesteckt wird, wuchs mir ans Herz. Ihre Schwierigkeiten in dem fremden Land zurecht zu kommen und mit ihrer “Andersartigkeit” Freunde zu finden. Letztlich hatten sie es alle geschafft, mich mitfühlen zu lassen. Ich hing an den Zeilen, an jedem Wort. Der Roman zeigt die geschichtlichen Hintergründe von England sehr am Rande und doch sind sie ausschlaggebend für den Ablauf der Geschichte. Auswandern nach Amerika, der erste Weltkrieg. Die Waisenkinder im 19. Jahrhundert. Wenn man hinsieht, entdeckt man so viele Details. Ich bin fasziniert von diesem Roman. Gefesselt von einer Geschichte über Menschen, die auf übernatürliche Weise mit einander verbunden sind. Die schreckliche Dinge erleben und gleichzeitig Trost spenden. Ich fühlte mich geborgen und versank in der Geschichte. Alles um mich herum habe ich vergessen, wenn ich in diesem Buch gelesen habe. Alles ausgeblendet. Mich hat der Geist des Romans in die Geschichte gezogen und teilhaben lassen an den Gefühlen und die Macht der Geheimnisse. So spitzt sich die Geschichte zu. Erst am Ende erfahren wir die Wahrheit – die mir zwischendurch doch recht irrelevant vorkam. Die Wahrheit war tragisch. Ein klassisches englisches Drama. Ich bin hingerissen! Große Klasse! Eines muss ich auf jeden Fall loswerden: Die Namensgebung. Wir haben eine Ada Lovegrove, eine Elodie Winslow, ein Edward Radcliffe und eine Lily Millington. Schauplatz ist Birchwood Manor. All das kreiert schon eine eigene Atmosphäre. Auch wenn ich nur die Namen wüsste, kämen mir schon Assoziationen in den Kopf, die genau die Geschichte widerspiegeln. Sowohl das englische als auch das deutsche Cover finde ich so unglaublich gelungen. Beide zeigen natürlich den Titel des Buches; das deutsche Cover umfasst die Geschichte sogar noch ein bisschen mehr. Allerdings: Wenn ich ehrlich bin, finde ich den Titel nicht gut gewählt. Ja, wir haben eine Tochter eines Uhrmachers und sie ist eine wichtige Person (ja, vielleicht sogar die wichtigste). ABER ich glaube, dass der Titel nicht wirklich Interesse weckt. Es geht nicht um Uhrmacher. Uhren spielen keine Rolle. Es geht um die Menschen, um die Geheimnisse. “Birchwood Manor” wär ein klasse Titel gewesen. Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Kate Mortons Talent ist magisch. Ihre Zeilen haben mich eingefangen, ihre Figuren wurden für mich real. Ich litt mit Ada, liebte mit Lily und forschte mit Elodie. Ein so wahnsinnig toller Roman mit so wahnsinnig vielschichtigen Frauen in den Hauptrollen. Sie alle zeigten Biss, Intelligenz und Wissbegier. Fazit Mit “Die Tochter des Uhrmachers” hat Kate Morton einen Roman geschaffen, der mich nicht so leicht loslassen wird. Eine Geschichte über die Liebe, über Geheimnisse, über Mut und Freundschaft. Über das, was zählt im Leben und wie Geschichten die Zeit überstehen. So detailreiche und sympathische Charaktere hat Kate Morton geschaffen und eine Atmosphäre, die sie zu einer Meisterin ihres Fachs macht.

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Die richtigen Zutaten, um eine spannende Geschichte zu schreiben, die man nahezu verschlingt, scheint Kate Morton bei jedem Buch parat zu haben. Und so ist auch ihr neuestes Werk, eine Mischung aus Crime, Liebe, Kunst, Poesie und Historie, genau das Richtige für den Herbst und trifft voll und ganz mein Lesebeuteschema. So etwas Liebe ich ganz besonders! „Die Tochter des Uhrmachers“ von Kate Morton hat es in sich. Begeistert betrachte ich das hübsche mintfarbene Cover meines neuen Hörbuchs. Sehe mir die Details ganz genau an, staune, rätsele und frage mich, was die feingliedrigen Insekten, Botanik, Fauna und Flora sowie den Schmetterling wohl mit der alten Technik vereint? Gespannt setze ich mir meine Kopfhörer auf und lasse mich in die damalige Zeit versetzten. Reise gedanklich an den jeweiligen Ort und lasse mich verzaubern. Der Plot spielt in mehreren verschiedenen Zeitebenen. Ich habe sie gedanklich grob unterteilt, um den Überblick zu behalten, denn die Geschichte ist recht komplex und könnte den Zuhörer sonst leicht verwirren. Gelesen wird der Kriminalroman, mit dem dazugehörigen Stück Liebe und Leidenschaft, von der taffen Esther Schweins. Und was soll ich sagen, sie macht ihren Job richtig, richtig gut. Die Dramatik und Spannung meines Hörbuchs geht mir richtig unter die Haut. Mit welcher Hingabe die Sprecherin das Ganze vertont und der Geschichte eine Seele verleiht. Der Wahnsinn! Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie sind meines Erachtens vortrefflich gewählt und fein erdacht. Mein Kopfkino springt an und ich möchte am liebsten an allen Ecken gleichzeitig sein, um zu erfahren, was wirklich passiert ist. Aber gut Ding will Weile haben. Ich bin mal wieder ungeduldig, dass hat die Geschichte und auch die Autorin wirklich nicht verdient. Und so warte ich geduldig und gespannt auf „meine“ Lösung. ...Ein verzauberter Sommer voller Kunst und Poesie, bis ein Schuss in der Dunkelheit fällt... Lasst das doch mal auf euch wirken, da bekommt man doch Gänsehaut? Oder? Mir geht es jedenfalls so und die packende Handlung ist ein echter Pageturner. Wie beim Buch, wo man unbedingt weiterlesen muss, geht es mir hier so, dass ich einfach nicht aufhören kann zuzuhören. Selten habe ich so gebannt gelauscht. Einfach herrrrrrrlich! Aber bitte lest selbst oder so wie ich, lasst es euch vorlesen .... Es lohnt sich! Inhalt: Birchwood Manor 1862: Der talentierte Edward Radcliffe lädt Künstlerfreunde in sein Landhaus am Ufer der Themse ein. Doch der verheißungsvolle Sommer endet in einer Tragödie – eine Frau verschwindet, eine andere stirbt … Über hundertfünfzig Jahre später entdeckt Elodie Winslow, eine junge Archivarin aus London, die Sepiafotografie einer atemberaubend schönen Frau und die Zeichnung eines Hauses an einer Flussbiegung. Warum kommt Elodie das Haus so bekannt vor? Und wird die faszinierende Frau auf dem Foto ihr Geheimnis jemals preisgeben? Weitere Bücher: Das Seehaus, Die verlorenen Spuren, Der verborgene Garten, Die fernen Stunden, Das geheime Spiel, usw. Die Autorin: Kate Morton, geboren 1976, wuchs im australischen Queensland auf und studierte Theaterwissenschaften in London und Englische Literatur in Brisbane. Ihre Romane erschienen weltweit in 34 Sprachen und 42 Ländern und eroberten ein Millionenpublikum. Alle Romane sind SPIEGEL-Bestseller. Kate Morton lebt mit ihrer Familie in Australien und England. Sprecherin: Esther Schweins ist eine deutsche Schauspielerin und Regisseurin, die als Komikerin durch ihre Auftritte bei der Fernsehsendung RTL Samstag Nacht bekannt wurde. Fazit: 5 Sterne***** “Die Tochter des Uhrmachers“ ist im Random House Audio Verlag erschienen. Die spannenden 2 CDs haben eine ungefähre Laufzeit von 13 Stunden und 9 Minuten.

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Zeit die keine Rolle spielt

Von: Magische Momente

24.10.2018

Als ich hörte , das ein neuer Roman von Kate Morton erscheint , war meine Freude unglaublich groß und es dauerte auch nicht lange, bis ich dieses Schätzchen in Angriff nahm. Ich liebe vor allem den wunderbaren Schreibstil der Autorin. Leicht, fließend, voller bildhafter Details und Poesie. Ich liebe jeden einzelnen ihrer Romane und doch empfinde ich ihren neuen Roman , völlig anders. Es steht nicht alles verzehrende, tiefe und leidenschaftliche Liebe im Vordergrund. Obwohl auch diese hier eine wichtige Rolle hat. Vielmehr geht es um Zeit und welche Bedeutung wir ihr beimessen. Es geht um Verlust, das eigene Selbst finden und aus dem Schatten heraustreten. Und das ist gar nicht mal so einfach. Denn das Leben geht die seltsamsten Wege, um uns unsere wahren Prüfungen aufzuzeigen. Zentrum und Angelpunkt dieser unheimlich vielschichtigen und bewegenden Geschichte ist Birchwood Manor. Ein Ort voller Geheimnisse, Schmerz und tiefer Traurigkeit. Ein Ort an dem Träume wahr werden oder sich ins Gegenteil verwandeln können. Es beginnt 1862. Zwei Liebende, Konkurrenz, Dramatik. Ein Schuss und alles ist anders. 150 Jahre später ist Elodie komplett fasziniert von dieser Geschichte und möchte nicht nur ihre eigene Vergangenheit erkunden , sondern auch dem Geheimnis um die schöne junge Frau im weißen Kleid mit dem roten Haar auf den Grund gehen. Ich hab mich sofort in das unglaublich tolle Setting verliebt. Rauh, einsam und irgendwie verwunschen. Birdie , die junge Frau erzählt dem Leser ihre Geschichte und diese Geschichte hat mich mit ihrer Traurigkeit , aber auch mit ihrem Stolz unheimlich ergriffen. Man erfährt jedoch nicht nur Birdies Perspektive, denn man lernt so unglaublich viele Menschen kennen , das man es erstmal in Einklang bringen muss . Man fragt sich zwischendurch immer wieder , warum man so viele Menschen bis auf den Grund kennenlernen muss. Doch in der Tat ist es ein Teil des großen Ganzen. Denn diese Geschichte ist nicht in wenigen Sätzen erzählt. Sie braucht so unglaublich viel , um all seine Brillianz und Tragik zu erreichen. Ich liebe die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere. Jeden einzelnen von Ihnen. Sie sind authentisch, greifbar und mit sehr viel Leben behaftet. Sie haben Ecken und Kanten und gerade dadurch wirken sie so greifbar , das man sie spüren kann. Besonders Birdie ging mir unglaublich unter die Haut. Ich hatte fast das Gefühl, ihr Flüstern im Ohr zu vernehmen. Birdie ist kein einfacher Mensch. Ihr Leben ist es nicht. Sie wird geformt , lernte nie wirkliche Liebe kennen und letztendlich löst sie gerade dadurch beim Leser so viel aus. Bis zum Ende muss ich sagen , war mir nicht klar , was tatsächlich geschah und vor allem wer Birdie wirklich war. Denn was haben Namen schon für eine Bedeutung? Was sagen Sie wirklich über den Menschen aus? Wer er ist , was er fühlt und was tief im Inneren in ihm vorgeht? Die Autorin zeigt sehr deutlich auf , das es egal ist , woher wir kommen und wer wir sind. Das Schicksal geht seinen Weg ohne all dies zu kennen. Obwohl man die Anwesenheit der Personen als etwas unnahbar und verletzlich empfindet, hat man doch einen besonderen Draht zu Ihnen und spürt sie einfach. Diese Geschichte ist nicht einfach und wird von der Autorin in 4 Teile aufgeteilt. Es gibt ein Anfang und ein Ende und dazwischen empfindet man unglaublich viel Schmerz, Zerbrechlichkeit und Liebe. Mich hat sie komplett fasziniert und nicht einen Moment losgelassen. Die Autorin versteht es mit Dramatik die Spannung immer wieder anzuziehen. Es gibt Wendungen, die mich sprachlos gemacht und unheimlich bewegt haben. Es hat mich mit seiner Poesie fortgetragen und mit tiefer Traurigkeit erfüllt. Es ist die Hoffnung die alles am Leben hält. Und letztendlich entscheiden wir immer selbst , was wir glauben möchten und was wir tatsächlich daraus mitnehmen. Die Entwicklung der Charaktere, als auch der Handlung hat mir unglaublich gut gefallen. Ich konnte mich sehr gut in alles hineinversetzen und es auch nachvollziehen. Es ist schwermütig, aber auch sehr belebend. Eine Geschichte, die sich völlig anders entwickelte, als ich erwartet habe und mich gerade deswegen überzeugt und so beeindruckt hat. Zum Ende hin kam mir jedoch Elodie etwas zu kurz. Für sie , hätte man sich meiner Meinung nach , noch mehr Zeit nehmen müssen. Ebenso empfand ich zwar die Anwesenheit von Edward durchaus präsent, dennoch hatte ich bis zum Ende das Gefühl , ihn nicht richtig zu kennen. Für einige Charaktere nimmt sich Kate Morton besonders viel Zeit, Ada, Lucy und auch Birdie hab ich so unglaublich gern gemocht. Ebenso den geheimen Freund von Birdie. Andere Charaktere gehen jedoch etwas unter , was ich enorm schade empfand. Aber den ganz besonderen Flair dieses Buches macht wohl die Mystik aus. Ich empfand es als sehr interessant und die Fragen , die sich mir dabei stellten , wurden zum Ende hin auch beantwortet. Wieder ein absolutes Meisterwerk der Autorin. Denn sie versteht es gekonnt Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden , ohne das die Zeit dabei eine Rolle spielt. Eine Geschichte die von den Charakteren lebt und von Birchwood Manor. Eine Geschichte, die überwältigt und komplett im Atem hält. Fazit: Vergangenheit und Gegenwart. Zeit die keine Rolle spielt und Menschen , die dieses Buch formen und es zu etwas unheimlich großem machen. Traurig, wehmütig und voller Poesie. Eine unglaublich vielseitige und facettenreiche Handlung , die so viel erzählt und dabei auch einiges mit auf dem Weg gibt. Ein großartiges Werk , das mich fasziniert , überzeugt und unglaublich begeistert hat. Birchwood Manor und Birdie. Eine Geschichte voller Schmerz, Lebendigkeit und Leidenschaft. Eine Geschichte, die man einfach lesen muss.

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Gegenwart, London: Elodie Winslow, die Tochter einer vor Jahren, tödlich verunglückten, berühmten Cellistin, steht kurz vor ihrer Hochzeit mit einem reichen Finanzier. Doch Elodie, ist nicht so wirklich nach Hochzeitsplanungen, zu denen sie vor allem von ihrem Bräutigam und ihrer zukünftigen Schwiegermutter gedrängt wird. Elodies Vater findet die Idee der zukünftigen Schwiegermutter, aufgenommene Videobänder auf denen sich Konzerte von Elodies Mutter befinden, als musikalische Untermalung zu nutzen bei der Hochzeitsfeier, ganz wunderbar. Er hat den Verlust seiner geliebten Frau niemals verwinden können. Ganz im Gegensatz zu Elodie, die nur noch recht vage Erinnerungen an ihre Mutter besitzt. Dennoch, als Elodie, die als Archivarin in einer angesehenen Kanzlei arbeitet, auf eine abgegriffene, lederne Mappe stößt, in der sich Bilder befinden, ist ihre Neugierde geweckt. Auf einem der Bilder befindet sich ein Haus, dass den „Gute Nacht-Geschichten“ Beschreibungen ihrer Mutter dermaßen gleicht, dass es schon unheimlich wirkt. Auch das Bildnis einer unbekannten, sehr attraktiven Frau, findet Elodie in der Mappe vor. Sie beschließt der Sache auf den Grund zu gehen. Doch ihre Motive sind nicht rein beruflicher Natur. Denn ihr Onkel Tip, dem sie die Bilder zeigt, reagiert seltsamerweise überaus überrascht und zugeknöpft. Dann taucht kurz darauf ein geschossenes Photo auf, das ihre Mutter und den Musiker, der damals bei dem Unfall ebenfalls tödlich verunglückte, kurz zuvor, in der Nähe des „Traumhauses“ zeigt. Warum war sie dort? London 1862: Die attraktive, ehemalige Taschendiebin Birdie hat es weit gebracht. Es ist ihr gelungen, das Interesse des reichen Künstlers Edward Radcliffe zu wecken. Unter dem Namen Lily, gilt sie als dessen Muse und ganz London spricht bereits von dem außergewöhnlichen Kunstwerk, das er mit ihrer Hilfe schuf. Doch Lily und Edward haben sich ineinander verliebt. Und das, obwohl er verlobt ist. Eine Abschiedsfeier auf Birchwood Manor, führt zur Katastrophe und dann verschwindet auch noch ein wertvolles Schmuckstück… Birchwood Manor 1899: Die kleine Ada Lovegrove, die mit ihren Eltern zuvor in Indien lebte, wird nach England geschickt, um dort fortan in einem Mädcheninternat zu leben. Das Internat wird geführt von Lucy Radcliffe, der Schwester von Edward. Die einsame Ada freundet sich an mit Lucy… Birchwood Manor, während des 2. Weltkriegs: Die verwitwete Journalistin Juliet, kehrt London den Rücken, nachdem ihre Familie ausgebombt wurde und zieht für eine Weile aufs Land mit ihren Kindern. Besonders ihr kleiner Sohn fühlt sich dort wohl. Er spricht stets, wie Juliet glaubt, mit einer Phantasiefreundin… „Die Tochter des Uhrmachers“, der aktuelle Roman von Kate Morton, erzählt nicht nur die Geschichte eines Hauses und der Bewohner. Es ist auch die Story der jungen Überlebenskünstlerin Birdie, deren Werdegang ein wenig mehr von der Autorin in den Fokus gerückt wurde, als die Geschichten der anderen Akteure. Birdie ist eine sympathische Frau, mit der man sich als Leser schnell identifizieren kann und man liebt und leidet, ob ihres Schicksals, regelrecht mit beim Lesen. Aber auch Ada ist mir schnell ans Herz gewachsen, sowie Tip. Natürlich gibt es einen großen Zusammenhang, der erklärt, wieso die verschiedenen Akteure eine Verbindung haben und ich mochte Kate Mortons packend erzählten Roman sehr. Ihre bildhaft poetische Ausdrucksweise, ihre vielen lebensklugen Weisheiten, die sie eingebunden hat in „Die Tochter des Uhrmachers“, haben mir ein tolles Lesevergnügen beschert und ich fand es ganz erstaunlich, dass die Autorin bei dieser dermaßen komplexen Handlung nicht den sprichwörtlichen Faden beim Schreiben verloren hat. Es gibt allerdings auch ein kleines „aber“; daher habe ich einen Punkt bei meiner Bewertung abgezogen. Obwohl der Roman ein Wahnsinnspageturner ist, fand ich, dass so manche Figuren leider recht blass beschrieben blieben. Beispielsweise Elodie. Man erfährt kaum etwas über sie, abgesehen davon, dass sie die Tochter einer berühmten Cellistin ist und einen Mann heiraten wird, den sie eigentlich so gar nicht liebt. Sie bleibt auch im weiteren Verlauf ein Fremdkörper und dient der Autorin leider nur als Mittel zum Zweck, eben um die noch offenen Handlungsstränge in der Gegenwart zusammenzuführen. Hier hätte ich mir ein wenig mehr Fingerspitzengefühl von Seiten der Autorin gewünscht. Und auch Romantiker werden sicherlich etwas enttäuscht sein, denn Birdie erzählt viele Geschehnisse „aus dem Off“. Auch über den Werdegang von Ada hätte ich gerne mehr erfahren, gleiches gilt für Juliet. Abgesehen davon ist der aktuelle Roman von Kate Morton allerdings ein sehr lesenswerter Schmöker, der, trotz seiner immerhin über 600 Seiten, keinerlei Längen aufzuweisen hat. Vielleicht sollte man „Die Tochter des Uhrmachers“, aber nicht unbedingt vor dem Schlafengehen beginnen, denn man kann das Buch kaum zur Seite legen, da die Autorin so gut mit der Neugierde ihrer Leser spielt.

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Oh diese Sprache! Wundervoll! Man ist sofort im Geschehen, ohne langes Vorgeplänkel, das mag ich ja. Ich dachte ich bin irgendwo 1800 aber nein es spielt auch im jetzt... naja 2017. Es ist wunderbar. Elodie ist im Jahr 2017 zu Hause, anfangs dachte ich sie ist ein junges Mädchen mit einer großen Affinität zur Vergangenheit. Daher arbeitet sie auch in einem Archiv. Sie ist ein wenig naiv aber durchaus sympathisch. Doch Schock schwere Not! Sie ist ü30... ohne Witz, so wirkt sie nicht. An ihr verzweifel ich auch ein wenig, ihre Geschichte reizt mich nicht. Sie ist seltsam, verlobt mit einem Typen, mit dem sie nicht zusammen wohnt, lässt ihre Hochzeit von ihrer Schwiegermutter organisieren... mit Elodie kann ich nichts anfangen... ganz komisch. Aber durch ihre Kapitel muss ich durch um an 'ich/sie' zu kommen. 'Ich' ist vermutlich aus dem. 19. Jahrhundert und bei ihr bin ich nicht sicher was sie ist, sobald ich bei ihr bin. Ah doch ich weiß. In Teil III noch vor Seite 100 erfährt man es. Ihre Geschichte ist spannend, ihre Geschichte macht sehr viel Spaß und ist wirklich vielseitig. Immer wieder hat man auch solche aha Momente. Es ist wirklich großartig. 'Ich' hat auch mehrere Namen, die alle nach und nach in Erscheinung treten. Sie macht mir am meisten Spaß, hat sie doch so viel zu erzählen ... Zwischendurch lernt man noch Ada kennen, sie ist ein kleines freches, neugieriges und verdammt stures sowie kluges Mädchen. Lasst euch von ihr einfach überraschen! Da ab hier noch viele weitere Charaktere erzählen und es ein großes ganzes wird, bin ich froh in der Vergangenheit verweilen zu können. Eben weil ich Elodie nicht gerne erzählen lasse. Ich weiß, ich werde zu ihr zurück kehren und dann wird das Kunstwerk vom Schnipsel zum Bild aus vielen Mosaikstückchen.  Das Bild verdichtet sich und sobald das passiert, ist auch Elodie besser drauf. Auch ihre Zeit lässt sich nun gut lesen / erfahren. Ich reise weiter durch die Zeit und lerne das Leben und das Schicksal zu akzeptieren. Die Kapitel sind verschieden gekennzeichnet, so weißt du immer, bei wem du dich aufhältst. Es ist ein unheimlich dickes Buch, mach dich darauf gefasst. Das eBook hat knapp 500 Seiten und das Print wohl noch mehr. Da ich persönlich immer denke, ein eBook zu dem Preis gehört mir ja doch nicht...würde ich immer den Print kaufen. Obwohl der sehr schwer ist. Das Buch ist wirklich sehr schön und wird mich noch einige Zeit begleiten, obwohl mich das Ende etwas ratlos zurücklässt...

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Meine Zusammenfassung: Als Elodie kurz vor ihrem Feierabend noch einen Karton entdeckt, der schon längere Zeit unter ihrem Schreibtisch steht ist sie ganz verwundert, dass der Inhalt noch nicht archiviert wurde. Dabei scheint dieser Karton schon seit Jahrzehnten hier zu lagern. Zuerst scheint der Inhalt nichts spannendes zu sein, ein paar alte Schreibutensilien, doch ganz unten verbirgt sich eine wunderschöne, alte Aktentasche. Jedoch ist die Tasche selbst nicht das aufregende, sondern die enthaltenen Zeichnungen eines anscheinend unbekannten Künstlers. Auf einer der Zeichnungen befindet sich ein Haus an einer Flussbiegung, welches ihr ziemlich bekannt vorkommt. Sie steckt die Zeichnungen in ihre Tasche und fährt auf direktem Weg zu ihrem Dad. Dieses Haus auf der Zeichnung erinnert sie an die Gutenachtgeschichten, die ihr ihre vor 25 Jahren verstorbene Mutter damals jeden Abend so lebhaft erzählt hat. Sie ist fest davon überzeugt, dass das Haus auf der Zeichnung genau das ist, wovon ihre Mutter ihr immer wieder erzählt hat. Jedoch hält ihr Dad dies für Unfug. Elodie sollte sich eigentlich um die Vorbereitungen für ihre Hochzeit in sechs Wochen kümmern, doch geht ihr die Zeichnung nicht aus dem Kopf. Tief in ihrem Gedächtnis lauert eine Erinnerung, die sie noch nicht abgreifen kann. Am nächsten Tag beschließt sie, sich die Sache aus dem Kopf zu schlagen und sich endlich so wie ihrer Schwiegermutter versprochen, sich um die Videos ihrer Mutter zu kümmern, die auf ihrer Hochzeit laufen sollen. Dennoch kann sie nicht loslassen und recherchiert weiterhin, woher die Aktentasche und deren Inhalt kommen könnte. Nach und nach stellt sie kleine Verbindungen zwischen dem geheimnisvollen Künstler, dessen Initialen E. J. R. auf der Aktentasche und dem Skizzenbuch zu finden sind, und dem Karton von James Stratton, in dem sie die Aktentasche gefunden hat, her. Sie entdeckt sogar, dass es einen Tagebucheintrag von Mr. Stratton gibt, indem er einen seltsamen, ziemlichen späten Besuch von Mr. Radcliffe erwähnt, bei dem eben dieser Mr. Stratton bittet, diese Aktentasche mitsamt Inhalt aufzubewahren. Nachdem sie sich die alten Videos angeschaut hat, beschließt sie am nächsten Morgen ihren Großonkel Tip zu besuchen. Er hat bisher nicht auf die Einladung zur Hochzeit geantwortet und ihre Schwiegermutter Penelope war was das angeht, ziemlich ungehalten. Der Besuch bei ihm erweist sich allerdings als kleine Überraschung. Sie erfährt, dass er derjenige war, der ihrer Mutter von der Gutenachtgeschichte erzählt hat und behauptet, sie ebenfalls, damals zu Kriegszeiten, von einer Freundin erzählt bekommen zu haben. Als sie ihm die Zeichnung von dem Haus aus dem Skizzenbuch zeigt, bestätigt er ihr, dass es dieses Haus tatsächlich gibt. Er selbst hat während des Krieges mit seiner Familie dort als Kind gewohnt. Doch als er das das abfotografiert Bild der wunderschönen unbekannten Frau, welches sich ebenfalls in der Aktentasche befunden hat und Elodie so fasziniert hat, entdeckt, schien es, als würde er vor Schreck erblassen. Was weiß ihr Großonkel Tip? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den Zeichnungen, der vermeintlich erfundenen Gutenachtgeschichte, dem Künstler Edward Radcliffe und James Stratton? Was hat das alles nur zu bedeuten? Elodie ahnt nicht, in was für eine Geschichte, über viele, viele Jahre, sie da reingerät und was sie am Ende entdecken wird … Meine Meinung: Wieder einmal hat mich Kate Morton völlig fasziniert. Ein Buch mit 600 Seiten kann für viele erschreckend sein, doch wenn ich einen Roman von Kate Morton in Händen halte weiß ich genau, auf was ich mich einlasse; eine wundervolle Geschichte die mich ihn ihren Bann zieht und verzaubert. So ist auch mit Die Tochter des Uhrmachers. Wer glaubt, hier von einer einzigen Geschichte lesen zu können, irrt sich. Diese Geschichte enthält so viele weitere kleinere und größere Geschichten, die alle so intensiv ineinander verflochten sind, dass man die Zusammenhänge manches mal nicht direkt erkennt, aber mit jeder weiteren Seite feststellt wie nah alles beieinander liegt. So viele tolle und einzigartige Charaktere die wir über viele 100 Jahre kennenlernen dürfen, aber auch Orte die so lebhaft beschrieben werden, dass man das Gefühl bekommt, selbst dort zu sein. Wir lernen vieles über die Endlichkeit von Zeit und Raum, aber genauso auch über Zeitlosigkeit. Über Natur und Kunst, über die Sterne und auch über Geschwisterliebe, einfach nur die Liebe aber auch über Schmerz und Eitelkeit. Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen der es liebt, sich in der Vergangenheit und der Liebe zum Detail zu verlieren. Der sich gerne überraschen lässt und gerne die Zeit aufbringt, sich länger mit einem Buch zu beschäftigen. Wer diese Energie und Lust mit aufbringt wird am Ende des Buches belohnt. Ich bin voll auf begeistert und ein wenig traurig, dass ich es zu Ende gelesen habe. Ich hätte mich gerne noch weiter in den Geschichten verloren. Es gibt noch einige Fragen, die nicht beantwortet sind, die mich aber brennend interessieren. Eigentlich kann es nicht sein, dass das Buch so endet obwohl ich der Meinung bin, dass es besser nicht hätte enden können. Doch lest selbst, damit ihr versteht, was ich meine. Von mir gibt es eine klare Buchempfehlung. Mein Fazit: Wahrheit und Lüge liegen oft nah beieinander. Doch wenn man genau hinschaut erkennt man, dass man sich auch gerne mal dazwischen verlieren kann und trotzdem richtig liegt. 5 von 5 Sternen.

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